Pfeffer-Wildenbruch, Karl

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In historischer Literatur auch bekannt als Karl Pfeffer von Wildenbruch und Karl von Pfeffer-Wildenbruch

Karl Paul Pfeffer-Wildenbruch (Lebensrune.png 12. Juni 1888 in Kalkberge-Rüdersdorf bei Berlin; Todesrune.png 29. Januar 1971 in Bielefeld) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, Polizeiführer in der Weimarer Republik und im Dritten Reich (u. a. Kommandeur bei der Ordnungspolizei und Generalinspekteur der Polizeischulen) sowie SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS, General der Polizei und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Pfeffer-Wildenbruch als Polizei-General
Pfeffer-Wildenbruch in russischer Gefangenschaft
SS-Obergruppenführer Pfeffer-Wildenbruch war ein liebender Familienvater. Er hatte am 4. November 1919 seine verlobte Dorothea Nierhoff geheiratet. Aus der Ehe sind zwei Söhne entsprossen. Der General verstarb am 29. Januar 1971 bei einem Autounfall und ruht auf dem Bielefelder Sennefriedhof. Der Grabstein wurde nach Ablauf der Pacht und einer Fristverlängerung 2009 entfernt.

Erster Weltkrieg

Karl Pfeffer-Wildenbruch trat nach seinem Abitur am 7. März 1907 als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment 22 ein und wurde am 1. August 1908 zum Leutnant befördert. 1911 erfolgte die Kommandierung nach Berlin zur Militärtechnischen Akademie.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er Batterie-Offizier und Regiments-Adjutant. Es folgte eine Verwendung als Generalstabsoffizier im Stab des Generalfeldmarschalls Colmar von der Goltz, der in Bagdad die 1. türkische Armee kommandierte. Von Mai bis November 1917 war er Ia bei der deutschen Militärmission in Konstantinopel. Ende 1917 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er Generalstabsoffizier bei der 11. Infanterie-Division wurde. Bis Kriegsende folgte eine Verwendung im Stab des Generalkommandos z. b. V. 55 und beim XXIV. Reservekorps.

Zwischenkriegszeit

Im August 1919 kam er zur Schutzpolizei, wurde kurze Zeit später Referent im Reichsministerium des Innern und Abteilungs-Kommandeur in Osnabrück und Magdeburg. Von 1928 bis 1930 war er in Santiago de Chile Inspekteur der chilenischen Carabinieros. Anschließend kehrte er nach Deutschland zurück. Am 1. November 1932 trat er der NSDAP (Nr.: 1.364.387) bei.

Drittes Reich

Im Juni 1933 wurde Pfeffer-Wildenbruch als Oberstleutnant Kommandeur des Landespolizei-Regiments Frankfurt an der Oder. Im März 1936 trat er zugleich als Ergänzungsoffizier der Heere bei und war vom 1. April bis 31. Juli 1936 Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 81.

Ab 1. August 1936 wurde er als Oberst der Schutzpolizei Inspekteur bzw. ab 1. September 1936 Generalinspekteur der Polizeischulen (Hauptamt Orpo) und wurde am 1. Mai 1937 zum Generalmajor der Polizei befördert. Vom 11. bis 20. März 1938 war er Führer der Marschgruppe V der Ordnungspolizei anläßlich dem Beitritt Österreichs. Am 12. März 1938 oder 1939, je nach Quelle, trat er der Allgemeinen SS (Mitgliedsnummer 292.713) bei und kam in den Stab des Reichsführer-SS. vom 1. Oktober bis Dezember 1938 war er als Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) im Sudetenland eingesetzt. Am 20. April 1939 erfolgte seine Beförderung zum SS-Brigadeführer.

Zweiter Weltkrieg

Ende 1939 stellte er die 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division auf und nahm mit ihr, am 20. April 1940 zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei befördert, am Westfeldzug teil. Ab November 1940 fand er wieder Verwendung im Stab des Reichsführers-SS. Vom 14. Januar 1941 bis März 1943 war er Chef des Kolonial-Polizeiamtes im Reichsinnenministerium und übernahm am 27. September/8. Oktober 1943 als Kommandierender General das VI. (lett.) SS-Freiwilligen-Armeekorps. Am 9. November 1943 wurde er zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei befördert.

Am 30. August 1944 wurde er Befehlshaber der Waffen-SS in Ungarn. Am 15. November 1944, nach dem Unternehmen „Panzerfaust“, erfolgte die Ernennung zum Kommandierenden General des IX. Waffen-Gebirgskorps der SS (kroatisches) in Ungarn und Befehlshaber von Budapest. Als Kampfkommandant der Festung Budapest, seit dem 5. Dezember 1944, verteidigte er die ungarische Hauptstadt nach ihrer Einschließung durch sowjetische Truppen am 24. Dezember 1944 bis zum 11. Februar 1945.

Im Januar 1945 focht Friedrich Buck, Oberscharführer der 5. Schwadron des SS-Kavallerie-Regiments 18, im Budapester Kessel, als ihn Belobigung erreichte. Per Funk verlieh der Führer seinem Frontsoldaten die Goldene Nahkampfspange und das Ritterkreuz. [...] Doch ein Kreuz war gerade nicht zu kriegen, und so legte Bucks Befehlshaber, Budapest-Verteidiger General Karl von Pfeffer-Wildenbruch, sein eigenes Ritterkreuz ab und reichte es dem 23jährigen Soldaten. Buck geriet in Gefangenschaft, der Orden in Russenhand.[1]

Die Schlacht um Budapest war einer der längsten und blutigsten Stadtkämpfe des Zweiten Weltkriegs und dauerte 102 Kampftage. Für die Verteidigung der Stadt gemeinsam mit Generaloberst Iván und ggf. Stadtkommandant Heinrich Remlinger wurde Pfeffer-Wildenbruch am 11. Januar 1945 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und am 1. Februar 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Funkspruch von Festungskommandant SS-Obergruppenführer Pfeffer-Wildenbruch an die Heeresgruppe Süd am 11. Februar 1945 um 17.50 Uhr:

  • 1. Die Verpflegung ist verbraucht, die letzte Patrone im Lauf. Kapitulation oder kampflose Niedermetzelung der Besatzung ist in Budapest die Wahl. Ich werde daher mit letzten kampffähigen deutschen Teilen, ungarische „Honvéds“ und Pfeilkreuzlern [...], um mir eine neue Kampf- und Versorgungsbasis zu erkämpfen.
  • 2. Breche 11.2. mit Beginn der Dunkelheit aus. Erbitte Aufnahme zwischen Szomor – Máriahalom. Falls dort Aufnahme nicht möglich, werde in das Pilisgebirge vorstoßen. Erbitte dort Aufnahme im Raum nordwestlich Pilisszentlélek.
  • 3. Leuchtzeichen: Zweimal Grün: Eigene Truppen, usw.
  • 4. Stärken: Deutsche 23.900 davon 9.600 Verwundete, Ungarn 20.000 davon 2.000 Verwundete, Zivilisten 80 bis 100.000.

Beim Ausbruch aus Budapest geriet er in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar 1945 in einer Villa in Buda schwer verwundet in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Kriegsgefangenschaft

Für Pfeffer-Wildenbruch und seine Männer erfolgte die Verschleppung gen Osten. Am 10. August 1949 wurde er in einem Schnell-Verfahren von 15 bis 20 Minuten Dauer routinemäßig zu 25 Jahren Besserungs-Arbeitslager (Gulag) verurteiltet, mußte viele Jahre als Zwangsarbeiter schuften und wurde endlich am 9. Oktober 1955 als Spätheimkehrer entlassen. Nur wenige Kameraden hatten überlebt und konnten ihn auf der Zugfahrt begleiten.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

General der Polizei Kurt Daluege (1), Generalmajor der Ordnungspolizei Karl Pfeffer-Wildenbruch (2) und viele andere bei der Eröffnungsfeier des Reichsparteitages „Großdeutschland“ am 6. September 1938
Pfeffer-Wildenbruch, Karl, Ableben 1971.jpg

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelAlte Kameraden von der Waffen-SS ehrten im bayrischen Sonthofen einen Kampfgefährten von einst mit dem Ritterkreuz., Der Spiegel 22, 24. Mai 1976