Gebrüder von Schönburg-Hartenstein

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Die Gebrüder von Schönburg-Hartenstein waren fünf Prinzen des deutschen Adelsgeschlechts „Schönburg-Hartenstein“,[1] die im Zweiten Weltkrieg als Soldaten der Wehrmacht an der West- und Ostfront gefallen sind.

Vier der fünf gefallenen Gebrüder von Schönburg-Hartenstein

Die Gefallenen

Traueranzeige der Hinterbliebenen
Herward Prinz von Schönburg-Hartenstein, Ruhestätte
Herward im Kreise seiner Kameraden gegenüber der evangelischen Kapelle des Friedhofes Liebenburg-Othfresen

Alois (28 J.)

Alois Franz(-)Josef Hieronymus Maria Erbprinz von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 18. August 1916 in Goldegg; Todesrune.png 13. Mai 1945 in Prag) starb an seinen schweren Kriegsverwundungen, die er bei der Verteidigung von Prag gegen die Invasoren der Roten Armee erlitten hatte. Seine Kameraden konnten den Oberleutnant und Ritter vom Orden vom Goldenen Vlies noch in ein deutsches Lazarett in den Stadtteil Smichow schleppen, fünf Tage nach der Kapitulation der Wehrmacht schloß er für immer seine Augen.

Er wurde in einem Kriegsgrab unweit des Lazaretts beigesetzt, die Gefallenenstätte wurde jedoch in der Nachkriegszeit von den Bolschewisten geschändet und getilgt. Trotz Suche konnten seine Gebeine vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht geborgen werden.

Erbprinz von Schönburg-Hartenstein war seit dem 31. Dezember 1944 bzw. 1. Januar 1945 mit Elisabeth, geb. von Trotha (1920–1994) verheiratet, ihr gemeinsamer Sohn Aloi(y)s Franz(-)Josef Fürst von Schönburg-Hartenstein (1945–1972) wurde am 4. Oktober 1945 in Munich-Nymphenburg geboren, er sollte seinen Vater nie kennenlernen dürfen.

Johannes (23 J.)

Johannes Rupprecht Franziskus Maria Prinz von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 13. September 1919 in Kitzbühel; Todesrune.png 8. Januar 1943 bei Stalingrad) war Oberleutnant der Reserve und fiel bei der Schlacht um Stalingrad. Er galt zuerst zwar seit dem 8. Januar 1943 als vermißt, wurde aber später für Tod erklärt.

Auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Rossoschka bei Wolgograd ist sein Name unter den 103.234 Namen verzeichnet: Würfel 82, Platte 2.

Adolf (19 J.)

Adolf Alexander Karl Maria Prinz von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 8. Dezember 1923 in Wien; Todesrune.png 3. Mai 1943 bei Schlüsselburg) fiel als Unteroffizier bei Schlüsselburg, ggf. bei Poretschje.

Adolf Prinz von Schönburg-Hartenstein ist vermutlich als unbekannter Soldat auf die deutschen Kriegsgräberstätte Sologubowka überführt worden, allerdings konnten seine Gebeine nicht einwandfrei identifiziert werden.

Alfred (18 J.)

Alfred Karl Paul Maria Prinz von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 27. Februar 1926 in Hartenstein; Todesrune.png 26. November 1944 bei Sankt Avold) fiel als Grenadier mit nur 18 Jahren an der deutschen Westfront im deutsch-lothringischen Landkreis Sankt Avold (Kampfraum Lixingen Dehnen) am Rande des Kampfes um Metz im erbitterten Widerstand gegen die alliierten Invasoren der 3. VS-amerikanischen Armee des Generals George S. Patton.

Alfred Prinz von Schönburg ruht auf der Kriegsgräberstätte in Andilly; Endgrablage: Block 14, Reihe 8, Grab 596.

Herward (17 J.)

Herward Prinz von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 2. Oktober 1927 in Hartenstein; Todesrune.png 10. April 1945 in Othfresen) fiel mit nur 17 Jahren in Othfresen im Harzer Vorland im Kampf gegen VS-amerikanische Verbände. Der junge Herward hatte sich freiwillig bei der Luftwaffe zur Reichsverteidigung gemeldet, er wollte Flugzeugführer werden und dem Bombenterror entgegentreten bzw. -fliegen. Er gehörte zur Flugschülerkompanie „Oesau“ (benannt nach Flieger-As Walter Oesau) auf dem Fliegerhorst in Goslar, wo die jungen Männer auf der Heinkel He 162 ausgebildet werden sollten. Dazu kam es nicht mehr, deshalb wurden sie als Fallschirmjäger zum Bataillon „Oesau“ (auch Fallschirmjäger-Kampfgruppe „Oesau“ genannt) noch schnell unzureichend und ohne Fallschirmschulung für den einfachen Erdkampf ausgebildet.

Als de Feind im März 1945 Goslar erreicht, verteidigt das Bataillon als letztes, bevor es sich zurückziehen muß. Bei Oker leisten die jungen Männer und Jungen „fanatischen Widerstand“ gegen die gesamte 83. VS-amerikanische Infaterie-Division und verlieren selbst dabei nur einen Panzer, einen Panzerjäger und einen Infanterist. Am 10. April 1945 marschierten VS-amerikanische Truppen in Othfresen und Liebenburg ein. Junge Deutsche warfen sich dem Feind entgegen. Hier fiel der junge Prinz.

Er ruht in einem Einzelgrab in der kleinen Anlage gegenüber der Kapelle des Friedhofes Liebenburg-Othfresen, mit ihm ruhen sechs weitere Kameraden des Bataillon-Zuges unter dem 31jährigen Leutnant Herbert Förster aus Prostitz, die an seiner Seite fielen, manche älter (darunter der 1902 geborene Richard Keitsch aus Tarnau), manche sogar noch jünger als er (darunter der am 14. Juni 1928 geborene Flieger Erich Richter aus Duisburg). Insgesamt sind die Informationen über Prinz Herward dürftig, es ist nicht ganz schlüssig, ob er zum Bataillon „Oesau“ gehörte oder nur in deren Kampfraum als Flakhelfer eingesetzt wurde, da er jedoch den Dienstgrad „Flieger“ hatte, ist anzunehmen, daß er Angehöriger der Luftwaffe war. Ulrich Saft schrieb 1994 in seinem Buch Krieg in der Heimat ... bis zum bitteren Ende im Harz:

„Am Morgen des 10. April rollte das PzRgt-B der 2. US-PzDiv von Lutter über Upen in Richtung Liebenburg. Es verfügte über ca. 100 Panzer, ein ArtBtl und ein InfBtl. Sein Angriffsweg führte über Othfresen, das von 30 Mann des Unteroffiziers Sauer verteidigt werden sollte. Zuerst eröffnete das 8,8-cm-Geschütz der Eisenbahnflak das Feuer. Treffer wurden nicht beobachtet. Dann fuhr jedoch eine US-PzKp zur Feuerfront auf und brachte das deutsche Geschütz mit mehreren Volltreffern zum Schweigen. Leutnant Förster und sechs weitere Flak-Soldaten fanden den Tod. Sie wurden später aus unbekannten Gründen aber nicht in Othfresen, sondern in Liebenburg beigesetzt. Nach dem Ausfall des Flak-Geschützes nahmen die US-Panzer die Kampfstände der ‚Oesau‘-Soldaten unter direkten Beschuß. Die jungen Deutschen, die ohne jede Chance zur Gegenwehr waren, räumten ihre Stellungen und gingen zurück.“

Eltern

  • Alexander Hieronymus Maria Aloys Karl Innocenz Fürst von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 28. Juli 1888 in Wolfsthal; Todesrune.png 20. Januar 1956 in Wien)[2]
  • Agathe, geb. Prinzessin von Auersperg (Lebensrune.png 6. April 1888 in Goldegg bei St. Pölten; Todesrune.png 13. Oktober 1973 in Wien)

Weitere Geschwister

Zur Familie gehörten nicht nur die gefallenen Gebrüder, insgesamt waren es 12 Geschwister:

Schloß Hartenstein im Erzgebirge, Ansichtskarte, 1930
  • Eleonore Maria Johanne Agathe Gobertina Viktoria Prinzessin von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 23. September 1914 in Goldegg; Todesrune.png 4. Juli 1986 in Wien)
  • Karl Alexander Hieronymus Franziskus Maria, Prinz von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 20. Februar 1918 in Kitzbühel; Todesrune.png 31. Juli 1938 bei einem Autounfall)[3]
  • Hieronymus Günther Maria Fürst von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 1. November 1920 in Hartenstein; Todesrune.png 31. Oktober 1992 in Kreuth)
  • Johanna Aglae Eleonore Maria Prinzessin von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 6. Juni 1922 in Hartenstein; Todesrune.png 2. November 1985 in Ebreichsdorf bei Wien)
  • Karl Alexander Oktavian Franziskus Severin Maria Fürst von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 8. Januar 1930 in Hartenstein)
  • Karoline Constantine Rosa Maria Prinzessin von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 18. Dezember 1931 in Graz-Ragnitz)
  • Constantin Rudolf Prinz von Schönburg-Hartenstein (Lebensrune.png 11. Juli 1933 in Graz-Ragnitz)

Schloß Hartenstein

Es existieren zwei fürstliche (Schönburg-Waldenburg und Schönburg-Hartenstein) sowie eine gräfliche Linie (Schönburg-Glauchau). 1945 wurden die beiden Fürsten von Schönburg, der Fürst von Schönburg-Waldenburg und der Fürst von Schönburg-Hartenstein sowie auch der Graf von Schönburg-Glauchau von der Besatzungsregierung der späteren DDR entschädigungslos enteignet.

Das am 20. April 1945 durch Terrorflieger der USAAF zerstörte Schloß Hartenstein war ein alter Herrschaftssitz. Der letzte Fürst, Alexander von Schönburg-Hartenstein, verließ 1945 sein durch VS-amerikanische Bomben zerstörtes Schloß Hartenstein und siedelte mit seiner Familie nach Wien über. Bei der Enteignung des fürstlichen Besitzes durch die kommunistische Bodenreform 1945 wurden 120 Hektar Land und 1300 Hektar Wald volkseigen. Die noch erhalten gebliebenen Gebäude des äußeren Schloßhofes wurden zu Wohnungen ausgebaut, und das Rittergutsland teilten sich nach der Bodenreform drei Neubauern, die im Laufe der Zeit eine LPG gründeten.

Siehe auch

Fußnoten