Plocher, Hermann

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Hermann Plocher)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ritterkreuzträger Hermann Plocher

Hermann Lukas Plocher (Lebensrune.png 5. Januar 1901 in Stuttgart; Todesrune.png 8. Dezember 1980 in Murrhardt[1]) war ein deutscher Freiwilliger des Deutschen Heeres, der Freikorps, Offizier der Reichswehr, der Legion Condor und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie Generalmajor der Bundeswehr.

Werdegang

Major bzw. Oberstleutnant i. G.[2] Hermann Plocher als Flieger-Offizier[3] und Chef des Generalstabes der Legion Condor.
Hermann Plocher.jpg

Freikorps und Reichswehr

Nach Ende des Ersten Weltkrieges diente Plocher 1919 bei den Freikorps (Württembergische Freiwilligen-Abteilung „Haas“) und wurde im Juni 1919 in das Reichswehr-Schützen-Regiment „Alt-Württemberg“ Nr. 25 der Reichswehr-Brigade 13 Stuttgart der Vorläufigen Reichswehr übernommen. Er besuchte u. a. zwei Jahre die Infanterie-Schule in München, wurde ab Dezember 1922 Zugführer im Regiment und absolvierte dabei 1925 eine Sportfliegerausbildung. Am 30. April 1928 wurde er dann pro forma aus dem aktiven Dienst verabschiedet, was Voraussetzung für die Teilnahme an einer militärischen Flugausbildung an der Geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr in Lipezk, Sowjetunion, war.

Luftwaffe und Legion Condor

Noch im August 1937 diente er im Luftwaffen-Generalstab in Berlin, kam im selben Monat zum Stab der „Legion Condor“ (bis 30. September 1937) und wurde ab 1. Oktober 1937 Chef des Generalstabes der „Legion Condor“ im Spanischen Bürgerkrieg. Oberstleutnant i. G. Plocher wurde von Hans Seidemann am 1. Dezember 1938 (nach Quellen ggf. mit Wirkung vom 31. Januar 1939) abgelöst. Anschließend führte er wieder die Abteilung „Planung und Mobilisierung“ beim Generalstab der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium.

Zweiter Weltkrieg

Generalmajore Karl Koller und Hermann Plocher Ende August, ggf. Anfang September 1943

Im Zweiten Weltkrieg wurde er in verschiedenen Generalstäben eingesetzt (unter anderem als Chef des Generalstabes des V. Fliegerkorps unter Generalfeldmarschall Ritter von Greim) und wirkte als Kommandeur der Luftwaffen-Feld-Division 19 (1. Februar bis 30. Juni 1943) und ab 1. Juli 1943 der 4. Flieger-Division, um dann Generalstabschef der Luftflotte 3 zu werden (26. August 1943 bis 30. September 1944). Als Generalleutnant der Luftwaffe diente Plocher ab 1944 als Kommandeur der 6. Fallschirmjäger-Division an der Deutschen Westfront.

Ritterkreuz

Generalleutnant Plocher (auf dem Beifahrersitz) läßt am 19. September 1944 während der Abwehr der Operation Market Garden einen Untergebenen berichten.
Von links: Generalfeldmarschall Erhard Milch, Generalleutnant Hermann Plocher und Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim

Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt er am 9. Dezember 1943, das 867. Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt er am 8. Mai 1945 aufgrund des Dönitz-Erlasses. Er war somit der letzte Eichenlaubträger der deutschen Wehrmacht. Das 866. Eichenlaub wurde an Ritterkreuzträger Adalbert von Blanc allerdings erst zwei Tage später, am 10. Mai 1945, verliehen.

Kriegsgefangenschaft

Am 8. Mai 1945 geriet Generalleutnant Plocher in britische bzw. kanadische und dann später VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo er zahlreiche Studien über den Luftkrieg an der Ostfront für die „United States Air Force Historical Studies Division“ schrieb (wie auch nach dem Krieg).

Nachkriegszeit

Ende 1947 wurde Plocher aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.

Bundeswehr

Am 1. März 1957 trat er dann als Generalmajor in die Luftwaffe der Bundeswehr ein und diente zuerst beim Kommando der Luftwaffen-Bodenorganisation Süd in Karlsruhe.

„Am 18. Juli 1957 begann ein neues Kapitel für die Luftwaffe in Wahn. Generalmajor Hermann Plocher, Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe, nahm den Fliegerhorst für die Luftwaffe in Besitz.“

Vom 16. April 1957 bis 31. März 1958 gehörte er als Stellvertreter des Inspekteurs und Chef des Führungsstabes der Luftwaffe zu den absoluten Spitzenkräften, vom 1. April bis 31. Dezember 1958 besuchte er einen Lehrgang für Generäle der Nato in Fort Bliss. Er wurde dann noch in verschiedenen Führungspositionen eingesetzt, darunter in Münster, vom 1. Januar 1960 bis 26. Februar 1961 Inspekteur des Truppendienstes der Luftwaffe und zuletzt Kommandierender General (ggf. mit der Führung beauftragt) des Luftwaffenkommandos Süd als Ablösung für Generalleutnant Joachim-Friedrich Huth bis offiziell 31. Dezember 1961 (ab 21. Dezember 1961 Urlaub bewilligt). Am 31. Dezember 1961 wurde Generalmajor Plocher in den Ruhestand verabschiedet. Das Luftwaffenkommando übernahm Generalleutnant Johannes Trautloft.

Tod

Generalmajor a. D. Hermann Plocher verstarb 1980 in Murrhardt und wurde mit militärischen Ehren beigesetzt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Der Einsatz der deutschen Luftwaffe an der Ostfront, Band 16, Studiengruppe Luftwaffe der „US-Historical Division“, Karlsruhe 1953–1957

Verweise

Fußnoten

  1. Nachanderen Quellen verstarb Generalleutnant a. D. Hermann Plocher 1980 in Calw im Schwarzwald.
  2. Während Leutnante, Oberleutnante und Hauptleute eins, zwei und drei Sterne mit sechs Spitzen trugen, erhielten Majore, Oberstleutnante und Obristen Sterne mit acht Spitzen. Plocher, obwohl zu diesem Zeitpunkt deutscher Oberstleutnant, trägt den Dienstgrad eines spanischen Obersten. Es war schon im Ersten Weltkrieg üblich, Freiwillige anderer Nationen einen Dienstgrad im Ausland eins höher als in der eigenen Truppe zu verleihen.
  3. Die Flieger reisten in Zivilkleidung und angeblich als Urlauber im Rahmen eines von Kraft durch Freude organisierten Ferienprogramms nach Spanien. Dort erhielten sie eine bräunlich-olivfarbene Uniform, ohne jeden Hinweis auf ihre Herkunft aus der Wehrmacht. Für den Zeitraum des Einsatzes blieben sie gleichwohl Angehörige der Wehrmacht, was sich in der Fortzahlung des Gehaltes, der Anrechnung der in Spanien verbrachten Zeit auf das Beförderungsdienstalter und der Berechnung des Ruhegehaltes manifestierte.