Karst, Friedrich
Friedrich Karst ( 4. September 1893 in Deutsch Eylau, Westpreußen; 7. November 1975 in Herford) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres, Kommandeur der Division Nr. 466 z. b. V. und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Friedrich Karst trat am 11. Mai 1912 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16 (Ehrennamen: Regiment „Hacke Tau“ oder die „Hacketauer“) ein, wo er am 16. Dezember 1913 zum Leutnant befördert wurde. Am 8. Juni 1914 zog er als Zugführer in der 7. Kompanie des 4. Lothringischen Infanterie-Regimentes Nr. 136 ins Feld. Am 20. August 1914 wurde er Führer der 7. Kompanie. Am 4. November 1914 wurde er schwer verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Nach seiner Genesung wurde er Kompanieführer im II. Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regimentes Nr. 136 und am 21. Januar 1917 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Juli 1917 wurde er Ordonnanz-Offizier beim Stab der 64. Landwehr-Brigade. Am 1. März 1918 wurde er Adjutant der 84. Landwehr-Brigade und im Mai 1919 Gerichts- und Sportoffizier im Freiwilligen-Infanterie-Regiment 36.
Reichswehr
Am 1. Oktober 1920 wurde er als Zugführer in die 1. Kompanie des Infanterie-Regiments 15 in die Reichswehr übernommen. Am 1. März 1924 wurde er zum Stab des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 15 kommandiert, am 1. Mai 1924 folgte die Beförderung zum Hauptmann. Am 1. Juli 1924 wurde er dann Hauptmann beim Stab des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 18 und am 1. Oktober 1926 Chef der 16. Kompanie des Infanterie-Regiments 16. Am 1. März 1927 wurde er erneut in das Infanterie-Regiment 18 versetzt und hier Chef der 11. Kompanie. Am 1. Januar 1934 zum Major befördert, wurde er am 1. Oktober 1934 Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons des Infanterie-Regiments „Osnabrück“ und am 1. Oktober 1935 Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 58.
Zweiter Weltkrieg
Am 1. März 1939 zum Oberst befördert, wurde Friedrich Karst am 29. Juni 1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 216. Am 1. April 1940 erkrankte er schwer und wurde in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 6. August 1940 wurde er Kommandeur des Infanterie-Regiments 461. Für die Erfolge des Regiments wurde er am 28. August 1942 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Vom 6. September 1942 bis zum 27. September 1942 war er mit der Führung der 95. Infanterie-Division beauftragt und wurde am 1. Oktober 1942 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1942 wurde er Kommandeur der 262. Infanterie-Division. Am 1. April 1943 zum Generalleutnant befördert, wurde er am 1. August 1943 in die Führerreserve des OKH versetzt. Vom 1. November 1943 bis zum September 1944 hatte er die Dienststellung Oberfeldkommandant 672 inne und war Kommandant von Brüssel. Am 15. Dezember 1944 (ggf. ab 23. November 1944 ernannt) wurde er Kommandeur der Ersatz-Division „Bielefeld“, später umbenannt in Division Nr. 466,[1] auch bekannt als Division „Karst“ oder Kampfgruppe „Karst“.
Nachkriegszeit
Am 11. Mai 1945 geriet Karst in Lüchtringen im Kreis Höxter in britische Kriegsgefangenschaft, u. a. im Special Camp 11,[2] aus der er am 15. Oktober 1947 entlassen wurde.
Tod
Generalleutnant a. D. Friedrich Karst ruht auf dem Herforder Friedhof „Ewiger Frieden“ in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin Hedwig „Hedi“, geb. Frees. In seiner Nähe ruht General der Infanterie sowie Wehrmachtsbefehlshaber Dänemark a. D. Hermann Hanneken✠, auf dem Friedhof in der Hermannstraße ruhen u. a. Generalmajor der Luftwaffe Fritz Reinshagen und Generalarzt der Kriegsmarine Dr. Walter Wendtländt.
Beförderungen
- Fahnenjunker: 11. Mai 1912
- Leutnant: 16 Dezember 1913 (Patent mit Wirkung vom 21. Dezember 1911)
- Oberleutnant: 21. Januar 1917
- Hauptmann: 1. Mai 1924
- Major: 1. Januar 1934
- Oberstleutnant: 1. August 1936
- Oberst: 1. März 1939
- Generalmajor: 1. Oktober 1942
- Generalleutnant: 1. April 1943
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“
- Deutsches Kreuz in Gold am 14. Februar 1942 als Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regimentes 461
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 28. August 1942 als Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regimentes 461 (Verleihung durch Generaloberst Reinhardt)