Gehrke, Kurt

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Ritterkreuzträger Kurt Gehrke

Kurt „Kiki“ Gehrke (Lebensrune.png 13. Januar 1903 in Altona; Todesrune.png gefallen 24. Oktober 1944 im Raum Glodowo, Woiwodschaft Masowien, Polen) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Kurt Gehrke trat 1921 freiwillig der Reichswehr bei und kam zum Jäger-Bataillon des 4. (Preußischen) Infanterie-Regimentes nach Kolberg. 1933 war der Oberleutnant Verbindungsoffizier zur SA. Am 1. Dezember 1935 wurde er zum Hauptmann befördert (mit Wirkung vom 1. Mai 1935), mot.-Offizier im Infanterie-Regiment 25 und dann im Stab der 2. Infanterie-Division in Stargard unter Generalleutnant Hubert Gercke bzw. Paul Bader. Am 1. September 1940 nach dem Westfeldzug wurde er zum Major befördert.

Am 1. April 1942 wurde der verdiente und verwegene Frontoffizier mit der Verleihung des Deutschen Kreuzes gleichzeitig zum Oberstleutnant befördert. Bis Januar/Februar 1943 befehligte er das I. Bataillon/Grenadier-Regiment „Großdeutschland“ an der Ostfront, wurde dann als Kommandeur zum Wach-Bataillon „Großdeutschland“ nach Berlin kommandiert. Sein Bataillon beim Grenadier-Regiment übernahm Major Otto Ernst Remer. Anfang 1944 kam er zum OKW, und Otto Ernst Remer rückte auch diesmal nach und wurde Kommandeur des Wach-Bataillons.

Heldengedenktag 1943

Heldengedenktag 1943: Der Heldengedenktag der Nation. In heroischer und stolzer Trauer beging am Sonntag das deutsche Volk das Gedenken seiner gefallenen Helden. Der Staatsakt in Berlin erhielt seine hohe Weihe durch die Gegenwart Adolf Hitlers. Im Zeughaus, der Ruhmesstätte preußisch-deutscher Geschichte, neigte sich der Führer und mit ihm das ganze deutsche Volk in Ehrfurcht vor den unsterblichen Helden des Krieges. Nach der Ansprache begab sich der Führer ins Ehrenmal und legte hier einen Kranz für die Gefallenen nieder. Dann begrüßte er vor dem Ehrenmal Verwundete des Ersten Weltkrieges und dieses Krieges. Darauf erfolgte der Vorbeimarsch eines Ehrenbataillons, das aus je einer Kompanie des Heeres, der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Waffen-SS zusammengesetzt war und das unter dem Kommando des Ritterkreuzträgers Oberstleutnant Gehrke stand. UBz.: den Führer während seiner Ansprache im Zeughaus.
Oberst Horst Niemack (links) und Oberstleutnant Kurt Gehrke nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal (Unter den Linden) am 9. März 1944

Ritterkreuzträger Oberstleutnant Gehrke vom Grenadier-Regiment „Großdeutschland“, seit Juni 1939 Nachfolger des Wach-Regimentes „Berlin“ (welches unter anderem für den Schutz des Ehrenmales Unter den Linden zuständig war), und nun Kommandeur des Wach-Bataillons „Berlin“, führte am 21. März 1943 am Heldengedenktag in Berlin bei schönstem „Führerwetter“ das Ehrenbataillon zum Staatsakt.

Adolf Hitler besuchte zuerst das Heeresmuseum im barocken Zeughaus, wo er eine Ausstellung von russischen Beutewaffen eröffnete. An diesem Tag war auch Oberst Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff als Experte abkommandiert, die Ausstellung zu erläutern. Nach dem Krieg behauptete dieser, stets ein „Widerstandskämpfer“ gewesen zu sein und daß er beim Rundgang Hitler und die anwesende Führungsspitze, darunter Hermann Göring, Heinrich Himmler, Wilhelm Keitel und Karl Dönitz, mit zwei britischen Splitterminen, die er in den Manteltaschen trug, in die Luft sprengen und dabei sein Leben habe opfern wollen. Es gab hierfür nie einen Beweis, auch nannten andere Verschwörer nie seinen Namen. Ganz Deutschland gedachte an diesem Sonntag seiner auf dem Felde der Ehre gefallenen Helden. Im Berliner Zeughaus fand aus diesem Anlaß nach der Ausstellungseröffnung ein Staatsakt statt, an dem auch der Führer teilnahm und eine kurze Rede hielt.

Anschließend nahm der Führer die Ehrenkompanien der vier Waffengattungen des Ehrenbataillons ab. Anschließend machte Oberstleutnant Gehrke Meldung, ein Berichterstatter kommentierte dies direkt im Radio, wenn auch mit „Oberstleutnant Jehreke“ etwas falsch. Nach dem Vorbeimarsch der Ehrenformationen ging der Reichskanzler, begleitet von Großadmiral Raeder, Generalfeldmarschall Keitel, Generalfeldmarschall Milch, Reichsführer-SS Himmler, Generaloberst Fromm, dem Reichskriegerführer SS-Gruppenführer General der Infanterie Reinhard und Reichskriegsopferführer Oberlindober zur Kranzniederlegung in das „Ehrenmal“.

Verschwörung vom 20. Juli 1944

Beim Putschversuch vom 20. Juli 1944 tat Gehrke beim Oberkommando der Wehrmacht Dienst. Er soll Major Otto Ernst Remer und Oberleutnant Rudolf Schlee vom Wach-Bataillon „Großdeutschland“ zum Sitz des Allgemeinen Heeresamtes und des Befehlshabers des Ersatzheeres im Oberkommando des Heeres zur Unterstützung gefolgt sein. Als Hauptmann Ludwig Bartram, Adjutant von Generaloberst Friedrich Fromm, Schlee die Befehle des Befehlshabers des Ersatzheeres übermittelte, die Verräter zu erschießen, fungierte Kurt Gehrke als Zeuge des Standgerichtes stellvertretend für das OKW. Olbricht, Graf Stauffenberg, Ritter Mertz von Quirnheim und von Haeften wurden von einem Erschießungskommando (zehn Unteroffiziere des Wach-Bataillons) unter Leutnant Werner Schady standrechtlich erschossen.

Soldatentod

Kurz nach den Ereignissen in Berlin wurde Oberstleutnant (später Oberst) Kurt Gehrke Kommandeur der Panzer-Brigade 104. Noch vor Beendigung der Ausbildung wurde die Brigade, aufgrund der Lage ostwärts Warschaus, an die Ostfront gebracht. Die Verlegung erfolgte Mitte August 1944 im Bahntransport nach Eydtkau in Ostpreußen. Die Ausladung erfolgte zwischen dem 16. und 18. August 1944. Erster Einsatz war am 21. und 22. August 1944 bei Gegenangriffen hart südlich der litauischen Grenze bei Schaken zur Unterstützung der 561. Volks-Grenadier-Division und der 1. Infanterie-Division. Zwischen dem 26. und 28. August 1944 wurde die Brigade erneut, im Bahntransport ab Ebenrode, in den Raum nördlich Scharfenwiese verlegt. Sie kam damit zur vom Bug zurückkommenden 2. Armee. Am 27. und 28. August wurde die Brigade bei der 3. Kavallerie-Brigade zum Gegenangriff angesetzt. Wiederholt mußten feindliche Angriffe abgewehrt und Gegenangriffe durchgeführt werden. Bis Ende August wurde die Brigade als Flankenschutz dem Kavallerie-Korps zur Abwehr im Raum Borowcew beigegeben. Anfang September 1944 marschierte die Brigade nach Ostenburg. Ab dem 3. September 1944 unternahm die Brigade Gegenangriffe im Bereich der 542. Volks-Grenadier-Division und 292. Infanterie-Division. Diese dienten der Stabilisierung der Abwehrfront der 2. Armee am Narew im Raum um Rozan. Bis Mitte September ging die Brigade im Raum Obrebek zur Abwehr über. Danach übernahm sie Abwehraufgaben am russischen Brückenkopf am Narew bis zum 7. Oktober 1944. Nach dem Festlaufen des deutschen Gegenschlages am Brückenkopf wurde die Panzer-Brigade am 8. Oktober 1944 zur Unterstützung der 28. Jäger-Division herangeführt.

Die Panzer-Brigade marschierte am 9. und 10. Oktober 1944 in den Raum Stary Golymin – Landkreis Mackeim. Hier wird sie zur Abwehr am russischen Rozan-Brückenkopf eingesetzt. Sie deckte dabei den Abzug der 7. Infanterie-Division nach Norden, hinter den Orzyc-Abschnitt. Danach wurde sie bis zum 15. Oktober 1944 wieder zur Abwehr um Chiliny eingesetzt. Nach einigen ruhigeren Tagen beim I. Kavallerie-Korps wurde sie ab dem 19. Oktober 1944 wieder bei der 7. Infanterie-Division im Raum Mackein eingesetzt. Am 24. Oktober 1944 hatte die Brigade hohe Verluste, als sie beim Infanterie-Regiment 62, im Raum Swelice – Klepowo, eingesetzt wurde. Sie wurde zum Gegenangriff im Raum Pultusk eingesetzt, wo sie eigene Infanterie freikämpfen sollte. In Klepowo wurde ein russischer Gegenstoß durch die Gefechtsstaffel des Stabes, unter persönlicher Führung des Kommandeurs, abgewiesen. Seit diesem Tag gilt der Oberst Kurt Gehrke als vermißt, Major Wilhelm Weidenbrück wurde mit der Führung der Brigade, die Mitte November 1944 aufgelöst wurde, beauftragt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise