Briesen, Kurt von

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Generalleutnant Kurt von Briesen bei der Siegesparade in Paris nach dem Westfeldzug 1940

Kurt Alfred Otto Erimar von Briesen (Lebensrune.png 3. Mai 1883 in Anklam; Todesrune.png gefallen 20. November 1941 bei Isjum, Ukraine) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Hitler mit dem verwundeten von Briesen nach dem Polenfeldzug
Kurt von Briesen mit seinem Stab vom 30. Infanterie-Division im Westfeldzug; verwundet sitzend zu seiner Linken Hauptmann Herbert Burseg aus Wrist, Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 46, der Bericht erstattet. Burseg wurde im Ostfeldzug erneut schwer verwundet, verlor sein Bein und wurde als Major verabschiedet. Als Landwirt und Besitzer des Hofs Heidrehm südwestlich von Neumünster erlebte er den Luftkrieg des Feindes gegen seine Heimat.[1] Für den Endkampf um Deutschland wurde er erneut zum Dienst gerufen, er bildete Ende 1944 / Anfang 1945 Unterführer des Volkssturmes in Itzehoe aus. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Kurt von Briesen (links), Fedor von Bock und Gerhard Engel 20 km vor Paris
Siegerparade und Vorbeimarsch der Division an Kommandeur von Briesen …
… am Triumphbogen in Paris, 1940
General der Infanterie Georg von Sodenstern bei der Trauerfeier für Kurt von Briesen in Poltawa, im Hintergrund die Generalfeldmarschälle Gerd von Rundstedt und Walter von Reichenau.
Wetzlarer Anzeiger vom 24. November 1941
„Kurt von Briesen trat am 16. September 1904 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 ein. Am 27. Januar 1906 wurde er bei diesem zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 21. Juli 1904 datiert. Ab dem 1. Oktober 1910 wurde er zum Adjutant vom Füsilier-Bataillon des Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 ernannt. Am 19. Juli 1913 zum Oberleutnant befördert, wurde er am 1. Oktober 1913 zur Kriegsakademie kommandiert. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde der Lehrgang aufgelöst. Er wurde dafür am 1. August 1914 zum Regimentsadjutant des Reserve-Infanterie-Regiments 15 ernannt. Bereits am 23. August 1914 wurde er verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Am 28. Oktober 1914 wurde er zum Adjutant der 26. Reserve-Infanterie-Brigade ernannt. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. 1916 wurde er in den Generalstab des IV. Armeekorps versetzt. Im September 1916 wurde er gleichzeitig in den Generalstab der Armee versetzt. 1918 wurde er 1. Generalstabs-Offizier der 239. Infanterie-Division. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Januar 1919 wurde Hauptmann von Briesen Kommandeur des Freiwilligen-Bataillons 52. Drei Monate später wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Generalstab beim Wehrkreiskommando II eingesetzt. Am 9. März 1920 wurde er mit Wirkung zum 31. März 1920 aus der Armee verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines Major verliehen.
Am 1. Mai 1922 fand er eine Anstellung beim L-Dienst des Wehrkreises II. Dort wurde er mit der Organisation des Grenzschutz in Pommern betraut. Am 1. April 1934 wurde er als Oberstleutnant wieder in die Reichswehr übernommen. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1932 festgelegt. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandant von Neu-Stettin ernannt. Am 1. Mai 1934 wurde er zum Oberst befördert. Am 15. Oktober 1935 wurde er nach der Erweiterung der Reichswehr zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 69 in Hamburg ernannt. Am 1. August 1937 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 4. Februar 1938 wurde er im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre zum Kommandeur der 30. Infanterie-Division in Lübeck ernannt. Er wurde im Juli 1939 von Generalmajor Franz Böhme vertreten. Am 27. August 1939 wurde er zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. August 1939 festgelegt. Er führte die Division im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Dort wurde er am 10. September 1939 verwundet. Ihm wurden beide Eisernen Kreuze verliehen. Am 27. Oktober 1939 wurde ihm auch noch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Frühjahr 1940 führte er die 30. Infanterie-Division in den Westfeldzug. Am 1. August 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 25. November 1940 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt zum Kommandierenden General des LII. Armeekorps ernannt. Zum Sommerbeginn 1941 führte er das Generalkommando im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 20. November 1941 ist er an der Front gefallen.“[2]

Soldatentod

Am 25. November 1940 wurde Briesen als General der Infanterie zum Kommandierenden General des LII. Armeekorps ernannt und nahm mit dem Großverband am Unternehmen „Barbarossa“ teil. Während einer Frontfahrt bei Isjum am Donez fiel er 3 km südostwärts von Andrejewkabei einem feindlichen Fliegerangriff der Roten Luftwaffe. Sein errichtetes Kriegsgrab wurde nach Einfall der Roten Armee zerstört und eingeebnet, seine sterblichen Überreste konnten bis dato (Stand: 2017) nicht geborgen resp. identifiziert werden.

Am 20. November 1941 fiel in den Kämpfen an der Ostfront der Kommandierende General eines Armeekorps General der Infanterie von Briesen.“ — Wehrmachtbericht vom 22. November 1941

Familie

Kurt war der Sohn von General der Infanterie Alfred von Briesen ( 12. November 1914 bei der Schlacht um Lodz) und dessen Gemahlin Olga, geb. von Kleist (Lebensrune.png 18. August 1847; Todesrune.png 29. März 1938). Kurt von Briesen war seit 1915 mit Charlotte, geb. von Gynz-Rekowski verheiratet. Ob der am 11. August 1918 in Leipzig geborene Rüdiger Walter Harry von Briesen, der am 30. November 1941 und somit 10 Tage nach Kurt von Briesen an der Ostfront, bei Wyborg fiel, sein Sohn war, ließ sich nicht ermitteln.

Von-Briesen-Kaserne

Die ab 1964 so genannte Von-Briesen-Kaserne (kurz: Briesn-Kaserne) wurde 1956/57 im Flensburger Stadtteil Weiche errichtet und 1958 von den ersten Bundeswehreinheiten bezogen. Parallel dazu waren auch VS-amerikanische Truppen bis 1990 in der Kaserne stationiert. Nach der Schließung der Kaserne im Jahr 1997 wurden die Kasernengebäude zu Wohngebäuden umgenutzt und das umliegende Gelände bebaut, womit die „Gartenstadt Weiche“, eine Gartenstadt entstand.

Beförderungen und Dienststellen

  • Fahnenjunker (16. September 1904)
    • Eintritt in das „Kaiser Franz“ Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 des Garde-Korps
  • Fähnrich (22. April 1905)
  • Leutnant (27. Januar 1906 mit Patent vom 21. Juli 1904)
    • 1. Oktober 1910 Adjutant im Füsilier-Bataillon des Stammregiments
  • Oberleutnant (19. Juli 1913)
    • 1. Oktober 1913 Kriegsakademie
    • Regimentsadjutanten des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 15 zum Kriegsbeginn
    • 23. August 1914 an der Westfront verwundet; Lazarettaufenthalt
    • 28. Oktober 1914 Adjutant der 26. Reserve-Infanterie-Brigade
  • Hauptmann (27. Januar 1915)
    • 1916 Versetzung in den Generalstab des IV. Armee-Korps; am 7. September 1916 unter Belassung in dieser Stellung in den Generalstab der Armee versetzt
    • 1918 Erster Generalstabsoffizier der 239. Infanterie-Division
    • von Januar bis April 1919 Kommandeur des Freiwilligen-Bataillons 52 beim Generalkommando z. b. V. 52
      • im März 1919 im Rahmen der Freikorps in Litauen eingesetzt im Kampf gegen die rote Armee im Raum Schaulen
    • April/Mai 1919 Erster Generalstabsoffizier (Ia) des II. Armee-Korps
    • 1. Oktober 1919 im Stab des Wehrkreiskommandos II
  • Charakter als Major (31. März 1920)
    • 9. März 1920 mit Wirkung zum 31. März 1920 aus der Vorläufigen Reichswehr verabschiedet
    • 1. Mai 1922 im L-Dienst des Wehrkreiskommandos II in Stettin als Landesschutzoffizier (Zivilangestellter) eingesetzt, wo er den Grenzschutz in der Provinz Pommern organisierte
  • Oberstleutnant (1. April 1934)
    • Als Kommandant von Neustettin am 1. April 1934 bei der Reichswehr reaktiviert und am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 69 der Wehrmacht in Hamburg ernannt
  • Oberst (1. Mai 1934)
  • Generalmajor (1. August 1937)
    • Anfang Februar 1938 Kommandeur die 30. Infanterie-Division in Lübeck
  • Generalleutnant (27. August 1939)
  • General der Infanterie (1. August 1940)

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten