Lützow, Kurt-Jürgen von

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Eichenlaubträger Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow.jpg

Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow (Lebensrune.png 7. August 1892 in Marienwerder, Westpreußen; Todesrune.png 20. Juli 1961 in Hannover) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow erhält 1942, nach seiner Genesung, das Eichenlaub zum Ritterkreuz aus der Hand des Führers.jpg
Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow, Wetzlarer Anzeiger 23.10.1941.jpg
Oberst Freiherr von Lützow

Kurt-Jürgen von Lützows Urgroßvater war Leopold Wichard Heinrich Freiherr von Lützow (1786–1844), Generalleutnant der Preußischen Armee, Bruder Ludwig Adolf Wilhelm von Lützows und Freiheitskämpfer gegen Napoleon in vier Armeen, zuletzt im Generalstab von Feldmarschall von Blücher im Sommerfeldzug von 1815.

Militärischer Werdegang

Kurt-Jürgen von Lützow trat am 20. Januar 1914 aus dem Kadettenkorps kommend als Leutnant in das Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8 ein. Sein Patent wurde auf den 22. Juni 1912 datiert.

Erster Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er ab dem 4. November 1914 als Adjutant des I. Bataillons sowie zeitgleich als stellvertretender Ordonnanzoffizier beim Stab der 9. Infanterie-Brigade eingesetzt. Von Lützow erhielt am 3. Mai 1915 das Kommando über die 6. Kompanie und wurde am 25. August 1915 zum Regimentsadjutanten ernannt. Am 18. Mai 1917 kam er dann zur 10. Infanterie-Brigade, wo er als Adjutant eingesetzt wurde. Am 18. August 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher erfolgte am 26. Februar 1918 seine Versetzung zum Stab des Chefs des Generalstabes des Feldheeres.

Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende wurde von Lützow als Oberleutnant in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Beim 200.000-Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Wehrkreiskommando III. Von diesem war er aber zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Bei der Bildung des 100.000-Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann ab dem 1. Oktober 1920 als Hilfsoffizier im Stab der 3. Division übernommen. Er blieb aber weiter zum RWM kommandiert.

Am 1. November 1921 kam er dann in das 14. Reiter-Regiment und elf Monate später zum 6. Infanterie-Regiment nach Lübeck. Diesem Regiment sollte von Lützow bis 30. September 1934 in verschiedenen Funktionen angehören. Im Frühjahr 1924 wurde er in der 16. Kompanie des 6. Infanterie-Regiments in Ratzeburg eingesetzt. Ab dem 1. Juni 1924 war er Chef der 15. Kompanie in Lauenburg, 1926 wurde er dann als Chef der 7. Kompanie des 6. Infanterie-Regiments in Eutin eingesetzt, ab dem 1. Februar 1929 in gleicher Funktion bei der 10. Kompanie in Flensburg. 1931/32 wurde er dann in den Regimentsstab des 6. Infanterie-Regiments nach Lübeck versetzt, ab 1. April 1932 schließlich im Stab des II. Bataillons in Lübeck.

In der Zwischenzeit hatte man von Lützow am 1. April 1925 zum Hauptmann sowie am 1. Mai 1934 zum Major befördert. Als solcher erhielt er am 1. Oktober 1934 das Kommando über das III. Bataillon des Infanterie-Regiments Potsdam. Ein Jahr später wurde er zum neu aufgestellten Infanterie-Regiment 67 versetzt und Kommandeur des III. Bataillons. Als Oberstleutnant (seit dem 1. Oktober 1936) kam er am 1. April 1937 zum Generalkommando des II. Armeekorps und erhielt die Kommandierung als 1. Adjutant zu Generalfeldmarschall August von Mackensen.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. Juni 1939 wurde er zum Oberst befördert und am 26. August 1939 als Nachfolger von Alexander von Zülow zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 89 ernannt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges befehligte von Lützow das Regiment zunächst im Polenfeldzug, dann im Westfeldzug 1940 und schließlich beim Unternehmen „Barbarossa“ 1941. Am 17. Dezember 1941 erhielt von Lützow die Beförderung zum Generalmajor und gab am 8. Februar 1942 das Regiment ab. Er wurde erstmals in die Führerreserve versetzt und am 1. März 1942 zum Kommandeur der 12. Infanterie-Division ernannt sowie am 1. Januar 1943 zum Generalleutnant befördert.

Am 1. Juni 1944 erfolgte seine Ablösung und seine abermalige Versetzung in die Führerreserve, in der er vom 12. Juni bis zum 8. Juli 1944 zum Lehrgang für Kommandierende Generale in Hirschberg kommandiert wurde. Nach dem Beginn der sowjetischen Offensive Operation Bagration wurde von Lützow, als Nachfolger von Friedrich Wiese, am 25. Juni 1944 mit der Führung des XXXV. Armeekorps beauftragt, welches, in aussichtsloser Lage im Mittelabschnitt der Ostfront, in der Kesselschlacht von Bobruisk bis zum 29. Juni 1944 fast vollständig aufgerieben wurde. Von Lützow konnte mit Teilen des Korps aus dem Kessel ausbrechen.

Kriegsgefangenschaft

Er geriet am 5. Juli 1944 auf dem Ostufer der Beresina in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Während seiner Gefangenschaft betätigte er sich im Bund Deutscher Offiziere, der im Nationalkomitee Freies Deutschland organisiert war. In dieser Funktion soll von Lützow zu den Mitunterzeichnern des Aufrufs der 17 Generale vom 27. Juli 1944 und des Aufrufes An Volk und Wehrmacht vom 8. Dezember 1944 gehört haben.

Entlassung

Am 16. Januar 1956 wurde er als Spätheimkehrer und einer der letzten deutschen Gefangenen in die Heimat entlassen.

Tod

Generalleutnant a. D. Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow verstarb 1961 und wurde auf dem Stadtfriedhof Seelhorst in Hannover beigesetzt. Der Grabstein wurde inzwischen entfernt (Stand: 2017).

Auszeichnungen (Auszug)

Ritterkreuzmappe des Obersten von Lützow

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 141
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 519, ISBN 978-3-938845-17-2