Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, geb. Leutheusser ( 26. Juli 1951 in Minden), ist eine Berufspolitikerin der BRD-Blockpartei FDP.
Das Weltwirtschaftsforum bereitete die bereits bewährte politische Propagandistin auf Führungsaufgaben vor, gab ihr 1993 den Status eines Global Leader for Tomorrow[1] und nahm sie in das Funktionärskorps der NWO und in die Netzwerke der Globalisten auf.
Sie verwaltete zweimal das Bundesministerium der Justiz (1992—1996, 2009—2013). Auf Leutheusser-Schnarrenbergers Betreiben wurde die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (→ Homosexualisierung) gegründet, deren erste Kuratoriumsvorsitzende sie wurde.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Sabine Leutheusser wurde am 26. Juli 1951 in Minden/Westfalen als Tochter eines Rechtsanwalts und Notars geboren. Ihr Vater war als CDU-Mitglied in der Kommunalpolitik aktiv und Bürgermeister von Minden. Ein Onkel Leutheussers, Wolfgang Stammberger, gehörte der FDP an und war in der Adenauer-Regierung 1961–1962 Justizminister. Stammberger trat im Verlauf der sogenannten Spiegel-Affäre zurück, wechselte später zur SPD und wurde Oberbürgermeister im fränkischen Coburg.[2]
Ausbildung
Sabine Leutheusser studierte nach dem Abitur (1970) in Minden Rechtswissenschaften an den Universitäten Göttingen und Bielefeld. Sie machte 1975 das Erste Juristische Staatsexamen und im Anschluß an den Vorbereitungsdienst 1978 das Zweite Staatsexamen. Im selben Jahr wurde sie FDP-Mitglied.[2]
Erste Anstellung
Ab 1979 war Leutheusser-Schnarrenberger beim Deutschen Patentamt in München angestellt. Sie war hier bis zu ihrer Wahl in den Bundestag (2. Dezember 1990) auf den Gebieten des gewerblichen Rechtsschutzes, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie des Personal- und Haushaltswesens tätig. Zuletzt (ab 1989) hatte sie einen Posten der Abteilungsleiterin der Verwaltungsabteilung des Patentamtes.
Politische Posten und Positionen
In ihrem Wohnort Starnberg übernahm Leutheusser-Schnarrenberger 1982 den Vorsitz des dortigen FDP-Kreisverbandes (bis 2001; danach ab 2002 Kreisrätin). Bei der Bundestagswahl am 2. Dezember 1990 kam sie über die Landesliste Bayern in das Bonner Parlament und beerbte den früheren Bundeslandwirtschaftsminister Josef Ertl.
Als Hans-Dietrich Genscher zeitlich unerwartet sein Ausscheiden aus dem Amt des Bundesaußenministers zum Mai 1992 ankündigte, kam es in der Bundes-FDP zu einer turbulenten Nachfolgediskussion, in der sich Justizminister Klaus Kinkel am 28. April deutlich gegen Irmgard Schwaetzer durchsetzte. Das der FDP vorbehaltene Amt des Justizministers ging am 20. Mai 1992 an Leutheusser-Schnarrenberger.
Bei den Koalitionsgesprächen zur Inneren Sicherheit setzte sie zum Jahresende 1993 gegen die Union durch, daß Volljährige bis zum 21. Lebensjahr in der Regel nur als Jugendliche bestraft werden (sog. Jugendstrafrecht). 1994 lehnte Leutheusser-Schnarrenberger eine rasche Abschiebung straffällig gewordener Kurden ab.
Nach der Bundestagswahl im Oktober 1994, bei der die CDU/CSU/FDP-Regierungskoalition unter Bundeskanzler Helmut Kohl bestätigt wurde, blieb Leutheusser-Schnarrenberger Justizministerin. Sie forderte die Aufhebung des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1913, legte einen Gesetzesentwurf vor, der Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe stellt und trat für Maßnahmen zur Schwächung der Ehe ein.[2]
Sie war bis 1996 Bundesministerin der Justiz und erneut vom 28. Oktober 2009 bis 17. Dezember 2013 im Kabinett Merkel II.
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger strebte nach der Ablehnung des SWIFT-Abkommens durch das Europaparlament eine neue Vereinbarung mit den USA an.[3]
Am 2. März 2010 erklärte das Bundes„verfassungs“gericht die Vorratsdatenspeicherung in der aktuellen Form, welche Leutheusser-Schnarrenberger nunmehr als Verwalterin des Bundesjustizministeriums formal mit zu vertreten hatte, für grundgesetzwidrig.[4]
Leutheusser-Schnarrenberger setzte als Justizministerin eine gesetzliche Privilegierung der religiös motivierten Genitalverstümmelung an Jungen durch (→ Beschneidung).
Leutheusser-Schnarrenberger gab 2012 an, sie halte ein neues NPD-Verbotsverfahren für unklug.[5]
Auszeichnungen
- Hamm-Brücher-Medaille (1995)
- Paul-Klinger-Preis (1996)
- Bundesverdienstkreuz (2002)
- Bayerischer Verdienstorden (2002)
Mitgliedschaften und Netzwerke (Auswahl)
- Mitglied des Vereins gegen das Vergessen – Für Demokratie e. V.
- Vorsitzende des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
- Beiratsmitglied Humanistische Union (HU; seit 1996)
- Vorstandsmitglied der Theodor-Heuss-Stiftung
- Unterstützerin der PorNO-Kampagne der Feministin Alice Schwarzer, die eine Durchsetzung des Verbots der Pornographie anstrebt
- Mitglied im Beirat der Global Panel Foundation
- Antisemitismus-Beauftragte
Seit Juli 1997 besitzt Leutheusser-Schnarrenberger eine Zulassung als Rechtsanwältin.
Familie
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist kinderlos und war mit dem Journalisten Ernst Schnarrenberger verheiratet, der im Jahr 2006 starb. Leutheusser-Schnarrenberger lebt in Feldafing am Starnberger See.
Siehe auch
Verweise
- Reinhard Heuschneider: Offener Brief an Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Der Nonkonformist, 14. Februar 2011
Karikaturen
- Götz Wiedenroth: Kreise: Bürger sollen das Recht haben, ihren männlichen Nachwuchs oder ihren weiblichen Justizminister beschneiden zu lassen, 28. September 2012
Fußnoten
- Deutscher Verwaltungsjurist
- Bundestagsabgeordneter (Bayern)
- FDP-Mitglied
- Geboren 1951
- Bundesjustizminister
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- BRD-Politiker
- Rechtsanwalt (BRD)
- Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats
- Träger der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber
- Antisemitismus-Beauftragte