Marine-Brigade „von Loewenfeld“

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Das am 31. Mai 1920 gestiftete Verdienstkreuz bzw. Bewährungsabzeichen, I. Klasse als Steckkreuz; der Anker mit Siegeskranz aus Lorbeer und Eichenlaub war das Truppenkennzeichen der III. Marine-Brigade.

Die Marine-Brigade „von Loewenfeld“, oder auch Brigade „Loewenfeld“ genannte Formation, war ein Freikorps der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, das am 18. Februar 1919 auf Weisung Gustav Noskes als III. Marine-Brigade in Kiel aus Angehörigen der ehemaligen Kaiserlichen Marine – überwiegend Offizieren (Marine-Infanterie eines Seebataillons), Deckoffizieren und Seefliegern – unter der Führung von Korvettenkapitän Wilfried von Loewenfeld aufgestellt wurde.

Geschichte

Einweihung des Lichtschlag-/Loewenfeld-Denkmals am Kanal in Dorsten am 25. Juni 1934

Schon am 3. Februar 1919 hatte Wilhelm Canaris als Verbindungsmann der Marine bei Noske die Genehmigung zur Aufstellung der 3. Marine-Brigade in Kiel erreicht. Canaris sorgte ebenfalls dafür, daß der von ihm bewunderte von Loewenfeld deren Kommandeur wurde. Noske war nicht bewußt, daß Canaris einer der engsten Mitarbeiter Wilfried von Loewenfelds war.

Die Marine-Brigade wurde nach infanteristischer Ausbildung im Juni 1919 während des gewalttätigen von Kommunisten angefachten Verkehrsstreiks in Berlin sowie beim Grenzschutz Ost in Oberschlesien (→ Kampf um Oberschlesien) eingesetzt.

Im März 1919 bestand die Brigade (Marine-Regiment 5, Marine-Regiment 6 und Sturm-Bataillon „Arnauld de la Perière“) aus gut 1.500 Mann, im März 1920 gehörte der Elite-Verband mit über 3.000 ehemaligen Kämpfern des Kaiserlichen Heeres als Teil der Marine-Division im Garde-Kavallerie-Schützen-Korps zu den wesentlichen Stützen des Kapp-Aufstandes und besetzte Breslau.

Die Regierung schickte die Brigade im März 1920 zur Bekämpfung des kommunistischen Terrors des Spartakusbundes und der 50.000 Mann starken Roten Ruhrarmee während des linken Märzputsches ins Ruhrgebiet, wo sie im Rahmen der 3. Kavallerie-Division gemeinsam u. a. mit dem Freikorps „von Aulock“ (8. Jäger-Bataillon) und der Reichswehrbrigade 21 des Franz Ritter von Epp im Raum Bottrop und Gladbeck eingesetzt wurde. Es gab teilweise kurze, wenn auch schwere Gefechte mit Rotarmisten, die dann die Flucht ergriffen hatten. Bis 11 Uhr vormittags wurden die Städte vom roten Terrorjoch befreit. Auf dem Friedhof Bottrop-Kirchhellen wurde für die Gefallenen der Einheit ein Ehrengrab angelegt. Die anliegende Loewenfeldstraße ist zu Ehren des Freikorps benannt worden.

Auflösung

Mitte Mai 1920 erging der Auflösungsbefehl, der am 31. Mai im Sennelager vorgenommen wurde, allerdings erst nach zwei Jahren vollständig ausgeführt war. Von Loewenfeld und viele andere wurden in die Reichsmarine der Reichswehr übernommen.

Lichtschlag-/Loewenfeld-Denkmal

Am 25. Juni 1934 wurde am Kanal in der Nähe der Brücke in Dorsten das Lichtschlag-/Loewenfeld-Denkmal eingeweiht, das an die Vertreibung der Spartakisten 1919 und die Niederkämpfung der Roten Ruhrarmee 1920 durch Freikorps erinnerte. Den Text für die Tafel entwarf Dr. Joseph Wiedenhöfer:

„Den Freikorps Lichtschlag/Loewenfeld, Februar 1919–März 1920.
Unsern Befreiern aus Spartakistengewalt.
Mit Adolf Hitler im zweiten Jahr des dritten Reiches 1934.
‚Euch war’s verhüllt, nun ist’s am Tag,
ihr schlugt den ersten Hammerschlag!‘“

Kampflied der Marine-Brigade „von Loewenfeld“

Ehrengrab mit Gedenkschein für die 20 Gefallenen der Sturmbataillonen der Marine-Brigade „von Loewenfeld“ in 46244 Bottrop-Kirchhellen
1) Heiho! Die Schüsse hell
der Aufruhr steht in Flammen
da sind wir augenblicks zur Stell
und hau´n den Feind zusammen
Ein jeder ist von uns ein Held
im Haß und in der Liebe
Wir sind Brigade Loewenfeld
hier setzt es deutsche Hiebe


2) Und Pulverdampf und Mädchenkuß
erfüllen unser Leben
Im Wechsel liegt der Hochgenuß
Drum muß es beides geben
Spießbürger zwar und feige Leut
Die können nichts vertragen
Und hinterm Ofen hört man heut
Viel Böses von uns sagen
3) Ob wir sie schützen vor Gefahr
Man lehrte sie uns hassen
Wir aber wollen klar und wahr
Uns nicht beirren lassen
Im Lauf der Völker überlebt
Das Echte stets das Neue
Was uns auch zu zersetzen strebt
Wir wahren Treu´ um Treue


4) Wir nehmen ehrlich vom Rekrut
Bis zu dem Führer alle
Als die Parole: Ehr und Mut
Und Treue, bis ich falle
Drum wird, wenn wir in aller Welt
Zerstreut, vergessen, treiben
Die Kampfbrigade Loewenfeld
Ruhmreich, unsterblich bleiben

Bekannte Angehörige

Bekannte Angehörige der Brigade und ihre späteren Dienstgrade bzw. Dienststellungen waren u. a.:

Von links nach rechts: Kapitänleutnant Siegfried Claassen, Kapitänleutnant Rolf Carls, Major der Marine-Infanterie Karl Bruns, Major Hans Kloebe, Korvettenkapitän Hans Kolbe, Kapitänleutnant Lothar von Arnauld de la Perière und Kapitänleutnant Hermann von Fischel
Kommunistischer Verkehrsaufstand in Berlin, Juli 1919

Siehe auch