Rogge, Bernhard

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Eichenlaubträger der Kriegsmarine Bernhard Rogge; Zum Militär kam Bernhard über seine Onkel väterlicherseits; Peter Paul Josua Rogge (Lebensrune.png 1863) war Oberstleutnant der Preußischen Armee und Albrecht Bernhard Maximilian Rogge (1866–1940), dem er sehr nahe stand, war Admiralstabsoffizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt Vizeadmiral, Leiter des Reichsmarineamtes und später Repräsentant der Škodawerke.

Bernhard Friedrich Karl Edgar Rogge (Lebensrune.png 4. November 1899 in Schleswig; Todesrune.png 29. Juni 1982 in Reinbek) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Vizeadmiral und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie Konteradmiral der Marine der neu aufgestellten Bundeswehr.

Seine Feindfahrten mit dem Hilfskreuzer „Atlantis“ sind legendär (die Reise führte einmal rund um die Welt und war der längste ununterbrochene Kriegseinsatz eines deutschen Kriegsschiffs), sein konsequentes Vorgehen gegen Fahnenflüchtige als Kriegsgerichtsherr der Marine ebenfalls. Rogge war ein tadelloser Seeoffizier, der in vier deutschen Marinen gedient und sich in Krieg und Frieden bewährt hat, wie auch Bundespräsident Karl Carstens ihm zu seinem 80. Geburtstag in einer Laudatio bestätigte.

Leben

Ritterkreuzträger Rogge
Eichenlaubträger Rogge
Rogge in seinem Dienstzimmer (Bundeswehr)
Konteradmiral der Bundeswehr Bernhard Rogge

Abstammung

Bernhard Rogges Großvater hieß ebenfalls „Bernhard“. Bernhard Friedrich Wilhelm Rogge (1831–1919) war Doktor der Theologie und Hofprediger beim König von Preußen in Potsdam. 1862-89 war dieser Divisionspfarrer (schon dessen Vater Wilhelm war Militärpfarrer) der 1. Garde-Infanterie-Division des Garde-Korps und wurde 1906 Ehrenbürger von Potsdam. Rogges Vater war Hermann Friedrich „Friedel“ Bernhard Rogge (1867–1932), preußischer Landrat in Tondern, 1919 Mitgründer und bis 1929 Landesvorsitzender der DNVP in Schleswig-Holstein. Seine Mutter war Ruth Rose Klara Hildegard „Hilde“, geb. Anders (1871–1924), Tochter des Wirklich Geheimen Oberregierungsrates Carl Friedrich Anders (1835–1890). Seine Geschwister waren Lisel Frieda Anna Gertrud Rogge (Lebensrune.png 12. September 1897), Eberhard Christian Waldemar Max (1903–1977) und Friedrich Karl (1913–1995).

Gerücht vom Vierteljuden

Der angebliche „Vierteljude“ (eine, wenn auch konvertierte, Großmutter soll jüdischstämmig gewesen sein) soll zu Kriegsbeginn von Adolf Hitler die Deutschblütigkeitserklärung erhalten haben, was jedoch eigentlich nur Halbjuden vorbehalten war. Belegt ist diese Annahme resp. Behauptung einer jüdischen Abstammung nicht, aber auch nicht ausgeschlossen.

Werdegang

Grabstätte

Rogge, der als 15jähriger in die Dienste der Kaiserlichen Marine trat, fuhr im Ersten Weltkrieg auf den Kreuzern „Freya“, „Moltke“, „Stralsund“ und „Pillau“ gegen den Feind, zuletzt diente er in der III. Marine-Brigade.

„Bernhard Rogge trat 1915 in die Kaiserliche Marine ein. Als Leutnant zur See nahm er am 1. Weltkrieg teil und wurde nach dem Krieg in die Reichsmarine übernommen. 1928 wurde er zum Kapitänleutnant befördert, 1934 zum Korvettenkapitän und 1937 zum Fregattenkapitän. 1936 wurde er Kommandant des Segelschulschiffes ‚Gorch Fock‘ und 1938 Kommandant des Segelschulschiffes ‚Albert Leo Schlageter‘. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Kapitän zur See befördert. Im selben Monat wurde er Kommandant des Hilfskreuzers ‚Atlantis‘, mit dem er am 31. März 1940 zur Feindfahrt auslief. In 655 Seetagen legte der Hilfskreuzer 110.000 Seemeilen im Atlantik, im Pazifik und im Indischen Ozean durch und versenkte 19 Schiffe. Drei weitere Schiffe wurden aufgebracht. Noch während der Feindfahrt wurde ihm am 7. Dezember 1940 das Ritterkreuz verliehen. Am 22. November 1941 mußte Rogge den Hilfskreuzer während der Versorgung von U-126 infolge des überraschenden Auftauchens des britischen Kreuzers ‚Devonshire‘ selbst versenken. Rogge und seine Besatzung konnten nach einer abenteuerlichen Rettung durch deutsche und italienische U-Boote nach Deutschland zurückkehren. Am 31. Dezember 1941 erhielt er als Kapitän zur See für seine Leistungen das Eichenlaub verliehen. Ab April 1942 hatte er eine Stabschefstellung bei der Bildungsinspektion der Kriegsmarine, deren Inspekteur er im März 1943 wurde. Am 1. März 1943 wurde er zum Konteradmiral befördert, im November 1944 wurde er Befehlshaber des Flottenausbildungsverbandes in der Ostsee. 1945 war er maßgeblich an der Rettung deutscher Flüchtlinge aus Ostpreußen beteiligt. Nach Kriegsende befand er sich bis zum 14. September 1945 in britischer Internierung.“[1]

Kaperfahrt des Handelsstörkreuzers „Atlantis“

„Rogge wird das Kommando über die ‚Atlantis‘ anvertraut, die vor ihrem Umbau zum Schweren Hilfskreuzer als ‚Goldenfels‘ für die Bremer Hansalinie gefahren ist. Ende März 1940 läuft Rogges Schiff zur längsten Seereise aus, die jemals in der Kriegsgeschichte von einem Hilfskreuzer zurückgelegt wurde. Sie währt 662 Seetage und führt über alle Weltmeere. Rogge überwindet alle Gefahrenschwellen und hat am 7. April 1940 den feindlichen Blockadekordon durchbrochen. Nun wird die ‚Atlantis‘ im Atlantischen, im Indischen und schließlich auch im Pazifischen Ozean zum Schrecken der alliierten Schiffahrt. Mit blitzartiger Geschwindigkeit verwandelt sie sich in einen ‚Norweger‘, ‚Schweden‘, ‚Russen‘, ‚Japaner‘, ‚Holländer‘, bis es für das Opfer kein Entrinnen mehr gibt und geentert wird. Dabei achtet Kapitän Rogge stets darauf, daß Besatzung und Passagiere der gekaperten Handelsschiffe geborgen und unbeschadet an Land gebracht werden. Für Frauen und Kinder, die sich an Bord gekaperter Schiffe befinden, hat er alle Vorsorgemaßnahmen getroffen.
Der Kaperkrieg trifft den Nerv des feindlichen Nachschubs, trägt zur Verunsicherung der Alliierten bei, bindet gegnerische Kräfte. Mitunter wird wertvollstes Geheimmaterial erbeutet. Von der aufgebrachten Tonnage her ist die ‚Pinguin‘ unter Kapitän Krüder (er fällt mit seinen Mannen am 8. Mai 1941 nördlich der Seychellen) am erfolgreichsten. Die spektakulärsten Aktionen allerdings gelingen Rogge mit seiner ‚Atlantis‘. Selbst die deutsche Seekriegsleitung hat über lange Phasen keinen Schimmer, wo Rogge gerade entert und kapert. Er wird mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und bringt es während der 102 000 Seemeilen langen Fahrt auf 22 Handelsschiffe mit annähernd 150 000 BRT, die entweder versenkt oder als wertvolle Prisen in die Heimat geschickt werden. Am 22. November 1941 wird die ‚Atlantis‘ vom britischen Kreuzer ‚Devonshire‘ gestellt. Rogge läßt sein Schiff, das gegen den feindlichen Giganten keine Chance hat, nach kurzem Gefecht versenken. Der Kapitän und seine Leute werden von einem deutschen U-Boot aufgefischt und gelangen nach zahlreichen todgefährlichen Abenteuern in die Heimat. Bis auf 11 Gefallene hat Rogge seine Besatzung heil zurückgebracht.“[2]

Nachkriegszeit

Nach der Kriegsgefangenschaft setzte die britische Militärregierung Rogge zeitweise als kommissarischen Landrat in Schleswig ein. Dann wurde er Handelsvertreter zweier chemisch-pharmazeutischer Unternehmen, anschließend Geschäftsführer einer Hamburger chemisch-pharmazeutischen Fabrik.

1957 trat er in die Marine der ein, hatte eine Dienstwohnung in Kiel und eine Wohnung an Hamburgs Elbchaussee. Am 31. März 1962 ging er als Konteradmiral und Befehlshaber im Wehrbereich I in den Ruhestand. Er war noch bis 1965 Berater für Fragen der Zivilverteidigung bei der Landesregierung von Schleswig-Holstein. Von Mai 1962 bis 1973 war Rogge 1. Vorsitzender des Deutschen Hochseesportverbands HANSA. Seit 1960 war er gemeinsam mit seiner Frau Besitzer eines Ferienhauses in Kampen auf Sylt.

„1957 als Konteradmiral in die Bundesmarine übernommen, wurde R. Befehlshaber des Wehrbereichs I (Schleswig-Holstein u. Hamburg); als solcher übernahm er im April 1958 auch das Kommando über die NATO-Land-Verbände in Schleswig-Holstein. Es ist nicht zuletzt seinem Engagement zuzurechnen, daß dieses neue Ostseekommando als NATO-Unterkommando gebildet werden konnte und so den dt.-skandinav. Entspannungsprozeß nach dem 2. Weltkrieg weiter vorantrieb. Nach seiner Pensionierung 1962 war R. als Mitgeschäftsführer bei der Hamburg-Atlantik-Linie, später als Verwaltungsratsmitglied einer Münchner Kühlschiffgesellschaft tätig. Außerdem beriet er die schleswig-holstein. Landesregierung in Fragen der Zivilverteidigung und setzte so die bereits während seiner aktiven Bundeswehrzeit begonnene Diskussion über die Bedeutung einer „Landeswehr“ fort, weswegen er bereits mit Verteidigungsminister Franz Josef Strauß in Konflikt geraten war. 1965 leitete die Staatsanwaltschaft in Flensburg ein Ermittlungsverfahren gegen R. ein, da er kurz vor der Kapitulation drei und am 11.5.1945 ein Todesurteil [Anm. Rechtswirksam durch die Regierung Dönitz] bestätigt hatte. R. berief sich auf die Notwendigkeit des Erhalts von ‚Disziplin und Ordnung‘ und der Vermeidung von militärischen Auflösungserscheinungen. Das Verfahren wurde eingestellt.“[3]

Tod

Bernhard Rogge verstarb 1982 und wurde auf dem Friedhof von Reinbek beigesetzt. Dort ruht er an der Seite seiner Gemahlin. Die „Elsbeth und Bernhard Rogge-Stiftung“ zur Förderung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wurde ihnen zu Ehren initiiert.

Familie

Oberleutnant zur See Rogge heiratete am 14. November 1925 in Rendsburg seine Verlobte Anna Elisabeth „Anneliese“ Frahm (Lebensrune.png 21. Mai 1900 in Charlottenburg), die Tochter des Bauingenieurs Johann Frahm (1855–1909), der in Hannover studierte, Eisenbahnfachmann wurde und 1906 zum Regierungsbaumeister ernannt wurde. Anneliese erkrankte schwer und verstarb am 5. September 1939 in einem Kieler Krankenhaus (sie wurde am 8. September 1939 in einem Kieler Krematorium eingeäschert). Ihre Mutter, Magdalena Henriette Marie, geb. Sievers (Lebensrune.png 11. März 1871 in Rendsburg), soll derart bestürzt gewesen sein, daß sie (ggf. am 5. September) „einen“ Suizidversuch und am 6. September 1939 in demselben Kieler Krankenhaus verstarb. Es sollen mindestens zwei Kinder aus der Ehe stammen, so z. B. Rudolph „Rudi“ (Lebensrune.png 1933) und Cornelia Nella (Lebensrune.png 1937), aber dies bleibt unbelegt.

1947 heiratete Rogge ein zweites Mal, seine Auserwählte war Elisabeth „Elsbeth“ Schumacher (1909–1999), mit der er den Rest seines Lebens verbrachte.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auswahl)

Rogge, Bernhard V.jpg

Kaiserreich

Drittes Reich

BRD

Werke (Auswahl)

  • Weiße Segel, weite Meere, 1939 (mit F. O. Busch)
  • Schiff 16. Die Kaperfahrten des schweren Hilfskreuzers Atlantis auf den sieben Weltmeeren, mit Wolfgang Frank, u. a. Stalling (1955) und Heyne (1966); mehrere Auflagen seit 1955
    • englisch Under Ten Flags, Übersetzung: R. O. Long, 1960
  • Zahlreiche Aufsätze zur Menschenführung u. a. in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 1952, Heft 6, S. 264-75; Wehrbetreuung bei der Kriegsmarine im II. Weltkrieg, III, 1973, S. 4-18, 19-30, 31-41; Proceedings, 1963, Heft 2, S. 40-51.

Verweise

Fußnoten

  1. Rogge, Bernhard, Lexikon der Wehrmacht
  2. BERNHARD ROGGE, Personenlexikon.net
  3. Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 755-756
  4. DER BESUCH DER „KARLSRUHE“, in: „Deutschland und der Februarputsch in Japan 1936“, S. 60