Massaker von Nemmersdorf

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Ein Massengrab; Nemmersdorf wurde zum Symbol der Grauen der Vertreibung und der Greueltaten der Roten Armee an der ostdeutschen Bevölkerung.

Das Massaker von Nemmersdorf im gleichnamigen deutschen Ort südwestlich von Gumbinnen in Ostpreußen wurde zum Synonym für die Schrecken des von Polen ausgelösten und durch Englands Verhalten eskalierten Zweiten Weltkrieges. Am 21. und 22. Oktober 1944 wurde Nemmersdorf als einer der ersten deutschen Orte in Ostpreußen von der Roten Armee eingenommen. Einen Tag später schlug die Wehrmacht die Invasoren der Roten Armee noch einmal zurück und fand Opfer einer bestialischen Massenvergewaltigung sowie eines grauenhaften Massakers, vor allem Frauen und Kinder, vor. Die Zahl der Opfer wird unterschiedlich angegeben. Schätzungsweise kamen bis zu einhundert deutsche Zivilisten zu Tode.

Erläuterung

Ortsschild
Hartgesottene und kampferprobte Fallschirmjäger (im Vordergrund mit Ritterkreuz Oberstleutnant Gerhart Schirmer), die Nemmersdorf zurückerobert haben, waren kaum in der Lage, das Grauen zu begreifen.

Lage

Nemmersdorf liegt südlich der Kreisstadt Gumbinnen an der Angerapp. Die Brücke über den Fluß verlieh dem Ort strategische Bedeutung.

Einschätzung

Die französischsprachige Schweizer Zeitung „Courier de Genève“ vom 7. November 1944 zu den Greueltaten in Nemmersdorf
Ein weiteres Massengrab

Der VS-amerikanische Völkerrechtler Alfred M. de Zayas nennt Nemmersdorf „eines der am besten belegten Beispiele russischer Greueltaten im Zweiten Weltkrieg“. Vor allem bezieht man sich auf die Aussagen des aus Königsberg stammenden Volkssturmmannes Karl Potrok, der in der Dokumentation „Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder und Neiße“ des Bundesvertriebenenministeriums mindestens 72 Ermordete angab.

Sechs deutsche Frauen seien nackt gekreuzigt worden (vier an einem Leiterwagen, zwei an einem Scheunentor). Einer blinden Greisin sei mit einer Axt oder einem Spaten der Schädel gespalten, alle weiblichen Opfer seien vergewaltigt worden. Dem Protokoll Potreks werden Aussagen von Dorfbewohnern, Soldaten, Offizieren (darunter des Stabschefs der 4. Armee in Ostpreußen, Generalmajor Dethleffsen) und Korrespondentenberichte der norwegischen Zeitung „Fritt Folk“ vom 6. und des Genfer Courier de Genève vom 7. November 1944 zur Seite gestellt.

Die rote Flut

Am Freitag, dem 20. Oktober, herrschte Chaos. Flüchtlingstrecks und Miliärtransporte blockierten sich gegenseitig. Ein Räumungsbefehl war nicht erteilt worden, verläßliche Informationen über den Frontverlauf fehlten. Die meisten Bewohner schlossen sich den Trecks an, einige warteten ab. Am 21. Oktober morgens um sechs Uhr begann der Beschuß, um 7.30 Uhr drangen erstmals sowjetische Soldaten über die Angerapp-Brücke in Nemmersdorf ein. Bei Beginn der Kämpfe hatten sich vierzehn Dorfbewohner und Flüchtlinge in einen Unterstand begeben. Als ein von Flugzeugen unterstützter deutscher Gegenangriff erfolgte, suchten auch russische Soldaten den Bunker auf. Nach dem Abflauen der Kampfhandlungen befahlen sie den Zivilisten – Frauen, Kindern und alten Männern – den Bunker zu verlassen. Sofort eröffneten sie das Feuer. Nur eine junge Frau überlebte, weil nach dem Kopfschuß, den sie erlitten hatte, die Kugel durch den Mund wieder austrat.

Am 23. Oktober gegen 4.30 Uhr zogen sich die Russen auf die andere Seite der Angerapp zurück. Den nachrückenden deutschen Soldaten des Ad-hoc-Bataillons „Richter“ (darunter Hauptmann Alfred Jaedtke vom Panzer-Grenadier-Regiment 14) boten sich Bilder des Grauens. Die dreizehn ermordeten Bunkerinsassen waren nicht die einzigen Toten. Man fand erschlagene Kinder und an Scheunentore genagelte Frauen, die zuvor zum Teil vergewaltigt worden waren. Der Kopf eines Mädchens war gespalten. Am 27. Oktober traf eine internationale Ärztekommission des Roten Kreuzes ein. Ihre Untersuchungsergebnisse wurden am 31. Oktober in der Berliner Charité vorgestellt. Die Ärzte hätten festgestellt, daß sämtliche Mädchen von acht bis zwölf Jahren ebenso vergewaltigt worden seien wie eine alte blinde Frau von 84 Jahren. Nach der Untersuchung der Leichen seien die Toten wieder beigesetzt worden.

Courier de Geneve

Aus dem Schweizer „Courier de Geneve“ vom 7. November 1944:

„Der Krieg in Ostpreußen, der sich im Dreieck Gumbinnen-Goldap-Ebenrode abspielt, steht im Augenblick im Vordergrund des Geschehens, seit Goldap von den Deutschen wieder zurückerobert worden ist. Die Lage wird nicht nur durch die erbitterten Kämpfe der regulären Truppen, durch das Übermaß an eingesetztem Material auf beiden Seiten und dadurch gekennzeichnet, daß die neugeschaffene deutsche Miliz mit eingesetzt wird, sondern leider auch durch allzu bekannte Methoden der Kriegsführung: Verstümmelung und Hinrichtung von Gefangenen und die fast vollständige Ausrottung der deutschen bäuerlichen Bevölkerung, soweit sie in ihrem Gebiet geblieben war, am Spätnachmittag des 20. Oktober [...]
Die Zivilbevölkerung ist sozusagen aus dem umkämpften Gebiet verschwunden, denn die meisten Landbewohner sind mit ihren Familien geflohen. Mit Ausnahme einer jungen deutschen Frau und eines polnischen Arbeiters ist alles von der Roten Armee vernichtet worden. 30 Männer, 20 Frauen, 15 Kinder sind in Nemmersdorf den Russen in die Hände gefallen und umgebracht worden. In Brauersdorf habe ich selbst zwei Landarbeiter französischer Herkunft gesehen, ehemalige Kriegsgefangene, die ebenfalls massakriert worden waren. Einer konnte identifiziert werden. Nicht weit davon 30 deutsche Gefangene, die das selbe Schicksal erlitten hatten. Ich verschone sie mit der Schilderung der Verstümmelung und dem entsetzlichen Anblick der Leichen auf offenem Feld. Es sind Eindrücke, die auch die lebhafteste Phantasie übersteigen.“

Glaubwürdigkeit

Joseph Goebbels kam in seinem Tagebuch viermal namentlich auf Nemmersdorf zurück. Am 3. November 1944 notierte er:

„Im übrigen leisten die Sowjets sich den schaurigen Scherz, ihre von uns festgestellten Greueltaten in Ostpreußen als deutsche Erfindung zu bezeichnen und darüber hinaus zu behaupten, daß wir Zivilisten [...] selbst erschießen lassen, um Tote für die Wochenschau zu haben.“

Sie würden eben von sich auf andere schließen. Die russische Taktik war aber dennoch wirkungsvoll. Das britische Außenministerium machte sich die Darstellung zu eigen, und noch die VS-Ankläger im Nürnberger Tribunal hielten die Nemmersdorf-Berichte für gefälscht, weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf. Deutsche sind eben keine Opfer.

Untersuchungsprotokolle

Die Protokolle der internationalen Untersuchungskommission sind verschollen, nur die Fotos blieben erhalten. Allerdings hat der VS-amerikanische Historiker Alfred M. de Zayas unter anderem mit dem Stabschef der 4. Armee, Generalmajor Erich Dethleffsen, gesprochen. Dethleffsen bestätigte ihm den Inhalt des Untersuchungsberichtes ausdrücklich und uneingeschränkt glaubwürdig.

Generalmajor Erich Dethleffsen

Generalmajor Erich Dethleffsen, der Generalstabschef der 4. Armee, erklärte als Zeuge im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß unter Eid:

„Als im Oktober 1944 russische Verbände in der Gegend Groß-Waltersdorf die deutsche Front durchbrachen und vorübergehend bis Nemmersdorf vorstießen, wurde in einer größeren Anzahl von Ortschaften südlich Gumbinnen die Zivilbevölkerung – zum Teil unter Martern wie Annageln an Scheunentore – durch russische Soldaten erschossen. Eine große Anzahl von Frauen wurde vorher vergewaltigt. Dabei sind auch etwa 50 französische Kriegsgefangene durch russische Soldaten erschossen worden. Die betreffenden Ortschaften waren 48 Stunden später wieder in deutscher Hand. Die Vernehmung lebendgebliebener Augenzeugen, ärztliche Berichte über die Obduktion der Leichen und Photographien der Leichen haben mir wenige Tage später vorgelegen.“

In einem persönlichen Gespräch mit Professor de Zayas bestätigte der General seine Zeugenaussage vom 5. Juli 1946.

Harry Thürk

Vor allem hat de Zayas den Schriftsteller Harry Thürk befragt. Thürk gehörte zu den ersten Soldaten der Fallschirm-Panzer-Division 1 „Hermann Göring“ (nun als Teil des Fallschirm-Panzerkorps „Hermann Göring“), die am 23. Oktober 1944 in Nemmersdorf einrückten. Er berichtete auch von Überresten eines zerschossenen Trecks. Vielen Kindern wurden die Schädel eingeschlagen, Bäuche aufgeschlitzt und manchen Jungen die Hände abgehackt. Er berichtete u. a.:

„Ich habe tote Zivilisten auf einem eingefriedeten Misthaufen gesehen. Da lag ein älterer Mann, der hatte eine Mistgabel im Brustkorb stecken. [...] In einem Haus lag in einer großen Wohnküche eine alte Frau auf den Fliesen. Eine jüngere Frau lag im Hausflur. [...] Dann waren wir in einem Schlafzimmer mit Metallbetten, weiß lackiert. Ein Bett war ganz von Blut durchtränkt. Da lag aber niemand drin. [...] An einem Scheunentor, am rechten Torflügel, war eine Frau angenagelt.“

Heinrich Amberger

Oberleutnant d. R. Dr. Heinrich Amberger aus Gumbinnen, Chef der 13. Fallschirmjäger- und Panzer-Kompanie des III. Bataillons/Fallschirmjäger-Regimentes 16 „Ost“ unter Oberstleutnant Gerhart Schirmer (während der Rückzugskämpfe inzwischen dem Fallschirm-Panzerkorps „Hermann Göring“ unterstellt) erklärte ebenfalls unter Eid dem Internationalen Militärgericht in Nürnberg gegenüber:

„Am Straßenrand und in den Höfen der Häuser lagen massenhaft Leichen von Zivilisten, die augenscheinlich nicht im Lauf von Kampfhandlungen durch verirrte Geschosse getötet, sondern planmäßig ermordet wurden. Unter anderem sah ich zahlreiche Frauen, die man, nach Lage der verschobenen und zerrissenen Kleidungsstücke zu urteilen, vergewaltigt und danach durch Genickschuß getötet hatte; zum Teil lagen daneben auch die ebenfalls getöteten deutschen Kinder.“

Verbrechensorgien 1944/45

Beim Vormarsch der Roten Armee kam es hundertausend-, wenn nicht millionenfach zu ähnlichen Exzessen. Auch Vergewaltigungen waren 1944/45 keine Ausnahme, sondern beinahe so etwas wie der Normalfall. Am 4. April 1945 überreichte der Wehrmachtführungsstab dem Auswärtigen Amt eine Zusammenfassung über die sowjet-bolschewistischen Greueltaten in den besetzten deutschen Gebieten. Danach hätten sowjetische Kriegsgefangene ausgesagt,

„... daß sie von ihren politischen Offizieren darüber unterrichtet worden seien, daß sie auf deutschem Gebiet tun und lassen könnten, was sie wollten. Dies gelte insbesondere für die Behandlung von Frauen und Mädchen, die ohne weiteres vergewaltigt werden könnten.“

Augenzeugenbericht

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Bericht über russische Greueltaten in Nemmersdorf/Ostpreußen

Meine Volkssturmkompanie erhielt dann den Befehl, in Nemmersdorf aufzuräumen ...

An dem ersten Gehöft, links von dieser Straße, stand ein Leiterwagen. Weiter fanden wir dann in den Wohnungen insgesamt 72 Frauen einschließlich Kinder und einen alten Mann von 74 Jahren, die sämtlich tot waren, fast ausschließlich bestialisch ermordet bis auf nur wenige, die Genickschüsse aufwiesen. Unter den Toten befanden sich auch Kinder im Windelalter; denen mit einem harten Gegenstand der Schädel eingeschlagen war. In einer Stube fanden wir auf einem Sofa in sitzender Stellung eine alte Frau von 84 Jahren vor, die vollkommen erblindet (gewesen) und bereits tot war. Dieser Toten fehlte der halbe Kopf, der anscheinend mit einer Axt oder Spaten von oben nach dem Halse weggespalten war. Diese Leichen mußten wir auf den Dorffriedhof tragen, wo sie dann liegen blieben, weil eine ausländische Ärzte-Kommission sich zur Besichtigung der Leichen angemeldet hatte. So lagen diese Leichen dann 3 Tage, ohne daß diese Kommission erschien. Inzwischen kam eine Krankenschwester aus Insterburg, die in Nemmersdorf beheimatet war und hier ihre Eltern suchte. Unter den Ermordeten fand sie ihre Mutter von 72 Jahren und auch ihren alten schwachen Vater von 74 Jahren, der als einziger Mann zu diesen Toten gehörte. Diese Schwester stellte dann fest, daß alle Toten Nemmersdorfer waren. Am 4. Tage wurden dann die Leichen in zwei Gräbern beigesetzt. Erst am nächsten Tage erschien die Ärzte-Kommission, und die Gräber mußten noch einmal geöffnet werden. Es wurden Scheunentore und Böcke herbeigeschafft, um die Leichen aufzubahren, damit die Kommission sie untersuchen konnte. Einstimmig wurde dann festgestellt, daß sämtliche Frauen wie Mädchen von 8–12 Jahren vergewaltigt waren, auch die alte blinde Frau von 84 Jahren. Nach der Besichtigung durch die Kommission wurden die Leichen endgültig beigesetzt.

Quelle: Heinz Nawratil: Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948, S. 29/30


Bilddokumentation des Grauens

Siehe auch

Literatur

  • Franz W. Seidler: Deutsche Opfer: Kriegs- und Nachkriegsverbrechen alliierter Täter 1945, Pour le Mérite Verlag (2012), ISBN 978-3932381669

Verweise

Filmbeitrag

Weltnetz