Osten, Hans-Georg von der

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Flieger-As von der Osten

Hans-Georg August von der Osten, Herr auf Pinnow und Mühlenbruch (Lebensrune.png 9. September 1895 in Witzmitz, Kreis Regenwalde, Hinterpommern; Todesrune.png 25. März 1987 in Köln) war ein deutscher Adliger und Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, Jagdflieger der Fliegertruppe und Stabsoffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Unterschrieben von Hans-Georg von der Osten

Deutsches Heer

Hans-Georg von der Osten, Sohn von August Hans Adam Berthold von der Osten, Herr auf Witzmitz B und Pinnow (Landschaftsrat und königl. preuß. Hauptmann), und dessen Gemahlin Katharina, geb. von der Marwitz, trat zuerst dem 3. Garde-Ulanen-Regiment (2. Garde-Kavallerie-Brigade/Garde–Kavallerie–Division/Garde-Korps) bei, nahm am Stellungskrieg in Flandern teil, wurde 1915 zum Leutnant befördert, nahm im Osten an der Mackensen-Offensive teil und meldete sich zur Flugzeugführerausbildung.

Fliegertruppe

Fünf deutsche Luftwaffen-Offiziere am 17. Juli 1941; von links: Oberstleutnant Hans-Georg von der Osten (IIa Personalverwaltung Jagdfliegerführer 2), Major Walter Storp (Geschwaderkommodore Schnellkampfgeschwader 210), Oberstleutnant Werner „Vati“ Mölders (Geschwaderkommodore Jagdgeschwader 51), Hauptmann Walter „Gulle“ Oesau (Gruppenkommandeur III./Jagdgeschwaders 3) und Oberstleutnant Oskar Dinort (Geschwaderkommodore Sturzkampfgeschwader 2).

Im Februar 1916 wurde er zwecks Ausbildung zur Fliegerersatz-Abteilung 9 (FEA 9) in Darmstadt versetzt, dann bei der Fliegerabteilung 38 (FA 38) und war selbst kurze Zeit Fluglehrer. Im Herbst 1916 war er dann Flugzeugführer bei der Flieger-Abteilung 69 (FA 69) im Raum Lutzk stationiert. Von hier aus war es, wo Beobachter Oberleutnant Maximilian von Cossel und Flugzeugführer Vizefeldwebel Rudolf Windisch das erste Luftlande-Kommandounternehmen der Militärgeschichte ausführten.

Von der Osten machte im November 1916 eine Einsitzer-Schulung in Warschau, diente dann kurze Zeit als Jagdflieger beim Szurmai-Korps der k. u. k. Armee (ohne Feindkontakt), um erkrankt nach Hause kommandiert zu werden. Nach Genesung wurde er als Flugleiter zur Flieger-Ersatz-Abteilung 4 in Breslau-Gandau versetzt. Im Juni 1917 lernte er dort Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen dort kennen, von wo aus von Richthofen zur Familie (Mutter und Schwester) nach Schweidnitz fuhr. Von der Osten dürfte dem Rittmeister eine Maschine nach Schweidnitz fliegen und lernte dessen Familie kennen.

Am 1. August 1917, nach einem Angebot von Richthofens, wurde von der Osten (nach einem Umweg über die Jastaschule Valenciennes, wo er dreit Tage übte) zur Königlich Preußischen Jagdstaffel Nr. 11 (die seit dem 26. Juni 1917 Teil des Jagdgeschwaders Nr. I war) kommandiert. Am 11. August 1917 traf er dann bei der Jasta in Marckebeeke in Flandern ein, wo er feststellen mußte, daß von Richthofen nach einer Kopfverwundung einen Kopfverband trug. Am 17. August 1917 errang er seinen ersten Luftsieg bei Staden (Belgien), es war der 200. der Jasta 11. Am 25. August 1917 dann der zweite Luftsieg gegen einen Sopwith-Dreidecker des Royal Flying Corps. Im September 1917 war Anthony Fokker zu Gast, der den neuen Dreidecker vorstellte. Von der Osten wurde immer wieder auf Sondereinsätze geschickt. Im Spätsommer und Frühherbst flog jeder Flugzeugführer acht Wochen hintereinander sechs Feindflüge am Tag.

Anfang November 1917 verlegte das Jagdgeschwader in die Gegend von Cambrai zur Unterstützung der Schlacht um den Wald Bourlon. Die Flieger wurden dabei abwechselnd von Manfred und Lothar von Richthofen angeführt. Trotz warmer Fliegeranzug und Gesichtsmaske erlitt von der Osten Erfrierungen an der Nase. Dennoch errang er am 30. November 1917 einen weiteren Luftsieg gegen eine S.E.5, die schnell und gefürchtet waren, am 15. Dezember dann eine weitere S.E.5 bei Havrincourt aus großer Entfernung, die, weil schneller, eigentlich schon entkommen war. Es war sein fünfter Luftsieg.

Ende Dezember 1917 wurde die Jasta 11 (die von der osten vom 19. Januar bis 16. Februar 1918 geführt haben soll) auf Fokker-Dreidecker umgerüstet und gleichzeitig mit Fallschirmen beliefert. Im März 1918 löste von Richthofen den 21jährigen Staffelführer Kurt Wüsthoff von der Jasta 4 ab, von der Osten sollte sein Nachfolger werden. Wüsthoff wurde Chef der Jasta 15 und war der jüngste Ritter des Orden „Pour le Mérite“.

Ab dem 16. März 1918 kommandierte er die Jagdstaffel Nr. 4 (Jasta 4), ebenfalls dem Jagdgeschwader Nr. I unterstellt, allerdings mußte er seinen Dreidecker wieder für eine Pfalz D III eintauschen. Die Tatsache, daß sein guter Kamerad Leutnant Karl „Carlos“ Meyer inzwischen bei der Jasta 4 diente sowie zwei weitere Regimentskameraden, die ebenfalls zur Fliegertruppe gingen, erleichterte ihm den Wechsel.

Am 28. März 1918 wurde er im Luftkampf mit seiner Pfalz D.III abgeschossen und schwer verwundet (die Maschine zerschellte am Boden), deutsche Soldaten konnten jedoch aus dem Wrack ziehen. Er erlitt einen Schädelbasisbruch und Splitterung des rechten Unterschenkels. Seine Aufgaben übernahm Leutnant Johann Janzen, der von der Jasta 6 kam.

Nun lag Leutnant von der Osten im Lazarett, wo ihn seine Mutter sechs Wochen gepflegt hatte. Dies hatte ihr Bruder, Hans-Georgs Onkel, bewerkstelligt, General der Kavallerie Georg von der Marwitz. Die Ärzte waren skeptisch, daß er sich erholen würde, nahmen an, er würde zumindest blind bleiben, aber es kam anders. Mitte/Ende Mai 1918 wurde er mit dem Lazarettzug nach Berlin gebracht, wo er bis Juli 1918 im Elisabeth-Hospital verbrachte. Anschließend wurde er zur Erholung nach Hause auf das elterliche Gut in Pommern geschickt. Er gehörte zum Lazarett Treptow, wo er sich alle acht Tage beim Arzt melden mußte.

Im August 1918 wurde er zur Flieger-Ersatz-Abteilung Graudenz versetzt, wo er Anfang September 1918 ankam. Allerdings wurde er, weil nicht fähig, aktiv Dienst zu verrichten, wieder nach Hause geschickt. Am 1. November 1918 meldete er sich wieder dienstfähig und bat um Frontdienst als Flugzeugführer, statt dessen erhielt er die Führung über eine Kompanie Infanterie. Am 9. November 1918 kam dann bekanntlich schon das Ende.

Von der Osten wurde mit dem Charakter als Oberleutnant verabschiedet.

Luftwaffe

Oberstleutnant a. D. Hans-Georg von der Osten als Ehrengast der Bundeswehr (oben); unten u. a. im Gespräch mit Adolf Galland.
  • 1934 Zehntägiger Kurs in Alt-Damm, A2-Fliegerprüfung abgelegt
  • Nach der Enttarnung der Luftwaffe 1935 wurde von der Osten Ergänzungsoffizier
  • Adjutant bei Ritter von Greim
  • Adjutant im Reichsluftfahrtministerium beim Inspekteur der Jagdflieger
  • 1938 zum Schriftführer der „Gemeinschaft des Richthofen-Geschwaders“ gewählt (zu diesem Zeitpunkt lebten noch rund 70 bis 80 ehemalige Angehörige)
  • Während des Zweiten Weltkrieges wieder zum aktiven Offizier ernannt
  • 29. April 1940 als Major zum IIa/Jagdfliegerführer 2 (Generalmajor Kurt-Bertram von Döring) ernannt
  • 1. April 1941 Beförderung zum Oberstleutnant
  • 18. November 1941 IIa/1. Nachtjagd-Division.
  • Stab/1. Jagddivision
  • Kommandierung zum Kommandanten im Flughafenbereich (Koflug) 8/XII für Bodenorganisationausbildung
  • 1. November 1942 zum Luftgau-Kommando (Lg.Kdo.) Belgien/Nordfrankreich als Fliegerhorst Kommandant
  • 7. Januar 1943 im Stab/Koflug 22/XI
  • 15. April 1944 zum Kommandant der Fliegerhorst-Kommandantur (Fl.H.Kdtr.) A(o) 4/VI (nach anderen Quellen E (v) 210/XI) ernannt
  • 1. September 1944 zum NS-Führungsoffizier der 3. Fliegerschul-Division ernannt

Nachkriegszeit

Von der Osten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg öfter von VS-amerikanischen Fliegern eingeladen, um an Flugschauen teilzunehmen. Als am 4. Oktober 1960 der deutschstämmige Flieger Friedrich Wilhelm „Fred“ Zinn (Lebensrune.png 14. Februar 1892) in Battle Creek, Michigan verstarb, wurde Hans-Georg von der Osten mit 65 Jahren auf Wunsch der Familie Zinn in einem Fokker-Zweisitzer über die Grabstätte geflogen, wo er, wie dies im Ersten Weltkrieg vorkam, Rosenblätter über das Grab für den verstorbenen einstigen Feind verstreute. Der Deutschamerikaner Zinn flog im Ersten Weltkrieg als Fremdenlegionär für die Franzosen gegen die Deutschen, nach dem Krieg hatte er bewußt Kontakt zu deutschen Fliegern gepflegt, die er verehrte.

Tod

Oberstleutnant a. D. Hans-Georg von der Osten verstarb 1987 in Köln. Er ruht auf dem dortigen Westfriedhof.

Familie

Hans-Georgs Bruder war Karl August von der Osten, Oberstleutnant der Reserve und Kaufmann. Hans-Georg von der Osten war zweimal verheiratete. Zuerst seit dem 20. Februar 1926 mit Helga Schomburgk (Scheidung 1954), dann seit dem 15. März 1954 mit Doris von der Herberg. Aus der ersten Ehe sind zwei Kinder entsprossen:

  • Hans Helge August von der Osten
  • Manfred Heinrich von der Osten

Auszeichnungen (Auszug)

Galerie (schriftlicher Werdegang)