Ostendorff, Werner

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Werner Ostendorff, 1941

Werner Gottfried Richard Ostendorff (Lebensrune.png 15. August 1903 in Königsberg (Preußen); Todesrune.png gefallen 1. Mai 1945 in Bad Aussee) war ein deutscher Offizier der Reichswehr, der Luftwaffe (Flugzeugführer und Beobachter der Fliegertruppe Jüterbog) und der Waffen-SS, zuletzt als SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS sowie Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Geburtsurkunde

Abstammung

Werner Ostendorff wurde 1903 als Sohn des königlichen Regierungsassessor Ernst Julius Gottfried Ostendorff (Lebensrune.png 27. Juni 1867 in Königsberg) und seiner Gemahlin Frieda Helene, geb. Gerlach, in Königsburg geboren. Sein Vater, Sohn des Fabrikbesitzers Johann Gottfried Dietrich Wilhelm Osterndorff und seiner Gemahlin Charlotte Natalie, geb. Negenborn, war mit Werners Mutter in zweiter Ehe verheiratet, schon einmal, am 6. Dezember 1897 in Memel, hatte er die Enna Frentzel-Beyme aus Memel geheiratet, die aber vermutlich früh verstarb.[1]

Weimarer Republik

Ostendorff war seit dem Jahre 1925 Soldat der Reichswehr. Er war Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 4.691.488) und seit 1935 Mitglied der SS (Mitgliedsnummer 257.146).

Drittes Reich

Wolf-Günther Trierenberg bei der Ritterkreuzverleihungszeremonie 1943. Überreicht wurde der hohe militärische Orden von Hermann Hoth, dessen 4. Panzerarmee Trierenbergs Division nach der Auffrischung bei Charkow nun seit dem Juli 1943 in Belgorod unterstand. Im Hintergrund u. a. Sepp Dietrich (3. v. rechts), Divisionskommandeur der Leibstandarte, hinter Dietrich (4. v. rechts) der Kommandierende General des II. SS-Panzer-Korps Paul Hausser. Links im Bild zuschauend SS-Standartenführer Werner Ostendorff.

Aus dem Infanterieregiment I trat er am 1. März 1934 als Oberleutnant zur Luftwaffe (Deutscher Luftsportverband) über. Hier wurde er als Flugzeugführer und Beobachter ausgebildet, erlitt jedoch eine schwere Augenverletzung, sodaß er nie als Flieger zum Einsatz kam. Danach wurde er Dozent für Taktik und Führer der Sektion „Luftbild-Interpretation“ bei der Fliegertruppe in Jüterbog (Fliegertechnische Schule 1).

SS-Brigadeführer Ostendorff

Am 1. Oktober 1935 kam er zur SS-Verfügungstruppe, heiratete und wurde bis 1. April 1938 als Taktik-Lehrer an die Junkerschule Bad Tölz der Waffen-SS berufen. Wechselnde Aufgaben, so die Führung einer Kompanie, die Begründung der Flak-Abteilung im Rahmen der Waffen-SS, waren die Voraussetzung für die Berufung zum ersten Generalstabsoffizier in einer Division der Waffen SS. Als solcher stand Obersturmführer Werner Ostendorff seit Beginn des Zweiten Weltkrieges und der der hohen Verantwortung, die ihm aus seiner Arbeit zuwuchs.

Zweiter Weltkrieg

SS Obersturmbannführer Ostendorff, ergab sich die Möglichkeit des persönlichen Eingreifens in der großen Abwehrschlacht bei Jeinja, die die Division gegen zahlen- und materialmäßig weit überlegenen Kampfeinheiten der Sowjets sechzehn Tage lang zu bestehen hatte und mit einen in der Geschichte der Waffen SS unvergeßlichen Siege der Division beendet wurde.

Auf einer Frontlänge von 37 km stand die Division seit Tagen schon in schwersten Kämpfen und hatte bereits wiederholt vorgetragene Angriffe der Sowjettruppen erfolgreich zurückgeschlagen. Aber trotz riesiger Verluste schien sich die Hartnäckigkeit der Sowjets darauf zu versteifen, vor allem die bei Uschakowa verlaufende Kampflinie der Division zu durchbrechen. Ein Einbruch an dieser Stelle wäre von unabsehbarer Folgen nicht nur für die Division, sondern auch für die rückwärts gestaffelten Verbände des Heeres gewesen. Obersturmbannführer Ostendorf, rechtzeitig die ungeheure Drohung dieses Einbruchs erkennend, stieß mit einer schnell zusammen ergreifen Kampftruppe in den gefährdeten Raum vor und wart den Gegnern im Nahkampf zurück. Eine wesentliche Entscheidung der Schlacht war damit erzwungen, bestimmend für den weiteren Verlauf.

Im Namen des Führers und des Kommandeurs der Division Paul Hauser, dessen Erster Generalstabsoffizier er war, wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes überreicht.

Ostendorff übernahm er am 26. November 1943 die Führung der 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ in Frankreich. Hier kämpfte die Division gemeinsam mit dem Fallschirm-Jäger-Regiment 6 u. a. während der Schlacht um Carentan.

Am 1. Dezember 1944 wurde er zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS befördert und Chef des Stabes der Heeresgruppe Oberrhein.

Wehrmachtbericht

Am 29. Juli 1944 wurde Ostendorff namentlich im Wehrmachtbericht genannt:

In den schweren Kämpfen im Raum St. Lo – Lassay haben sich in den letzten Wochen in Abwehr und Gegenangriff besonders ausgezeichnet: Die 17. SS-Panzergrenadier-Division ‚Götz von Berlichingen‘ unter Führung ihres schwer verwundeten Kommandeurs Brigadeführer Ostendorff und seines Vertreters Standartenführer Baum, die 353. Infanterie-Division unter Führung ihres Divisionskommandeurs Generalleutnant Mahlmann, das Fallschirmjäger-Regiment 5 unter seinem Kommandeur Major Heinz Becker, das Fallschirmjäger-Regiment 9 unter seinem Kommandeur Major Kurt Stephani und das Fallschirmjäger-Regiment 15 unter seinem Kommandeur Oberstleutnant Gröschke.[2]

Tod

Als Kommandeur der SS-Panzer-Division „Das Reich“ (29. Januar bis 9. März 1945) wurde Ostendorff am 9. März 1945 bei Stuhlweißenburg in Ungarn schwer verwundet und verstarb am 1. Mai 1945 in einem Reservelazarett in Bad Aussee.

Dienstränge

Ostendorff (rechts) mit Offizieren des 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ in Thouars, Frankreich am 10. April 1944

Allgemeine SS

Waffen-SS

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.
  2. Die Wehrmachtberichte 1939–1945, Band 3, 1. Januar 1944 bis 9. Mai 1945, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1985, S. 181, ISBN 3-423-05944-3
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.161
  4. Laut Krätschmer Todestag 1. Mai 1945. Laut Fellgiebel 5. Mai 45 im Ergänzungsband. Die Verleihung des EL erfolgte durch Oberstgruppenführer Sepp Dietrich, Oberbefehlshaber der 6. SS-Panzer-Armee. Ein Nachweis im BA ist nicht möglich. (Fellgiebel)