Ramshorn, Hans

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Oberführer Hans Ramshorn

Hans Friedrich Alexander Ramshorn (Lebensrune.png 17. März 1892 in Mittelwalde, Schlesien; Todesrune.png 1. Juli 1934 in Deutsch Lissa) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Polizei, der Schwarzen Reichswehr und der SA, zuletzt SA-Brigadeführer in Oberschlesien und Mitglied des Reichstages.

Leben

Mit zehn Jahren trat Ramshorn, Sohn eines Offiziers, 1902 der Kadettenvoranstalt Wahlstatt bei Liegnitz bei, gefolgt von der Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde und dem Leutnantspatent im Infanterie-Regiment „von Borcke“ (4. Pommersches) Nr. 21 im Jahr 1910. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Ramshorn im Osten gegen die Russen und war seit September 1916 in Gefangenschaft. In den russischen Revolutionswirren gelang ihm die Flucht aus Sibirien und die erneute Meldung zum Deutschen Heer am 24. Mai 1918 in Riga. Nach einer Verwundung erlebte Ramshorn das Kriegsende im Lazarett Kolberg. Im Zuge der Kämpfe im Baltikum wurde seine Einheit zum Grenzschutz Ost nach Thorn verlegt. Nachdem die Einheiten wieder abgezogen werden sollten, setzten sich das Sturmbataillon unter Leutnant Gerhard Roßbach aus Culmsee und 120 Mann mit sechs Offizieren vom Freiwilligen-Infanterie-Regiment 21 aus Thorn am 20. Oktober 1919 in das Baltikum ab. Darunter Oberleutnant Hans Ramshorn. Am 11. November standen sie vor Riga. Wieder in Deutschland trat er Januar 1920 in die 3. Marinebrigade „von Loewenfeld“ ein. In diesem Freikorps nahm Ramshorn am Kapp-Aufstand teil.

Am 13. März 1920 rückte die Marine-Brigade „von Loewenfeld“ in Breslau ein. Nach dem Zusammenbruch der Aktion wurde auf Drängen der Reichsregierung der Ruhraufstand der Kommunisten niedergekämpft. Ramshorns Kompanie wurde in Bottrop, Gladbeck und Essen eingesetzt. Im Sommer gelang der gesamten Kompanie der Übertritt in die Sicherheitspolizei der Polizeigruppe Düsseldorf. Am 25. März 1921 wurde die Einheit in die Märzkämpfe in Mitteldeutschland geworfen. Ziel war das Mansfelder Land mit Eisleben und die Leuna-Werke. Ramshorn wurde in Bischoferode, Querfurt und Leuna eingesetzt. Noch in Merseburg stehend, sollte am 5. Mai 1921 die Verlegung nach Oberschlesien gegen den Dritten Polnischen Aufstand erfolgen.

Im Zuge mehrerer Dienstvergehen von Befehlsverweigerung über Alkohol und Spielsucht bis Homosexualität kam es zu einem Disziplinarverfahren. Ramshorn wurde nach Osnabrück versetzt, die Kompanie aufgelöst. Auch hier konnte er seine Landsknechtsgesinnung nicht verbergen, am 31. März 1923 erfolgte die Entlassung. Schon im April fand sich Ramshorn bei der Schwarzen Reichswehr wieder. In diesem Umfeld beteiligte er sich dann am Küstriner Putsch. Nach einer Mordanklage mit Freispruch vor dem Landgericht Naumburg im März 1924 wegen der Ereignisse in Querfurt schaffte es Ramshorn Juli 1924 als Hauptmann in die Mecklenburg-Strelitzsche Staatspolizei. Nachdem er auch hier wegen Alkoholgelagen und der Belästigung von Kellnern auffiel, erfolgte Januar 1925 die Entlassung.

Ramshorn schloß sich der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung an, bei der er die paramilitärischen „Turnerschaften“ in Mecklenburg mit organisierte. 1927 zog er nach Breslau. Am 1. Januar 1931 trat er hier der NSDAP und SA bei. Schon im Sommer des Jahres kommandierte er die SA-Standarte 11 Breslau. Juli 1932 wurde Ramshorn Führer von 6.500 Mann der SA-Untergruppe Oberschlesien in Oppeln und im November Reichstagsabgeordneter. Am 25. März 1933 wurde er kommissarischer Polizeipräsident in Gleiwitz, wozu auch Beuthen und Hindenburg gehörten. Er wurde aber nicht Sonderkommissar des Reiches für Gleiwitz sondern Udo von Woyrsch vom Konkurrenzunternehmen SS. Die Bereitschaftspolizei ging am 7. Juli 1933 an die im März geschaffene Landespolizei unter Hermann Göring. Im August wurde die Hilfspolizei aufgelöst.

Nachdem es der schlesischen SA gegen die Reichswehr nicht gelang, die Kontrolle über den Grenzschutz zu erlangen, wurde in den Hilfswerklagern kasernierte SA zusammengefaßt. Im Zuge des Röhm-Putsches wurden am 30. Juni 1934 die SA-Gruppenkommandos, die SA-Stabswachen und die SA-Einheiten in den Hilfswerklagern verhaftet. Nach Breslau bestellt, wurde Ramshorn schon in Ohlau von der SS festgenommen, in das Breslauer Polizeipräsidium eingeliefert und in ein Dienstgebäude der SS weitergereicht.

Tod

Am Morgen des 1. Juli wurde Ramshorn und sieben weitere SA-Führer in einem Wald bei Obernigk/Deutsch-Lissa durch Männer der 16. SS-Standarte erschossen.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur