Reitwein
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Mark Brandenburg |
Landkreis: | Märkisch-Oderland |
Provinz: | Brandenburg |
Einwohner (31. Dez. 2018): | 470 |
Bevölkerungsdichte: | 19 Ew. p. km² |
Fläche: | 24,02 km² |
Höhe: | 13 m ü. NN |
Postleitzahl: | 15328 |
Telefon-Vorwahl: | 033601 |
Kfz-Kennzeichen: | MOL, FRW, SEE, SRB |
Koordinaten: | 52° 30′ N, 14° 35′ O |
Reitwein befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Brandenburg |
Reitwein eine deutsche Gemeinde im Kreis Märkisch-Oderland im BRD-Bundesland Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Reitwein liegt am linken Oderufer, an dem Weg zu der seit 1945 gesperrten Fähre nach Göritz. Er liegt unweit der Oder-Neiße-Linie. Südlich von Reitwein befindet sich das Naturschutzgebiet Reitweiner Sporn.
Gliederung
Zu Reitwein gehört der Wohnplatz Reitweiner Loose.[1]
Geschichte
Der preußische König Friedrich der Große besuchte nach der Niederlage in der Schlacht bei Kunersdorf im Jahr 1759 das Dorf und verblieb als Gast auf dem örtlichen Schloß. Die Schlacht von Zorndorf wurde dort von ihm vorbereitet. Theodor Fontane war ein berühmter, ebenfalls im Schloß untergebrachter Gast, der seinen Roman „Vor dem Sturm“ teilweise in der Nähe Reitweins ansiedelte.
Am 2. Februar 1945 wurde Reitwein zur Frontstadt, als die Rote Armee bis ins Dorf hervorrückte, jedoch von einer auf dem Schloß Reitwein verbleibenden Einheit des Reichsarbeitsdienstes zurückgeschlagen wurde. Die Sowjeteinheiten verschanzten sich auf den Höhen des Reitweiner Spornes, bis es im April zur Schlacht um die Seelower Höhen kam. Dabei kämpften in der Nähe von Reitwein auf deutscher Seite die Panzergrenadier-Division „Kurmark“ sowie Grenadierregimenter der Kriegsschulen aus Potsdam (Nr. 1234) und Dresden (Nr. 1235). Das Dorf wurde inklusive der Stülerkirche und des Schlosses weitgehend zerstört. Die Einwohner hatten noch rechtzeitig flüchten können.
Von dem Oderhochwasser 1947 wurde Reitwein schwer betroffen. Im Jahre 1997 konnte ein neuer Durchbruch mittels des Baues eines Notdeichs vorgebeugt werden.
Kriegsdenkmäler und Gedenkstätte
- Kriegerdenkmal (1870–1871)
- Kriegerdenkmal (1914–1918)
- Gedenkstätte (1940–1945) auf dem örtlichen Friedhof für die gefallenen Väter und Söhne Reitweins
- Gedenkstätte 1945 auf dem örtlichen Friedhof für die in Reitwein gefallenen deutschen Soldaten und Flüchtlinge[2]
An der Bahnstrecke Küstrin – Frankfurt an der Oder
Reitwein hatte eine Haltestelle an der Bahnstrecke von Küstrin nach Frankfurt an der Oder, die 1999 stillgelegt wurde. Die Schienen wurden sieben Jahre später entfernt. Der Bahndamm erstreckt sich noch über viele Kilometer westlich des Dorfes sowie des Reitweiner Spornes hinaus.
Abfahrt der Züge am 1. November 1943
Aus dem amtlichen Taschenfahrplan der Reichsbahndirektionen Posen und Osten, gültig vom 1. November 1943 an, Fahrplan Nr.129 ergeben sich nachfolgende Abfahrtzeiten aus Reitwein zu dieser Zeit:
Abfahrtzeit | Zugnummer | Endstation |
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6.59 Uhr | 386 | Frankfurt an der Oder |
7.24 Uhr | 383 | Küstrin-Neustadt Hbf. |
8.51 Uhr oder 9.02 Uhr | 645 (von Stettin) oder 370[3] | Frankfurt an der Oder |
9.19 Uhr | 389 | Küstrin-Neustadt Hbf. |
13.22 Uhr | 976 | Cottbus |
16.07 Uhr | 969 | Küstrin-Neustadt Hbf |
18.46 Uhr | 984 | Cottbus |
18.52 Uhr | 391 | Küstrin-Neustadt Hbf |
21.10 Uhr | 975 | Küstrin-Neustadt Hbf |
21.42 Uhr | 392 | Frankfurt an der Oder |
Eilzüge verkehrten, teilweise auf Anordnung, einige Male pro Tag von Stettin über Küstrin-Neustadt und Frankfurt an der Oder nach Cottbus, in beiden Richtungen.
Bekannte, in Reitwein geborene Person
- Günther Reichsgraf Finck von Finckenstein (1852–1923), Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Deichhauptmann (1888–1918) im Oderbruch
Verweise
- Manfred Kels: Reitwein, Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, denkmalprojekt.org, 2013
- Norbert Radtke: Reitwein, Gemeinde Lebus, Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, denkmalprojekt.org, 2018
- Standort Reitwein, Lexikon der Wehrmacht
Quelle
- Deutsche Reichsbahn, Amtlicher Taschenfahrplan der Reichsbahndirektionen Posen und Osten in Frankfurt an der Oder: Gültig vom 1. November 1943 an. ISBN 978-3-86777-252-5.