Thomsen, Rolf

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Rolf Thomsen.jpg

Rolf Erich Thomsen[1] (Lebensrune.png 6. Mai 1915 in Berlin; Todesrune.png 26. März 2003 in Bonn) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine (Kapitänleutnant) und der Luftwaffe (Hauptmann), Seeflieger, U-Boot-Kommandant und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg sowie Offizier der Marine der Bundeswehr, zuletzt Flottillenadmiral.

Werdegang

U-Boot-As Rolf Thomsen (links), daneben Stuka-As Martin Möbus
Verleihung des Ritterkreuzes durch Karl Dönitz
Eichenlaubverleihung durch Kapitän zur See Hans-Rudolf Rösing
Grabstätte
„Rolf Thomsen trat am 3. April 1936 als Seeoffiziers-Anwärter in die Kriegsmarine ein. Am 1. Oktober 1936 zum Leutnant befördert, kam er Anfang 1939 zur Fliegerwaffenschule See und wurde bei Kriegsbeginn 1939 Beobachter bei der Küstenfliegerstaffel 1./106, in der er Einsätze gegen England und beim Norwegen-Unternehmen flog. Am 1. Oktober 1940 zum Oberleutnant zur See befördert, kam er im April 1941 als 1. Admiralstabsoffizier zur Küstenfliegergruppe 125 und flog mit Beginn des Rußlandfeldzuges ab Juni 1941 viele Einsätze im Baltikum und im Schwarzen Meer. Am 1. April 1942 wurde Rolf Thomsen zum Bevollmächtigten und Referent für die Lufttorpedowaffe im RLM ernannt. Am 1. Juli 1942 wurde er als Hauptmann zur Luftwaffe versetzt und gleichzeitig Adjutant im Kampfgeschwader 26. Am 1. März 1943 kehrte er als Kapitänleutnant in die Marine zurück und ging in die U-Boot-Ausbildung. Ende Januar 1944 stellte er als Kommandant U-1202 in Dienst. Ende 1944 absolvierte er seine erste Feindfahrt in den Nordatlantik, versenkte ein Schiff mit 7.000 brt und torpedierte drei weitere. Auf seiner zweiten Feindfahrt im gleichen Seeraum im März 1945 torpedierte er einen Geleitträger und drei weitere Schiffe und versenkte einen Zerstörer und zwei Korvetten. Für diese Erfolge wurde er am 4. Januar 1945 mit dem Ritterkreuz und am 29. April 1945 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Ab April 1945 war er Leiter des Stützpunktes Bergen. Im Juni 1945 geriet er dann in britische Gefangenschaft, aus der er im Februar 1946 entlassen wurde. Er trat später in die Bundesmarine ein und ging am 31. März 1972 als Flottillen-Admiral in Pension.“Lexikon der Wehrmacht

Kriegsmarine (Chronologie)

  • 1.4.1936 Eintritt in die Kriegsmarine als Offiziersanwärter.
  • 1.4.1936 Infanterieausbildung bei der II. Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund anschließend Bordausbildung auf dem Linienschiff Schlesien.
  • April 1937 Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule, Flensburg-Mürwik anschließend Waffenlehrgänge und Kurse für Fähnriche.
  • April 1938 Bordausbildung bzw. Wachoffizier auf dem Minensuchschiff M 89 der 1. Minensuchflottille.
  • 1.10.1938 Seefliegerausbildung an der Fliegerwaffenschule, Bug.
  • 1.9.1939 Beobachter in der Küstenfliegerstaffel 1./106.
  • 1.10.1939 1. Admiralstabsoffizier operativ (A I op) beim Führer der Luft in Wilhelmshaven-Sengwarden, zuständig für die Seeluftstreitkräfte
  • 1.4.1941 Stellvertretender Kommandeur und 1. Admiralstabsoffizier in der Küstenfliegergruppe 125.
  • 1.4.1942 Referent beim Bevollmächtigten für die Lufttorpedowaffe, zugleich Adjutant im Kampfgeschwader 26.
    • als Seeflieger konnte Thomsen noch seinen Marinedienstgrad behalten, nun aber Adjutant in einem Kampfgeschwader erhielt er gleichzeitig auch den Luftwaffendienstgrad Oberleutnant
  • 1.4.1943 U-Bootsausbildung, Kommandanten-Lehrgang und Baubelehrung für U 1202 bei der 7. Kriegsschiffbaulehrabteilung, Danzig.
  • 27.1.1944 bis 8.5.1945 Kommandant von U 1202
  • 26.4.1945 bis 2.6.1945 Leiter des U-Stützpunkt Bergen der 11. U-Flottille, Bergen.
  • 3.6.1945 bis 9.2.1946 Britische Kriegsgefangenschaft.

Eichenlaub

Als Thomsen Ende April 1945 das verliehene Eichenlaub überreicht werden sollte, stand man bei der Flottille in Bergen vor dem Problem, woher man ein Eichenlaub nehmen sollte. Im Chaos des nahenden Kriegsendes war dort keines vorhanden bzw. zu beschaffen. Also behalf man sich, indem Heinrich Lehmann-Willenbrock von seinem Eichenlaub durch den Flottillenzahnarzt einen Gipsabdruck machen ließ. Anschließend wurde durch das Einschmelzen eines Fünfmarkstückes ein Gegenstück gefertigt. Dieses wurde ihm dann übergeben.

Nachkriegszeit

Thomsen war ab dem 1. Juni 1952 Marinereferent in der ständigen Delegation des Interimsausschusses der Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft (EVG) in Paris. In der neu gegründeten Bundeswehr diente er ab dem 5. November 1955 dann noch auf verschiedenen Dienststellen – in den letzten Jahren als Deutscher Nationaler Vertreter beim NATO-Kommando SHAPE und ab 1. April 1970 als Kommandeur der Marinedivision der Nordsee – und schied am 31. März 1972 als Flottillenadmiral aus.

Tod

Flottillenadmiral a. D. Thomsen verstarb im März 2003 in Bonn. Er ruht auf dem Friedhof in Bonn-Rüngsdorf; Endgrablage: Abteilung 3, Grabnummer 143.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Thomsen, Rolf-Erichww2awards.com (englischsprachig)