Schmauser, Ernst-Heinrich

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Ernst-Heinrich Schmauser (1890-1945), zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei

Ernst-Heinrich Schmauser (auch: Ernst Heinrich; Lebensrune.png 18. Januar 1890 in Hof (Saale); Todesrune.png wahrscheinlich am 10. Februar 1945 in oder bei Breslau) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der SA (SA-Sturmführer des SA-Sturms 10 in Zwickau), der SS (SS-Nr.: 3.359) und der Waffen-SS sowie Politiker der NSDAP (NSDAP-Nr.: 215.704). Er führte im Zweiten Weltkrieg zuletzt die Dienststelle Höherer SS- und Polizeiführer „Südost“ (Hauptquartier in Breslau) und war zugleich Führer des SS-Oberabschnittes „Südost“.

Leben

Ernst-Heinrich Schmauser
Ernst-Heinrich Schmauser (Mitte) und Oswald Pohl (rechts) besuchen 1944 das KL Ausschwitz, halb verdeckt Lagerkommandant Josef Kramer

Geboren wurde Ernst Heinrich Schmauser am 18. Januar 1890, also am Reichsgründungstage, in Hof an der Saale als Sohn eines Kaufmannes. Er besuchte zunächst die Volksschule und die Realschulen in Hof an der Saale, dann die Oberrealschulen in der Wagnerstadt Bayreuth, wo er auch am 1. Oktober 1911 das Abitur bestand.

Erster Weltkrieg

Als ein Einjährig Freiwilliger trat er in das 11. bayerische Infanterie-Regiment „von der Tann“ in Regensburg ein. Als Fahnenjunker ging er zum 9. sächsischen Infanterie-Regiment 133 in Zwickau über.

So kann er schon vor dem Ersten Weltkrieg zum ersten Male nach Zwickau, der Stadt, der er nach dem Weltkrieg ihr politisches Gesicht gegeben hatte.

Er besuchte die Schule Hannover, wurde dann Leutnant in dem gleichnamigen Regiment, mit dem er auch an die Front ging. Vier Jahre Frontdienst im Westen hat er geleistet, den ganzen Krieg in der Hölle der Westfront, in den Gewittern von Verdun, Flandern und der Somme erlebt.

Ernst Heinrich Schmauser wurde sehr schnell Kompanieführer in seinem Regiment, später als Oberleutnant und dann als Hauptmann Kompaniechef im Infanterie-Regiment 183. Dreimal traf ihn das Blei, jedes Mal ging er, notdürftig ausgeheilt, sofort wieder an die Front.

Weimarer Republik

1919 nahm Schmauser seinen Abschied aus der Reichswehr. Wie so viele Offiziere mußte auch er dann umsatteln und sich einen neuen Beruf suchen. Er trat ins Bankfach über und wurde Bankbeamter in Zwickau.

Schon 1923 wurde er Nationalsozialist, 1920 Mitglied des Völkischsozialen Blocks in Zwickau mit der Mitgliedsnummer 83. Der Völkischsozialen Block war damals große Wahl und Auffangorganisation während des Verbotes der NSDAP. Schmauser widmete sich dann zunächst in erster Linie beruflich Interessen, bis er 1930 erkannte, daß eine Sicherung des Lebens Berufes unmöglich wurde, wenn es nicht gelang, die politischen Verhältnisse zu wenden. So trat er am 1. März 1930 in den Stahlhelm Bund und in die NSDAP ein. Seine organisatorischen Begabungen trugen ihm in die SA bald der Führerstellen ein und so wurde er noch im gleichen Jahre Führer des SA Sturms 10 in Zwickau.

Am 14. Oktober 1930 wurde er vom zukünftigen Reichsführer-SS für die Schutzstaffel angefordert und am 15. Dezember als SS-Standartenführer zum Führer der 7. SS-Standarte und am 27. August 1932 als Führer des SS-Abschnittes XVI (Zwickau) ernannt. Im Juli 1932 wurde Schmauser Mitglied des Reichstages.

Bei der Reichstagswahl im Juli 1932 wurde Schmauser als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 20 (Leipzig) in den Reichstag gewählt, dem er zunächst bis zum November 1932 angehörte. Bei der Reichstagswahl vom November 1932 verlor Schmauser sein Mandat.

Drittes Reich

Am 10. Juli 1933 wurde er zum SS-Brigadeführer befördert und wenige Tage darauf mit der Führung der SS-Gruppe Süd beauftragt. Am 15. September 1933 erfolgte die Beförderung zum SS-Gruppenführer und die Ernennung zum Führer des SS-Oberabschnittes Süd. Seit 1. Februar 1935 war SS-Hauptsturmführer Vogt Referent I/O in seinem Stab.

Im November 1933 kehrte Schmauser als Abgeordneter der NSDAP ins Parlament zurück, dem er in der Folge bis zu seinem Vermißtenstatus vom 10. Februar 1945 angehörte. Im Reichstag, dem späteren Großdeutschen Reichstag, vertrat er erst (November 1933 bis Februar 1936) den Wahlkreis 24 (Oberbayern-Schwaben), dann – März 1936 bis Februar 1945 – den Wahlkreis 26 (Franken).

Am 1. April 1936 wurde er zum SS-Oberabschnittsführer Main mit Sitz Nürnberg ernannt. Während des Krieges war Schmauser SS-Obergruppenführer und Polizeiführer in Breslau, später auch Führer des SS-Oberabschnitts „Süd-Ost“. Am 1. Juli 1944 wurde Schmauser zum General der Waffen-SS ernannt.

Tod

Schmauser gilt seit dem, je nach Quelle, entweder 10. oder 20. Februar 1945 als vermißt. Zeugenaussagen zufolge soll er kurz vor seinem Verschwinden die Absicht geäußert haben, nach Breslau zu fahren. Es wird angenommen, daß er auf dem Weg in das von der Roten Armee umzingelte Breslau von sowjetischen Truppen erschossen wurde. Vereinzelte Quellen geben an, daß General der Polizei und Waffen-SS Schmauser am 31. Dezember 1945 in sowjetischer Gefangenschaft elendig starb.

Familie

Ernst-Heinrich wurde als Sohn des Kaufmannes Ernst Schmauser (Todesrune.png 1903). Am 5. November 1921 heiratete der Hauptmann a. D. Ilma Mothes (Lebensrune.png 31. Dezember 1893 in Zwickau) von der NS-Frauenschaft (Nr. 111.912), aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.[1] Sein Sohn, Hans-Joachim Schmauser (Lebensrune.png 19. September 1924 in Zwickau) fiel am 29. Dezember (ggf. 31. Dezember) 1944 bei einem Luftkampf im Rahmen der Reichsluftverteidigung im Raum Rheine (Fliegerhorst Rheine-Bentlage).

Ernst-Heinrichs jüngerer Bruder war der Oberleutnant der Reserve a. D., Polizeipräsident und SS-Standartenführer Hermann Schmauser (Lebensrune.png 15. August 1893 in Hof/Saale).

Auszeichnungen (Auszug)

SS-Beförderungen

Literatur

Fußnoten

  1. Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten. Düsseldorf 1986, S. 346