Gemeinsame Armee

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Die Gemeinsame Armee war vom 15. März 1867 bis 31. Oktober 1918 das Heer der Donaumonarchie, wobei diese im Ersten Weltkrieg (seit Kriegsausbruch 1914) in kaiserlich-königliche Armee (k. u. k. Armee) umbenannt wurde. Zur Armee gehörten die k. u. k. Kriegsmarine, die königlich ungarische Landwehr (Király Honvédség oder auch nur Honvéd) und die kaiserlich-königliche Landwehr (in Cisleithanien; u. a. mit der k. k. Gebirgstruppe). Vorgänger der Gemeinsamen Armee war die kaiserlich-königliche Armee des Kaisertums Österreich, Nachfolger das „Volksheer“ bzw. das Bundesheer.

Korpsbereiche der Gemeinsamen Armee, 1894

Geschichte

Eid

K.u.k. Generalität.jpg

Gemäß dem Dienstreglement für das kaiserlich königliche Heer (I. Teil, Dienstbuch A-10, a) aus dem Jahr 1873 hatten alle Soldaten der k. u. k. Armee folgenden Eid zu leisten:

„Wir schwören zu Gott dem Allmächtigen einen feierlichen Eid, Seiner Apostolischen Majestät, unserem Allerdurchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Franz Joseph dem Ersten, von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischen König von Ungarn treu und gehorsam zu sein, auch Allerhöchst Ihren Generalen, überhaupt allen unseren Vorgesetzten und Höheren zu gehorchen, dieselben zu ehren und zu beschützen, ihren Geboten und Befehlen in allen Diensten Folge zu leisten, gegen jeden Feind, wer immer es sei, und wo immer es Seiner kaiserlichen und königlichen Majestät Wille erfordern mag, zu Wasser und zu Lande, bei Tag und Nacht, in Schlachten, in Stürmen, Gefechten und Unternehmungen jeder Art, mit einem Wort, an jedem Orte, zu jeder Zeit und in allen Gelegenheiten tapfer und mannhaft zu streiten, unsere Truppen, Fahnen, Standarten und Geschütze in keinem Falle zu verlassen, uns mit dem Feinde nie in das mindeste Einverständnis einzulassen, uns immer so, wie es den Kriegsgesetzen gemäß ist, und braven Kriegsleuten zusteht, zu verhalten, und auf diese Weise mit Ehre zu leben und zu sterben. So wahr uns Gott helfe. Amen!“

Der Eid für die Angehörigen der Landwehren war vollkommen gleich mit einer Ausnahme: nach „Apostolischem König von Ungarn“ war eingeschoben „und den sanktionierten Gesetzen unseres Vaterlandes“, womit, im Gegensatz zum Heer, die Landwehren nicht nur auf den Monarchen, sondern auch auf die Landesverfassungen verpflichtet wurden.[1] Dieser Eid wurde den jeweiligen Rekruten bei Bedarf in elf Sprachen vorgesprochen.

Wehrpflicht

Seit 1866 bestand die allgemeine Wehrpflicht. Sie umfaßte den Dienst im Heer, der Kriegsmarine, der Landwehr und dem Landsturm. Die Dauer der Dienstpflicht im stehenden Heer betrug 12 Jahre und zwar:

3 Jahre in der Linie (aktiv)
7 Jahre in der Reserve
2 Jahre in der Landwehr

Ein Teil der wehrfähigen Mannschaften wurde der Ersatzreserve zugewiesen. Diese übten einmalig nur mehrere Wochen und verblieben zehn Jahre in der Ersatzreserve der Landwehr.

Einjährig-freiwilliger Dienst war sowohl im Heer (resp. der Kriegsmarine) als auch in der Landwehr gestattet. Die allgemeine Dienstpflicht begann mit dem 21. Lebensjahr. Landsturmpflichtig waren alle Personen vom 19. bis zum 42. Lebensjahr, sofern sie nicht dem Heer, der Landwehr und der Ersatzreserve angehörten.

Rangabzeichen der k. u. k. Landstreitkräfte

Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziersanwärter, Offiziersstellvertreter

Infanterist (Honvéd) / Jäger / Dragoner / Ulan / Husar / Kanonier / Pionier / Trainsoldat / Sanitätssoldat keine Abzeichen
Gefreiter / Vormeister / Patrouilleführer je ein weißer Stern
Korporal / Geschütz-Vormeister Gewehr-Vormeister / Unterjäger / Bataillonstambour Waffenmeister 3. Klasse / Bataillonshornist je zwei weiße Sterne
Zugsführer / Stabsführer / Kurschmied Rechnungs-Unteroffizier 2. Klasse / Waffenmeister 2. Klasse je drei weiße Sterne
Feldwebel / Wachtmeister / Feuerwerker / Oberjäger / Rechnungs-Unteroffizier I. Klasse / Waffenmeister I. Klasse / Regimentstambour / Regimentshornist / Einjährig-Freiwilliger-Feldwebel / Kadett-Feldwebel je drei weiße Sterne mit zusätzlich einer 1,3 cm breiten Litze mit gezacktem Dessin aus kaisergelber Seide rund um die Kragenkante.
Stabführer je drei weiße Sterne mit zusätzlich einer 1,3 cm breiten Litze mit gezacktem Dessin aus kaisergelber Seide rund um die Kragenkante. Am vorderen Ende des Kragens je eine versilberte Lyra
Stabsfeldwebel / Stabswachtmeister / Stabsfeuerwerker / Stabsoberjäger bis Juni 1914 eine 13 mm breite Litze aus kaisergelber Seide mit einem 2mm breiten, eingewebten, schwarzen Mittelstreifen, 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit drei weißen Sternen.

Nach Juni 1914 Silberborten mit Seidensternen

Militärkapellmeister Auf dem Kragen eine Lyra mit durchgestecktem Schwert, in Silber bei silbernen Knöpfen, in Gold bei goldenen Knöpfen. Bei schwarzer Egalisierungsfarbe, der Kragen aus schwarzem Samt.
Kadett-Offiziersstellvertreter (aufgehoben 1908) Goldlitze wie Feldwebel mit einem glatten, silberplattierten Stern
Kadett (ab 1908) 3 weiße (ab Juni 1914 aus Seide) Sterne auf 13 mm breiter Goldborte mit ebensolchem Vorstoß
Offiziersstellvertreter (ab 1915) Eine 13 mm breite Silberlitze 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit einem Fähnrichstern aus Messing
Fähnrich 1 silberner Stern auf 13 mm breiter, goldener Borte

Offiziere und Beamte

Praktikant 1 Rosette mit 13 mm breitem Goldbörtchen Rangklasse XII
Untertierarzt / Assistent / Lehrer 2. Klasse / Fechtmeister 2. Klasse / Wirtschaftsadjunkt 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette Rangklasse XI
Leutnant / Assistenz-Arzt / Leutnant-Rechnungsführer 1 gold- oder silbergestickter Stern Rangklasse XI
Tierärztlicher Assistent / Tierarzt / Apotheker / Offizial / Lehrer 1. Klasse / Fechtmeister 1. Klasse / Wirtschaftsunterverwalter / Kriegswirtschaftskommissär 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse XI
Artillerieingenieur-Assistent / Militär-Bauingenieur-Assistent 2 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse X
Oberleutnant / Oberarzt / Oberleutnant-Auditor / Oberleutnant-Rechnungsführer 2 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse X
Tierärztliche Adjunkt / Obertierarzt / Oberapotheker / Oberoffizial / Oberlehrer / Oberfechtmeister / Wirtschaftsverwalter / Kriegswirtschafts-Oberkommissär / Forstverwalter 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse IX
Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Unterintendant / Artillerie-Ingenieur / Militär-Bauingenieur 3 gold- oder silbergestickter Sterne Rangklasse IX
Hauptmann / Rittmeister / Regimentsarzt / Hauptmann-Auditor / Hauptmann-Rechnungsführer 3 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse IX
Stabstierarzt / Stabsapotheker / Technischer Rat / Rechnungsrat / Zahlmeister / Registrator / Artilleriezeugsverwalter / Verpflegsverwalter / Oberlehrer / Wirtschaftsoberverwalter / Kriegswirtschafts-Rat 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII
Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Intendant / Artillerie-Oberingenieur 3. Klasse / Militär-Bauoberingenieur 3. Klasse 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII
Major / Stabsarzt / Major-Auditor 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII
Außerordentlicher Professor / Oberstabstierarzt / Oberstabsapotheker 2. Klasse / Technischer Oberrat / Artillerie-Oberzeugsverwalter 2. Klasse / Oberrechnungsrat 2. Klasse / Kassendirektor 2. Klasse / Oberverpflegsverwalter / Registratur-Unterdirektor / Wirtschaftsdirektor / Kriegwirtschafts-Oberrat 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII
Hofsekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Oberintendant 2. Klasse / Artillerie-Oberingenieur 2. Klasse / Militär-Bauoberingenieur 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII
Oberstleutnant / Oberstabsarzt 2 Klasse / Oberstleutnant-Auditor 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII
Ordentlicher Professor / Oberstabsapotheker 1. Klasse / Technischer Rat 1. Klasse / Technischer Oberrat 1. Klasse / Artillerie-Oberzeugsverwalter 1. Klasse / Oberrechnungsrat 1. Klasse / Registratur-Direktor / Kassendirektor 1. Klasse / Baurechnungsrat 1. Klasse / Kriegswirtschafts-Oberrat 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI
Sektionsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Regierungsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Oberintendant 1. Klasse / Artillerie-Oberingenieur 1. Klasse / Militär-Bauoberingenieur 1. Klasse' 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI
Oberst / Oberstabsarzt 1. Klasse / Oberst-Auditor 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI
Hofrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Generalintendant / Artillerie-Generalingenieur / General-Bauingenieur / Hofrat der Mil. Tierärztlichen Hochschule /Ministerialrat / Kriegwirtschafts-Generalrat 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V
Generalmajor / General-Stabsarzt / General-Auditor 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V
Sektionschef 2 silbergestickte Sterne auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV
Feldmarschalleutnant / General-Oberstabsarzt / General-Chefauditor 2 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV
General der Infanterie / General der Kavallerie / Feldzeugmeister 3 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse III
Generaloberst (ab 1915) 3 silbergestickte Sterne, unterlegt von einem silbergestickten Kranz von 40 mm Durchmesser auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse II
Feldmarschall am Kragen eine 33 mm breite Stickerei mit nach unten gerichtetem Eichenlaub Rangklasse I

Mannschaftsgarden

Von den fünf Gardeformationen bestanden zwei nur aus Offizieren, die drei übrigen wurden daher Mannschaftsgarden genannt.[2]

Gardeinfanterist / Gardereiter 1,5 cm breite, kaisergelbe Seidenborte. Drei weiße Sterne aus Seide. Scharlachrote Egalisierung
Gardekorporal (Gardeinfanterie) 1,8 cm breite, kaisergelbe Seidenborte mit je einem 1 mm breiten schwarzen Streifen an den äußeren Rändern. Drei weiße Sterne aus Seide. Scharlachrote Egalisierung
Gardezugsführer (Gardeinfanterie) 2 cm breite kaisergelbe Seidenborte, der Länge nach getrennt durch einen 1 mm breiten, schwarzen Streifen. Drei weiße Sterne aus Seide. Scharlachrote Egalisierung
2. Gardewachtmeister (Gardekavallerie) 2 cm breite kaisergelbe Seidenborte, der Länge nach getrennt durch einen 1 mm breiten, schwarzen Streifen. Drei weiße Sterne aus Seide. Scharlachrote Egalisierung
Gardefeldwebel (Gardeinfanterie) 2,2 cm breite kaisergelbe Seidenborte, der Länge nach getrennt durch einen 2 mm breiten, schwarzen Streifen. Drei weiße Sterne aus Seide. Scharlachrote Egalisierung
1. Gardewachtmeister (Gardekavallerie) 2,2 cm breite kaisergelbe Seidenborte, der Länge nach getrennt durch einen 2 mm breiten, schwarzen Streifen. Drei weiße Sterne aus Seide. Scharlachrote Egalisierung
Garde (Trabanten-Leibgarde) 1,8 cm breite kaisergelbe Seidenborte. Drei weißen Sterne aus Seide. Ponceaurote Egalisierung
Vizesekondewachtmeister (Trabanten-Leibgarde) 2 cm breite kaisergelbe Seidenborte, der Länge nach getrennt durch einen 1 mm breiten, schwarzen Streifen. Drei weiße Sterne aus Seide. Ponceaurote Egalisierung

Friedenspräsenz im Juli 1914

K.u.k. Kavallerie um 1900.jpg

Infanterie:

Kavallerie:

Der Unterschied zwischen schwerer (Ulanen) und leichter (Husaren, Dragoner) Kavallerie bestand nur noch in den Uniformen und der auf rein traditionellen Gründen basierenden Namensgebung.

Artillerie:

Train Truppe:

Technische Truppe:

Personalverstärkung im Mobilmachungsfall sowie Verluste bei Kriegshandlungen wurden durch die Marschbataillone ersetzt. Das System der Reserve-Regimenter wie beimDeutschen Heer gab es nicht.

Gliederung zu Kriegsbeginn 1914

k. u. k. Leibgarden

Sollbestand der gesamten Streitkräfte vor der Mobilmachung im Jahre 1914

etwa:

  • 25.000 Offiziere (Ärzte, Tierärzte und Rechnungsführer nicht eingerechnet.)
  • 415.000 Unteroffiziere und Mannschaften[4]
  • 87.000 Pferde (hier schwanken die Angaben)
  • 1.200 aktive Feldgeschütze – (Festungsgeschütze und Reservebestände nicht eingerechnet)

Gemeinsame Armee

(Parade-)Helm und Epauletten eines Gardisten und Rittmeisters der k. u. k. Ersten Arcieren-Leibgarde
  • 16 Korpskommandos
  • 49 Infanterie-Truppendivisionen
→ 76 Infanteriebrigaden
→ 14 Gebirgsbrigaden
  • 8 Kavallerie-Truppendivisionen
→ 16 Kavalleriebrigaden
  • 102 Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen
  • 4 Bosnisch-Hercegovinische[5] Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen
  • 4 k.u.k. Kaiserjäger-Regimenter zu je vier Bataillonen
  • 32 k.u.k. Feldjäger-Bataillone
  • 1 Bosnisch-Hercegovinisches Feldjäger-Bataillon
  • 42 Feldkanonen-Regimenter
  • 14 Feldhaubitz-Regimenter
  • 11 Reitende Artillerie-Divisionen[6]
  • 14 schwere Haubitz-Divisionen
  • 11 Gebirgsartillerie-Regimenter
  • 6 Festungsartillerie-Regimenter
  • 10 selbst. Festungsartillerie-Bataillone
  • 15 Dragoner-Regimenter
  • 16 Husaren-Regimenter
  • 11 Ulanen-Regimenter
  • 16 Train-Divisionen
  • 14 Sappeur-Bataillone
  • 9 Pionier-Bataillone
  • 1 Brücken-Bataillon
  • 1 Eisenbahn-Regiment
  • 1 Telegraphen-Regiment

k. k. Landwehr (kaiserlich österreichisch/königlich böhmisch)

Tschapka und Kartuschkasten des Rittmeisters Hans Schönbichler im k. k. Landwehr-Ulanen-Regiment Nr. 6
  • 35 Landwehr Infanterie-Regimenter zu je drei Bataillonen
  • 2 Landwehr Gebirgsinfanterie-Regimenter
  • 3 Tiroler Landesschützen Regimenter[7] – 1 Reitende Tiroler Landesschützen Division (Btl.) – 1 Reitende Dalmatiner Landesschützen Division (Btl.)
  • 6 Landwehr Ulanen-Regimenter
  • 8 Landwehr Feldkanonen Divisionen – 8 Landwehr Feldhaubitz Divisionen

k. u. Honvéd (königlich ungarische Landwehr)

  • 6 k.u. Honvéd Landwehr Distrikte
  • 2 k.u. Honvéd Infanterie Truppendivisionen
  • 2 k.u. Honvéd Kavallerie Truppendivisionen
  • 4 k.u. Honvéd Infanteriebrigaden – 12 Selbständige k.u. Honvéd Infanteriebrigaden
  • 4 k.u. Honvéd Kavalleriebrigaden
  • 32 Honvéd Infanterie-Regimenter
  • 10 Honvéd Husaren-Regimenter
  • 8 Honvéd Feldkanonen Regimenter – 1 Honvéd Reitende Artillerie Abteilung

Mobilmachung

Anders als bei der Armee des Deutschen Reiches, bei dem die Mobilmachungsstärke der Streitkräfte durch die Aufstellung von Reserveregimentern erreicht wurde, verwendete man in der österreichisch-ungarischen Armee das Aufwuchssystem, indem dafür Marschformationen (Marschbataillon) aufgestellt und der Truppe nachgeführt wurden. Die Marschformationen führten eine laufende Aufstellungsnummer in römischen Ziffern mit der nachgestellten Bezeichnung des Stammtruppenteils z. B. XIX. Marschbataillon InfRgt 91.

Die Armee wurde unter Miteinbeziehung des Rekrutenjahrganges 1914 (Geburtsjahrgang 1893) auf 3,35 Millionen Mann Mobilmachungsstand gebracht. Dazu kamen erste Marschbataillone, zusätzliche Landsturmformationen und fünf (IR Nr. 103–107) Reserve-Regimenter.

Im Laufe des Krieges erhöhte sich der Präsenzstand der k. u. k. Infanterie um:

  • 41 Infanterie-Truppendivisionen
auf:
  • 142 Infanterie-Regimenter (Nr. 1–139 und Nr. 204–207)
  • 9 Bosnisch-Hercegowinische Infanterie-Regimenter (Nr. 1–8 und Nr. 10)
  • 4 Kaiserjäger-Regimenter
  • 30 Feldjäger-Bataillone (Nr. 1–30)
  • 8 Bosnisch-Herceowinische Feldjäger-Bataillone (Nr. 1–8)
  • 1 Bosnisch-Hercegowinisches Grenzbataillon
  • 7 Tiroler Jägerkompanien
  • zuzüglich die notwendigen Formationen an Artillerie, Gebirgsartillerie, Train, Pionieren, Fliegerkompanien, Kraftwagenabteilungen, Seilbahnbaukompanien, Eisenbahnkompanien, Ballonabwehrkompanien, Hochgebirgskompanien, Bergführerkompanien, Scheinwerferkompanien, Maschinengewehrkompanien, Sanitätskompanien, Feldspitäler, Feldbäckereien, Feldschlachtereien, Feldmonturdepots, Materialsammelstellen u. s. w.

Die beiden Landwehren wurden um 10 Infanterie-Truppendivisionen vermehrt. (Die Landwehr-Infanterieregimenter wurden 1917 in k.k. Schützenregimenter umbenannt.)

Der Landsturm wurde mit 19 k. k. und 33 k. u. Regimentern aufgestellt.

Dazu kamen:

Am Ende des Krieges waren insgesamt ca. 8 Millionen Mann einberufen worden oder hatten sich freiwillig gemeldet.

Siehe auch

Literatur

  • Rolf M. Urrisk-Obertynski: Die k.u.k. Leibgarden am österreichisch-ungarischen Hof 1518-1918, H. Weisshaupt Verlag, ISBN 978-3-7059-0203-9
  • Stefan Rest, M. Christian Ortner, Thomas Ilming: Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg – Uniformierung und Ausrüstung der österreichisch-ungarischen Armee von 1914 bis 1918, Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0

Verweise

Fußnoten

  1. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal VI - Die k.(u.)k. Armee von 1867–1914. Wien 1989, S. 51 f.
  2. In Österreich-Ungarn gab es keine Dreiteilung der Dienstgradgruppen in Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere. Die Unteroffiziersdienstgrade zählte zur Gruppe der Mannschaften.
  3. Unter Division verstand man hier einen Verband in Bataillonsstärke. Divisionen als solche wurden „Truppen-Division“ genannt
  4. Die Laufbahngruppe der Unteroffiziere gab es in der k. u. k. Armee nicht, sie zählten zu den Mannschaften
  5. so die offizielle Schreibweise
  6. in Bataillonsstärke
  7. ebenfalls Gebirgsinfanterie
  8. Rest-Ortner-Ilmig: Des Kaisers Rock, S. 23