Amann, Max

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SS-Ehrenführer (SS-Obergruppenführer) Max Amann (1891–1957); ab 1942 erhielten die Kragenspiegel der Obergruppenführer jeweils einen zweiten Stern.

Max Amann (Lebensrune.png 24. November 1891 in München; Todesrune.png 10. März 1957 ebenda) war ein deutscher Unteroffizier der Bayerischen Armee und des Deutschen Heeres sowie Politiker, Verleger und Offizier der Allgemeinen SS. Er war Reichsleiter, Reichskultursenator und Präsident der Reichspressekammer.

Leben

Unterschrift
Zu Amanns 50. Geburtstag

Max Amann kam am 24. November 1891 in München zur Welt.[1]

Schule und Beruf

In den Jahren 1898 bis 1906 besuchte er die Volksschule in München, anschließend von 1906 bis 1911 die Kaufmanns- bzw. Handelsschule in München und wurde kaufmännischer Lehrling in einer Anwaltskanzlei. .

Erster Weltkrieg

Am 21. Oktober 1912 wurde er aktiver Soldat.[2] Er diente zunächst im Königlichen Bayerischen 1. Infanterie-Regiment „König“, wurde 1913 Gefreiter, zog als Unteroffizier mit dem Regiment 1914 ins Feld und wurde früh verwundet. Er wurde anschließend in das Bayerische Reserve-Infanterie-Regiment „List“ (Nr. 16) versetzt. Das Schicksal verschlug ihn in jene Kompanie, bei der auch der Gefreite Adolf Hitler war, dessen Vorgesetzter er als Vizefeldwebel und Offizier-Stellvertreter er schließlich wurde.[3] So trafen sich diese beiden Männer dort zum ersten Mal. Aus dieser Bekanntschaft zwischen dem Vorgesetzten und Untergebenen entwickelte sich eine Kameradschaft.

Weimarer Republik

Nach dem Ersten Weltkriege traf Amann in München Adolf Hitler wieder, wurde mitgerissen von dessen Ideen und kam so zur NSDAP. Er gab dabei seine sichere Stellung auf. In der ersten Geschäftsstelle der Partei, in der Sternecker-Gasse, arbeitete Amann zunächst seit dem 1. August 1921 ehrenamtlich. Am 1. Oktober 1921 trat Amann in die NSDAP ein (NSDAP-Mitgliedsnummer 3) und kündigte seine bisherige Arbeitsstelle. Bis 1923 führte er, da kaufmännisch ausgebildet, die Geschäfte der Partei und des Parteiorgans Völkischer Beobachter.

1922 wurde er zum Direktor des Franz-Eher-Verlages (NSDAP-Zentralverlag) und zum Reichsleiter für die Presse ernannt.

Nach der Teilnahme am Marsch auf die Feldherrnhalle[4] 1923 mußte er fast ein halbes Jahr in U-Haft und „Schutzhaft“ verbringen (Anklage wegen der Betätigung im Kampf für die nationalsozialistische Bewegung, wegen Vorbereitung zum Hochverrat). Adolf Hitler setzte ihm in seinen Werk „Mein Kampf“ ein bleibendes Denkmal.

„Es ist das unauslöschliche Verdienst dieses kaufmännisch wirklich umfassend gebildeten ersten Geschäftsführers der Bewegung, in die Parteibetriebe Ordnung und Sauberkeit hineingebracht zu haben.“Adolf Hitler in „Mein Kampf

Sechs Monate blieb er in Haft. Dann wurde er freigelassen und nahm sofort wieder seine Arbeit für die NSDAP auf. 1924 zum Stadtrat in München und 1928 in den Kreistag Oberbayerns gewählt, zog er 1933 in den Reichstag ein.[5]

Er trug Steinchen zu Steinchen zusammen und schaffte somit erneut eine tragfähige Grundlage für den Völkischen Beobachter, den er zunächst als Wochenblatt, dann aber sehr schnell als Tageszeitung herausbringen konnte. Ab 1925 baute er den Franz-Eher-Verlag zum Zentralverlag der NSDAP aus und formte daraus ein schlagkräftiges Presseimperium, das unter anderem den Völkischen Beobachter und das SS-Kampfblatt „Das Schwarze Korps“ herausgab. Er betrieb keine uferlose Ausdehnungspolitik des Verlages, sondern prüfte vorsichtig und verantwortungsbewußt. Was der Eher-Verlag anfaßte, mußte Hand und Fuß haben.

Bei einem Jagdunfall mit Ritter von Epp büßte er 1931 seinen linken Arm ein. Der Sonder-Dienstgrad des „SS-Ehrenführers“ wurde erstmals am 15. März 1932 an Max Amann verliehen, als dieser ehrenhalber zum SS-Gruppenführer ernannt wurde. Er wurde dabei durch SA-Führerbefehl Nr. 9 vom 15. April 1932 zur Verfügung der SA gestellt, die Beförderungsurkunde der SS wurde am 29. August 1932 ausgestellt.

Drittes Reich

Nach dem Wahlsieg der NSDAP hatte Max Amann – neben Joseph Goebbels und Otto Dietrich – erheblichen Einfluß auf die deutsche Presse. 1933 wurde er Präsident der Reichspressekammer, einer Abteilung der von Goebbels geleiteten Reichskulturkammer. Am 28. Juni 1933 übernahm er den Verbandsvorsitz des Vereins Deutscher Zeitungsverleger (VDZV), mit dessen Übernahme zum Reichsverband der deutschen Zeitungsverleger 1934 er sich die Kontrolle über das gesamte deutsche Verlagswesen sicherte.

Amann galt als Hitlers Finanzberater und verwaltete die Tantiemen für dessen Werk „Mein Kampf“, das in einer Auflagenhöhe von über zehn Millionen Exemplaren im Eher-Verlag erschienen war. Amann war es auch, der Hitler überzeugt hatte, den Titel des Buches von „Viereinhalb Jahre Kampf gegen Lüge, Dummheit und Feigheit“, in „Mein Kampf“ zu ändern.

1935/1936 ließ Chef der deutschen Zeitungsverleger Amann am Tegernsee eine Villa mit mit West- und Südflügel für seine Familie bauen mit Buffetzimmer, Speisesaal, Musikraumnische und Schnitzereien, Wandmalereien, Tierkreiszeichen sowie ein Deckenfresko mit der „Göttin der Jagd“. Seinen Kindern zuliebe ließ Amann den Dachüberstand mit Märchenszenen bemalen. Rotkäppchen, Hans im Glück und anderes.

Ab 1938 war Reichsleiter und Präsident der Reichspressekammer Max Amann Ehrenmitglied des deutschen Reichsnährstandes, 1941 bekleidete Amann ehrenhalber den Dienstgrad eines SS-Obergruppenführers.

Nach dem Zusammenbruch

Am 4. Mai 1945 wurde er von den amerikanischen Alliierten verhaftet und war zunächst bis 1948 in deren Gewahrsam. In einem deutschen Gerichtsprozeß[6] wurde er dann am 8. September 1948 wegen Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Haft sowie vier Jahren Ehrverlust verurteilt.[7] Schon am 6. Dezember 1948 verurteilte ihn die Münchner Spruchkammer als „Hauptschuldigen“ (Kategorie I) zu 10 Jahren Arbeitslager[8] und Vermögenseinzug (damt verbunden: der Verlust seines persönlichen Besitzes, seiner Firmenanteile und seiner Pensionsrechte). Im Juli 1949 wurde das Urteil von der Berufungskammer bestätigt.[9]

Haftentlassung

Bereits 1953 vorzeitig aus der Haft entlassen, verbrachte Max Amann seine letzten Jahre völlig verarmt, zurückgezogen und verbittert in der bayerischen Landeshauptstadt, wo er am 30. März 1957 im Alter von 65 Jahren verstarb.

Familie

Max war seit dem 3. Februar 1919 mit Anna, geb. Frichs (1895–1993) verheiratet. Aus der Ehe sind sieben Kinder entsprossen, fünf Söhne und zwei Töchter. Sein ältester Sohn Rudolf (Lebensrune.png 1. Dezember 1919 in München) meldete sich 1938 zu Panzertruppe, wurde am 1. April 1940 zum Leutnant befördert und nahm am Unternehmen „Barbarossa“ als Panzerkommandant im Panzer-Regiment 33 der 9. Panzer-Division teil. Bei Beginn des Ostfeldzuges unterstand die Division dem XIV. Armeekorps bei der Heeresgruppe Mitte. Aus Schlesien kommend, folgte die Division den deutschen Angriffsspitzen und überschritt am 28. Juni bei Annopol die Grenze zur Sowjetunion. Bei Zloszow kam es zu ersten Kämpfen mit russischen Panzern. Am 29. Juni 1941 wurde Leutnant Rudolf Amann an der Ostfront schwer verwundet und verstarb kurze Zeit später auf dem Hauptverbandsplatz. Auf dem Grabstein seiner Eltern wird der gefallene Sohn zum Gedenken geführt, seine Überreste konnten vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bis dato nicht geborgen werden (Stand: 2021).

Auszeichnungen (Auszug)

Familiengrab, Ostfriedhof München

Bildergalerie

Veröffentlichungen als Verleger

Max Amann mit Robert Ley, auf dem Rücksitz Inga Ley

Max Aman war Verleger sämtlicher grundlegenden Werke der nationalsozialistische Bewegung aus dem Franz Eher Nachf. G.m.b.H. in München.[10]

Des weiteren war er Verleger der größten Zentralorgane der NSDAP.[10]

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 25/1957
  2. Männer im Dritten Reich, Orientalische Tabak- und Zigarettenfabrik „Rosma“, Bremen 1934
  3. Im Ersten Weltkrieg als Vizefeldwebel beim 16. bayerischen Reserve-Infanterieregiment Hitlers Vorgesetzter.
  4. Der Hitlerputsch zerschlug Max Amanns Ambitionen. Er selbst, der mit an der Spitze jenes historischen Zuges zur Feldherrnhalle marschiert war, kam vor das Volksgericht und wurde verurteilt.
  5. Vom 9. Juni 1928 bis zum 12. Juni 1930 war er Mitglied des Kreistages von Oberbayern. Vom 9. November 1924 bis April 1933 saß er im Stadtrat, im Gemeinderat von München.
  6. Am 8. September 1948 von einer Strafkammer des Münchener Landgerichts zunächst wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung eines deutschen Gerichts angeklagt.
  7. Außerdem enteignete man ihn total.
  8. Munzinger-Archiv GmbH, 1957
  9. Am 8. Dezember 1948 erging dann ein zweites Urteil gegen ihn von der Spruchkammer I in München, die Amann als Hauptschuldigen einstufte und zu der Höchststrafe von 10 Jahren Arbeitslager sowie Vermögenseinziehung bis auf 5.000 DM verurteilte. Die von Amann gegen dieses Urteil eingelegte Berufung wurde von der Berufungskammer München am 11. Juli 1949 verworfen und die Entscheidung der ersten Instanz in allen Einzelheiten bestätigt.
  10. 10,0 10,1 Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934, S. 31