Bremer, Gerhard
Gerhard „Gerd“ Bremer ( 25. Juli 1917 in Düsterntal, Kreis Gandersheim; 29. Oktober 1989 in Alicante, Spanien) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Obersturmbannführer und der 668. Eichenlaubträger zum Ritterkreuz im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werdegang
Gerhard Bremer wurde als Sohn eines Gutsinspektors in Düsterntal im Kreis Gandersheim geboren. Bremer besuchte von 1927 bis 1933 das Gymnasium Alfeld und von Ostern 1933 bis Ostern 1936 die NPEA Plön, wo er 1936 sein Abitur ablegte.
Am 1. Oktober 1936 wurde er, nach der Ableistung des Arbeitsdienstes in Hildesheim, als Freiwilliger Mitglied des III. Sturmbanns der SS-Standarte „Germania“ in Wolterdingen (SS-Mitglieds-Nr. 310.405). 1937 besuchte er die SS-Junkerschule Bad Tölz und kam im Herbst 1938 als SS-Untersturmführer zur 10. Kompanie der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ nach Berlin-Lichterfelde.
Zweiter Weltkrieg
Mit seiner Kompanie nahm er 1938 an dem Anschluß des Sudetenlandes teil und fortan an sämtlichen Feldzügen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs (u. a. Polenfeldzug, Westfeldzug, Balkanfeldzug, Kessel von Falaise, Ardennenoffensive, Plattenseeoffensive und Schlacht um Wien). Als Kommandeur der SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 12 „Hitlerjugend“ (Nachfolger von Erich Olboeter) erhielt er am 7. September 1944 den Befehl, den als vermißt gemeldeten Divisionskommandeur Kurt Meyer zu finden oder zu bergen. An der Invasionsfront war Gert Freiherr von Reitzenstein sein stellvertretender Abteilungsführer.
Nachkriegszeit
Nach Krieg, Kriegsgefangenschaft und französischer Internierung (bis Juli 1948) wanderte er mit seiner Frau Almut und seinem Sohn Gerd 1954 nach Dénia, Spanien aus. Er errichtete dort als Bauunternehmer und Immobilienverwalter eine Bungalow-Siedlung, die nach seinem Tod von seinem Sohn Gerd und dessen Ehefrau weitergeführt wurde.
In dieser Siedlung ließen sich hauptsächlich Deutsche nieder (als Ferien- oder als Dauerwohnsitz). Die Stadt selbst war zu diesem Zeitpunkt Anlaufstelle vieler hoher SS-Offiziere und sogenannte „Kriegsverbrecher“. So lebten hier zeitweise Otto Skorzeny, Johannes Bernhardt (NSDAP-AO), Anton Galler, Otto Ernst Remer sowie der SS-Arzt Aribert Heim.
Tod
SS-Obersturmbannführer a. D. Gerhard Bremer starb am 29. Oktober 1989 im Alter von 72 Jahren in Alicante, Spanien.
SS-Beförderungen
- SS-Untersturmführer (9. November 1938)
- SS-Obersturmführer (1. September 1940)
- SS-Hauptsturmführer (21. Juni 1942)
- SS-Sturmbannführer (30. Januar 1944)
- SS-Obersturmbannführer (militärhistorisch zuweilen dokumentiert, jedoch ohne Bestätigung)
Auszeichnungen (Auszug)
- SS-Ehrendegen
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 1. Oktober 1939
- 1. Klasse am 5. Juni 1940
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze am 12. Mai 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 21. September 1942
- Nahkampfspange des Heeres in Silber am 25. November 1943
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber
- Deutsches Kreuz in Gold am 30. August 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 30. Oktober 1941 als SS-Obersturmführer und Führer der 1.(Kradschützen)/Aufklärungs-Abteilung der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“
- Eichenlaub am 26. November 1944 (668. Verleihung) als SS-Sturmbannführer und Kommandeur der SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 12 „Hitlerjugend“
Bildergalerie
Gerhard Bremer an der Ostfront
Literatur
- Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5
Verweise
- 668. Eichenlaubträger Gerhard Bremer, Ritterkreuztraeger 1939-45