Fahrmbacher, Wilhelm

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Wilhelm Fahrmbacher.jpg

Wilhelm Fahrmbacher (Lebensrune.png 19. September 1888 in Zweibrücken; Todesrune.png 27. April 1970 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkriegs.

Werdegang

St. Nazaire, Frankreich: Generalfeldmarschall Erwin Rommel bei einer Inspektion des Atlantikwalls mit General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher und Hafenkommandant Fregattenkapitän Ernst Kellermann am 18. Februar 1944

Bayerische Armee

Wilhelm Fahrmbacher trat am 18. Juli 1907 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 5. Feldartillerie-Regiment „König Alfons XIII. von Spanien“ nach Landau. Am 22. Januar 1909 wurde er zum Königlich Bayerischen 4. Feldartillerie-Regiment „König“ versetzt. Dort wurde er dann am 7. März 1910 mit Patent vom 26. Mai 1909 zum Leutnant befördert. Zur weiteren Ausbildung absolvierte Fahrmbacher von Oktober 1911 bis Ende Juni 1912 die Artillerie- und Ingenieur-Schule. Am 25. Januar 1914 folgte seine Ernennung zum Adjutant der I. Abteilung seines Regiments.

Erster Weltkrieg

Mit dem Regiment nahm Fahrmbacher nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zunächst an den Grenzgefechten und der Schlacht in Lothringen teil. Während der folgenden Kämpfe bei Nanzig-Épinal wurde er am 24. August 1914 verwundet und musste kurzzeitig ins Lazarett. Nach seiner Gesundung kehrte er zu seinem Regiment zurück und wurde am 19. Mai 1915 zum Oberleutnant befördert. Von Dezember 1915 bis Ende April 1916 übertrug man ihm die Führung der 1. Gebirgs-Kanonenbatterie in der Gebirgs-Kanonen-Abteilung 213. Anschließend war Fahrmbacher Führer der 6. Batterie des 21. Feldartillerie-Regiments und wurde dann am 22. Februar 1917 als Regimentsadjutant in das 4. Feldartillerie-Regiment „König“ rückversetzt. Hier folgte am 22. März 1918 seine Beförderung zum Hauptmann. Erst im Dezember 1918 kam er wieder zu seinem Stammregiment zurück.

General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher nach der Kapitulation, hier u. a. mit Männern des Zollgrenzschutzes; das Bild an sich spricht Bände, die Hoheitsadler wurden von den Uniformen entfernt, die sichtlich erschöpften Männer wurden vermutlich aufgestellt, um dem VS-amerikanischen Feind als Fotomotiv zu dienen. Die sicherlich zuvor entfernten Orden dürfte/mußte sich der deutsche General wieder anheften, dies tat entweder ein unkundiger Fremder oder er selbst, die nachlässige und Vorschriftenwidrige Anbringung mutet als leisen Protest gegen das Schauspiel der Siegermächte an.

Zwischenkriegszeit

Freikorps

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er ab 28. Februar 1919 als Führer der 2. Volkswehr-Batterie beim Grenzschutz Ost eingesetzt. Ab dem 24. April 1919 war er Führer eines Panzerzuges der Gruppe „Hierl“ (Freikorps Wolf) und ab dem 20. Mai 1919 Panzerzugführer in der 43. Infantrie-Grenz-Brigade.

Reichswehr

Im 29. Oktober 1919 wurde er als Hauptmann in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Er übernahm dabei als Chef die 4. (Gebirgs-)Batterie vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 21. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er dann zum Chef der 4. (Gebirgs-)Kompanie der 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung in Landsberg am Lech ernannt. Im Sommer 1926 wurde er dann in den Stab der II. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment am gleichen Standort versetzt.

Im Frühjahr 1928 ist er dann als Chef der 4. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment verzeichnet. Ab Sommer 1928 wurde er vorübergehend in das Heeres-Waffen-Amt (WaA) im Reichswehrministerium kommandiert. Ab dem 1. April 1929 wurde er dorthin auch versetzt. Am 1. April 1931 wurde er dann zum Kommandeur der II. Abteilung/7. (Bayer.) Artillerie-Regiment ernannt (einschließlich vierwöchiger Lehrgang in Jüterbog an der Artillerie-Schießschule im Oktober 1931). Als solcher wurde er am 1. Februar 1932 zum Oberstleutnant befördert.

Wehrmacht

Am 1. April 1934 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er im Heereswaffenamt eingesetzt. Dabei übernahm er die Heeresabnahmeabteilung (WaAbn) als Abteilungschef. Als solcher gehörte er ab Mai 1935 zum Reichskriegsministerium.

Am 1. August 1937 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. März 1938 wurde er zum Artilleriekommandeur 35 (Arko 35) ernannt. Noch im August 1938 gab er dieses Kommando wieder ab und übernahm dafür für den verstorbenen Generalleutnant Eugen Hahn als Kommandeur die 5. Infanterie-Division.

Zweiter Weltkrieg

Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 31. Mai 1939 zum Generalleutnant befördert, nahm er mit seiner Division ab September 1939 am Polenfeldzug und ab Mai 1940 am Westfeldzug teil. Gleichzeitig mit seiner Beförderung zum General der Artillerie am 20. Oktober 1940 erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden General des VII. Armeekorps, das im Bereich der Heeresgruppe Mitte ab Mitte 1941 am Unternehmen „Barbarossa“ teilnahm.

Von März bis Mai 1942 erfolgte Fahrmbachers Versetzung in die Führerreserve des Oberkommandos des Heeres. Anschließend wurde ihm das XXV. Armeekorps in Frankreich unterstellt. Kurz nach Beginn der alliierten Operation Overlord bekam er am 10. Juni 1944 das Kommando über die Armeegruppe Normandie, das er aber schon am 1. August wieder abgab, um Befehlshaber der deutschen Einheiten in der Bretagne zu werden. Nachdem die Alliierten die Schlacht um die Bretagne eröffnet hatten und in rasendem Tempo versuchten die Atlantikhäfen zu erreichen, mußte sich General Fahrmbacher mit seinen Truppen nach Lorient zurückziehen, dessen Umgebung am 9. August von der 4. VS-Panzerdivision erreicht wurde. Hitler hatte die Atlantikhäfen zur Festung erklärt, die bis zum letzten Mann verteidigt werden sollten.

Fahrmbacher, der nun keinerlei Handlungsmöglichkeiten hinsichtlich der Verteidigung der Bretagne mehr hatte, da Lorient genau wie Brest und St. Nazaire von den VS-Amerikanern eingekesselt war, beschränkte sich als Festungskommandant auf Widerstand gegen die Einnahme der Stadt. Fahrmbacher kapitulierte am 10. Mai 1945, zwei Tage nach der Kapitulation der Wehrmacht, mit 10.000 Mann gegenüber den VS-Amerikanern. Anschließend kam er zunächst in VS-amerikanische, dann in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 10. August 1950 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Vom 15. März 1951 bis August 1958 war Fahrmbacher Militärberater des zentralen Planungsstabes der ägyptischen Armee.

„Wilhelm Fahrmbacher, 63, General der Artillerie a. D., einer der letzten Verteidiger von Brest, ist seit einiger Zeit als militärischer Berater beim ägyptischen König Faruk. Zusammen mit einem Stab von ca. zehn deutschen Offizieren ist er maßgebend am Aufbau einer ägyptischen Armee beteiligt. An Kameraden in Deutschland schrieb er: ‚Ich fühle mich hier blendend.‘ Erst 1950 war er aus französischer Gefangenschaft gekommen.“DER SPIEGEL 7/1952

Er bemühte sich mit anderen Anfang der 1960er Jahre , deutsche Staatsbürger zu ermöglichen, an Rüstungsprojekten in Ägypten mitarbeiteten, um ein Gegengewicht zur weltfriedensbedrohenden Atommacht Israel aufzubauen.

Seine Erlebnisse während der Verteidigung von Lorient verarbeitete er 1956 in dem Buch Lorient.

Tod

General der Artillerie a. D. Wilhelm Fahrmbacher starb 1970 und ruht auf dem Stadtfriedhof von Garmisch-Partenkirchen in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin Elisabeth (1892–1977), seiner Schwester Else und deren Ehemann Oberst Georg E. Coqui, der sich u. a. als Kommandeur des Sicherungs-Regimentes (mot) 1000 der Brigade „Jesser“ bei der Bandenbekämpfung im Zweiten Weltkrieg verdient machte.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Werke (Auswahl)

  • Lorient – Entstehung und Verteidigung des Marine-Stützpunktes 1940/1945. Prinz-Eugen-Verlag. Weissenburg 1956.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterninäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 3: Dahlmann–Fitzlaff. Biblio-Verlag. Osnabrück 1994. ISBN 3-7648-2443-3. S. 402–403.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1930, S. 123
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. Scherzers Militaer-Verlag. Ranis/Jena 2007. ISBN 978-3-938845-17-2. S. 302.