Franke, Kurt

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Kurt Franke am Tag der Ritterkreuzverleihungszeremonie

Wilhelm Hermann Kurt Franke (auch: Kurt Wilhelm Hermann; Lebensrune.png 13. Juni 1913 in Wurzen; Todesrune.png gefallen 19. Januar 1945 in Weißbrunn, Königreich Ungarn) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Obersturmführer der Waffen-SS und Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold im Zweiten Weltkrieg. Er darf nicht mit dem am 20. November 1899 geborene und am 30. Januar 1945 posthum zum SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS beförderte Kurt Franke (SS-Nr.: 497.239) verwechselt werden.

Leben

Kurt Franke als Angehöriger des 10. Sturms einer SS-Totenkopf-Standarte; SS-Nr.: 70.826, NSDAP-Nr.: 250.876
Hellmuth Becker (links) und SS-Untersturmführer Kurt Franke, 1944; die Marschtrommel war ein Geschenk der SS-Division „Totenkopf“ an die Hitlerjungen des Warthelandes, die für die Division Schützengräben ausgehoben hatten.

Kurt Franke wurde am 13. Juni 1913 als Sohn eines Tischlermeisters in Sachsen geboren. Er sollte 30 Jahre später als der „beste Stoßtruppführer der Totenkopf-Division“ gefeiert werden.

SS

1935 trat er der SS bei, diente als SS-Scharführer 1938 in einem KL-Wachverband und wurde als Angehöriger dieser Verbände kurz nach Kriegsausbruch in die neue SS-Division „Totenkopf“ unter Theodor Eicke versetzt.

Zweiter Weltkrieg

Karl Ullrich (links) und Kurt Franke, 1944
„Von den Berufsgenerälen des Heeres wurde die junge Truppe belächelt. Während des Frankreichfeldzuges konnten die Verfügungs- sowie die ‚Totenkopf‘-Division die Vorurteile jedoch weitgehend widerlegen und durch handfesten Kampfgeist wiederholte Gefechtserfolge (u. a. Arras) erzielen. Kurt Franke erhielt für seine Leistungen als Zugtruppführer das Eiserne Kreuz 2. Klasse sowie für eine Splitterverletzung bereits das Verwundetenabzeichen in Schwarz. In den Regimentern der Division dienten zu jener Zeit auch spätere Berühmtheiten wie die zukünftigen Schwerterträger Georg Bochmann, 1940 Führer einer Panzerjägerkompanie, und der Artilleriekommandeur Hermann Prieß. Nach der Erweiterung der SS-‚Totenkopf‘ zur motorisierten Infanteriedivision in Polen stationiert, stießen die Verbände unter dem Kommando der Heeresgruppe Nord im Sommer 1941 gegen die sowjetischen Grenzstellungen im Baltikum. Es folgten wochenlange Vorstöße durch Lettland, Estland und Litauen, wobei die Rote Armee große Niederlagen erlitt und sowohl die Führung, als auch die Mannschaften der Division durch die gewonnene Schlagkraft und Erfahrung nun jeder Heeresdivision gleichzusetzen waren. Unterscharführer Franke führte seine Grenadiere in hunderten Kampfeinsätzen an und sammelte erste Nahkampftage, ehe nach den harten Winterschlachten südlich von Leningrad die berühmte Kesselschlacht von Demjansk begann. Durch eine überraschende Offensive der Roten Armee zusammen mit Divisionen des Heeres um Demjansk eingekesselt, verteidigte die SS-‚Totenkopf‘ ihren Frontabschnitt wochenlang mit äußerster Härte und wich keinen Meter zurück. Durch eine effektive Luftversorgung in der Lage, auch den härtesten Angriffen zu trotzen, wurde Franke nach einer erst überstandenen Splitterverletzung im Herbst nun im Kessel erneut verwundet und aufgrund der Schwere der Wunden mit einer Transportmaschine der Luftwaffe ausgeflogen. Für seinen tapferen Einsatz im Grabenkampf erhielt er im Lazarett den vom OKH gestiftete Demjanskschild überreicht, welches am Ärmel der Uniform zu tragen war. Nachdem die tapferen Verteidiger aus Demjansk hatten ausbrechen können, wurde die geschwächte SS-‚Totenkopf‘ in Frankreich aufgefrischt und erst im Jänner 1943 wieder nach Russland geworfen. Im Verband des II. SS-Panzerkorps zur Wiedereroberung von Charkow angetreten, erlebte Franke hier äußerst harte Panzer- und Infanteriekämpfe, wobei er nicht nur das EK 1. Klasse erhielt, sondern als Hauptscharführer auch wiederholt als Stoßtrupp-Spezialist auffiel. Immer wieder machte er sich mit einer kleinen Schar ausgesuchter Grenadiere auf den Weg, kundschaftete den Gegner aus, vernichtete Bunker oder Pak-Stellungen, unterbrach Kabelverbindungen oder setzte vorstoßende Panzer außer Gefecht.
Schon bald trug Franke die I. Stufe der Nahkampfspange. Nachdem die Division mit Hilfe der Luftwaffe bei Jeremejawka zwei sowjetische Divisionen eingekesselt und vernichtet und nach dem Tod von Gruppenführer Eike Ritterkreuzträger Prieß das Kommando übernommen hatte, wurde die inzwischen als Elite-Verband geltende Division immer mehr zu Brennpunkteinsätzen herangezogen. Ab August 1943 im Mius-Abschnitt kämpfend, erhöhte Franke hier sein Konto auf 30 Nahkampftage und erhielt am 20. Dezember die Silberausführung. Inzwischen Zugführer in der 11. Kompanie des SS-Panzergrenadierregiments 6, wurde der tapfere Sachse von seinem Regimentskommandeur, dem späteren Eichenlaubträger Karl Ullrich, gerne als ‚Mann für schwierige Fälle‘ eingesetzt. Mehr als einmal führte Franke einen Stoßtrupp auf direkten Befehl seines Regimentskommandeurs und traf das Ziel mit tödlicher Präzision. Als er bei einem dieser schwierigen Unternehmen an der Spitze von nur einer Schützen- sowie einer MG-Gruppe einen Brückenkopf über die Merla bilden konnte und trotz harter Angriffe des Gegners die Stellung hielt, überreichte Ullrich dem Hauptscharführer im Oktober 1943 das Ritterkreuz. Bei Merla standen der ‚Totenkopf‘ nicht weniger als drei Garde- und drei normale Schützendivisionen der Roten Armee gegenüber! Ebenso tapfer und erfolgreich blieb Franke in Folge bei Stalino, Poltawa und den Abwehrkämpfen an der Narew, wo er bereits die Führung der 11. Kompanie inne hatte. Im Jänner 1944 wurde der tapfere Hauptscharführer zum Ordonnanzoffizier des Bataillons ernannt, übernahm somit auch wichtige dienstliche Aufgaben und wurde so bereits auf die geplante Beförderung zum Tapferkeitsoffizier vorbereitet. In seiner Eigenschaft als Ordonnanzoffizier seines Kommandeurs tat sich Franke immer wieder besonders hervor – so am 21. März, als er an der Spitze von Meldern, Fahrern und Funkern des Stabes in einer Notlage eine Frontlücke bei Olgopol stopfte. Nur wenig später an die Spitze seiner alten 11. Kompanie zurückgekehrt, kämpfte er erfolgreich bei Kotowsk und wurde am 20. April 1944 aufgrund seiner Erfolge und großen Erfahrung zum Untersturmführer befördert. Für seine Kampfeinsätze als Ordonnanzoffizier folgte das Deutsche Kreuz in Gold. Seine Landser führte der ehemalige Schlosser mit großer Übersicht und geübter Führungshand im Raum Balta-Bisrula und in Ostpolen und erlebte die Verleihung der Schwerter zum Ritterkreuz an seinen Divisionskommandeur Gruppenführer Prieß. Diese hohe Auszeichnung ehrte die gesamte Division ‚Totenkopf‘. Wenig später fiel jedoch mit Hermann Buchner ein vielgeachteter Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold im Kampfeinsatz. Das auch der unerschrockene Kurt Franke im Sommer 1944 seinen 50. Nahkampftag absolviert hatte, war beim Regiment zu diesem Zeitpunkt aufgrund nicht aufgearbeiteter Berichte noch nicht bekannt! Weiterhin im Fronteinsatz, zeichnete sich Untersturmführer Franke erneut aus, als er eine durch die HKL gebrochene russische Kompanie zurückdrängte und das Loch in der Front stopfte, hierbei verlor der Gegner beinahe die komplette Kompanie sowie eine nachgeführte Pak-Gruppe.“[1]

Tod

Franke, der am 9. November 1944 zum SS-Obersturmführer befördert wurde, verlegte Ende Dezember 1944 mit der gesamten Division, und zusammen mit der SS-Division „Wiking“, nach Ungarn, um unter dem Kommando des Brillantenträgers SS-Obergruppenführer Gille zum Entsatz für das eingekesselte Budapest anzutreten. Franke griff mit seiner Kompanie an der Spitze des Bataillons am 1. Januar 1945 an, blieb jedoch nach wenigen Tagen im schweren Abwehrfeuer liegen. In diesen Gefechten einmal mehr zum Nahkampf angetreten, wurde Kurt Franke am 19. Januar 1945 schwer verwundet, konnte von seinen Kameraden noch ins Divisionslazarett (ggf. Feldlazarett 96) nach Weißbrunn verbracht werden, wo er jedoch noch am selben Tag an seinen schweren Kriegsverwundungen vertarb.

Nahkampfspange in Gold

Erst zwei Monate nach seinem Soldatentod, bei Überarbeiten der entsprechenden Berichte, wurde offenkundig, daß der Familienvater, der Gemahlin und vier Kinder hinterließ, insgesamt 53 Nahkampftage durchgestanden hatte. Kurt Franke wurde postum, mit der Goldenen Nahkampfspange ausgezeichnet.

Ruhestätte

Kurt Franke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Veszprem; Endgrablage: Block 2, Reihe 4, Grab 96.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Florian Berger: Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold