Hanneken, Hermann von (1890)

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General der Infanterie Hermann von Hanneken

Hermann Konstantin Albert Julius von Hanneken (Lebensrune.png 5. Januar 1890 in Gotha; Todesrune.png 22. Juli 1981 in Herford) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Wehrmachtbefehlshaber in Dänemark im Zweiten Weltkrieg. Als solcher hatte von Hanneken am 29. August 1943 aufgrund der zunehmenden mörderischen Partisanentätigkeit den militärischen Ausnahmezustand verhängt und löste das dänische Heer sowie die Flotte auf. Am 6. Oktober 1943 wurde der Ausnahmezustand nach Beruhigung der Lage (als Folge der erfolgreichen Gegenmaßnahmen) wieder aufgehoben.

Werdegang

Führergeburtstag am 20. April 1939 in Berlin; Vorderreihe von links: Generaloberst Erhard Milch, General der Flieger Hans-Jürgen Stumpff, Generalleutnant Ernst Udet, Admiral Max Bastian und Generalmajor Friedrich Fahnert. Ebenfalls u. a. auf dem Bild: NSFK-Korpsführer General der Flieger Friedrich Christiansen, Generaloberst Wilhelm List, Generalmajor Hermann von Hanneken und Generalleutnant Walter Petzel.
Von Hanneken bei einer Rede
Erwin Rommel und Hermann von Hanneken
Hermann von Hanneken am 26. Juli 1949 nach seinem Freispruch durch das Oberlandesgericht und der anschließenden Freilassung.

Lexikon der Wehrmacht

„Hermann von Hanneken trat nach seiner Kadettenausbildung am 19. März 1908 als Fähnrich in die Kaiserliche Armee ein. Der Offizierssohn kam dabei zum Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. August 1909 zum Leutnant befördert. Im Herbst 1911 hat er geheiratet, wurde aber noch im gleichen Jahr wieder Witwer. Am 1. Oktober 1913 wurde er als Leutnant zum Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91 versetzt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg kam er dann zu einem Reserve-Infanterie-Regiment. Im Juni 1915 heiratete er ein zweites Mal. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Später wurde er nach einer Verwundung im Generalstab eingesetzt. Dort wurde er am 15. Juli 1918 zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuze noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Er wurde dort anfangs im Reichswehrministerium eingesetzt. Im Sommer 1920 kam er dann zum Wehrkreiskommando VI. Dadurch kam er dann bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr als Hilfsoffizier zum Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das Reichswehrministerium versetzt. Anfang 1922 wurde er dann in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt, bevor er Ende 1922 zum Generalstab vom Infanterieführer VII in München versetzt wurde. Am 1. Mai 1924 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt im Heeres-Waffenamt (WaA) eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er in die 4. Eskadron vom 14. Reiter-Regiment nach Schleswig versetzt, blieb aber zum Heeres-Waffenamt im Reichswehrministerium kommandiert. Im Sommer 1926 wurde er auch wieder dorthin versetzt. Am 1. Juli 1927 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Chef der 1. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment in Schwerin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1930 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1928 festgelegt. Am 1. November 1930 wurde er wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er wieder im Heeres-Waffenamt, diesmal bei der Wirtschaftsgruppe (Wa Wi) eingesetzt. Am 1. April 1933 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Kommandeur des III. Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Breslau ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Breslau ernannt. Ende 1934 wurde er dann wieder in das Heeres-Waffenamt versetzt, wo er jetzt zum Chef des Stabes ernannt wurde. Als solcher wurde er am 1. April 1935 zum Oberst befördert. Im Sommer 1937 wurde er zum Bevollmächtigten für die Eisen- und Stahlbeschaffung für den 4-Jahresplan ernannt. Als solcher wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor am 1. Februar 1938 in das Reichswirtschaftsministerium versetzt. Dort wurde er parallel zu seiner Stellung als Bevollmächtigter für Eisen- und Stahl auch zum Leiter der Hauptabteilung II (Industrie) ernannt. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 1. Dezember 1941 wurde er zum General der Infanterie befördert. Er konnte aber die immer häufigeren Engpässe in seiner Verantwortung nicht mehr verbergen und wurde im Frühjahr 1942 von den Aufgaben des Bevollmächtigten entbunden. In der Folge wurden viele Aufgaben seiner Hauptabteilung anderen Referaten zugeteilt. Im Sommer 1942 ging von Hanneken auf Urlaub. Im September 1942 wurde er zum Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark ernannt. Mitte November 1943 wurde er durch die Umbenennung des Stabes zum Wehrmachtsbefehlshaber Dänemark ernannt. Am 12. Februar 1944 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 21. Dezember 1944 wurde mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern ausgezeichnet. Wegen Korruptionsvorwürfen wurde er Ende Januar 1945 von seinem Kommando abberufen. Nach der Kapitulation wurde er verhaftet und in Dänemark mehrmals vor Gericht gestellt. Im Frühjahr 1949 wurde er endgültig freigesprochen und noch im Sommer des Jahres wieder freigelassen.“[1]

Ablösung als Wehrmachtbefehlshaber

Am 27. Januar 1945 wurde von Hanneken als Wehrmachtbefehlshaber abgelöst und zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt, sein Nachfolger wurde bis zum 5. Mai 1945 Generaloberst Georg Lindemann. Eine vereinzelte Quelle gibt an, daß er am 12. April 1945 vom Reichskriegsgericht wegen „Korruption“ zu acht Jahren Gefängnis sowie Rangverlust verurteilt, jedoch bereits am 17. April zum Major auf Bewährung beim XXXXVIII. Panzer-Korps ernannt wurde. Diese Angabe läßt sich nicht verifizieren.

Anklage

Am 16. Juni 1948, nach drei Jahren Kriegsgefangenschaft, wurde von Hanneken gemeinsam mit dem Ministerialdirektor des Auswärtigen Amtes und zuletzt Reichsbevollmächtigter in Dänemark SS-Obergruppenführer Dr. jur. Werner Best, dem Höheren SS- und Polizeiführer Günther Pancke sowie dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes Otto Bovensiepen, in Kopenhagen vor dem Amtsgericht für seine angeblich in Dänemark begangenen Verbrechen bei der Bandenbekämpfung und der Deportation von rund 1.700 bis 2.000 dänischen Polizisten und Grenzschutzpolizisten 1944 (die sich geweigert hatten, die bewaffneten Partisanen zu bekämpfen) angeklagt. Am 20. September 1948 wurde er in dem Schauprozeß zu acht Jahren Haft verurteil. Schon bei der ersten Berufungsverhandlung mit dem Berufungsurteil vom 18. Juli 1949 wurde er vollständig freigesprochen und am 26. Juli 1949 aus der Haft entlassen.

Tod

Hermann von Hanneken verstarb 1981 und wurde auf dem Herforder Friedhof „Ewiger Frieden“ beigesetzt; Endgrablage: Abteilung C, Grab 1275. Der Grabstein wurde zwischenzeitlich entfernt (Stand: 2019).

Familie

Hermann war der Sohn des Obersten der Preußischen Armee Hermann Ferdinand Sidney von Hanneken (1847–1899) und dessen Ehefrau Emilie Caroline Hertha, geborene von der Lancken (1856–1914) aus dem Haus Plüggentin auf Rügen. Sein Großvater war das Schachgenie Generalleutnant Karl August Bernhard Hermann von Hanneken, einer seiner Onkel war Constantin Alexander Stephan von Hanneken (1853–1925), preußischer Artillerieoffizier, Major und Militärberater in China, der als General in chinesischen Diensten am ersten Japanisch-Chinesischer Krieg teilnahm (er kämpfte gegen die japanische Blockade der Stadt Asan).

Ehen

Leutnant von Hanneken heiratete in erster Ehe am 27. September 1911 in Dessau seine Verlobte Anna-Maria Gräfin von Hacke (Lebensrune.png 1. Januar 1892 in Torgau; Todesrune.png 9. November 1911 in Berlin), die Tochter des Hermann Albert Botho Curt-Bogislav Graf von Hacke (1857–1927) und der Margarethe Olga, geb. Hainauer. In zweiter Ehe heiratete er am 26. Juni 1915 in Berlin Celia-Cicita von Soest (Lebensrune.png 9. Oktober 1891 in Berlin; Todesrune.png 27. Januar 1981 in Herford), die Tochter des Fabrikbesitzers Hermann von Soest und der Almaria, geb. Kuschke-Heinersdorf.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Drittes Reich

Fußnoten