Hermann, Peter

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Gauleiter Konrad Henlein und Generalleutnant Peter Hermann in Pilsen vor der St.-Bartholomäus-Kathedrale, 5. September 1943

Peter Hermann (Lebensrune.png 12. Mai 1884 in Falkenburg, Kreis Köslin; Todesrune.png gefallen im Mai 1945 im Kampfraum Karlsbad) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe und Volkssturmführer im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Nach Eintritt zur Marine und Ausbildung diente er u. a. als Offiziersanwärter zur See und später Wachoffizier auf der SMS „Wittelsbach“. Im Oktober 1906 wurde er Kompanieoffizier in der II. Matrosendivision in Wilhelmshaven. Ab April 1907 war er Kommandant des Torpedobootes „S 38“, ab Oktober wieder Kompanieoffizier. Vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1910 war er Kompanieoffizier der Matrosen-Artillerie-Abteilung Kiautschou[1] (MAK) des Ostasiengeschwaders, welche aus vier Kompanien mit insgesamt 19 Offizieren und 755 Mannschaften bestand und an der Seite des III. Seebataillons im ostasiatischen Schutzgebiet in und um der Hauptstadt Tsingtau für Ordnung sorgten. Die Abteilung, das Seebataillon wie auch das Ostasiatische Marine-Detachement waren dem Gouvernement von Kiautschou unterstellt.[2][3]

Anschließend war er Offizier in der II. Torpedo-Division und Kommandant von den Torpedobooten „V 182“ und „V 184“. September 1913 wurde er Schiffsjugenoffizier (zuständig für die Ausbildung der Schiffsjungen) auf dem Schulschiff SMS „König Wilhelm“. Zu Anfang des Ersten Weltkrieges war er Wach- und Torpedo-Offizier auf der SMS „Niobe“, im September 1914 kam er zur Deutschen Militärmission nach Konstantinopel (Chef der deutschen Mittelmeerdivision war Vizeadmiral Wilhelm Souchon) und wurde Kommandant des osmanischen Minenlegers „Samsun“ (nicht mit dem gleichnamigen Torpedobootszerstörer zu verwechseln).

Im März 1916 war er Navigations- und Torpedo-Offizier auf der SMS „Goeben“ und wurde noch in selben Monat Kommandant des Torpedobootes „G 169“. Von Mai 1916 bis Juni 1917 war er auf der U-Boot-Schule und war kurzzeitig Kommandant der „SM U 9“, ab 4. Juni 1917 Kommandant der „SM U 58“. Von November 1917 bis November 1918 war er zur Verfügung der II. U-Boot-Flottille gestellt und zuletzt mit der stellvertretenden Führung beauftragt. Von November 1918 bis Februar 1919 mit der Führung der Flottille beauftragt. Vom 6. Februar bis 27. Mai 1919 zur Verfügung der U-Boot-Inspektion, dann beim Chef der Marinestation der Nordsee und für kurze zeit Halbflottillen-Chef.

Ab 5. Februar 1930 war er bei der Reichsmarine als Berater der Flottenabteilung der Marineleitung, ab dem 1. Oktober 1933 als E-Offizier. Am 18. April 1934 wechselte Hermann zur Luftwaffe und wurde Abteilungs-Chef P 5 im Reichsluftfahrtministerium (RLM). Vom 1. April 1938 bis 30. September 1938 wurde er an das Reichskriegsgericht kommandiert, am 1. Oktober 1938 wurde er nach seiner Verabschiedung zur Verfügung der Luftwaffe gestellt, am 15. November dann reaktiviert und zum Wehrmacht-Kommandant Pilsen ernannt (Wehrmacht-Kommandantur in Pilsen). Am 31. Oktober 1944 wurde er verabschiedet, sein Nachfolger wurde Generalleutnant Georg von Majewski.

Soldatentod

Hermann wurde wenige Monate nach seiner erneuten Verabschiedung für den Endkampf wieder aktiviert und war seit dem 1. Dezember 1944 als Generalleutnant z. V. Befehlshaber des Volkssturmes in Böhmen und Mähren. Im Mai 1945 fiel Generalleutnant Peter Hermann und galt zuerst als vermißt. Am 8. Mai 1945 wurde er vom Amtsgerichts Berlin-Lichterfelde offiziell für tot erklärt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Durch ACO vom 13.06.1898 erhielt das in Kiautschou liegende Matrosen-Detachement, das mit dem Dampfer „Krefeld“ am 18.12.1897 die Ausreise nach Ostasien angetreten hatte, die Bezeichnung Matrosen-Artillerie-Detachement Kiautschou. Die Matrosen-Artillerie-Abteilung wurde lt. AKO vom 29.03.1902 formiert. Daher wurden die Bänder „Matrosen-Artillerie-Detachement Kiautschou“ nur noch bis zum Oktober 1902 getragen. Danach erfolgte die Einführung der neuen Bänder mit der Kompanie-Zahl rechts und links der Schrift. Von diesen gab es dann im Laufe der Zeit verschiedene Ausführungen in Bezug auf Trennstriche und gesetzte Punkte.
  2. Das Gebiet Kiautschou, mit seiner Hauptstadt Tsingtau, wurde 1898 für 99 Jahre von China gepachtet. Für das in Besitz genommene Schutzgebiet wurde ein dem Reichsmarineamt unterstellter Gouverneur eingesetzt. Dieser war Chef der gesamten Militär- und Zivilverwaltung sowie Befehlshaber der dort stationierten Landstreitkräfte. Der Gouverneur war stets Marineoffizier, die militärische Besatzung bestand aus dem III. Seebataillon und der Matrosenartillerieabteilung Kiautschou. Nach Ablauf eines im August 1914 von Japan gestellten Ultimatums kapitulierte die Festung Tsingtau unter ihrem Gouverneur Kapitän zur See Alfred Meyer-Waldeck am 7. November 1914 vor der militärischen Überlegenheit des Gegners, Japan griff mit insgesamt 56.000 Soldaten an, dazu kamen noch weitere 2.000 Briten. Zusammen kamen die deutschen Verteidiger auf etwa 180 Offiziere und 4.550 Kombattanten, darunter chinesische sowie k. u. k. Kräfte.. Allein Gunther Plüschow entkam mit einer Etrich-Rumpler „Taube“ als einziger Deutscher aus Tsingtau, er führte dabei die letzten Depeschen des Gouverneurs und die Spitze der Bataillonsflagge des III. Seebataillons mit sich. 76 Schwerverwundete wurden an die Briten abgegeben, die zwar keine Gefangenen gemacht hatten, aber gegenüber Japan das Abstellen von Gefangenen gefordert hatten. Die meisten Gefangenen wurden im Dezember 1919 und im Januar 1920 entlassen. Von 1914 bis 1922 hielt Japan Kiautschou besetzt und übergab es dann an China. 1923 verzichtete das Deutsche Reich ohne Volksabstimmung auf seine Rechte.
  3. Marine-Unterstellungsverhältnis im Schutzgebiet Kiautschou