Heute, Wilhelm

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Hauptmann Wilhelm Heute, Februar 1944

Wilhelm Heute (Lebensrune.png 11. Mai 1914 in Hamm, Westfalen; Todesrune.png gefallen 3. Juli 1944 im Raum Orne (Ärmelkanal), Frankreich) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann, Kampfflieger des „Totenkopf-Geschwaders“ und Ritterkreuzträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Wilhelm Heute mit seiner Gattin vor seiner Ju 88 mit Tarnanstrich

Wilhelm Heute wurde am 11. Mai 1914 als Sohn des Kaufmannes Ernst Heute und dessen Gattin Wilhelmine, geb. Hoppe, in Hamm, Westfalen geboren. Nach der Obersekundarreife 1931 machte er eine Lehre zum Schlosser sowie Elektriker und besuchte gleichzeitig Lehrgänge für die höhere Maschinenbauschule. Seit 1931 war er bei der Hitler-Jugend aktiv und trat 1933 in die Schutzstaffel über. Nach erfolgreichem Abschluß der Lehre meldete er sich am 1. Dezember 1934 bei der Reichswehr als Freiwilliger der Reichsmarine in der VI. Marine-Artillerie-Abteilung. Nach Grundausbildung und Dienst als Flugzeugmechaniker wurde er am 22. Juni 1935 von der Luftwaffe übernommen und zur Flugzeugführerschule nach Warnemünde kommandiert, wo er als Mechaniker bei den Seefliegern seinen Dienst tat. Im Oktober 1937 kam er dann zur Küsten-Aufklärungs-Staffel (2./Küstenfliegergruppe 506)[1] auf dem Fliegerhorst Land und See Dievenow. Am 1. Juli 1938 wurde er nach mehreren Versuchen endlich als Flugschüler zugelassen, für eine Ausbildung, die er am 11. September 1939 erfolgreich abschloß und vorerst bei den Seefliegerverbänden der Luftwaffe flog.

Ritterkreuz

Für seinen Heldenmut als Oberleutnant und Staffelkapitän in der III. Gruppe/Kampfgeschwader 54 wurde Heute am 5. Februar 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet mit gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann (mit Wirkung vom 1. Januar 1944).

Ritterkreuzträger Wilhelm Heute, Militärischer Werdegang bis Ende 1940

Chronologischer Werdegang

  • 1. Dezember 1934 bis 21. Juni 1935 3./VI. M.A.A. (VI. Marine-Artillerie-Abteilung/Marine-Artillerie-Abteilung 116), Borkum
  • 22. Juni 1935 bis 30. September 1935 Fliegerschule Warnemünde
  • 1. Oktober 1935 bis 15. Mai 1936 1./Fliegerschule Warnemünde
  • 16. Mai 1936 bis 2. Februar 1937 3./Fliegerschule Warnemünde
  • 3. Februar 1937 bis 14. April 1937 militärischer Unteroffizier-Lehrgang, Fliegergruppe (See) Neumünster
  • 15. April 1937 bis 30. September 1937 3./Fliegerschule (See) Warnemünde
  • 1. Oktober 1937 bis 30. Juni 1938 K. A. Staffel (F) 2/506 Dievenow
    • 25. April 1938 bis 30. Juni 1938 seemännischer Lehrgang, Flieger-Ergänzungs-Bataillon (See) 16, Schleswig[2]
  • 1. Juli 1938 bis 31. Mai 1939 Flugzeugführer-Schülerkompanie (See), Stettin
  • 1. Juni 1939 bis 19. September 1939 3. Kompanie/Flugzeugführerschule, Ludwigslust
  • 20. August 1939 bis 11. September 1939 Flugzeugführer-Schülerkompanie (See), Stettin
  • 11. September 1939 bis 2. November 1939 3./Flieger-Ersatz-Bataillon 26, Kammin/Cammin
  • 3. November 1939 bis 10. Dezember 1939 Küstenfliegerstaffel 1/606
  • 11. Dezember 1939 bis 29. Februar 1940 Küstenfliegerstaffel 1/806
  • 1. März 1940 bis 30. März 1940 Schüler-Kompanie, Blindflugschule 1, Brandis
  • 31. März 1940 bis 22. Juli 1941 Küstenfliegerstaffel 1/806
  • 23. Juli 1941 bis 21. April 1942 Kampfgruppe 806
    • 19. Januar 1942 bis 18. Februar 1942 Verbandsführer-Lehrgang in Poggia
  • 22. April 1942 bis 6. Juli 1943 11. Staffel/IV./Kampfgeschwader 54
    • 12. Juni 1942 schriftlicher Antrag auf Einsetzung als aktiver Offizier
  • 7. Juli 1943 bis 3. Juli 1944 III./Kampfgeschwader 54

Privates

Heute war begabter Leichtathlet mit Lehrschein sowie begeisterter Segler mit verschiedenen Segelscheinen. Am 23. März 1940 heiratete er seine Verlobte Marianne, geb. Minnerop (Maidenführerin im „Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend“), aus der Ehe gingen zwei Kinder (ein Sohn und eine Tochter) hervor.

Soldatentod

Hauptmann Wilhelm Heute fiel am 3. Juli 1944 als Staffelkapitän und Führer einer Junkers Ju 88 im Raum Ärmelkanal. Mit ihm starben seine drei Besatzungsmitglieder. Das KG 54 kämpfte zu dieser Zeit bei der Luftflotte 3 an der Invasionsfront im Westen. An diesem Tag hatten deutsche U-Boote, welche mit Schnorcheln ausgerüstet waren, mit ihren Einsätzen gegen die Invasionsflotte vor der Normandie begonnen. Es ist anzunehmen, daß Heute und seine Besatzung im Verband mit der sich auf Feindfahrt befindlichen Kriegsmarine gegen die feindlichen Eindringlinge kämpfte. Die britische 2. Armee nahm am nächsten Tag, dem 4. Juli, Carpiquet (mit Flugplatz), westlich von Caen.

Die persönlichen Unterlagen, das Soldbuch und weitere Gegenstände wurden in der Nachkriegszeit in den VSA aufgefunden, ein Sammler soll sie von einem in Großbritannien lebenden Franzosen aufgekauft haben. Auf fachbezogenen Weltnetzseiten wird vermutet, daß Heute ggf. der Ausstieg mit Fallschirm gelang, aber dann vor Frankreich ertrank und an Land geschwemmt wurde oder gar lebend französischen Boden erreichte, um dann ggf. vom Feind oder von der Résistance ermordet zu werden. Ebenfalls erscheint es möglich, daß persönliche Gegenstände vor einem ggf. aussichtslosen Feindflug von den Flugzeugbesatzungen auf dem Fliegerhorst gelassen und nach der Eroberung durch den Feind einbehalten oder gestohlen wurden. Fest zu stehen scheint jedoch, daß Wilhelm Heute mit Wirkung vom Tage des Absturzes vom OKL (nach Absprache mit der Familie) für tot erklärt wurde.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

  • 1. Dezember 1935: Gefreiter
  • 1. Oktober 1936: Obergefreiter
  • 13. April 1937: Unteroffizier-Anwärter
  • 1. Juni 1937: Unteroffizier
  • 1. April 1940: Feldwebel
  • 1. Oktober 1940: Oberfeldwebel
  • 1. Oktober 1941: Leutnant (Kr.O.; Rangdienstalter vom 1. Dezember 1940)[3]
  • 17. Februar 1943 (mit Wirkung vom 1. Januar 1943): Oberleutnant (Kr.O.)
    • Oberleutnant der Reserve mit Wirkung vom 1. Juli 1943
    • Reserve-Offizier-Status Rückwirkend zum 1. November 1940
  • 2. Januar 1944 (mit Wirkung vom 1. Januar 1944): Hauptmann

Literatur

  • John Weal: Ju 88 – Kampfgeschwader on the Western Front, Osprey Publishing (2000), ISBN 978-1841760209

Fußnoten

  1. ↑ Seefliegerverbände der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg
  2. ↑ Die Organisationsstruktur des Kommando Schiffe und Boote der Luftwaffe, Kiel
  3. ↑ Im Soldbuch wurde die Beförderung fälschlicherweise mit 1.IX. und somit zum 1. September 1941 eingetragen.
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