Kirschner, Joachim

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Eichenlaubträger Hauptmann Joachim Kirschner

Joachim Kirschner (Lebensrune.png 7. Juni 1920 in Niederlössnitz, Sachsen; Todesrune.png gefallen 17. Dezember 1943 in Grab bei Split, Jugoslawien, heute Kroatien) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe, Jagdflieger und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Nach einem Fallschirmabsprung hinter feindlichen Linien wurde er von Tito-Banden gefangengenommen, schwer gefoltert (die Leiche Kirschners wurde mit durchschnittenen Hals, ausgestochenen Augen und von Kugeln durchsiebt aufgefunden) und dann Grab, im dalmatinischen Hinterland, ermordet. Bei einem Rettungsversuch fielen weitere 29 deutsche Soldaten, die in einen Hinterhalt gelockt worden waren.

Werdegang

Von links: Feldwebel Adolf Glunz, Leutnant Joachim Kirschner, Feldwebel Franz Schwaiger, ?, Leutnant Wolf-Udo Ettel (zweiter von rechts) und ?, Spätherbst 1942

Das Flieger-As errang bei rund 600 Feindflügen 188 Luftsiege (21 an der Westfront und mindestens zwei Viermot-Bomber), am 5. Juli 1943 waren es neun feindliche Flieger an einem Tag. Zu diesen Erfolgen kamen noch weitere Zerstörung von Feindmaterial am Boden: 58 LKW, zwei Panzerzüge, ein Panzerfahrzeug, ein Munitionszug und 23 Flugzeuge. Die Eichenlaubverleihung fand durch Adolf Hitler im August 1943 im Führerhauptquartier Wolfsschanze statt, die Beliehenen waren Hauptmann Egmont Prinz zur Lippe-Weißenfeld (263. EL), Hauptmann Manfred Meurer (264. EL), Oberleutnant Joachim Kirschner (267. EL), Hauptmann Heinrich Ehrler (265. EL), Hauptmann Werner Schroer (268. EL) und Oberleutnant Theodor Weissenberger (266. EL) sowie Major Helmut Lent, der die 32. Schwerter zum Eichenlaub erhielt.

Lexikon der Wehrmacht

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„Joachim Kirschner trat am 26. August 1939 in die Luftwaffe ein. Er kam zur 2. Kompanie des Flieger-Ausbildungs-Regiments 51 und anschließend zur Flugzeugführerschule Dresden-Klotzsche. Ab dem 1. Juli 1940 wurde er an der Jagdfliegerschule 5 ausgebildet und am 1. Februar 1941 zum Leutnant befördert. Am 9. Mai 1941 wurde er zur Ergänzungsgruppe 3 versetzt, von wo er im Dezember 1941 als Flugzeugführer zur 5. Staffel des Jagdgeschwaders 3 kam. Im August 1942 wurde er Führer der 5. Staffel. Am 21. Dezember 1942 wurde er nach 51 Luftsiegen mit dem Ehrenpokal der Luftwaffe und dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet, am 23. Dezember 1942 folgte das Ritterkreuz. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Oberleutnant befördert, am 5. Juli 1943 errang er seinen 150. Luftsieg. Nach seinem 170. Luftsieg wurde er am 2. August 1943 als Oberleutnant mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Am 18. Oktober 1943 wurde er als Hauptmann Kommandeur der IV. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 in Griechenland.“[1]

Der letzte Feindflug

Hauptmann Joachim Kirschner flog lange Zeit an der Ostfront bei der 5./JG 3 „Udet“ und war dort sehr erfolgreich. Die Staffel verlegte im Sommer 1943 in den holländischen Raum, dort erzielte er am 4.10.43 seinen 175. Luftsieg. Am 18.10.43 wurde er zum Kommandeur der IV./JG 27 ernannt. Hier erzielte er weitere 13 Luftsiege, den letzten am 17.11.43. Am 17.12.43 gegen 15 Uhr startete Kirschner zusammen mit einem Schwarm Bf 109 G-6 vom Platz Mostar, YU aus, nach Westen in Richtung Adria. Der Gegner startete auf dem Platz Foggia in Italien mit 13 Maschinen um 14 Uhr bei guter Sicht. Es waren sechs P-40-Warhawks vom 66. Squadron und sieben P-47D-Thunderboldts als Begleitschutz. Drei vom 66. Squadron als Führer, zwei der 64. Squadron und zwei der 65. Squadron. Die P-47D waren hier ab dem 1. Dezember zum ersten Mal im Einsatz, für die amerikanischen Piloten war diese Maschine neu, sie waren nicht mehr wie 15 Stunden mit ihr geflogen. Der Auftrag lautete, den Schiffsverkehr im Raum Ston aufzuklären. Der Verband war in 10 000 Fuß Höhe als sie über Ploce fünf Messerschmitts entdeckten. Sie flogen in gleicher Höhe in Richtung Südwest. Sie kurvten darauf ein und Lt. Liebing von der 64. Squadron schoss auf eine Maschine und beobachtete, dass das Leitwerk abbrach, und dann die Maschine am Boden aufschlug. Lt. Shaw von der 64. Squadron bestätigte dies. Zwei Maschinen flohen nach Süden in Richtung Peljesac-Halbinsel und entkamen. Die restlichen beiden Maschinen flohen in Richtung Metkovic. Mit den beiden anderen Maschinen kam es zum Luftkampf. Kirschner stieg vertikal hoch, Lt. Leaf und Lt. Barlow stiegen hinterher und schossen. Die Bf 109 verhungerte und Kirschner stieg mit dem Fallschirm aus. Die beiden Amerikaner drehten und flogen an Kirschner vorbei und sahen, dass er ok war und in Richtung Land niederging. Lt. Leaf verfolgte dann die andere Maschine einige Minuten, die im Tiefflug weiter landeinwärts flog. Er schoss aus größerer Entfernung, konnte aber die Maschine nicht einholen. Er bemerkte, dass er, ohne Zusatztanks, kaum noch Sprit hat, flog zu den anderen zurück und zusammen ging es heim. Diese Maschine sollte dann aber noch von Lt. Shaw abgeschossen worden sein. Hierzu ist anzumerken, dass nur der Abschuss von Lt. Shaw bestätigt wurde, der offensichtlich gar nicht erfolgte. Die Maschine von Kirschner schlug auf dem Crnoglav Hügel auf. Schon während Kirschner am Fallschirm niederschwebte, wurde er vom Boden aus beschossen, aber nicht getroffen. Er landete zwischen den Dörfern Bjelojevici und Donje Hrasno (V-8582) und wurde gefangen genommen. Er grüßte seine Gegner und übergab seine Waffe. Es war ein 300 Mann Bataillon, genannt „Marko Mihic“ und Teil der 29. Hercegovaca Udarna Divizia. Der Führer der Einheit war ein ehemaliger kroatischer Luftwaffenoffizier, Komnevic. Kirschner wurde in den Ort Grab gebracht, an einen Birnenbaum gebunden und erschossen. Sein Grab soll in der Gegend von Breovina und Bjelojevici, etwa 9 km SW von Stolac sein. Auf deutscher Seite wurden zuerst zwei „Störche“ zur Suche losgeschickt, die jedoch ergebnislos zurückkehrten. Dann wurde in Mostar ein Suchtrupp von der SS zusammengestellt. Er bestand aus einem Pkw und vier Lkw mit 80 Mann. Sie kamen in einen Hinterhalt des gleichen Bataillons zwischen den Orten Burmazi und Udore. Dabei wurden zwei Offiziere und vier Soldaten getötet, ein Offizier und 22 Mann gerieten in Gefangenschaft. Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Nach anderen Quellen wurden alle Soldaten erschossen. Das Suchkommando der Luftwaffe und drei SS-Männer wurden, nachdem sie ausgezogen wurden, ermordet und bei Vlaka, 15 km SO von Stolac, in einer Grube verscharrt. Der führende Leutnant Krammer wurde bei einem Fluchtversuch erschossen und am 18.3.44 für tot erklärt. Die Angaben über die SS-Abteilung stammten vom Tschetnikführer Mitart Trivkovic, den der SS-Sturmbannführer Moreth[2] am 12.1.44 in Prebillovici traf. Am 29. Juni 1944 kam es zu Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch bei Stoc auf dem „Gipfel 286“. Die deutsche Seite wurde von einem Hauptmann Kurz (Kurtz) geleitet, der Zugeständnisse dafür machte, den Körper von Kirschner zu exhumieren. Er meinte, Kirschner wäre bei dem Dorf Donje Hrasno begraben. Es gab den Befehl auf deutscher Seite, für jeden getöteten Soldaten 100 Geiseln zu erschießen und für jeden verwundeten Soldaten 50 Geiseln zu erschießen. Die Luftflottenführung soll auf strengsten Vergeltungsmaßnahmen bestanden haben. Laut Otto Kumm wurden diese Befehle auch ausgeführt. Über Vergeltungsmaßnahmen auf deutscher Seite ist jedoch nichts zu ermitteln. Gleich am 18.12.43 funkte Marschall Tito an den Brigadekommandeur, dass er und der Kommissar sich sofort bei ihm melden sollten. Sie begründeten die Erschießung damit, dass Kirschner ein Eindringling und Invasor sei und sie ihn deshalb standrechtlich erschossen hätten. Dies kam bei den Nürnberger Prozessen zur Sprache, auch dass die Leiche Kirschners mit durchschnittenen Hals und ausgestochenen Augen gefunden wurde. Dies wird auch von einem Kameraden Kirschners bestätigt, F. E. Köbel. Der Funkverkehr der Partisanen wurde von der Funkaufklärung des OKW unter Hauptmann Gerhard Wollny abgehört und ausgewertet und führte am 25.5.44 zum Unternehmen „Rösselsprung“, die Ergreifung von Tito bei Drvar. Er konnte jedoch flüchten. Das Reichsministerium ordnete am 28.2.44 an, dass Hauptmann Kirschner, Erkennungsmarke Nr. 57011/26, als gefallen zu führen ist. Der Sterbefall Kirschner wurde dem Standesamt 12/13 in Wien zur Beurkundung angezeigt. Bis heute ist unbekannt, wo er begraben wurde.[3]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Kirschner, Joachim, Lexikon der Wehrmacht
  2. Walter Moreth (Lebensrune.png 8. Mai 1904 in Frankfurt/M) war seit dem 9.11.1938 SS-Standartenführer der Allgemeinen SS und zuletzt SS-Sturmbannführer d. R. der Waffen-SS. Er ist bei der Schlacht um Budapest als Kommandeur einer Artillerie-Abteilung gefallen, nach einer anderen Quelle wurde er am 14. Februar 1945 nach seiner Gefangennahme durch die Rote Armee von den Bolschewisten erschossen.
  3. Bernd Barbas: Hauptmann Joachim Kirschner, JG 27