Klatt, Paul

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Generalleutnant Paul Klatt

Paul Klatt (Lebensrune.png 6. Dezember 1896 in Kroppen, Kreis Hoyerswerda, Regierungsbezirk Liegnitz, Provinz Schlesien; Todesrune.png 6. Juni 1973 in Olching bei München) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger der Gebirgstruppe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Angelobung der Rekruten des Ersatzbataillons des Gebirgsjäger-Regiments 138 (3. Gebirgs-Division), Kaserne Pinkafeld am 31. Mai 1939.
Oberst Klatt
Paul Klatt (links).jpg
Generalmajor Paul Klatt (ganz rechts).jpg
Paul Klatt II.jpg

Paul Klatt meldetet sich nach dem Notabitur freiwillig 2. Oberschlesischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 57 und wurde nach der Grundausbildung am 20. Oktober 1914 zum Fahnenjunker ernannt und in das 4. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 51 versetzt. Vom 14. Dezember 1914 bis 13. Februar 1915 wurde er zum Fahnenjunker-Lehrgang auf dem Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Am 17. März 1915 ging es dann mit dem 4. Niederschlesischen Infanterie-Regiment Nr. 51 an die Kriegsfront, wo er am 18. Mai 1915 verwundet wurde. Sein Bruder Gerhard diente dabei weiter im 2. Oberschlesischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 57. Er ist am 24. September 1915 als Leutnant der Reserve in der 1. Batterie während der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras beim Vormarsch auf die Höhen von Vimy gefallen.

Nach dem Lazarettaufenthalt wurde er am 5. Oktober 1915 in das I. Ersatz-Bataillon seines Regiments zur weitern Genesung versetzt, um dann am 2. Dezember 1915 erneut zum Regiment in Feld versetzt zu werden. Schon am 27. Dezember 1915 wurde er zum Kompanieführer-Lehrgang des VI. Armee-Korps kommandiert, den er am 10. Januar 1916 erfolgreich absolvierte. Zurück beim Regiment an der Kriegsfront wurde er am 10. Mai 1916 zum stellvertretenden Adjutant und am 10. August 1916 zum Adjutant des II. Bataillons/4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 ernannt. Am 9. April 1917 geriet Leutnant Klatt in britische Kriegsgefangenschaft, allerdings blieben seine drei Fluchtversuche erfolglos.

Reichswehr

Erst am 26. Oktober 1919 wurde er in die Heimat entlassen und erhielt bei der Vorläufigen Reichswehr Urlaub bis zum 23. Dezember 1919. Anschließend wurde er in die 9. Kompanie des 11. (Sächsischen) Infanterie-Regiments der Reichswehr versetzt. Vom Oktober 1921 bis Oktober 1924 diente er im 2. (Preußischen) Infanterie-Regiment. Am 1. April 1926 wurde er in das 1. (Preußische) Pionier-Bataillon versetzt, wo er am 1. Oktober 1930 zum Chef der 2. Kompanie ernannt wurde. Am 1. April 1933 wurde er in das 13. (Preußische) Reiter-Regiment versetzt, diente ab dem 1. Oktober 1934 im Reichswehrministerium und ab dem 21. Mai 1935 im Reichskriegsministerium.

Zweiter Weltkrieg

Am 10 November 1938 wurde er zum Kommandeur des Gebirgs-Pionier-Bataillons 83 des 3. Gebirgs-Division unter Eduard Dietl, mit dem er im Polenfeldzug und beim Unternehmen „Weserübung“ in Norwegen kämpfte. Am 24. Juli 1941 übernahm er die Führung des Gebirgsjäger-Regiments 138[1] für den erkrankten Oberst Wilhelm Weiß, um vom 8. bis 15. August 1941 erneut (ggf. zugleich) das Gebirgs-Pionier-Bataillon 83 an der Eismeerfront zu übernehmen. An diesem Tag wurde er dann offiziell zum Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiments 138 ernannt, mit dem er die zermürbenden Kämpfe in der unwegsamen Tundra und an der Lizabucht vor dem sowjetischen Eismeerhafen Murmansk bestritt.

Am 24. Dezember 1942 wurde er sehr schwer verwundet und verlor dabei das linke Auge und eine Hand. Nach einem langen Lazarettaufenthalt und der Genesung in der Führer-Reserve, kehrte er erst am 16. bzw. 18. Juni 1944 zum aktiven Dienst zurück und wurde für wenige Tage mit der Führung der 44. Reichsgrenadier-Division „Hoch- und Deutschmeister“ beauftragt. Am 27. Juni 1944 wurde er in die Führer-Reserve der Heeresgruppe C versetzt, um am 3. Juli 1944 Kommandeur der 3. Gebirgs-Division zu werden. Am 26. Dezember 1944 wurde ihm für seine Führungsleistung das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, nachdem er bereits am 4. Januar 1943 das Ritterkreuz erhalten hatte.

Kriegsgefangenschaft

Am 16. Mai 1945 geriet er im Bereich der Heeresgruppe Süd in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst am 5. Oktober 1955 entlassen wurde.[2]

Lexikon der Wehrmacht

„Paul Klatt trat am 3. August 1914 als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment 57 ein, wurde am 18. Juni 1915 im Infanterie-Regiment 51 zum Leutnant befördert und nahm als Zug- und Kompanieführer und Bataillons-Adjutant am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend wurde er in das Infanterie-Regiment 3 in das Reichsheer übernommen. Am 1. April 1925 wurde er im Infanterie-Regiment 2 zum Oberleutnant befördert und 1926 in das Pionier-Bataillon 1 versetzt. Dort war er Bataillons-Adjutant und wurde am 1. Februar 1931 zum Hauptmann befördert. Am 1. Februar 1933 wurde er leitender Pionier-Offizier bei der Kommandantur Oppeln und kam zwei Jahre später zur Inspektion der Pioniere im OKH. Hier wurde er am 1. Februar 1937 zum Major befördert und am 1. Juli 1938 Kommandeur des Gebirgs-Pionier-Bataillons 83. Am 1. Februar 1939 zum Oberstleutnant befördert, nahm er mit seinem Bataillon am Polenfeldzug und 1940 am Norwegenunternehmen teil. Ab Juni 1941 kämpfte er mit seinem Bataillon an der Ostfront vor Murmansk und übernahm hier im August 1941 die Führung des Gebirgsjäger-Regiments 138. Am 1. Oktober 1941 wurde er dessen Kommandeur und am gleichen Tag zum Oberst befördert. Im Januar 1942 kehrte er mit seinem Regiment nach Deutschland zurück und wurde am 14. April 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Im Herbst 1942 kam er mit seinem Regiment an die Ostfront südlich von Leningrad und zeichnete sich hier bei einem Gegenstoß bei Toropez Ende November 1942 besonders aus, wofür ihm am 4. Januar 1943 das Ritterkreuz verliehen wurde. Zuvor war er am 24. Dezember 1942 bei Welikije Luki schwer verwundet worden. Am 1. Februar 1943 zum Generalmajor befördert, übernahm er Ende März 1944 das Kommando über die 117. Jäger-Division. Ab Juni 1944 führte er in Italien die 94. Infanterie-Division und wurde am 3. Juli 1944 Kommandeur der 3. Gebirgs-Division. Mit der Division hatte er maßgeblichen Anteil an den erfolgreichen Durchbruchskämpfen nordwestlich von Debrecen, wofür ihm am 26. Dezember 1944 das Eichenlaub verliehen wurde. Bereits am 1. Dezember 1944 war er zum Generalleutnant befördert worden. Bei Kriegsende geriet er in der Slowakei in Gefangenschaft, aus der er im Oktober 1955 entlassen wurde.“[3]
Karl Selinger (links) und Divisionskommandeur Paul Klatt

Beförderungen

  • Kriegsfreiwilliger (3. August 1914)
  • Fahnenjunker (20. Oktober 1914)
  • Fahnenjunker-Gefreiter (11. November 1914)
  • Fahnenjunker-Unteroffizier (24. Dezember 1914)
  • Fähnrich (18. April 1915)
  • Leutnant (18. Juni 1915)
    • bei der Reichswehr das Rangdienstalter (RDA) vom 1. September 1915 erhalten
  • Oberleutnant (31. Juli 1925 mit RDA vom 1. April 1925)
  • Hauptmann (1. Februar 1931)
  • Major (1. Januar 1936)
  • Oberstleutnant (1. Februar 1929)
  • Oberst (17. Dezember 1941)
  • Generalmajor (20. Februar 1944)
  • Generalleutnant (15. Januar 1945)

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten