Lützow, Friedrich

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Friedrich Lützow.jpg

Friedrich „Fritz“ Johannes Martin Lützow (Lebensrune.png 31. August 1888 in Neuendorf bei Potsdam; Todesrune.png 1. November 1964 in Celle) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Vizeadmiral zur Verfügung des Oberbefehlshaber der Marine u. a. als Rundfunksprecher der Marine[1] im Zweiten Weltkrieg sowie Militärschriftsteller.

Er war u. a. Vater des berühmten Jagdliegers Lützow, der einzige Sohn der sich statt für die Marine für die Fliegerei entschieden hatte.

Werdegang

Konteradmiral a. D. Friedrich Lützow bei der Marine- und Kolonialjugend
Vizeadmiral Lützow diente auch im Auftrag des OKM als Marine-Rundfunksprecher. Rundfunksprecher der Luftwaffe und des Heeres waren dagegen General der Flieger Erich Quade und Generalleutnant Kurt Dittmar. Alle drei, Meister ihres Metiers, waren für die Erläuterungen des Wehrmachtberichtes in Presse, Film und Rundfunk verantwortlich.
Seekrieg und Seemacht, 1. und 2. Band
Konteradmiral Friedrich Lützow auf einer portugiesischen Karte mit einer Einschätzung zur Erlangung der Seeherrschaft durch überlegene Kriegsschiffe (insbesondere der Kreuzer) und nicht durch Lufthoheit bzw. Bombenkrieg. Allerdings wird festgestellt, daß die Alliierten 1941 über 130 Kreuzer verfügen während die Achsenmächte lediglich 67 aufweisen können.

Chronologische Kurzübersicht:

  • 10. April 1899 Eintritt in die Kaiserliche Marine (Crew 99)
  • 10. April 1900 Fähnrich zur See
  • 27. September 1902 Leutnant zur See
  • 1. April 1904 Oberleutnant zur See
  • 9. August 1908 Kapitänleutnant
    • Anfang 1909 Kommandant des Unterseebootes „SM U 2“ (Wachoffizier: Otto Weddigen)
    • 1. Juli 1909 bis 18. März 1910 Indienststellungs-Kommandant von SM U 4
    • 1911 bis 1913 Ausbildung zum Admiralstabsoffizier auf der Marineakademie in Kiel
    • 1. Juli 1913 Navigationsoffizier auf dem Großen Kreuzer SMS „Victoria Louise“
    • 1. Admiralstabsoffizier im Stabe des BdU (Andreas Michelsen) vom 14. Oktober 1914 bis 12. Mai 1918
  • 24. April 1916 Korvettenkapitän
    • Teilnahme an der Skagerrakschlacht im Stab des BdU auf der SM „Hamburg“;
    • ab 16. März 1917 gleichzeitig auch Kommandant SM Kleiner Kreuzer „Hamburg“; 1917 wurde die „Hamburg“, die sich trotz schwerer Treffer und 14 Gefallenen (25 Verwundeten) bei der Skagerrakschlacht bewährt hatte, wegen ihrer mangelnden Fronttauglichkeit Wohnschiff des Führers bzw. Befehlshabers der U-Boote in Wilhelmshaven.
    • 13. Mai 1918 (nach anderen Quellen schon ab dem 29. Dezember 1917) Chef I. U-Flottille (U-Boot-Flottille Mittelmeer) in Pola (zu seinen U-Boot-Kommandanten gehörte Martin Niemöller)
    • Nach Kriegsende im Stab des Befehlshabers der Unterseeboote mit der Abwicklung der Geschäfte des Befehlshabers der Unterseeboote Mittelmeer beauftragt
    • Februar bis April 1919 im Stab des Chefs der Marinestation der Nordsee
    • Leiter der Schutz- und Abwehrgruppe sowie Dezernent in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Marinearchivs der Reichswehr
  • 1. Oktober 1921 Fregattenkapitän
  • 1. Januar 1924 Kapitän zur See
    • Kommandeur der Schiffstammdivision der Nordsee
    • 28. September 1927 bis 31. März 1929 Leiter des Lehrgangs für Führergehilfenausbildung; anschließend als Verwaltungsoffizier in die Marineleitung versetzt
  • 1. Dezember 1928 Charakter als Konteradmiral
    • 31. März 1931 (nach anderen Quellen schon am 31. März 1929) aus dem Dienst verabschiedet, weiterhin als Leiter der Führergehilfenlehrgänge für Seetaktik und Seekriegsgeschichte der Marine verbunden
    • 1933 als Konteradmiral a. D. Vorsitzender des Bundes Deutscher Marine-Vereine bzw. Deutschen Marinebundes (DMB)
    • 1936 bis 1939 Lehrer an der türkischen Marine-Akademie in Istanbul
    • seit dem 24. Dezember 1939 bis Kriegsende zur Verfügung des Oberbefehlshaber der Marine
  • 1.2.1941 Konteradmiral z. V. (mit Patent)
  • 1.2.1943 Vizeadmiral z. V.
  • Britische Kriegsgefangenschaft vom 23. Mai 1945 bis 25. Juni 1947
  • Lehrer für Latein und Orthographie in der Nachkriegszeit

Familie

Lützows Bruder war Hermann Heinrich Wilhelm Lützow (späterer Erster Offizier auf SMS „Nassau“ und Fregattenkapitän im Reichsmarineamt Berlin sowie Autor des Werkes Die Seeoffizier-Laufbahn). Die Eltern von Fritz Lützow (das dritte Kind) waren Herrmann Gottlieb Lützow und dessen Gemahlin Luise Johanna Elisabeth „Elise“, geborene Knauß.

Ehe

Am 29. April 1908 heiratete Friedrich Lützow Hildegard Kinzel, Tochter des Studiendirektors Geheimrat Prof. Dr. Karl Kinzel in Berlin-Friedenau und ältere Schwester des späteren Generals der Infanterie Eberhard Kinzel. Dieser Hochzeit gingen sieben Jahre Verlobungszeit voraus, weil es nach den Vorschriften der Kaiserlichen Marine nur möglich war zu heiraten, wenn entweder der Dienstgrad Kapitänleutnant erreicht war (bzw. aussichtsreich kurz vor der Beförderung stand) oder eine Kaution gezahlt wurde. Das Paar hatte fünf Kinder:

  • Werner (Lebensrune.png 24. Mai 1909; 24. November 1943), Korvettenkapitän im Zweiten Weltkrieg, bei einem Seegefecht vor der Themsemündung als Flottillenchef der 4. Schnellboot-Flottille auf Schnellboot „S 88“ gefallen[2][3]
  • Elisabeth Charlotte (Lebensrune.png 7. März 1911; Todesrune.png 29. Mai 1988)
  • Günther Friedrich (Lebensrune.png 4. September 1912; Todesrune.png 24. April 1945), hochdekorierter Jagdflieger und Oberst im Zweiten Weltkrieg; da der Vater schon Fritz genannt wurde, rief man Günther Friedrich Franz oder Franzl.
  • Hildegard (Lebensrune.png 17. Oktober 1916; Todesrune.png 24. April 2003)
  • Joachim (Lebensrune.png  10. Oktober 1917; Todesrune.png 28. Oktober 2001), Kapitänleutnant im Zweiten Weltkrieg; u. a. als Kommandant des Minensuchboots M 4 der 5. Minensuchflottille

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Englands Lazararettschiffsmißbrauch während des Weltkrieges, Berlin 1921
  • Sieger auf sieben Weltmeeren – Lebensbilder großer Admirale, Ullstein (1936)
  • Seekrieg und Seemacht, Bände 1–3, Berlin 1941–1943
  • Bemerkungen zur Invasion, in: „Marine Rundschau“, Band 49, Juli/August 1944
  • Die heutige Seekriegsführung

Verweise

Fußnoten

  1. Götter, Christian: Die Macht der Wirkungsannahmen. Medienarbeit des britischen und deutschen Militärs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
  2. „4. Schnellbootflottille“ bei Chronik des Seekrieges 1939–1945 (Württembergische Landesbibliothek). Abgerufen am 11. Dezember 2013.
  3. Werner Lützow ist als gefallener Angehöriger der Marine namentlich entweder in dem U-Boot-Ehrenmal Möltenort bei Kiel an einer der Wandtafeln oder im Marineehrenmal in Laboe in einem dort ausliegenden Gedenkbuch verzeichnet. Nur in wenigen Einzelfällen konnten die Gebeine der auf See gefallenen Soldaten geborgen und auf einem Friedhof bestattet werden.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Marine-Kabinett (Hrsg.): Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918. Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1918, S. 25.