Lemelsen, Joachim

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Joachim Lemelsen

Joachim Hermann August Lemelsen (Lebensrune.png 26. September 1888 in Berlin; Todesrune.png 30. März 1954 in Göttingen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe, Oberbefehlshaber der 14. Armee und Eichenlaubträger der Panzertruppe des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

General der Panzertruppe Joachim Lemelsen begrüßt die Heimkehrer von U 178 mit dem Kommandanten Hans Ibbeken.
Ritterkreuz für Generalmajor Walter von Boltenstern durch Joachim Lemelsen
Von links: Walter von Boltenstern, Wilhelm Henz, Joachim Lemelsen und Gerhard Franz, Ritterkreuzverleihungszeremonie, August 1941
Joachim Lemelsen IV.jpg

Nach dem Eintritt in die Armee nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde nach dem Zusammenbruch 1918 in die Reichswehr übernommen. Am 1. April 1937 zum Generalmajor befördert und am 1. März 1938 Kommandeur der 29. Infanterie-Division.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. April 1939 zum Generalleutnant befördert, führte er seine Division 1939 im 18-Tagefeldzug gegen Polen und nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch England und Frankreich im Westfeldzug 1940. Am 1. August 1940 wurde er zum General der Artillerie befördert und war ab Juni 1941 General der Panzertruppe. Als Kommandierender General des XXXXVII. Armeekorps kämpfte er im Zuge des Unternehmens „Barbarossa“ gegen den Bolschewismus. Für die erfolgreichen Vorstöße seines Korps im Sommer 1941 wurde er am 27. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Als Walter von Boltenstern drei Wochen später das Ritterkreuz erhielt, leitete General der Panzertruppe Lemelsen die Ritterkreuzverleihungszeremonie, zuvor überreichte er auch Oberstleutnant im Generalstab Gerhard Franz, Ia der 29. Infanterie-Division, und Kradschützen-Kompanieführer Wilhelm Henz den hohen Orden, auch das gehörte zu seinen Aufgaben, die er besonders gerne wahrnahm.

Am 15. Juli 1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Für seine Führungsleistungen während des Unternehmens „Zitadelle“ wurde er dann am 7. September 1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Anschließend wurde er Kommandierender General des LXXXVII. Armeekorps in Italien und führte vom 1. November bis zum 31. Dezember 1943 stellvertretend die 10. Armee. Danach wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt und Anfang Mai 1944 zum Oberbefehlshaber der 1. Armee ernannt.

Am 2. (ggf. 5.) Juni 1944 wurde er für den abgesetzten Eberhard von Mackensen mit der Führung der 14. Armee in Italien, die sich, als der Feind in Anzio ausgebrochen war, im Rückzug befand. Bis August 1944 besetzte die 14. Armee gemeinsam mit der 10. Armee die Arno-Linie bzw. Gotenstellung. Am 1. September 1944 wurde er dann offiziell zum Oberbefehlshaber ernannt. Schwer erkrankt wurde er zur Behandlung ausgeflogen, am 5. (ggf. 15.) Oktober 1944 übernahm Fridolin von Senger und Etterlin.

Am 24. Oktober 1944 übernahm Heinz Ziegler die Armee, Lemelsen wurde derweil von Generaloberst Heinrich von Vietinghoff mit der Führung der beauftragt. Vom 17. (ggf. 22.) Februar bis 2. Mai 1945 war er als Nachfolger von Kurt von Tippelskirch erneut Oberbefehlshaber der 14. Armee, wobei er am 10. März 1945, bis zum Eintreffen des neuen Befehlshaber aus Kurland, für kurze Zeit mit der stellvertretenden Führung der Heeresgruppe C beauftragt war.

Kriegsgefangenschaft

Am 2. Mai 1945 geriet er in US-amerikanischer Gefangenschaft, wurde aber später an die Briten übergeben. Zuerst im Deutschen Hauptquartier Bellaria wurde er gemeinsam mit Heinrich von Vietinghoff im Februar 1946 in das Lager Afragola und kurz darauf, nun auch mit Fridolin von Senger und Etterlin, in das London Cage verlegt. Nach den verhören wurden alle drei in das Island Farm Special Camp 11 nach Bridgend verlegt.

1947 wurde Lemelsen nach Italien verlegt, wo er für die Verteidigung von Generalfeldmarschall Albert Kesselring in dessen Gerichtsverfahren in Venedig aussagte. Mindestens noch zwei Mal wurde er in das London Cage gebracht und im Oktober 1947 dann entlassen. Seine nächste Verwandte hatte er als Luise Lemelsen in der britischen Zone angegeben, ob es sich dabei um seine Ehefrau oder um seine Schwester handelte, ließ sich nicht ermitteln.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • 29. Division, 29. Infanterie-Division (mot.), 29. Panzergrenadier-Division – Das Buch der Falke-Division, Podzun Verlag, Bad Nauheim 1960
    • gemeinsam mit Julius Schmidt mit Beiträgen von Walter Fries, Wilhelm Schaeffer und vielen anderen Divisionsangehörigen

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Verlag Mittler & Sohn, Berlin, S. 122
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 501, ISBN 978-3-938845-17-2