Luise, Königin von Preußen (Film)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Luise, Königin von Preußen |
Produktionsland: | Weimarer Republik |
Erscheinungsjahr: | 1931 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Henny Porten-Film GmbH |
Stab | |
Regie: | Carl Froelich |
Drehbuch: | Fred Hildenbrandt, Friedrich Raff, Julius Urgiß |
Produzenten: | Henny Porten, Wilhelm von Kaufmann |
Musik: | Hansom Milde-Meißner |
Ton: | Walter Jansen |
Kamera: | Friedl Behn-Grund |
Bauten: | Franz Schroedter |
Kostüm: | Ali Hubert |
Aufnahmeleitung: | Helmut Schreiber |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Henny Porten | Königin Luise |
Gustaf Gründgens | König Friedrich Wilhelm III. |
Friedrich Kayßler | Freiherr vom Stein |
Wladimir Gaidarow | Zar Alexander |
Ekkehard Arendt | Prinz Louis Ferdinand |
Helene Fehdmer | Gräfin Voss |
Paul Günther | Napoleon |
Friedrich Ettel | |
Friedrich Gnaß | |
Bernhard Goetzke | |
Ferdinand Hart | |
Eva L’Arronge | |
Aribert Mog | |
Jack Mylong-Münz | |
Veronika Nargo | |
Walter Steinbeck | |
Hugo Werner-Kahle | |
Paul Westermeier | |
Christian Grautof | |
Marianne Grautof | |
Inge Landgut |
Luise, Königin von Preußen ist ein deutscher Historienfilm von 1931. Die Uraufführung fand am 4. Dezember 1931 statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Man schreibt das Jahr 1806. Der Schatten Napoleons liegt schwer auf Europa: Österreich ist bei Auerlitz geschlagen, Rußland durch innere Wirren und Konflikte mit der Türkei gehemmt und Deutschland? – das gab es noch gar nicht. Heimisch wie immer in deutschen Landen war nur die deutsche Zwietracht, von den klugen Advokatensohn aus Korsika künstlich gespürt.
Napoleon wiegt den preußischen König durch ein Bündnis in Sicherheit, behandelt ihn zu Erbitterung der deutschen Patrioten mit Zuckerbrot und Peitsche.
In Berlin reagiert Friedrich Wilhelm III. Eifersüchtig wacht er über die rechte der Krone. Er fühlt sich von Gott eingesetzt und ihn verantwortlich. Gebrannt starrt er in die glorreichen Vergangenheit Friedrich des Großen zurück. Die Schatten dieser Rungbedeckten Zeit Preußens umwandeln ihn noch lebendig, alt gewordene Generale, Sieger von gestern, noch pochend auf diesen Gestern, zänkisch gewordene Greise. Ihnen gegenüber steht die Jugend, stehen die jungen Offiziere, in ihre Ohren draußen die Namen
Hohenfriedberg und Leuten. Wie immer die Jugend das Alter nicht versteht, so dringend Prinz Louis Ferdinand, Carl Graf von Nostitz und andere gegen das bedächtige, warnende Alter. In solchen Stunden hat der König nur eine Zuflucht: seine Frau und seine Kinder. Im engen Kreise der Familie weicht seine spröde Nüchternheit, die Maske des Amtes fällt von ihm ab, der Panzer der Verantwortung schnürt ihn nicht mehr ein. Die Mutter seiner Kinder, die Königin Luise, ist für ihn die Königin der Familie. Stätte des Friedens und des Ausruhen. Absichtlich hält er sie von der Politik fern, verschweigt ihr seine Sorgen solange es geht. Auch hütet er Luise eifersüchtig und argwöhnisch vor den Schwärmereien des jungen Prinz Louis Ferdinand.
Als Luise den Ernst der politischen Lage erkennt, engagiert sie sich zum Wohle Preußens für ein Bündnis mit Rußland. Doch ihr Einsatz kommt zu spät, denn Napoleons Heer besetzt bereits das Land, und das Königspaar muß nach Ostpreußen fliehen. Zuletzt trifft die von Krankheit geschwächte Luise den siegreichen Napoleon, doch ihre diplomatischen Bemühungen sind im Zuge des Tilsiter Friedens vergeblich. Am Ende ihrer Kräfte zieht sich die Königin nach Hohenzieritz zurück.
Anmerkungen
Die volkstümliche Fürstin Luise, König von Preußen wurde vor diesen Spielfilm bereits zweimal auf der Leinwand gebannt. In den Anfangsjahren der Kinematographie, da der abendfüllende Film eben entdeckt worden war, spielte Hansi Arnstädt, damals jugendlich dramatische Schauspielerin des Berliner Königlichen Schauspielhauses, die Königin. Der Film war im Sinne der damaligen Zeit, im Jahre 1912, wohl gelungen.
Als man nach zwölf Jahren, nach dem ersten großen Erfolg von Fridericus Rex, den Versuch machte, ihn wieder in den Spielplan einzureihen zeigte sich wie in ähnlichen Fällen, daß nicht allein die zumeist mit Außenaufnahmen arbeitende Regietechnik und Photographie vollkommen veraltet waren, sondern daß der gesamte dramatische Aufbau voller viele steckte. Dann hatte Mady Christians 1927 die Königin Luise unter der Regie von Karl Grune gespielt. Aber der Stummfilm hatte in jener Zeit sein Höhepunkt schon überschritten, und das Manuskript war ein wenig im Sinne der Historienbilder zurecht geschnitten, so daß die psychologische Vertiefung fehlte und der Leidensweg der königlichen Frau etwas äußerlich zum Ausdruck kam. –
Die Königin Luise darstellen zu können, war seit jeher ein Wunsch Henny Portens gewesen, denn die mütterlichen Frauen hatten stets zu ihren Lieblingsrollen gehört. Der Plan war schon gefaßt, als die Entdeckung und der Siegeszug des Tonfilms noch nicht geahnt wurde. Aus mancherlei Gründen unterblieb damals ein Luise–Film mit Henny Porten.[1]