Maria Ilona

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FILM

Maria Ilona.jpg
Filmdaten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 103 Minuten
Sprache: Deutsch
Im Auftrag von: Terra-Filmkunst
IMDb: deueng
Stab
Regie: Geza von Bolvary
Regieassistenz: Carl von Barany,
Wolfgang Wehrum
Drehbuch: Richard Billinger,
Werner Eplinius,
Philipp Lothar Mayring
Vorlage: Oswald Richter-Tersik (Roman: „Ilona Beck“)
Produktionsleitung: Viktor von Struve
Musik: Alois Melichar
Ton: Erich Leistner
Dialogregie: Hans Brunow
Kamera: Ewald Daub
Kameraassistenz: Karl Buhlmann
Standfotos: Hans Natge
Bauten: Robert Herlth
Aufnahmeleitung: Günther Regenberg,
Gustav Wehrand
Herstellungsleitung: Viktor von Struve
Schnitt: Wolfgang Wehrum
Besetzung
Darsteller Rolle
Paula Wessely Maria Ilona von Wolkersdorf
Willy Birgel Karl Felix, Fürst zu Schwarzenberg
Paul Hörbiger Ferdinanad V., Kaiser von Österreich
Hedwig Bleibtreu Erzherzogin Sophie
Hermann Brix Franz Joseph
Otto Wernicke Fürst Windischgrätz
Rosa Albach-Retty Fürstin Lobkowitz
Bruno Hübner Pospischill
Paul Hubschmid Imre von Hontos, Maria Ilonas Bruder
Richard Häussler Ludwig Kossuth
Carl Günther Oberst Görgey
Heinz von Cleve Major von Meszaros
Theodor Danegger Anton
Lotte Spira
Franz Schafheitlin
Anton Pointner
Peter Elsholtz
Magnus Stifter
Elisabeth Markus
Josef Reithofer

Maria Ilona ist eine Historienfilm von 1939. Der Film wurde in Berlin, Wien, Küstrin und Schloß Schönbrunn gedreht. Die Uraufführung fand am 4. Februar 1939 im Gloria-Palast in Berlin statt.

Weitere Titel

  • Frau zwischen den Fronten

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Wir schreiben das bewegte Jahr 1848. Ungarn ist In Unruhe. Unter der Führung des „Rebellen" Kossuth schickt es sich an, um seine nationale Unabhängigkeit zu kämpfen. Viele ungarische Offiziere sind bereits desertiert und zu Kossuth gestoßen. Die anderen, die noch in Wien in Garnison liegen. werden von Spitzeln überwacht und als Soldaten zweiter Klasse behandelt. Auf dem Hofball im Schloß Schönbrunn lernt Maria Ilona von Wolkersdorf den Fürsten Karl zu Schwarzenberg kennen. Der gewandte Diplomat gewinnt das Herz der schönen Frau, die zum ersten Male im Leben einen Hofball besucht und das Erlebnis nach dreijähriger Witwenschaft doppelt groß und berauschend empfindet. Als Frau eines österreichischen Offiziers hat sie österreichisch denken gelernt, aber als geborene Ungarin fühlt sie sich mit Ungarn verbunden. Karl zu Schwarzenberg gelingt es, Ilona zu bewegen, eine politische Mission anzunehmen: sie fährt als Unterhändlerin zu Kossuth und glaubt damit ihrer Heimat und gleichzeitig Österreich zu dienen.

Ihr Bruder, Imre von Hontos, ist kurz zuvor in das Lager der Aufständischen übergelaufen. Ilona begegnet ihm, als sie vor Kossuth steht, und sie erlebt das Wunder des großen Glaubens der Ungarn an Ihre Sache. Noch ehe ihre Mission erfüllt Ist und sie mit Zugeständnissen Kossuths nach Wien zurückkehren kann, wird das Lager der ungarischen Patrioten alarmiert: Fürst Windischgrätz ist im Anmarsch, der Krieg gegen Ungarn beginnt! Wie konnte das geschehen? Da erfährt Ilona, daß Kaiser Ferdinand zurückgetreten Ist und den Erzherzog Franz Joseph als volljährig erklärt und zu seinem Nachfolger gemacht hat. Der junge Kaiser glaubt Habsburg zu retten, indem er den kriegerischen Ratschlägen der Erzherzogin Sophie und der Clique um Windischgrätz folgt. Die Ungarn sind genötigt, das Land zu räumen und bis in die Karpaten zurückzugehen, wo sie ein Heer aufstellen und ausbilden. Ilona, erfasst von der Bewegung, die ihr Vaterland durchweht, übernimmt nun den Auftrag Wien mit der Nachricht zu täuschen: Ungarn schläft, es gibt keine ungarische Armee.

Widerstrebend hatte sie Schwarzenbergs Auftrag übernommen, widerstrebend folgt sie den Anweisungen der Männer um Kossuth. Und sie bleibt auch dann bei ihrem Bericht, als sie von dem Geliebten hört, daß er sich gegen die Kriegserklärung gewendet und seine Demission angeboten habe. Sie betreibt sogar ihre Verlobung mit Karl, um zu erreichen. dass Fürst Windisdhgrätz, ein Verwandter Karls, von Budapest weg und zu den Feierlichkeiten nach Wien gelockt wird! Der Plan gelingt, mit den ersten Anzeichen des Frühlings brechen die Ungarn auf, sie besetzen Budapest und sind im Anmarsch auf Wien.

Jetzt gibt es auch für Karl keine Rücksichten mehr, Österreich muß sich zur Wehr setzen. Der Aufstand wird niedergeschlagen. Imre von Hontos ist, als er seiner Schwester nach Wien folgte. verhaftet worden. Schwarzenberg will ihn retten, aber der junge Offizier geht stolz zur Exekution. Ungarn stirbt, da mag auch er nicht weiterleben.

Die Nachricht vom Tode ihres Bruders erhält Ilona in der gleichen Stunde, in der Schwarzenberg seinen Verdacht bestätigt findet, daß Ilona ihn „getäuscht" hat. So zerbricht eine große Liebe ...


Wissenswertes

Richard Billinger, Werner Eplinius und Philipp Lothar Mayring waren drei Autoren von bestem Format, sie waren die Verfasser dieses Films, der nach dem Roman „Ilona Beck“ von Oswald Richter-Tersik entstand. Wer den Roman gelesen hat, begreift, daß die Zusammenarbeit mehrerer Autoren notwendig war, um diesem Stoff die große Einfachheit und die filmische Form zu geben, die ihm den Erfolg garantieren sollte.

Von Fassung zu Fassung wurde das Drehbuch einfacher und klarer und diese Wandlung konnte nur erzielt werden, indem man sich der großen „Kunst des Weglassens“ bediente. Personen und Geschehnisse, die eine Art der Vorgeschichte gebildet hatten, mußten verschwinden, obwohl sie an sich äußerst effektvoll und überreich an dramatischem Leben waren. Allzu viele Figuren eines grandiosen geschichtlichen Schauspiels drängten sich auf! Das Jahr 1848 der europäischen Geschichte war eins der ereignisreichsten. Und der Film „Maria Ilona" greift mitten in diese Zeit hinein.[1]

Schon vor diesem Film hatte Paula Wessely eine Frau verkörpert, die der Politik geopfert wurde: „So endete eine Liebe“ hieß der Film, und Paula Wessely spielte die Kaisertochter Marie Louise, die Napoleons Gattin werden mußte. Im Film „Maria Ilona“ war der Konflikt größer und erregender.

Regisseur Geza von Bolvary, der mit Paula Wessely die Filme „Julika“ und „Spiegel des Lebens“ inszeniert hatte, meinte, daß gerade Paula Wessely die gegebene Darstellerin der Ilona in „Die Frau zwischen zwei Fronten" sei, weil bei einer Künstlerin ihres Formats die Gefahr, daß die seelische Gestaltung hinter das Äußere der Handlung zurücktreten würde, von vornherein gebannt sei.

Paula Wessely, befragt, warum es erst nach verhältnismaßig langer Pause zu einem neuen Film mit ihr kommen würde, erklärte sie kurz vor der Aufführung des Films, daß sie eben nicht auf der Bühne und im Film zu gleicher Zeit wirken könne.[2]

Der geschichtliche Hintergrund entfernt sich von den Tatsachen nur dort, wo es die konzentrierte Form des Spiels verlangte.

Der Partner Paula Wesselys war Willy Birgel. Zum ersten Male spielten diese beiden einst großen Darsteller des deutschen Films zusammen. Das allein schon gibt dem Film „Maria Ilona“" eine Geltung über alles Durchschnittliche hinaus. Willy Birgel spielte den Fürsten Karl zu Schwarzenberg, einen Mann, gleich bedeutend als Diplomat wie als Kavalier, und dies in des Wortes bester Bedeutung.

Den polternden und gern mit dem Säbel rasselnden Fürsten Windischgrätz spielte Otto Wernicke, den Kaiser Ferdinand Paul Hörbiger, den Franz Josef Hermann Brix (er kam von den Kammerspielen München), die Erzherzogin Sophie spielte Hedwig Bleibtreu, die Fürstin Lobkowitz und Freundin Ilonas wurde von Rosa Albach-Retty, der Mutter des einst bekannten Filmdarsteller Wolf Albach-Retty bzw. Großmutter von Romy Schneider, verkörpert, den Bruder Ilonas, Imre von Hontos, spielte Paul Hubschmid vom Deutschen Volkstheater in Wien und des Weiteren waren Bruno Hübner, Franz Schafheitlin, Heinz von Cleve, Karl Gunther und viele andere Darsteller von Namen und Rang verpflichtet.

Filmplakate

Filmwerbung

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 18, 5. Mai 1939
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 12, 24. März 1939