Odebrecht, Job

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Job Wilhelm Odebrecht.png

Job Wilhelm Odebrecht (Lebensrune.png 25. Februar 1892 in Koblenz-Ehrenbreitstein; Todesrune.png 20. November 1982 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Vorläufigen Reichsmarine, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt General der Flakartillerie und Ritterkreuzträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Lagebesprechung im Hauptquartier der Heeresgruppe Weichsel im Schloß Harnekop bei Berlin am 3. März 1945; hinter Adolf Hitler fünf Ritterkreuzträger; von links:

Wilhelm Berlin, General der Artillerie im Oberkommando der Wehrmacht (OKW), Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim, Kommandeur der Luftflotte 6, Generalmajor Franz Reuss, Kommandeur der 4. Flieger-Division, General der Flakartillerie Job Odebrecht, Kommandierender General des II. Flak-Korps (mot.) und General der Infanterie Theodor Busse, Oberbefehlshaber der 9. Armee.

Odebrecht wurde ab 1902 in der Kadettenanstalt Köslin in Pommern erzogen und trat am 1. April 1909 (Crew 09) als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Er erhielt seine Grundausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS „Hertha“ und kam dann an die Marineschule Mürwik, wo er am 12. April 1910 Fähnrich zur See wurde. Danach absolvierte er eine einmonatige Infanterieausbildung beim I. See-Bataillon, einen Torpedo-Lehrgang auf SMS „Württemberg“ sowie einen Artillerielehrgang an der Artillerie-Schule. Er versah kurzzeitig Dienst an Bord des Linienschiffes SMS „Elsaß“ und wurde dann als Zug- und Divisionsoffizier auf das Linienschiff SMS „Schlesien“ versetzt. Als Leutnant zur See (seit 19. September 1912) diente Odebrecht als Kompanieoffizier beim I. See-Artillerie-Bataillon, war dann einen knappen Monat beim Stab der I. See-Division.

Am 29. April 1913 reiste er nach Deutsch-Ostafrika ab, wo er als Adjutant und Wachoffizier auf dem Vermessungsschiff SMS „Möwe“ Dienst tat. Die Besatzung bestand aus 104 Mann. Bewaffnet, wenngleich nur leicht, war das Schiff mit drei 3,7-cm-Revolverkanonen. Am 8. August 1914 wurde das Schiff vor Daressalam von der eigenen Besatzung gesprengt. Die Schiffsartillerie wurde demontiert, die Mannschaft in die Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika unter Oberstleutnant Paul von Lettow-Vorbeck übernommen und bis 1916 hauptsächlich am Tanganjikasee als „Abteilung Möwe“ eingesetzt, wo sie bis zur alliierten Offensive mit einer kleinen Flotte von nachträglich bewaffneten Seedampfern die stärkste Kraft auf dem See war. Die drei 3,7-cm-Revolverkanonen wurden auf die „Hedwig von Wissmann“ montiert, die auch einen kleinen Teil der Mannschaft bekam.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde auch Leutnant zur See Odebrecht am 4. August 1914 als Kompanieoffizier in die Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika versetzt. Am 1. November 1915 wurde er zum Kommandanten des zum Kanonenboot umgerüsteten Postschiffs „Hedwig von Wissmann“ ernannt, mit dem er auf dem Tanganjikasee patrouillierte. Dort geriet er am 9. Februar 1916 nach einem kurzen Gefecht in belgische Kriegsgefangenschaft, nachdem sein Schiff vom Feind der Royal Navy in Brand geschossen worden war. Am 4. Juli 1919 entkam er aus seiner Gefangenschaft in Belgien, erreichte die Schweiz am 8. Juli 1919, wo er bis zum 22. September 1919 interniert wurde und dann nach Deutschland ausgewiesen wurde. Am 23. September 1919 wurde er zur Verfügung der Marinestation der Ostsee gestellt und erhielt bis zu seiner Verabschiedung am 29. Januar 1920 Urlaub.

Drittes Reich

Oberst Odebrecht befehligte ein Vorkommando des Flak-Regiments 25, das Anfang April 1938 nach dem Beitritt Österreichs nach Baden bei Wien verlegt wurde. Im Zweiten Weltkrieg war er zuletzt Kommandierender General des II. Flak-Korps und geriet am 8. Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1. April 1946 entlassen wurde.

Lexikon der Wehrmacht

„Job Wilhelm Odebrecht besuchte ab 1902 die [Kadettenanstalt] Köslin in Pommern. Danach trat er dann im Frühjahr 1909 in die Kaiserliche Marine ein. Dort wurde er am 19. September 1912 zum Leutnant zur See befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Marineangehöriger vor Ostafrika eingesetzt. 1916 geriet er dann in belgische Gefangenschaft. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Sommer 1919 wurde er nach seiner Rückkehr zum Oberleutnant zur See befördert. Als solcher wurde er dann beim Freikorps eingesetzt. Ende Januar 1920 wurde er aus der Reichsmarine verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Kapitänleutnant verliehen. Er trat dann dafür als Oberleutnant in die Schutzpolizei von Westpreußen ein. Noch im gleichen Jahr wurde er dann zum Hauptmann der Polizei befördert. Im Dezember 1920 hat er Gerda von Alt-Stutterheim geheiratet.
Im Sommer 1921 wurde er dann zum Führer der Schutzpolizei von Marienburg ernannt. Am 1. Juni 1925 wurde er dann zur Schutzpolizei nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre in verschiedenen Funktionen eingesetzt. Ab dem 1. Juni 1929 wurde er dann als Ausbilder an die Polizeischule Sensburg versetzt. Dort wurde er nach kurzer Zeit zum Major der Polizei befördert. Im Frühjahr 1933 wurde er dann als Adjutant zur Landespolizei-Inspektion Ost nach Königsberg versetzt. Am 1. August 1935 wurde er dann als Major in die Luftwaffe übernommen. Er wurde dabei zuerst zum Stab der Flak-Abteilung Brandenburg versetzt. Am 1. September 1935 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1935 zum Kommandeur der I. Abteilung vom Flak-Regiment 11 in Seerappen ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann für ein Jahr zum Kommandeur der leichte Flak-Abteilung 71 ernannt.
Am 1. Oktober 1937 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Kommandeur der I. Abteilung vom Flak-Regiment 34 in Münster ernannt. Im Frühjahr 1938 gab er sein Kommando ab. Am 1. April 1938 wurde er dafür zum Kommandeur vom Flak-Regiment 25 in Ludwigsburg, später in Wien-Stammersdorf, ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann im November 1938 zum Kommandeur vom Flak-Regiment 8 ernannt. Am 1. Juni 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Diese Position besetzte er auch noch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939. Ab Mitte Oktober 1939 befehligte er dann das Luftverteidigungs-Kommando 5. Anfang Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur des Luftverteidigungs-Kommando 6 ernannt. Am 1. Juni 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen (Anm.: Westfeldzug 1940]. Während des Ostfeldzuges wurde er am 1. September 1941 durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 6. Flak-Division ernannt. Ab September 1942 wurde er zugleich mit der Führung der Luftwaffen-Division Meindl beauftragt.
Am 20. Oktober 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Mitte November 1942 gab er beide Kommandos ab. Dafür wurde er dann zum Kommandierenden General vom III. Luftwaffen-Feldkorps ernannt. Als solcher erfolgte am 1. Dezember 1942 seine Beförderung zum General der Flakartillerie. Er wurde dann am 1. Oktober 1943 durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandierenden General des II. Flak-Korps ernannt. Für hervorragende Truppenführung und die Erfolge seiner Verbände auch im Mittelabschnitt der Ostfront erhielt er am 5. September 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Bei Kriegsende geriet er dann Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er nach nicht einmal einem Jahr entlassen.“[1]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten