Petersen, Edgar

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Kampfflieger und Ritterkreuzträger Edgar Petersen

Edgar Petersen (Lebensrune.png 26. April 1904 in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 10. Juni 1986 in Andechs) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Zu seinen engen Freunden gehörte der Luftfahrtingenieur und Ritterkreuzträger Siegfried Knemeyer, der den Dreieckrechner, Vorläufer der Navigationsrechner, erfand, sich freiwillig zur Luftwaffe meldete, sich als Fernaufklärer bewies, als Oberst zum Chef der Entwicklungsabteilung für Flugzeuge im Reichsluftfahrtministerium ernannt wurde, Wunderwaffen förderte (Wernher von Brauns Aggregat 9, Eugen Sängers „Silbervogel“ und die H IX der Gebrüder Horten), gemeinsam mit Adolf Galland die Me 262 massenproduktionstauglich machte und im Rahmen der Operation Paperclip in die VSA verschleppt wurde.

Chronologie

Auszug aus der Ritterkreuzmappe
Focke-Wulf Fw 200 „Condor“ der 1. Staffel/KG 40, überaus erfolgreich bei den Feindflügen gegen die Geleitzug-Konvois der Alliierten
Major Edgar Petersen mit dem Luftwaffenadler aus Metall zum weißen Sommerrock

Ausbildung und Beruf

  • 13. Dezember 1919 Beginn einer Lehre bei der Quin AG
  • Oktober 1922 Weiterbildungsreise nach Frankreich, anschließend in die VSA
  • ab 1. Februar 1924 Flugschüler in Kassel und Krefeld (Segelflieger, dann Motorflieger)

Militär

  • 1. August 1926 Eintritt in die Reichswehr
  • 8. August 1926 Flugunterricht an der Deutschen Verkehrs-Fliegerschule (DVS) Stettin, dann an der DVS Schleißheim und schließlich an der DVS Berlin-Staaken
  • 1. Februar 1928 Fluglehrer an der DVS Schleißheim
  • Juni 1929 bis Oktober 1931 Fluglehrer in Lipezk an der geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr, hier bildete er u. a. Axel von Blomberg, den Sohn Werner von Blombergs aus
  • 1932 Kapitän der Reklame-Staffel Berlin-Staaken des Deutschen Luftsportverbandes
  • 1934 zur Infanterieschule Dresden kommandiert
  • 1. Februar 1934 zum Infanterie-Regiment 10 versetzt
  • 1. Januar 1935 zum Oberleutnant befördert; Übertritt zur Luftwaffe als Fluglehrer an der Fliegerschule Cottbus
  • 1. April 1935 zum Leiter des Blindfluglehrgangs an der Flugschule Celle-Wesendorf ernannt
  • 1. Juli 1935 zum Hauptmann befördert
  • August 1937 zum Kommandeur der Blindflugschule (BFS) Celle ernannt
  • 1. April 1938 als Kapitän der 1. Staffel zur I. Gruppe/Kampfgeschwader 255, am 1. Mai 1939 wurde das Kampfgeschwader in Kampfgeschwader 51 umbenannt

Zweiter Weltkrieg

  • September 1939 im Stab des X. Fliegerkorps beim „General zur besonderen Verwendung der Luftflotte 2“ (Hans Geisler), gleichzeitig ab 1. Oktober 1939 Kapitän der neuen Fernaufklärungsstaffel des Oberbefehlshaber der Luftwaffe (Ob.d.L.) in Bremen
    • für die Fernaufklärungsstaffel wollte Petersen die Ju 90 haben, aber nur zwei waren inzwischen gebaut. Dann wandte er sich an die Fw 200. Vier dieser Fernaufklärer waren beinahe fertig, für Japan bestimmt, aber Petersen übernahm sie, dazu weitere vier Standard-Fw-200, die für die Deutsche Lufthansa vorgesehen waren, nun war die Fernaufklärungsstaffel einsatzbereit (aus der Fw 200 B-1 wurde nun die Fw 200 C-1, später dann C-2 und C-3 usw.). Analog zur Fernaufklärungsstaffel wurde als Teil der Aufklärungsgruppe „Ob.d.L.“ auch die Versuchsstelle für Höhenflug in Berlin-Werder aufgestellt, die mit Fw 200 V-10 ausgerüstet war.
    • die Fernaufklärungsstaffel wurde noch vor dem Unternehmen „Weserübung“ in 1./I./Kampfgeschwader 40 umbenannt
  • 26. April 1940, inzwischen Major, zum Kommandeur der I. Gruppe/KG 40 ernannt (während die 1. Staffel Fw 200 hatten, flog die restliche Gruppe vorerst die He 111 E.
    • am 25. Mai 1940 wurde die erste Fw 200 „Condor“ der Staffel im Luftkampf mit der Royal Air Force abgeschossen; ein Besatzungsmitglied fiel, Oberleutnant Hellmuth Schöpke und ein weiterer gerieten in Gefangenschaft, zwei Besatzungsmitglieder konnten nach der Bruchlandung entkommen.
    • am 29. Mai 1940 fielen Leutnant Otto Freytag und seine gesamte Besatzung nach einem Luftkampf mit der RAF
  • 20. November 1940 zum Luftwaffenführungsstab versetzt
  • 1. März 1941 zum Kommodore des KG 40 ernannt
    • zwischen 1941 und 1942 soll Petersen selbst Kommandeur der Aufklärungsgruppe „Oberbefehlshaber der Luftwaffe“ gewesen sein, dies läßt sich jedoch nicht einwandfrei belegen
  • 1. September 1941 zum Kommandeur des Kommandos der Erprobungsstellen der Luftwaffe und gleichzeitig Kommandeur der Erprobungsstelle (KdE) in Rechlin ernannt, wo die Erprobung und die Verbesserung der Heinkel He 177 zu den wichtigsten Aufgaben gehörten.
    • Neben der rein technischen Erprobung aller Landflugzeuge und deren Zubehör wurden neue Flugzeuge, besonders nach Kriegsbeginn, auf ihre militärische Brauchbarkeit untersucht. Zu diesem Zweck wurde das „Erprobungskommando Lärz“ aufgestellt, das normalerweise die sogenannten Vor- oder Nullserienmuster zur Einsatzerprobung zugewiesen bekam. Ab Mitte 1944 erlangte die Erprobung der neuen Strahlflugzeuge Me 262, Ar 234 und He 162 höchste Priorität. Die Erprobungsstelle war aber nicht nur für deutsche Entwicklungen zuständig, sondern auch für ausländische Flugzeugmuster. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden erbeutete Flugzeuge nach Rechlin gebracht und dort eingehend erprobt, aber auch umgerüstet, so für den Wanderzirkus „Rosarius“ des KG 200.
    • je nach Quelle war Petersen Kommandeur bis 26. März 1945 oder Mai 1945; die Erprobungsstelle wurde am 2. Mai 1945 von der Roten Armee überrannt, zuvor hatte Petersen alle technischen Anlagen sprengen lassen und das Personal gen Westen geschickt.
    • Major (Kriegsoffizier) Siegfried Knemeyer, zuletzt Kommandeur der Aufklärungsgruppe „Oberbefehlshaber der Luftwaffe“, wurde Chef der Amtsgruppe Flugzeugentwicklung und unterstand seinem Freund Petersen. Am 18. Oktober 1943 wurde er Oberstleutnant und Technischer Offizier beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe (T. O. beim Reichsmarschall).
  • 1. April 1942 zum Oberstleutnant befördert
  • 1. Oktober 1943 zum Oberst befördert
  • Kriegsgefangenschaft
  • In den 1950er Jahren soll er für kurze Zeit bei der Bundeswehr gewesen sein, um dann sich aber der zivilen Luftfahrt als führender Angestellter einer Fluggesellschaft zu widmen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Edgar Petersen gehörte mit Adolf Galland, Hubertus Hitschhold, Heinrich Bär, Gordon Gollob, Walter Dahl, Erhard Milch, Josef Schmid und anderen zu den Autoren des englischsprachigen Standardwerkes „Luftwaffe Fighter Force – The View from the Cockpit“ (Greenhill Books, 1998), das einen fachbezogenen und sehr technischen Überblick über die Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg bietet, denn es handelt sich um Protokolle der Kriegsgefangenen, welche die USAAF während der ausgiebigen Verhöre und später Befragungen angefertigt hatten.