Morgenthau, Henry
Henry Morgenthau, Jr. (geb. 11. Mai 1891 in Poughkeepsie, Neu York; gest. 6. Februar 1967 in Neu York Stadt) war ein Jude, der sich in den VSA als Politiker betätigte. Von 1934 bis 1945 hatte er den Posten des Finanzministers des Landes inne.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Henry Morgenthau jr. war 1891 in New York als Sohn des aus Mannheim stammenden jüdischen VS-Bankiers und Diplomaten Henry Morgenthau senior zur Welt gekommen. Morgenthau senior war von 1913 bis 1916 amerikanischer Botschafter in Konstantinopel (heute Istanbul, Türkei). Nach dem Besuch der Schule studierte Henry Morgenthau Jr. Architektur und Agronomie an der Cornell Universität, schloß das Studium aber nicht ab. Stattdessen widmete er sich der Landwirtschaft. 1916 heiratete er die Nichte des späteren New Yorker Gouverneurs und Finanziers Franklin D. Roosevelts, Herbert H. Lehman.
In den 1920er Jahren übernahm Morgenthau die Zeitschrift „American Agriculturist“ und war als Vorsitzender der landwirtschaftlichen Beratungskommission des Bundesstaates New York tätig.
Finanzminister unter Roosevelt
Morgenthau jun. gelangte Anfang der 1930er Jahre in den engsten Kreis um Franklin D. Roosevelt und war 1932 als dessen Wahlkampfberater tätig. Nach Roosevelts Wahlsieg im Jahre 1933 wurde er Staatssekretär im US-Finanzministerium und ein Wegbereiter des „New Deal“. Von 1934 bis 1945 wirkte Morgenthau jr. als US-Finanzminister. Unter anderem fädelte er das Leih- und Pachtsystem ein, mit dem die „neutralen“ USA einseitig Deutschlands Kriegsgegner in größtem Umfange unterstützten. Er war ein enger Vertrauter und Freund von Franklin D. Roosevelt. Wie Roosevelt war Morgenthau finanzpolitisch konservativ eingestellt; er unterstützte allerdings mit Überzeugung Roosevelts Politik des „New Deal“. Ziele seiner Finanzpolitik waren unter anderem ein ausgeglichener Staatshaushalt und eine deflationistische Politik, insbesondere in der Zeit der Rezession 1937/38. Diese Einstellung gab er im zweiten Quartal 1938 auf, als Besserung nach wie vor nicht in Sicht war.
Bereits vor dem amerikanischen Kriegseintritt im Dezember 1941 bemühte Morgenthau sich, deutsche Auslandsguthaben zu blockieren, damit sie nicht von der deutschen Kriegswirtschaft genutzt werden konnten. Ab 1942 konnte Morgenthau die deutschen Guthaben in den USA beschlagnahmen und deutsche Tochterfirmen wie die IG-Farben-Werke unter amerikanische Leitung stellen. Auch auf neutrale Staaten und auf Südamerika, wo besonders Brasilien und Argentinien unter deutschem Einfluß standen, konnte er seine Bemühungen ausdehnen.
Massenmordplan
Siehe auch: Morgenthau-Plan
- Taschka analysiert erst recht nicht die faktischen Sachzwänge, die sich für Dieckhoff aus der damals aktuellen Quellenlage ergaben. So wies er auf das "deutsche Weißbuch über die Polendokumente" hin, die die "Einkreisungspolitik" der USA gegen Deutschland belegten. In dieser 1940 herausgegebenen Publikation aus Papieren des Warschauer Außenministeriums findet sich ein Bericht des polnischen Botschafters in Washington, Graf Jerzy Potocki, vom 12. Januar 1939, in dem von einer künstlich geschaffenen "Kriegspsychose" gegen Deutschland die Rede ist. "Jüdische Intellektuelle" wie Bernard Baruch, Felix Frankfurter, Henry Morgenthau "und andere, die mit dem Präsidenten befreundet sind", seien führend beteiligt. "Sie wollen, daß der Präsident zum Vorkämpfer der Menschenrechte wird (...), und er soll in Zukunft die Unruhestifter bestrafen", womit in vorderster Linie Deutschland gemeint war. Es folgen Sätze, die geeignet sind, das Klischee einer jüdischen Verschwörung zu bedienen.[1]
Bekannt wurde Morgenthau durch den nach ihm benannten Morgenthau-Plan, der auf seine Denkschrift aus dem September 1944 zurückgeht. Ziel des Morgenthau-Plans war in erster Linie, das damalige Deutsche Reich nach Kriegsende in mehrere Staaten zu unterteilen, die jeweils demilitarisiert und wirtschaftlich zu Agrarstaaten umgewandelt werden sollten, auch unter Inkaufnahme entsprechenden Bevölkerungsschwundes. Darüber hinaus war die Abtrennung großer Gebiete und die Zerstörung der deutschen Industrie, also der Lebensgrundlage des Gros der deutschen Bevölkerung, Teil des Planes. Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill stimmten dem Vorhaben auf der Konferenz in Quebec am 15. September 1944 grundsätzlich zu. Die Verwirklichung musste jedoch offiziell gestoppt werden, nachdem er am 21. September 1944 öffentlich bekannt wurde. Denn die darauffolgenden Proteste waren so massiv, daß Roosevelt und Churchill sich öffentlich von Morgenthaus Nachkriegsplan distanzieren mussten.[2] Inoffiziell wurde von dem Plan erst endgültig Abstand genommen, als der „Kalte Krieg“ ausbrach und man westlicherseits befürchtete, ohne „deutsches Bollwerk" von Josef Stalin überrollt zu werden.[3]
Der VS-Professor Austin J. App bezeichnete den Morgenthau-Plan als „den ungeheuerlichsten Massenmordplan, der je von menschlicher Rachewollust und Barbarei erdacht wurde“. Selbst VS-Kriegsminister Henry L. Stimson, ein hartgesottener Politiker und „geschworener Feind Deutschlands“, war erschrocken über das „wild gewordene Semitentum“ seines Kabinettskollegen und des von ihm geplanten „Verbrechens gegen die Zivilisation“. Stimson schätzte die Zahl der Todesopfer bei Durchführung des Planes auf 30 Millionen. VS-Außenminister Cordell Hull rechnete vor, der Morgenthau-Plan werde rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung vernichten.
Trotz der bekanntgewordenen katastrophalen Folgen, die der Morgenthau-Plan nach sich ziehen würde, unterzeichnete Präsident Harry S. Truman am 10. Mai 1945 die Direktive JCS 1067, die in großen Teilen dem Morgenthau-Plan entsprach[4] und ca. zwei Jahre lang, bis zur Direktive JCS 1779, von Vertretern des Finanzministeriums (den sogenannten „Morgenthau Boys“) so strikt wie möglich im besetzten Deutschland umgesetzt wurde. General Dwight D. Eisenhower unterstützte JCS 1067 nach Kräften, da er dem ursprünglichen Plan zustimmte.[5] Im Oktober 1945 publizierte Morgenthau ein Buch mit dem Titel „Deutschland ist unser Problem“. Darin versuchte er seinen Völkermordplan nachträglich zu rechtfertigen. Henry Morgenthau trat zurück, als Harry S. Truman nach dem Tod von Franklin D. Roosevelt Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde.
Nach 1945
Bei Kriegsende initiierte er die Weltbank und die Konferenz von Bretton Woods über die künftige Weltfinanzordnung. Er war führender Bruder der jüdischen B'nai B'rith-Logenvereinigung, wurde 1947 Chef der vereinigten US-jüdischen Organisationen und stand 1951 bis 1954 der US-Finanz- und Entwicklungsbehörde für Israel (Israel Bond Drive) vor.
Henry Morgenthau jr. starb 1967 in Poughkeepsie/Bundesstaat New York.
Familiäres
Henry Morgenthau jr. II. (1917-) war Sohn von Henry Morgenthau jr. und seiner Frau Elinor geb. Fatman. Er war Großneffe des Bankbosses Herbert H. Lehman. Robert M. Morgenthau (1919-) war Sohn von Henry Morgenthau jr.. Eine weitere bekannte Persönlichkeit der Familie ist Morgenthaus Nichte, die Historikerin Barbara Tuchman. (Siehe: Liste jüdischer Persönlichkeiten)
Zitate
- Mit Bezug auf Morgenthau
- „Offenbar funktioniert der von Morgenthau und Baruch ausgehende Virus einer semitisch Rache gegen alle Deutschen noch. Harrison und seine Mitarbeiter zeigen, daß sie meinen, deutsche Zivilisten sollten aus ihren Häusern entfernt werden, um Platz für Vertriebene zu machen. Es gibt zwei Fehler in dieser Annahme. Erstens, wenn wir einen individuellen Deutschen entfernen, bestrafen wir einen individuellen Deutschen, während die Strafe nicht für den Einzelnen gedacht ist, sondern für die Rasse. Darüber hinaus ist es gegen mein angelsächsisches Gewissen, eine Person aus einem Haus zu entfernen, was eine Strafe ist, ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren. An zweiter Stelle, Harrison und Konsorten glauben, daß der Vertriebene ein Mensch ist, was er nicht ist, und dies gilt insbesondere für die Juden, die niedriger als Tiere sind.“ (Tagebucheintrag General Pattons vom 16. September 1945)[6]
Veröffentlichungen
- Morgenthau-Plan Volltext
- Germany Is Our Problem – A Plan for Germany, Auszug in: Werner Symanek: Deutschland muß vernichtet werden, VAWS Verlag, 4. Aufl., Duisburg 1999, ISBN 3927773301, S. 117–138
Literatur
- Ulrich Bäcker: Roosevelts Mordquartett: Wie Henry J. Morgenthau, Theodore N. Kaufmann, Louis Nizer und Earnest A. Hooton sich zum Massenmord am deutschen Volk verschworen, Druffel & Vowinckel, 2007, ISBN 978-3806111842
Fußnoten
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