Stautner, Ludwig

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Ludwig Stautner (Lebensrune.png 4. Mai 1895 in Schrobenhausen, Oberbayern; Todesrune.png 5. Januar 1983 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger der Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

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Ludwig Stautner wurde am 4. Mai 1895 in Schrobenhausen geboren. Die nächsten Oberzentren befinden sich im rund 30 km entfernten Ingolstadt und 45 km entfernten Augsburg. Die Landeshauptstadt München liegt rund 60 km entfernt. Er trat er am 3. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Ersatzbataillon des 20. Infanterie-Regiments „Prinz Franz“ der Bayerischen Armee in Lindau am Bodensee ein. Mit diesem zeichnete er sich im Ersten Weltkrieg in Nordfrankreich an der Somme und der Schlacht bei Arras aus, bevor er ab 1915 innerhalb des neu aufgestellten Deutschen Alpenkorps in den Dolomiten, in Serbien und bei Verdun kämpfte. Für seinen beherzten Einsatz bei der Erstürmung von Fort Thiaumont sowie die persönliche Zerstörung eines feindlichen MG-Nestes wurde ihm am 8. August 1916 mit der Bayerischen Tapferkeitsmedaille in Gold die höchste Kriegsauszeichnung für Unteroffiziere und Mannschaften im Ersten Weltkrieg verliehen. Ebenfalls wurde er, seit Februar 1918 Leutnant der Reserve, mehrfach verwundet.

Als Oberleutnant, dann Hauptmann im Hunderttausend-Mann-Heer der Reichswehr mit dem III. Gebirgsjäger-Bataillon des bayerischen Infanterie-Regiments 19 in Kempten stationiert, kam er 1937 zum neu aufgestellten Gebirgsjäger-Regiment 98 und wurde am 1. August 1938 als Major Kommandeur des I. Bataillons des Klagenfurter Gebirgsjäger-Regiments 139 in der neu aufgestellten 3. Gebirgs-Division des Generalobersten Eduard Dietl. Für seinen Einsatz mit diesem Verband beim Unternehmen „Weserübung“ in der klassischen Bataillonsschlacht von Elvenes nahe dem nordnorwegischen Kriegshafen von Narvik wurde er am 20. Juni 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. In der Schlacht um Stalingrad und bei der Abwehr der Invasion in der Normandie als sogenannter Höherer Offizier 3 eingesetzt, erlebte Oberst Stautner das Kriegsende in den Westalpen als Kampfgruppenkommandeur „Aostatal“ mit der 5. Gebirgs-Division unter Generalmajor Hans Steets.

Gebirgs-Jäger-Regiment 139 in Norwegen

Ludwig Stautner in Norwegen mit MP 38
„Von Wesermünde aus stachen die Zerstörer am 6. April 1940 aus in See. Am 9. April 1940 wurde der Eingang des Ofotfjord erreicht. Die 1. und 6. Kompanie hatten den Befehl, die Küstenbatterien bei Havnnes und Ramnes zu nehmen. Die Befestigungen erwiesen sich aber als Scheinstellungen. Die restlichen Jäger wurden in Narvik und bei Bjerkvik an Land gesetzt. Das hier stationierte 13. norwegische Infanterieregiment leistete nur geringen Widerstand. Am 10. April 1940 kam es zu einem ersten Vorstoß britischer Zerstörer auf Narvik, bei dem zwei Zerstörer versenkt und zwei schwer beschädigt wurden. Die Versorgung der Gebirgsjäger war abgeschnitten, die Frachter mit dem schweren Gerät waren versenkt worden. Die Gebirgsjäger demontierten die Waffen der versenkten Zerstörer und stellten sie an Land auf. Von der 1. Kompanie wurden norwegische Truppen an der Erzbahn gestellt und nach einem lebhaften Gefecht am 13. April 1940 gefangen genommen oder nach Schweden abgedrängt. Am 13. April 1940 griffen die Briten ein zweites Mal an. Wieder sind es fünf Zerstörer die in den Fjord vor Narvik eindringen. Sie wurden durch das Schlachtschiff Warspite unterstützt.
Gegen diesen Gegner hatten die deutschen Zerstörer, bei denen sich Munitionsmangel bemerkbar machte, keine Chance. In schneller Folge werden die Zerstörer ‚Erich Koellner‘, ‚Erich Giese‘, ‚Diether von Roeder‘ und ‚Georg Thiele‘ versenkt. Folgende weitere Zerstörer werden von ihren Kommandanten in aussichtsloser Lage auf Fels gesetzt: ‚Hermann Künne‘, ‚Hans Lüdemann‘, ‚Bernd von Armin‘ und ‚Wolfgang Zenker‘. In den frühen Morgenstunden des 13. Mai 1940 landeten starke feindliche Abteilungen am Ostufer des Harjangen-Fjordes und nahmen das Lager Elvegardsmoen. Bis zum 28. Mai 1940 mussten sich die Gebirgsjäger aus Narvik zurückziehen. Sie igelten sich an der Erzbahn ein. Im Zuge der Niederlage in Frankreich zogen sich die Alliierten ab dem 3. Juni 1940 wieder aus Narvik zurück, am 8. Juni 1940 war die Stadt wieder fest in deutscher Hand. Das Regiment verblieb nun über ein Jahr lang in Nord-Norwegen. Am 1. Mai 1940 wurde aus der in Deutschland verbliebenen A-Staffel das Gebirgs-Jäger-Regiment 141 aufgestellt. Zunächst besetzte es einen Küstenverteidigungsabschnitt im Raum Narvik vom Tysfjord bis nach Gratangen. Der Abschnitt umfasste eine Küstenlänge (ohne Buchten, Fjorde und Inseln von 720 km. Zum Verteidigungsbereich gehörten außerdem die vorgelagerten Lofoten.“[1]

Ritterkreuz

Nach der Landung in Bjerkvik am 9. April 1940 vermochte Lautners Bataillon, die vielen britischen Angriffen der Royal Navy. trotz hoher Verluste, abzuwehren. Er führte inzwischen eine Kampfgruppe, die auch aus Besatzungsmitgliedern der Kriegsmarine bestanden, die ihre Zerstörer, mit dem die Gebirgsjäger als „Passagiere“ kamen, verloren hatten.

Am 24. April 1940 um 9 Uhr erhielt Major Lautner einen Funkspruch von Oberleutnant Bauer, Chef der 2. Kompanie in Lapphaugen, daß die Einheit (nur noch 150 Mann) seit 8.30 Uhr morgens unter schwerer Artilleriefeuer lag und der Feind angreifen würde. Danach brach der Funkkontakt ab. Um 16 Uhr bat er per Funk beim Regimentskommandeur Oberst Windisch in Elvegårdsmoen (etwa 15 km nördlich von Narvik südöstlich des Dorfs Bjerkvik) um Verstärkung, seine Bitte wurde aber abgelehnt, denn Narvik erlebte einen erneuten Angriff der Royal Navy. Lautner befahl seine Männer bei Elvenes sich nach Storvann zurückzuziehen, wo sich der Bataillonsgefechtsstand und die 13. Kompanie unter Viktor Schönbeck befand. Um 22 Uhr gab es wieder Funkkontakt zur 2. Kompanie.

In der Deckung eines Schneesturmes war es den Resten der Kompanie gelungen, sich aus Lapphaugen zurückzuziehen, allerdings ohne die Verwundeten und den beiden Granatwerfern. Sie waren in einem Gewaltmarsch inzwischen sieben Kilometer südlich gelangt. Um 22.30 Uhr kam eine erneute Meldung von Bauer: Die norwegischen Truppen übernachteten in Moen, Nylund und Dalsletten, aber, wie die Spähtrupps meldeten, mit nur spärlicher Bewachung. Sie wähnten sich in Sicherheit. Lautner zögerte nicht: Ohne bei Windisch anzufragen, plante er ein Stoßtruppunternehmen. Die 2. Kompanie sicherte aus dem Südwesten, ein Zug sicherte gen Osten, um einen möglichen Hinterhalt abzuwehren. Zwei Züge sowie der Skizug der unter Lautners Befehl stehenden 13. Kompanie von Schönbeck sollten sich aus dem westen kommend in drei Kolonnen den Norwegern nähern. Die schwere Kompanie gab der 13. Kompanie von der Straßenkreuzung Storfossen Rückendeckung.

Am 25. April 1940 um 4.40 Uhr trafen sich die Truppen an der Schule von Elvenes, es waren nur insgesamt 230 Gebirgsjäger, die beiden Zügen der stark dezimierten 13. Kompanie bestanden für sich alleine nur noch aus 74 Mann. Um 5.50 Uhr wurde zum Angriff geblasen. Die Streitmacht aus dem Westen kam trotz des noch tobenden Sturmes mit Sicht gleich null gut voran und überraschten die Norweger auf dem Hof Moen. Sie wehrten sich aus und vor den verschiedenen Gebäuden, aber die deutschen Gebirgsjäger griffen frontal an während zwei Gruppen links und rechts auswichen, um die 2. norwegische Kompanie nun aus drei Richtungen anzugreifen. Der norwegische Kompaniechef gehörte zu den ersten Gefallenen. Nach kurzer Zeit versuchten kleine Gruppen Norweger zu entkommen, während sich andere ergaben.

Nun wurden auch die 1. und 3. norwegische Kompanie angegriffen, die zwar von einer norwegischen Artillerie-Abteilung Unterstützung erhielten, allerdings feuerten die Batterien aufgrund der schlechten Sicht in ihre eigenen Reihen. Ein Gegenstoß der Norweger bleib im deutschen Feuer liegen. Dennoch litt Bauers 2. Kompanie schwer, die seit dem Marsch aus Lapphaugen völlig erschöpft war. Dennoch konnte endlich die 4. norwegische Kompanie im Raum Moen angegriffen werden. Die Gefechte dauerten noch bis 11 Uhr an, zur Mittagsstunde konnten deutsche und norwegische Sanitäter die Wahlstatt betreten. Als Lautner erfuhr, daß eine norwegische Bataillon anrückte und zwei weitere acht Kilometer im Norden standen, befahl er den Rückzug und nahm 144 Gefangene mit sich. Es war ein Husarenstreich gegen mit rund 2.500 Mann überlegene, aber überraschen inaktive Norweger.[2]

Auch Hauptmann Viktor Schönbeck (1910–1983), Chef der 13. Kompanie im III. Bataillon (zuletzt Oberstleutnant, dann später zuletzt Brigadier und Inspektor der Alpin- und Skiausbildung des Bundesheeres), Hans von Schlebrügge, der nach Lautners Verwundung das I. Bataillon übernahm, Hans Rohr (1912–1998), Leutnant der Reserve und Zugführer in der 7. Kompanie/II. Bataillon (zuletzt Major, dann später zuletzt Oberst des Bundesheeres) und Regimentskommandeur Alois Windisch sowie Oberstleutnant August Sorko, Kommandeur Gebirgs-Jäger-Regiment 137, der am 19. Juli 1941 als Oberst an der Ostfront fallen sollte, erhielten mit ihm gemeinsam am 20. Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Auszeichnungen (Auszug9

Literatur

  • Roland Kaltenegger: Oberst Ludwig Stautner – Von der Dolomitenfront im Ersten Weltkrieg zur Westalpenfront im Zweiten Weltkrieg, Flechsig Verlag, 2015, ISBN 978-3803500632

Fußnoten

  1. Gebirgs-Jäger-Regiment 139, Lexikon der Wehrmacht
  2. Henrik O. Lunde: Hitler's Pre-emptive War—The Battle for Norway, 1940, S. 302–306
  3. Dem Alpenkorps im Rahmen des 1. Jäger-Regiments unterstellt, kämpfte das Bataillon ab Juni 1915 auf dem Tre Sassi gegen italienische Kräfte. Während der Schlacht um Verdun gelang es dem Bataillon noch von Juni bis August 1916 in die Wabengräben nördlich Fleury ein- und auf die Fleuryhöhe vorzudringen. Aber der Erfolg konnte wegen der hohen Verluste und der allgemeinen Erschöpfung nicht weiter genutzt werden. Nach Verlegung im September 1916 nach Rumänien focht das Bataillon erfolgreich bei Hermannstadt. Es verblieb zum Kriegsende beim Alpenkorps und teilte dessen Geschicke.