Sturmartillerietruppe der Wehrmacht und Waffen-SS
Die Sturmartillerie war Bestandteil der Artillerietruppe, einer Truppengattung des Heeres der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Ihr Auftrag war die unmittelbare Feuerunterstützung der Kampftruppe im Nahkampf bzw. durch Direktbeschießung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entwicklung
Die Kriegserfahrungen des Ersten Weltkrieges hatten gezeigt, daß reine Infanterieverbände nur schwer einen Durchbruch durch die feindlichen Linien erzwingen konnten. Unter anderem fehlten Angriffsmittel, um gegnerische MG-Stellungen, die selbst bei starkem Unterstützungsfeuer der eigenen Artillerie niemals vollständig ausgeschaltet werden konnten, auszuschalten und damit hohe Verluste unter der angreifenden Infanterie zu vermeiden.
Der Chef der Operationsabteilung des Generalstabs des Heeres und spätere „Vater der Sturmartillerie“ General Erich von Manstein regte 1935 die Schaffung einer „Begleitartillerie auf Selbstfahrlafetten für Infanterie- und Panzerabwehr“, Sturmartillerie als kampfstarke und geländegängige Unterstützungswaffe für angreifende Infanterieverbände an und foderte:
- „[...] den Gedanken, auf den die Verwendung der Infanterie-Begleitwaffen des Ersten Weltkrieges zurückzuführen war, wieder aufzunehmen und den Möglichkeiten der fortgeschrittenen Technik entsprechend gepanzerte Geschütze auf Selbstfahrlafetten zur unmittelbaren Unterstützung der Infanterie einzusetzen.“
Truppendienstlich wurde die neue Truppe der Waffengattung „Artillerie“ zugeordnet und entwickelte sich daher unabhängig vom parallel erfolgenden Aufbau der Panzertruppe unter deren Generalinspekteur Heinz Guderian. Die Artillerieschule in Jüterbog gilt als „Wiege der Sturmartillerie“.
Waffensysteme
Typ | Geschütz | Baujahr | Stückzahl |
---|---|---|---|
Sturmpanzer I | 15 cm | 1938–40 | 38 |
Sturmgeschütz III | 7,5 cm | 1940–45 | ca. 12.000 |
StuIG 33 B | 15 cm | 1942 | 24 |
Sturmpanzer II | 15 cm | 1942 | 12 |
Sturmpanzer IV | 15 cm | 1942–44 | 282 |
Sturmhaubitze 42 | 10,5 cm | 1942–45 | 1.317 |
Sturmpanzer 38(t) | 15 cm | 1943–45 | 299 |
Sturmgeschütz IV | 7,5 cm | 1943–45 | 1.100 |
Sturmgeschütz M42(i) | 7,5 cm | 1943 | 294 |
Sturmpanzer VI | 38 cm | 1944 | 18 |
Uniform
Die Soldaten der Sturmartillerie trugen die Uniformen der Panzertruppe, allerdings in Feldgrau und ohne Totenkopf-Kragenspiegel.
Ritterkreuzträger der Sturmartillerie (Auswahl)
- Herbert Amann
- Heinz Angelmeier
- Dietrich Ascher
- Karl-Ludwig Barths
- Alfred Becker
- Konrad Brettschneider
- Karl Buckel
- Peter Ulrich Frantz
- Gerhard Hoppe
- Herbert Jaschke
- Kurt Kirchner
- Franz Kretschmer
- Kurt Kühme
- Johann Lutz
- Waldemar Lutz
- Joachim Lützow
- Wilhelm von Malachowski
- Josef Mathes
- Hugo Primozic
- Fritz Scherer
- Richard Schramm
- Karlheinz Schulz-Streeck
- Bodo Spranz
- Hans-Hermann Sturm
- Gottfried Tornau
- Wilhelm Wegener
Siehe auch
Literatur
- Franz Kurowski / Gottfried Tornau: Sturmgeschütze – „Die Panzer der Infanterie“,[1] Verlagshaus Flechsig, Würzburg 2006, ISBN 978-3881896399
Verweise
- Sturmartillerie
- Ritterkreuzträger der Sturmartillerie
- Liste der Ritterkreuzträger der Sturmartillerie
- Les Ritterkreuzträger de La Sturmartillerie des Wehrmacht (französisch)