Leyen, Ursula von der
Ursula Gertrud von der Leyen, geb. Albrecht ( 8. Oktober 1958 in Brüssel, Belgien), ist eine feministische Berufspolitikerin und seit dem 1. Dezember 2019 Präsidentin der EU-Kommission. Sie gehört der BRD-Blockpartei CDU an. Vom 17. Dezember 2013 bis zum 16. Juli 2019 stand sie dem Bundesministerium der Verteidigung der BRD vor. Am 16. Juli 2019 wurde von der Leyen, nachdem die Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten sie für den Posten bestimmt hatten, vom EU-Parlament als zukünftige Präsidentin der EU-Kommission pro forma bestätigt („gewählt“). Im BRD-Verteidigungsministerium folgte ihr Annegret Kramp-Karrenbauer nach.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Ursula Gertrud Albrecht stammt aus zwei sehr wohlhabenden, politisch und wirtschaftlich mächtigen Familien. Sie wurde am 8. Oktober 1958 in Brüssel als drittes Kind der Germanistin Heidi-Adele Albrecht (geb. Stromeyer; 2002) und des späteren niedersächsischen Ministerpräsidenten (1976–1990) Ernst Albrecht (CDU) geboren. Sie wuchs mit fünf Brüdern und einer Schwester ( 1971) auf.
Ausbildung
Ursula von der Leyen besuchte die Europäische Schule in Brüssel (1964–1971) und das mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium in Lehrte (1971–1976). Nach dem Abitur studierte sie zunächst von 1977 bis 1980 Volkswirtschaftslehre in Göttingen und Münster und war dazwischen 1978 an der London School of Economics. In ihrer Londoner Zeit gab sie sich den Pseudonym Rose Ladson, das war eine Anspielung auf den Nachnamen ihrer Urgroßmutter aus South Carolina.[1]
1980 wechselte sie an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), wo sie 1987 das medizinische Staatsexamen ablegte und ihre Approbation erhielt. Im selben Jahr kam ihr erstes von insgesamt sieben Kindern zur Welt (s. u.). Danach arbeitete sie ab 1988 als Assistenzärztin an der MHH-Frauenklinik, wo sie 1991 promoviert wurde (Dissertation: „C-reaktives Protein als diagnostischer Parameter zur Erfassung eines Amnioninfektionssyndroms bei vorzeitigem Blasensprung und therapeutischem Entspannungsbad in der Geburtsvorbereitung“).
Ihre Facharztausbildung zur Gynäkologin brach sie 1992 unvollendet ab. Von 1992 bis 1996 schloß sich ein VSA-Aufenthalt an. Nach ihrer Rückkehr begann sie 1997 ein Postgraduiertenstudium an der MHH, das sie 2001 mit dem Titel eines Master of Public Health (M. P. H.) abschloß. Daneben arbeitete sie von 1998 bis 2002 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung.
- Plagiatsvorwürfe
Im Herbst 2015 wurden Vorwürfe gegen von der Leyen erhoben, sie habe in ihrer Doktorarbeit wissenschaftliche Standards nicht ausreichend eingehalten. Die Universität, an der von der Leyen promovierte, prüft derzeit, ob ihr der Doktortitel entzogen werden muß.[2] Die Medizinische Hochschule Hannover hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ihren Doktortitel nicht aberkannt. „Das Muster der Plagiate spricht nicht für eine Täuschungsabsicht“, begründete im März 2016 die Hochschule die Entscheidung.[3]
Wirken
1990 trat Ursula von der Leyen der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) bei, nachdem ihr Vater von Gerhard Schröder (SPD) als Ministerpräsident von Niedersachsen abgelöst worden war. Politisch aktiv wurde sie jedoch erst nach ihrer Rückkehr aus den USA mit einer Mitarbeit im niedersächsischen CDU-Landesfachausschuß Soziales und Familie (1996/97). Später holte sie der CDU-Landesvorsitzende, Christian Wulff, in seinen Wirtschaftsgesprächskreis. 2001 engagierte sich von der Leyen erstmals öffentlich im Wahlkampf zur niedersächsischen Kommunalwahl im September, aus der sie als stellvertretende Ortsbürgermeisterin des Sehndener Stadtteils Ilten bei Hannover hervorging. Zudem übernahm sie als Ratsfrau den CDU-Fraktionsvorsitz im Stadtrat Sehnde (bis 10/2002), gehörte der Regionalversammlung für die Region Hannover an (Vorsitz im Ausschuß für Gesundheit und Krankenhäuser) und war bis 2004 kommunalpolitisch eingebunden.
Von 2003 bis 2005 war Ursula von der Leyen Sozialministerin im Kabinett des Ministerpräsidenten von Niedersachsen Christian Wulff, bevor sie im November 2005 als Familienministerin in das Kabinett von Angela Merkel berufen wurde.
Bei der Bundestagswahl 2009 wurde von der Leyen über die Landesliste Niedersachsen in den Deutschen Bundestag gewählt. Anschließend wurde sie am 28. Oktober 2009 im Kabinett Merkel II erneut als Familienministerin vereidigt. Nach dem Rücktritt Franz-Josef Jungs als Bundesminister für Arbeit und Soziales wechselte sie am 30. November 2009 in dessen Ressort. Die Leitung des Familienressorts übernahm daraufhin die hessische Bundestagsabgeordnete Kristina Schröder (geb. Köhler) (CDU).
Am 17. Dezember 2013 wurde von der Leyen die Leitung des Bundesverteidigungsministeriums übertragen (Kabinett Merkel III). Direkt nach ihrer Nominierung räumte sie ein, keinerlei Kenntnisse über die Bundeswehr zu haben, was sie in die witzig sein sollende Wendung faßte: „Ich habe nicht gedient.“[4]
Im Dezember 2019, auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, hat Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin ihren „European Green Deal“ vorgestellt (→ Klimalüge), wonach die EU bis 2050 „klimaneutral“ werden soll. Indirekt kündigte von der Leyen dabei Einfuhrzölle für nicht klimaneutral produzierte Waren an.[5] Die EU-Kommission geht zur Finanzierung ihres „Green Deal“ von ein Gesamtvolumen von bis 1,7 Billionen Euro aus.[6]
Leyen setzt sich für Lesben, Schwule und diverse Transsexuelle ein.[7]
Im August 2021 forderte sie die Einführung eines EU-Vermögensregisters.[8]
Politik
Propaganda
Das Politik-Weblog „Wortfeld“ berichtete im August 2007 über von der PR-Agentur A&B One in redaktionelle Radio-Beiträge gestreute Propaganda, mit der Ursula von der Leyen sich in ein ihr genehmes Licht rücken lassen wollte:
- „›Report Mainz‹ berichtet, daß im Auftrag des Bundesfamilienministeriums »vorproduzierte redaktionelle Hörfunkbeiträge über die neuen Familienleistungen mit O-Tönen der Bundesministerin« (Zitat von der Referenzenseite der betreffenden PR-Agentur A&B One!) im Radio gelandet sind. Angeblich sind diese Beiträge mehr als 300 mal ausgestrahlt worden.“
Zensurministerin
Von der Leyen hat dafür gesorgt, daß das „Zugangserschwerungsgesetz“ zur Zensur des Weltnetzes verabschiedet wurde, das vorgeblich der Bekämpfung der Kinderpornographie dienen soll, was allerdings gemeinhin für eine Ausrede gehalten wird. Als Reaktion auf das Vorhaben, Weltnetzseiten zu sperren und dabei geheime Sperrlisten unter Verwaltung des Bundeskriminalamtes (BKA) und ohne judikative Kontrolle zu verwenden, entstand im Frühjahr 2009 innerhalb der Netzkultur der Spitzname „Zensursula“.
Ausländer
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen forderte im November 2010 ihre Partei (CDU) auf, ihre Haltung zur Zuwanderung ins soziale Netz grundlegend zu ändern. Deutschland brauche mehr qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland:
- „Wir müssen in der Zuwanderung konsequent umsteuern. [...] Im Moment denken wir noch viel zu sehr an Massenarbeitslosigkeit und die Fehler in der Integrationspolitik der letzten 40 Jahre. Aber das Pendel schlägt um. Wir brauchen dringend zusätzliche kluge Köpfe, um künftig unseren Wohlstand zu sichern – egal woher sie kommen.“[10]
Im Mai 2013 wollte sie Millionen junge Ausländer in die BRD holen und, um Arbeitsplätze (über den Steuerzahler) finanzieren zu lassen, Kredite an Unternehmen vergeben.[11]
Siehe auch: Gastarbeiter
„Vereinigte Staaten von Europa“
Sie forderte als Konsequenz aus der Fed-Dollar-Euro-Krise einen Ausbau der politischen Union in Europa. „Mein Ziel sind die Vereinigten Staaten von Europa,“ sagte die CDU-Politikerin dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ laut Vorabbericht Ende August 2011. Beispiel sollten föderale Staaten wie die Schweiz, die BRD oder die USA sein.
Bundeswehr
Im Januar 2014 erkärt von der Leyen, sie wolle die Bundeswehr zu „einem familienfreundlichen Unternehmen umbauen“.[12] Hierfür ließ sie u.a. Schützenpanzer vom Typ Puma umbauen, damit diese auch für hochschwangere weibliche Soldaten geeignet sind.[13]
Gegenpositionen
Wolfgang Lieb kritisierte auf der Netzpräsenz NachDenkSeiten die Nähe Ursula von der Leyens zur Bertelsmann-Stiftung, insbesondere zu Liz Mohn, mit der zusammen sie als Buchautorin aufgetreten ist. Ihre Familienpolitik ordne sich wirtschaftlichen Interessen unter.[14]
Zitate
- „Ein Blick auf die demografische Entwicklung zeigt, wie sehr wir diese Kinder brauchen: In 20, 30 Jahren erwarten wir von diesen Kindern, daß sie innovativ und verantwortungsbewusst dieses Land tragen.“[15]
- „Von Daten über Infrastruktur bis hin zu Sicherheit und Demokratie, Technologie und fairen Steuern – all dies sind Themen, die mit dem digitalen Wandel auf dem Tisch liegen. Meine Damen und Herren, die Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit und diese Beschleunigung des Wandels werden beide Treiber des Great Reset sein. Und ich sehe dies als eine beispiellose Gelegenheit. Es ist gut, einen Freund im Weißen Haus zu haben. Wir sollten nicht vergessen, welche Art von Stärke wir entwickeln können. Wir brauchen eine neue Agenda und natürlich müssen wir mit dem dringendsten Thema beginnen, COVID-19.“[16]
Mitgliedschaften / Ämter
Ursula von der Leyen wurde Mitglied im Arbeitskreis Ärzte der CDU Niedersachsen (1999) sowie des Verwaltungsrates der Niedersächsischen Gesellschaft für Landesentwicklung und Wohnungsbau mbH (NILEG).
- CDU
- Deutscher Bundestag
- CDU/CSU-Fraktion
- Kabinett Merkel I
- Kabinett Merkel II
- Kabinett Merkel III
- Bundessicherheitsrat
- Bundesministerium der Verteidigung
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales
- Bilderberg-Konferenz 2015, 2018, 2019
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Festliche Operngala Berlin
- Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport
- Christoph-Metzelder-Stiftung
- Förderstiftung MHH PLUS
- Mädchenchor Hannover
Auszeichnungen und Ehrungen
- 2014: „Sprachpanscherin des Jahres“ des Vereins Deutsche Sprache[17]
- 2009: Big Brother Award – Sie habe „innerhalb des letzten Jahres ein System zur Inhaltskontrolle im Internet vorangetrieben, das zu einer Technik von orwellschen Ausmaßen heranwachsen kann,“ hieß es zur Begründung.[18] (→ Weltnetz-Zensur)
Familie
Ursula von der Leyen heiratete 1986 den späteren Geschäftsführer einer Biotec-Firma, Heiko von der Leyen. Das Paar bekam sieben Kinder: David ( 1987), Sophie ( 1989), Donata ( 1992), Victoria und Johanna ( 1994), Egmont ( 1998), Gracia ( 1999).
2007 zog die Familie auf das Anwesen ihres Vaters in Burgdorf-Beinhorn.
Als EU-Kommissionspräsidentin erhält Ursula von der Leyen monatlich 32.500 Euro. Sie verfügt über ein geschätztes Vermögen in Höhe von drei Millionen Euro.[19] Ihr Ehemann ist seit dem Corona-Jahr 2020 Direktor des US-amerikanischen Biotech-Unternehmens Orgenesis, das sich mit Zell- und Gentherapien beschäftigt.[20][21]
Siehe auch
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Gemeinsam mit Maria von Welser: Wir müssen unser Land für die Frauen verändern. C. Bertelsmann, München 2007, ISBN 978-3-570-00959-8
- Gemeinsam mit Liz Mohn: Familie gewinnt. Bertelsmann-Stiftung, April 2007, ISBN 978-3-89204-927-2
Verweise
- Verein deutsche Sprache: Ursula von der Leyen ist Sprachpanscher 2021, undatiert (2021) – als seit Einführung der jährlichen Negativauszeichnung (1997) bisher einzige Person zum zweiten Mal
- Kurzer Lebenslauf
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Von der Leyen verteidigt Anti-Rechts-Strategie, netzeitung.de, 22. August 2007
- Geldsegen für die Falschen, Junge Freiheit 36/07, 31. August 2007
- Ankara lässt von der Leyen Bundeswehr in Incirlik besuchen, 27. Juni 2016; mit der Meldung: „Ihrem Staatssekretär hatte die Türkei den Besuch der Bundeswehrsoldaten in Incirlik verweigert. Verteidigungsministerin von der Leyen darf nun in die Türkei reisen.“
- Karikatur
- Götz Wiedenroth, 5. Juli 2019: Von der Leyen: Karriere-Operateurin auf dem Weg nach Brüssel bringt eine Organspende aus Deutschland mit.
Fußnoten
- Geboren 1958
- Präsident der Europäischen Kommission
- Deutscher Politiker
- Selbsthassender Deutscher
- CDU-Mitglied
- BRD-Politiker
- Gesundheitsminister (Niedersachsen)
- Familienminister (Niedersachsen)
- Landtagsabgeordneter (Niedersachsen)
- Bundestagsabgeordneter (Niedersachsen)
- Bundesfamilienminister
- Bundesarbeitsminister
- Bundesverteidigungsminister
- CDU-Bundesvorstand
- Bilderberger
- Träger des Ordens für Verdienste um Litauen (Großkreuz)
- Politiker (21. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Person (Hannover)
- Pseudonym