Kempf, Werner

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Werner Kempf (1886-1964)

Werner Kempf (Lebensrune.png 9. März 1886 in Königsberg; Todesrune.png 6. Januar 1964 in Bad Harzburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, der Kaiserlichen Marine, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe, Eichenlaubträger und „Sonderbeauftragter des Oberbefehlshaber West“ unter Generalfeldmarschall Albert Kesselring im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Wetzlarer Anzeiger vom 11. August 1942
Werner Kempf (rechts) bei einer Lagebesprechung mit Hermann Breith (Mitte) und Walter Chales de Beaulieu (links) während dem Unternehmen „Zitadelle“ bei Kursk am 21. Juni 1943

Werner Kempf wurde als Sohn eines preußischen Oberstleutnants geboren. Er absolvierte von 1897 bis 1905 seine schulische und vormilitärische Ausbildung im preußischen Kadettenkorps in Karlsruhe, Oranienstein und Groß-Lichterfelde.

Am 14. März 1905 trat er als Fähnrich in das 6. Westpreußische Infanterie-Regiment Nr. 149 in Schneidemühl ein. Dort erfolgte am 18. August 1906 seine Ernennung zum Leutnant. Nach Adjutantentätigkeit und Generalstabsausbildung bekam er am 1. Oktober 1912 die Versetzung zum II. Seebataillon der Marine-Infanterie unter Major Paul von Lettow-Vorbeck nach Wilhelmshaven. Vom 1. April 1913 bis 31. März 1914 wurde Kempf als Ausbilder der Seekadetten auf den Großen Kreuzer SMS „Vineta“ kommandiert. Während seines Bordkommandos nahm er an der Auslandsreise der „Vineta“ nach Südamerika und in die Karibik teil. Hier befehligte er einen Monat das Landungscorps des Kreuzers in Haiti, das während der bürgerkriegsähnlichen Unruhen in der Inselrepublik deutsche Interessen schützen und vertreten sollte. Nach dem Ende der 204-tägigen Seereise kehrte Kempf als Bataillonsadjutant zu seinem See-Bataillon zurück.

Erster Weltkrieg

Mit Beginn des 1. Weltkriegs wurde Kempf Adjutant im Marine-Infanterie-Regiment 2 an der Westfront und dort 1916 Hauptmann im Generalkommando des Marine-Korps und schließlich Generalstabsoffizier der 2. Marine-Division.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Ende des Krieges kämpfte er bei der Marine-Brigade „Ehrhardt“ (seit dem 1. Oktober 1919) gegen die kommunistischen Räte-Aufstände in Wilhelmshaven und München, sowie bei dem 1920 stattfindenden Lüttwitz-Kapp-Aufstand in Berlin. In die Reichswehr übernommen, begann er sich für die Beweglichkeit und Panzerung von Heeresverbänden zu interessieren und wurde 1928 Ia in der Inspektion Heeresmotorisierung und 1934 Chef des Stabes der Inspektion der Panzertruppe. Seinen ersten Verband übernahm er am 10. November 1938 mit der Panzer-Brigade 4 in Stuttgart.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg führte er die so genannte Division „Kempf“, ein gemischter Verband aus Verbänden des Heeres und der Waffen-SS. Aus diesem Verband entstand die 6. Panzer-Division mit der er auch in Frankreich kämpfte und wofür er am 3. Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt. Als Kommandierender General des XXXXVIII. Armeekorps (mot.), später Panzer-Korps, zog er in den Rußlandfeldzug. Er erlebte die Schlachten von Brjansk und Wjasma, Kiev, den Übergang über den Dnjepr, Kursk, Woronesh und den Stoß innerhalb der Panzergruppe Hoth bis nach Stalingrad. Für diese Abfolge von erfolgreich geschlagenen Schlachten erhielt Kempf am 10. August 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Danach wurde er in die Führerreserve versetzt und mit der Leitung eines Divisionsführer-Lehrganges betraut.

Am 20. Februar 1943 erfolgte seine Ernennung zum Oberbefehlshaber der Armeegruppe bzw. Armee-Abteilung „Kempf“,[1] mit der er an der Schlacht um Charkow und Kursk teilnahm. Das Scheitern der Offensive bei Kursk hatte für Kempf entscheidende Folgen, so erhielt er nie wieder ein Frontkommando, sondern wurde nur noch im rückwärtigen Bereich eingesetzt, so als Wehrmachtsbefehlshaber Ostland und ab Herbst 1944 im Westen.

Endkampf und Nachkriegszeit

Ein beginnendes Herzleiden schränkte jedoch die weitere Verwendung des Generals ein, der nach dem Krieg und VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft (Mitte April 1945 im Ruhrkessel bis 1947) im Harz lebte.

Tod

Am 6. Januar 1964 verstarb General der Panzertruppe a. D. Werner Kempf in Bad Harzburg und wurde auf dem dortigen Stadtfriedhof beigesetzt, wenige Schritte vom Grab des Generalmajors Walter Knoblauch entfernt.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Kaiserreich

Drittes Reich

Verweise

Fußnoten

  1. Aufgestellt am 21. Februar 1943 durch die Umbenennung der Armee-Abteilung „Lanz“ bei der Heeresgruppe B in Südrußland. Der Abteilung gehörte u. a. die 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ an. Am 22. August 1943 in 8. Armee umgewandelt.
  2. 2,0 2,1 2,2 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.127
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.436