Wiesengrund-Adorno, Theodor

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Prof. Dr. Theodor W. Adorno (1968)

Theodor Ludwig Wiesengrund-Adorno (Lebensrune.png 11. September 1903 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 6. August 1969 in Visp, Schweiz) war ein Jude, der sich zeitweilig in Deutschland aufhielt. Er betätigte sich als neomarxistischer Pseudophilosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist. Als Direktor des privaten Frankfurter Instituts für Sozialforschung ab 1959 prägte er mit Horkheimer und Marcuse die sogenannte „Neue Linke“ und war ein profilierter Theoretiker der Umerziehung.

Werdegang

Herkunft

Max Horkheimer (links) mit Theodor W. Adorno (vorne rechts) und Jürgen Habermas (hinten rechts) in Heidelberg, 1965.

Adorno wurde am 11. September 1903 in Frankfurt am Main als einziges Kind des zum Protestantismus übergetretenen, früher jüdischen Weingroßhändlers Oskar Wiesengrund geboren und evangelisch getauft.[1] Seine nichtjüdische Mutter, Tochter eines französischen Offiziers korsischer Abstammung, war die Sängerin Maria Calvelli-Adorno della Piana.

Ausbildung

Wiesengrund-Adorno besuchte das Gymnasium in Frankfurt, das er 1921 vorzeitig abschloß. Parallel dazu studierte er zwischen 1919 und 1925 am Hochschen Konservatorium Musik bei Bernhard Sekles (Komposition) und bei Eduard Jung (Klavier). In Wien ließ er sich von Arnold Schönberg unterweisen. Gleichzeitig absolvierte er an der Frankfurter Universität ein Studium der Soziologie und Philosophie und promovierte 1924 bei Hans Cornelius mit einer Dissertation über Edmund Husserl („Über die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie“) zum Dr. phil. Schon Jahre vorher hatte er den späterhin berühmten Sozialwissenschaftler Siegfried Kracauer kennengelernt, der zu seinem Freund und Mentor avancierte und ihm die „Kritik der reinen Vernunft“ von Immanuel Kant näherbrachte.

Adorno kehrte 1927 nach Frankfurt zurück und habilitierte sich 1931 dort als Privatdozent für Philosophie bei Paul Tillich mit einer Arbeit wiederum über Husserl. Er erklärte bei seiner Antrittsvorlesung am 8. Mai 1931, daß die Soziologie die wichtigste Wissenschaft für die Philosophie sei.

Seit 1930 war er Assistent am Frankfurter Institut Horkheimers (was wegen dessen eindeutigen Ausrichtung auch „die Marxburg“ genannt wurde), mit dem er bereits seit 1922 in Verbindung stand. Er ließ „in einigen seiner musikkritischen Arbeiten jener Jahre keinen Zweifel daran, daß er zu den Anhängern des Klassenkampfes und der klassenspezifischen Zurechenbarkeit von Werken der Philosophie und der Kunst gehörte“.[2]

Wirken

Noch während seiner Ausbildung war Adorno von 1921 bis 1922 für die Redaktion der „Neuen Blätter für Kunst und Literatur“ und auch schon als Musikschriftsteller (Aufsätze über Schubert, Mozart, Hindemith usw.) tätig gewesen. 1925 war er Kompositionsschüler Alban Bergs in Wien. Er widmete sich dann schriftstellerischer und kompositorischer Tätigkeit. So komponierte er in den 1920er Jahren einige Streichquartette, Lieder nach Versen von Georg Trakl sowie einige Orchesterstücke.

Seit 1929 schrieb Adorno als Redakteur für die Kulturzeitschrift „Anbruch“. Den Versuch einer Annäherung (er lobte als Musikkritiker Vertonungen von Gedichten des NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach) wies das Deutsche Reich 1933 schroff zurück. Adorno mußte Deutschland verlassen, nachdem die deutschen Behörden darauf aufmerksam geworden waren, daß er mit dem Bewußtsein von Kindern mittels musikalischem Ausdruck gespielt hatte. Bekannt als „Karl Marx der Musik“, hatte er seine theoretische Methode, Musik zu komponieren, von Alban Berg, dem „musikalisch Radikalen“, übernommen, der die Tonalität zeitgenössischer, traditioneller Musikklänge in Frage stellte. Adorno nannte seinen Klang „korrosive Unakzeptierbarkeit“. Er spiegelte die Worte und Werke von Karl Marx in seiner Musik wider. Während Marx sich auf den wirtschaftlichen Aspekt konzentrierte, legte Adorno seinen Schwerpunkt auf die Rolle, die die Kultur in der Aufrechterhaltung des politischen Gleichgewichts spielt.

Nach der Auflösung des Frankfurter Instituts lebte Adorno zunächst ab 1934 vier Jahre vorwiegend in England, mit gelegentlichen Besuchen Deutschlands. 1938 setzte sich Adorno dann in die Vereinigten Staaten ab. Dort avancierte er zu einem der Väter der Umerziehung. Auf Vermittlung seines jüdischen Freundes Max Horkheimer kam er ans Institute for Social Research in Neuyork, wo er sich als Soziologe betätigte. Dabei konstruierte er mit Horkheimer die „autoritäre Persönlichkeit“, um den hohen Wert der Ordnung und des Ordnungsstrebens der Weißen zu verunglimpfen und zu dämonisieren. Auch erfand er Erkennungsmerkmale des „faschistischen Menschen“, sie wurden später von den westlichen Besatzungstruppen bei der Beurteilung und Klassifizierung der Deutschen angewendet und wichtige Maßstäbe für die Umerziehung und Lizenzvergabe.[3]

Ab 1944 hatte Adorno eine Anstellung als Direktor am „Project on the Nature and Extent of Antisemitism“ der Universität Berkeley. 1949 kehrte er nach Westdeutschland zurück.

1949 bekam Adorno eine Stelle als Professor für Soziologie in Frankfurt, wo er vor allem als Herausgeber der „Frankfurter Beiträge zur Soziologie“ (später mit Ludwig von Friedeburg) hervortrat und Schriften zur progressiven marxistischen Soziologie und Ästhetik verfaßte. Ab 1958 leitete er als Horkheimers Nachfolger das Institut für Sozialforschung und tat sich in der neuen Vergangenheitsbewältigungswelle ab Winter 1959 hervor. Er forderte die Notwendigkeit einer besonderen „Erziehung nach Auschwitz“ und verkündete: „Alle Kultur nach Auschwitz samt der dringlichen Kritik daran ist Müll.“[4] Er fand dabei genügend Nachbeter bis hin zu dem Buch „Erziehung nach Auschwitz“ in der multikulturellen Gesellschaft von Bernd Fechler im Jahre 2000. Er versuchte eine „Logik des Zerfalls“ zu erarbeiten, wobei er die Klarheit des Denkens und der Sprache als Fetisch herabwürdigte.

Bezeichnenderweise wandte sich Adorno gegen die klassische deutsche Philosophie, besonders den Deutschen Idealismus, und erwies sich als scharfer Gegner des besonderen „deutschen Denkens“. Zusammen mit seinem damaligen Assistenten Jürgen Habermas erreichte er Mitte der 1950er Jahre durch eine Intrige, daß der bedeutende Philosoph und Anthropologe Arnold Gehlen, der vor dem Zweiten Weltkrieg in Leipzig, Königsberg und Wien gelehrt hatte und 1947 in der Verwaltungshochschule Speyer untergekommen war, nicht an die Universität Heidelberg berufen wurde, noch jahrelang vom akademischen Leben ausgeschlossen blieb und erst 1962 einen im Grunde nicht angemessenen Ruf an die Technische Hochschule Aachen erhielt (siehe S. 89 ff.).[3]

Zunächst das Idol der linken Studenten, wurde Adorno von ihnen ab 1967 wegen seiner Ablehnung der Gewalt verachtet, besonders als er im Januar 1969 sein von rebellierenden Gruppen besetztes Institut von der Polizei räumen ließ. Im Sommersemester 1969 mußte er seine Vorlesung wegen massiver Störungen abbrechen. Neben der „Dialektik der Aufklärung“ (1947 mit Max Horkheimer) gilt als sein Hauptwerk die „Negative Dialektik“ (1966), worin er sich in radikaler Absage an die abendländische Philosophie gegen den Idealismus wendet und – wie Horkheimer – die Metaphysik leugnet sowie die Ontologie ablehnt. Weitere Werke sind „Philosophie der Neuen Musik“ (1949), „Minima Moralia“ (1951), „Dissonanzen“ (1956).

Aus der „Frankfurter Schule“ stammte ein Großteil des inzwischen im Ruhestand angekommenen linken akademischen Establishments der BRD.

Adorno und der Nationalsozialismus

Adornos kurzzeitige Hoffnung, innerhalb des nationalsozialistischen Deutschlands eine Nische für sich aufzutun und dann weiter publizieren zu können, könnte die Ursache dafür gewesen sein, daß er 1933 das Sendeverbot von „Negerjazz“ lobte, durch das „nicht der Einfluß der Negerrasse auf die nördliche ausgemerzt“ werde, „auch kein Kulturbolschewismus, sondern ein Stück schlechtes Kunstgewerbe“. Gleichzeitig lobte er damals die Vertonungen der Gedichte des Reichsjugendführers Baldur von Schirach durch Heribert Müntzel.

Deutschfeindliche Äußerungen

In Briefen offenbart sich Adornos sadistischer Haß auf die Deutschen:

  • „Ich glaube, daß militärisch das Schicksal Deutschlands besiegelt ist, jetzt schon, ehe die Macht der Alliierten ihre Höhe erreicht hat, und fast muß man bitten, daß es nicht zu schnell geht: daß nicht ein politischer Zusammenbruch erfolgt, der den Deutschen die offene militärische Niederlage erspart [...] Ich habe nichts gegen die Rache als solche, wenn man auch nicht deren Exekutor sein möchte – nur gegen deren Rationalisierung als Recht und Gesetz. Also: möchten die Horst Güntherchen in ihrem Blut sich wälzen, und die Inges den polnischen Bordellen überwiesen werden, mit Vorzugsscheinen für die Juden.“ — Theodor W. Adorno in einem Brief an seine Eltern, 26. September 1943[5][6]
  • „Alles ist eingetreten, was man sich jahrelang gewünscht hat: das Land vermüllt, Millionen von Hansjürgens und Utes tot.“ — Theodor W. Adorno in einem Brief an seine Eltern, 1. Mai 1945[7][8]

Auszeichnungen

Im medialen, akademischen und politischen Betrieb der OMF-BRD fiel und fällt Adorno unter obligatorische Judäolatrie. 1954 gab man ihm die Schönberg-Medaille. Im August 1959 wurde er mit dem Berliner Kritikerpreis 1958/59 für Literatur ausgezeichnet, 1963 mit der Frankfurter Goethe-Plakette. Seit 1976 spendiert die Stadt Frankfurt/M. alle drei Jahre den mit 50.000 Euro aus Steuergeldern dotierten Theodor-W.-Adorno-Preis.

Familie

Seit 1937 war er mit Margarete Adorno, geb. Karplus, verheiratet.

Zitate

  • „In der Frankfurter Rundschau findet sich ein Artikel, der an Golo Manns Rückkehr aus dem Exil erinnert. Im Jahr 1963 sollen Horkheimer und Adorno seine Berufung an die Frankfurter Universität verhindert haben, indem sie bei den zuständigen Stellen auf seine Homosexualität, seine ‚psychologischen Schwierigkeiten‘, ja sogar seinen vorgeblichen ‚heimlichen Antisemitismus‘ anspielten, hübsch indirekt, doch wirkungsvoll. Wir, die jungen Leser der älteren Kritischen Theorie, ahnten damals nicht, auf welcher Flamme die bewunderten Autoren ihre Suppe kochten. Keiner konnte sich einen Begriff davon machen, wie konsequent die Mannschaft um Adorno an der Absicherung ihrer Einflußpositionen arbeitete, innerhalb der Hochschule wie in den Medien. Außer den direkten Opfern ihrer Intrigen gab es praktisch niemanden, der seinerzeit bemerkt hätte, was diese Akteure sich erlauben konnten, moralisch gedeckt durch ihren Opferstatus, intellektuell gesichert durch ihre Stellung auf den Kommandohöhen von Theoriekonstrukten, deren Schwächen man sich erst viel später zu bemerken gestattete. Ich erinnere mich recht gut: Als ich vor vielen Jahren auf die vernichtenden Urteile Hannah Arendts über Adornos Charakter stieß, dachte ich zuerst, das könne man wohl nur durch eine Idiosynkrasie bei der urteilsstarken Dame erklären. Es mußte viel Zeit vergehen, bis mir klar wurde, daß Arendts Äußerungen nichts mit ihren Empfindlichkeiten, aber viel mit ihrer moralischen Hellsicht zu tun hatten.“Peter Sloterdijk[9]

Siehe auch

Literatur

  • Kevin MacDonald: Die Kultur der Kritik. Eine evolutionäre Analyse jüdischer Einflüsse auf intellektuelle und politische Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Verlag libergraphix, Erscheinen angekündigt für 2013
  • Rolf Kosiek: Die Machtübernahme der 68er. Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen, Grabert-Verlag, Tübingen, 2001 (Klappentext)
  • Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie, München, 2003

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. Er nannte sich später nur noch nach den zweiten Namen seiner Mutter, der Tochter eines korsischen Offiziers.
  2. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung, München, 1988, S.113
  3. 3,0 3,1 Rolf Kosiek: Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen - Grabert/Hohenrain-Verlag 2001 und weitere Auflagen
  4. Theodor W. Adorno, 1966, S. 357
  5. Theodor W. Adorno: Briefe an die Eltern – 1939 bis 1951. Herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003
  6. Rezension „Briefe an die Eltern – 1939 bis 1951“ Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 18. August 2003, abgerufen am 13. September 2012
  7. Theodor W. Adorno: Briefe an die Eltern – 1939 bis 1951. Herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003
  8. Rezension „Briefe an die Eltern – 1939 bis 1951“ Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 18. August 2003, abgerufen am 13. September 2012
  9. Peter Sloterdijk: Zeilen und Tage. Notizen 2008–2011. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42342-4, S.157f.