Antideutsche Teilungspläne
Unter Antideutschen Teilungsplänen versteht man die Bestrebungen, den deutschen Nationalstaat zu teilen oder gar als Staat völlig auszulöschen. Bereits Napoleon hatte dies versucht, indem er das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zerstörte und den Rheinbund schuf. Nach der Reichsgründung 1871 kamen die ersten Teilungspläne für das Deutsche Reich während des Ersten Weltkrieges auf; in der US-amerikanischen Zeitschrift „Life“ wurde, während die USA offiziell noch neutral waren, eine Karte abgedruckt, wonach Deutschland und Österreich zwischen seinen Nachbarstaaten Frankreich, Ungarn, Polen, Rußland sowie Belgien aufgeteilt werden sollte, wobei Frankreich den größten Teil bekommen hätte und bis nach Wien gereicht hätte. [2] Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen weitere Teilungspläne auf, die dann schließlich zu den gegenwärtigen Gebietsverlusten des besiegten Reiches führten. Ziel war es, Deutschland seiner Ressourcen zu berauben, um es abhängig zu machen. Dies geschah nach dem Ersten Weltkrieg vor allem durch den Raub der rohstoffreichen Gebiete Eupen-Malmedy und Oberschlesien, um die Rohstoffgrundlage der deutschen Industrie zu zerstören und nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Annexion Ostdeutschlands, um Deutschland der landwirtschaftlichen Überschußgebiete zu berauben. Seitdem ist Restdeutschland weder industriell noch landwirtschaftlich in der Lage, sich selbst zu versorgen.
Inhaltsverzeichnis
Gebietsannexionen von 1919
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurden dem besiegten Deutschen Reich umfangreiche Gebietsannexionen aufgezwungen, was in Widerspruch zur Haager Landkriegsordnung stand bzw. steht: Im Westen fiel das seit 1871 zum deutschen Staat gehörige Elsaß-Lothringen an Frankreich und im Osten bemächtigte sich Polen der deutschen Gebiete Posen und Westpreußen. Im Norden fiel der obere Teile Schleswigs an Dänemark. Betrachtet man die Gebietsabtrennungen nach den Volksgrenzen, so erscheint die Abtrennung Nordschleswigs vordergründig gerechtfertigt, da in dieser Region damals Dänen in der Mehrzahl gelebt haben sollen. Hingegen waren sowohl Elsaß-Lothringen als auch die beiden ostdeutschen Provinzen mehrheitlich von Deutschen besiedelt.
Auch Deutsch-Österreich mußte Gebiete abtreten. Die Annexion Südtirols durch den italienischen Staat jedoch stellt nach wie vor eine ungerechtfertigte Handlung dar, da Südtirol mehrheitlich von Deutschen bewohnt war und ist; die sogenannten Welsch-Tiroler bewohnten die Gebiete südlich von Südtirol.
Pläne aus einer französischen Zeitung 1913
(Quelle: National-Atlas)Wiener Zeitung, Extraausgabe, 23. Mai 1915. Schon damals als interessantes Detail die derzeitige Oder-Neiße-Linie, Preußen auf das Gebiet der ehemaligen DDR beschränkt, Wiederbelebung des Rheinbundes, Abtrennung von Südtirol, Zurückdrängung des deutschen Zuganges vom Mittelmeer. Böhmen, Mähren, der östliche Teil von Restösterreich und Ungarn sollten jedoch Teil des Bundesstaates bleiben.
Kuffnerkarte mit geforderter Adriaenklave Istrien. Der Zugang sollte über den tschechischen Korridor realisiert werden. Der deutschen Bevölkerung verbleibt lediglich ein „Deutsches Reservat“, der deutsche Zugang zu Nord- und Ostsee ist auch nicht mehr gegeben.
Pläne der „Action française“ aus dem Jahr 1915 mit deutschen Kleinstaaten und der Oder-Neiße-Linie als Ostgrenze zu Rußland
Kriegsziele Frankreichs: Die Karte von 1915 zeigt verblüffende Ähnlichkeiten mit dem heutigen Mitteleuropa. Allerdings wird Böhmen (richtigerweise) zu Deutschland gerechnet. Der österreichische Teil Deutschlands ist jedoch abgetrennt, Ostdeutschland polnisch annektiert.
Bereits 1915 geplante Zerstückelungs- und Zerstörungspläne gegen Deutschland[3]
Aus dem Buch von Karl Heise
„Entente-Freimaurerei und Weltkrieg“,
(erschienen 1920!)
Frappierende Ähnlichkeit mit dem Territorium der gegenwärtigen Groß-BRDaus: Personal-Amt des Heeres (Hg.):
Wofür kämpfen wir? (Januar 1944)[4]
Teilung 1945
Bereits während des Zweiten Weltkrieges kamen neue Pläne zur staatlichen Auslöschung Deutschland auf, so wie z. B. der berüchtigte Morgenthau-Plan. Dieser sah vor, Deutschland in mehrere Kleinstaaten zu zerlegen und das Reich zu einem reinen Agrarstaat zu machen. Ein weiterer Plan kam von dem VS-amerikanischen Publizisten Kaufman, der sogenannte Kaufman-Plan, der die völlige Aufteilung Deutschlands (inklusive Österreichs) zwischen seinen Nachbarländern vorsah. Nach Bekanntwerden wurde in den USA jedoch propagiert, daß es sich hierbei lediglich um eine Einzelansicht handele.
Ein weiterer recht absurder Teilungsplan war von Churchill 1943 auf der Konferenz von Teheran (im besetzten und aufgeteilten Iran) vorgestellt worden. Demnach wären drei deutsche Staaten erschaffen worden, ein nord-, ein west- und ein süddeutscher Staat. Zu diesem süddeutschen Teilstaat hätte neben Bayern, Österreich und Baden-Württemberg auch Ungarn gehört. Churchill wollte damit offenbar verhindern, daß die Kommunisten auch Ungarn in ihren Machtbereich bringen, jedoch wäre die Schaffung eines solchen Vielvölkerstaates nicht von besonderem Vorteil gewesen, da z.B. die Magyaren bereits längerfristig für ihre nationale Selbstbestimmung gekämpft hatten. Dies hatten sie auch später in den 50er Jahren getan, als sie sich gegen den Sowjet-Imperialismus erhoben. Der Plan Churchills zeigt jedoch, wie stark die politischen Vorstellungen insbesondere der westalliierten Siegermächte damals in Widerspruch zum Selbstbestimmungsrecht der Völker standen.
Churchills Plan auf der Konferenz von Teheran 1943
Morgenthau-Plan zur Teilung Deutschlands aus dem Jahr 1944
Durchgeführte Teilungen Deutschlands 1945 in Ost-, West- und Mitteldeutschland (Deutsch-Österreich mit Anschlußverbot)
Moderne Teilungsvorstellungen und Seperatismusbestrebungen
Auch heute sind die Ideen einer Aufteilung Deutschlands nicht völlig verschwunden. Es gibt zwar keinen Staat mehr, der offen die Teilung oder Auslöschung Deutschlands fordern würde, dafür aber fallen immer wieder einzelne Personen mit solchem deutschfeindlichen Gedankengut auf, die meisten davon zählen selbst zum deutschen Volk. So äußerte sich der vor allem durch Drogenexzesse bekannt gewordene Literat und Kabarettist Wolfgang Neuss, daß es für Europa das Beste wäre, wenn „Frankreich bis an die Elbe reicht und Polen direkt an Frankreich grenzt.“ [5] Im September 1989 fiel auch die Grünen-Politikerin Sieglinde Frieß mit einer im Wortlauf fast identischen Aussage zur völligen Aufteilung Deutschlands auf. [6]
Die separatistische Bayernpartei etwa strebt einen unabhängigen bayerischen „Nationalstaat“ (unter Beibehaltung der fränkischen und schwäbischen Gebiete) an, will somit den Beitritt Bayerns zum Deutschen Reich von 1871 rückgängig machen.
Hinzu kommt, daß durch die derzeitige Politik früher oder später eine Auflösung der Nationalstaaten zu einem europäischen Staat geplant ist, wodurch dann auch Deutschland in einem Euro-Staat aufgehen würde. Viele führenden Politiker der BRD propagandieren hierbei die Schaffung einer Gebildes mit dem Namen „Vereinigte Staaten von Europa“.
Siehe auch
- Teilungen Preußens
- Deutsche Teilvereinigung
- Deutsche Frage
- Antideutsche
- Tschechischer Korridor
- Polnischer Korridor
Verweise
- nexusboard: Vernichtungspläne für Deutschland
- globalsecurity.org: CHAPTER IX, Tripartite Agreements, The Surrender Instrument (englisch)
- „Regierungschef“ (HTML|PDF) in: Karl Dönitz: Zehn Jahre und Zwanzig Tage, Athenäum-Verlag, Bonn 1958
Literatur
- Rolf Badstübner: Die geheimgehaltenen und verleugneten sowjetischen Zerstückelungsabsichten gegenüber Deutschland und das Dilemma der KPD. In: UTOPIE kreativ, H. 83 September 1997, S. 69-76 (PDF)
- Onésime Reclus: Die Zerstückelung Deutschlands. Leipzig 1915 (PDF-Datei)
- Josef Neumann: Die Zerschmetterung Deutschlands. Die Kriegsziele unserer Feinde im Spiegel ihrer eigenen Äußerungen. Im Auftrage der Auskunftstelle vereinigter Verbände zusammengestellt. Mit 2 Karten, 1915 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!