Boenigk, Oskar von

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Pfeil 1 start metapedia.png Für den gleichnamigen preußischen General siehe Boenigk, Oskar von (1846)
Flieger-As Oskar Freiherr von Boenigk

Oskar Sylvius Kuno Kurt Freiherr von Boenigk (Lebensrune.png 25. August 1893 in Holzminden; Todesrune.png ermordet 30. Januar 1946 im Speziallager Ketschendorf) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, der kaiserlichen Fliegertruppe, der Freikorps, der Vorläufigen Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Der Jagdflieger erzielte bei seinen Feindflügen 26 bzw. 27 bestätigte Luftsiege im Ersten Weltkrieg.

Leben

Ausbildung

Unser erfolgreicher Kampfflieger Oberleutnant Freiherr von Boenigk
Das Jagdgeschwader II unter der Führung des Freiherrn von Boenigk wurde im November 1918 nach der Demobilisierung in Halle aufgelöst

Geboren wurde Oskar Freiherr von Boenigk am 25. August 1893 in Siegersdorf im Kreise Bunzlau als Sohn des königlichen Amtsrats und Domänenpächters Kuno Sylvius Freiherr von Boenigk (1848–1909) und dessen Gemahlin Hedwi, geb. Fischer (1859–1921).

Er besuchte vom neunten bis elften Lebensjahr das Gymnasium in Bunzlau, davor wurde er zu Hause von Privatlehrern erzogen und unterrichtet. Nach Besuch des Kadettenkorps sowie der Kadettenanstalt Wahlstatt und Hauptkadettenanstalt Lichterfelde, trat er als Leutnant am 22. März 1912 in das Grenadier-Regiment „König Friedrich III.“ (2. Schlesisches) Nr. 11 ein und rückte bei Kriegsausbruch als Zugführer ins Feld.

Erster Weltkrieg

Oskar von Boenigk als Generalmajor der Luftwaffe

Schon im August 1914, in der Schlacht bei Longwy, erhielt er einen schweren Lungenschuß. Kaum von dieser schweren Verwundung geheilt, war er im Oktober schon wieder beim Regiment, wurde Kompanieführer, dann Ordonnanzoffizier beim Regimentsstabe. In der Winterschlacht in der Champagne, im März 1915, wurde Freiherr von Boenigk wiederum verwundet, war aber im April schon wieder bei der Truppe und machte als Kompanieführer die Kämpfe an der Lorettohöhe und bei Arras mit. Sein Kampfgeist drängte ihn zu den Fliegern.

Er wurde als Flugzeugbeobachter ausgebildet und kam im März 1916 zur Kampfstaffel 32 der 01-11, die in den Vogesen eingesetzt war, dann folgte die Ausbildung zum Kampfflieger, im Juli 1917 wurde er der Jagdstaffel 4 (Jasta 4) im Richthofengeschwader zugeteilt. Am 20. Juli erkämpfte er seinen ersten Luftsieg. Im Oktober mit der Führung der im Abschnitt Reims-Verdun kämpfenden Jagdstaffel 21 betraut, vergrößerte er nun nicht nur ständig die Zahl seiner Erfolge, sondern leistete vor allem auch vorbildliche Arbeit in der Erziehung und Ausbildung der Angehörigen seiner Staffel. Seine Kaltblütigkeit ist bewundernswert, ebenso seine Kühnheit. Das Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens wurde sein Lohn.

Eine noch höhere Anerkennung erfuhr er im Sommer 1918, von Boenigk wurde Kommandeur des Jagdgeschwaders II, das bald der Schrecken des Feindes wurde. Mit diesem Geschwader vernichtete er im September 1918 die VS-amerikanischen Flieger am St. Mihiel-Bogen fast vollständig.

In der Zeit von 12. bis 18. September 1918 schoß das Geschwader unter seiner Führung 81 gegnerische Flugzeuge ab und verlor dabei nur zwei. Der erbitterte Gegner versuchte nun, die in der Luft unbesiegbaren deutschen Flugzeuge am Boden zu zerstören. Am 19. September greifen fünf Bombenflieger vom Breguet-Typ den deutschen Flugplatz an. Sie werden, noch ehe sie ihr Ziel erreichen können, vom Jagdgeschwader II angegriffen und vernichtet. Drei stürzen brennend ab, zwei werden zum Landen gezwungen. Der Führer des Geschwaders war an diesen Erfolgen persönlich stark beteiligt. Er hatte seinen 26. Luftsieg hinter sich, als er am 25. Oktober 1918 den Pour le Mérite erhielt. Bis zum Waffenstillstand kam noch ein weiterer Erfolg hinzu.

Weimarer Republik

Für Oberleutnant von Boenigk war aber der Erste Weltkrieg noch nicht zu Ende. Vom Dezember 1918 bis zum August 1919 war er Führer der Freiwilligen-Flieger-Abteilung 418 im Grenzschutz Ost, in Posen und Oberschlesien, tätig, bis zum letzten Augenblick bemüht, seine ganze Kraft für das Vaterland und seine engere Heimat einzusetzen.

Da der Schandvertrag von Versailles ein Verbot einer Fliegertruppe vorsah, wurde von Boenigk am 30. September 1919 zur Abwicklungsstelle seines Stammregiments versetzt und unter gleichzeitiger Beförderung zum Charakter-Hauptmann am 31. März 1920 aus dem aktiven Dienst entlassen.

Drittes Reich

Freiherr von Boenigk ist der Fliegerei treu geblieben. Als Adolf Hitler seine Wehrmacht zur Verteidigung der Grenzen des Großdeutschen Reiches aufrief, gehörte der ehemalige Weltkriegsflieger zu den „jungen Generalen“.

Am 1. Juli 1934 erfolgte seine Reaktivierung zur Luftwaffe im Dienstgrad eines Majors. Er war ab diesem Zeitpunkt zunächst Kommandeur der Deutschen Verkehrsfliegerschule Cottbus. Es folgten Verwendungen als Offizier z. b. V. an der Jagdfliegerschule Schleißheim und am 1. November 1935 seine Kommandierung zur Fliegerschule Perleberg. Ab 1. März 1936 fungierte er dort als Kommandeur der Fliegerschule und war zugleich Fliegerhorst-Kommandant. In diesen Funktionen beförderte man ihn am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant sowie am 1. Januar 1939 zum Oberst.

Am Tannenbergtag, dem 27. August 1939, wurde Oberst von Boenigk von Hitler den Charakter als Generalmajor verliehen.

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verblieb von Boenigk zunächst auf seinem Posten und wurde am 1. November 1939 zum Kommandeur der Fliegerschule Sprottau ernannt. Ende des Jahres setzte man ihn als Flughafenbereichskommandant 1 in Breslau ein und beförderte ihn als solchen am 1. Februar 1941 zum Generalmajor.

Von Boenigk wurde am 30. November 1942 aus dem aktiven Dienst entlassen, jedoch weiterhin zur Verfügung (z. V.) gestellt. Vom 1. Dezember 1942 bis 31. Mai 1943 war er beim Luftgau-Kommando VIII bzw. II tätig, ehe seine Mobilmachungsbestimmung aufgehoben und er endgültig in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Tod

Nach Kriegsende wurde Boenigk am 13. November 1945 durch die sowjetischen Besatzungsbehörden verhaftet und in das Speziallager (Internierungslager) Ketschendorf bei Fürstenwalde verbracht, wo er elendig verhungerte.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)