Raus, Erhard

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General der Panzertruppe Erhard Raus; Während seiner Dienstzeit befehligte Erhard Raus fünf Armeen mit 121 Divisionen und war insgesamt 15.000 km im Fronteinsatz unterwegs. Er mußte in seiner Pension mit den Bezügen eines Oberst auskommen, da ihm die undankbare Republik Österreich nur den letzten Dienstgrad des Bundesheers bis 1938 anrechnete.

Erhard Raus (Lebensrune.png 8. Januar 1889 in Wolframitz, Südmähren; Todesrune.png 3. April 1956 in Wien)[1] war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr, des Bundesheeres und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Er war Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre als General des neuen Bundesheeres vorgesehen, aber alte Offiziere wie Sigismund Schilhawsky Ritter von Bahnbrück vermochten dies, wie auch bei Lothar Rendulic, zu verhindern, da diese beiden an ihrem Deutschen Bekenntnis festhielten.

Werdegang

Ritterkreuzträger Erhard Raus
Generaloberst Erhard Raus (links), Major Josef Rhein und Oberst Friedrich-Wilhelm Jürgen (rechts)
Grabstätte; Quelle: WW2 Gravestone

Erhard Raus wurde am 8. Januar 1889 in Wolframitz geboren. Er war das fünfte von sieben Kindern. Nach der Volksschule besuchte Raus ein Jahr lang das Gymnasium in Nikolsburg (Mikulov), musste aber aus wirtschaftlichen Gründen in die Bürgerschule in Mährisch Kromau wechseln. Dank seines Großvaters, eines Gutspächters, konnte er nach einer Zusatzprüfung kurze Zeit später in die vierte Klasse der Unterrealschule in Brünn wechseln. Mit 16 Jahren trat Raus schließlich in die k. u. k. Infantriekadettenschule Königsfeld ein. Nach vier Jahren schloß er diese im Jahr 1909 als Jahrgangsbester ab. Zuerst trat er seinen Dienst beim Infanterieregiment Nr. 1 in Troppau an. 1911 wurde er nach Tolmein und 1912 nach Cormons versetzt. Dort lernte er nach seiner Beförderung zum Leutnant seine spätere Ehefrau Anna Morsani kennen.

Erhard Raus kam nach seiner Kadettenausbildung, die er als Jahrgangsbester sämtlicher Kadettenschulen an der Infanteriekadettenschule Königsfeld bei Brünn abschloss, zur k.u.k. Armee. Er trat dabei am 18. August 1909 als Fähnrich in das k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. in Troppau ein. Im August 1910 wurde er Zugskommandant in der Radfahr-Kompanie Nr. 7. Ein Jahr später wurde er dann Zugskommandant des MG-Zuges in der Radfahr-Kompanie Nr. 7. Als Kommandant des Radfahr-MG-Zuges wurde er am 1. November 1911 zum k.u.k. Feldjäger-Bataillon 20 nach Tolmeln versetzt. Im März 1912 wurde er dann mit diesem nach Cormons verlegt. Am 1. Mai 1912 wurde er zum Leutnant befördert. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er als Zugskommandant zum k.u.k. Radfahr-Jägerbataillon Nr. 1 versetzt. Mit diesem kam er zuerst nach Südpolen. Im Jahr 1914 nahm er an der Schlacht bei Lublin und den Winterkämpfen in den Beskiden teil. Am 1. Januar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1915 wechselte er dann den Kriegsschauplatz. Nach den Schlachten bei Limanova und bei Gorlice kam er dann zum südlichen Kriegsschauplatz. Dort nahm er dann an der 2. Isonzoschlacht teil. An der italienischen Front gelang ihm mit seinen 31 Mann die Gefangennahme von 200 Italienern. Anfang 1916 wurde er zum Bataillonsadjutant ernannt. Im Herbst 1917 wurde er zum Führer der Radfahrkompanie des k.u.k. Feldjäger-Bataillon 20 ernannt, deren Chef er im November 1917 wurde. Am 1. Februar 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde er in das österreichische Bundesheer übernommen. 1920 kam er als Adjutant zum Radfahr-Feldjäger-Bataillon 2. Am 8. Juli 1921 wurde ihm der Dienstgrad Major verliehen. Im Herbst 1922 kam Raus zum Bundesministerium für Heereswesen. Dort wurde er in der Abteilung 4 (Radfahr- und MG-Referat) eingesetzt. Am 1. März 1923 wurde sein Dienstgrad in Stabshauptmann umbenannt. Anschließend wirkte er 1924 als Lehrer im Infanteriekurs Bruckneudorf. Am 1. Januar 1927 wurde er zum Major befördert. 1930 wurde er als Lehrer an die Infanterieschule Bruck/Leitha versetzt. Am 15. September 1932 wurde er zum Major im Generalstab befördert. Im Winter 1932/33 wurde er für drei Monate wieder dem Bundesministerium für Heereswesen zugeteilt. Diesmal wurde er in der Abteilung 2 (Ausbildung) eingesetzt. Am 10. Juni 1933 wurde er zum Oberstleutnant i. G. befördert. Im September 1933 wurde er dann als Taktiklehrer und Mitglied der Militärischen Fachprüfungskommission an die Infanterieschule Wien versetzt. Am 1. September 1934 wurde er zum Kommandeur der Infanterieschießschule Bruck an der Leitha bestellt. Am 19. Dezember 1936 wurde er zum Oberst i. G. befördert. Am 1. November 1937 wurde er in das Bundesministerium für Landesverteidigung als Leiter des Abwehrreferates in der Nachrichtenabteilung des Generalstabes versetzt. Anfang 1938 wurde er zum als Militär- und Luftwaffenattaché für Italien und Albanien mit Sitz in Rom ernannt. Er befand sich zum Zeitpunkt des Anschlusses von Österreich bereits zur Einführung vor Ort. Die für den 1. April 1938 geplante Amtsübernahme ist aber nicht mehr erfolgt. Er wurde bereits im März 1938 in die Deutsche Wehrmacht übernommen. Am 1. April 1938 wurde er in den Stab des Gruppenkommando 5 in Wien versetzt. Im Juni 1938 wurde er für zwei Monate zum Infanterie-Regiment 50 kommandiert. Am 1. August 1938 wurde er dann in den Generalstab vom Gruppenkommando 5 versetzt. Im April 1939 wurde Raus zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XVII. Armeekorps. Bei der Mobilmachung wurde Raus dann am 26. August 1939 zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretenden Generalkommando XVII. Armeekorps ernannt. Am 26. Juni 1940 wurde er dann zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 243 der 60. Infanterie-Division ernannt. Er übernahm das Kommando Anfang Juli 1940 von Oberst Krause. Am 14. August 1940 wurde er mit Wirkung vom 25. Juli 1940 zum Kommandeur des Schützen-Regiment 4 der 6. Panzer-Division ernannt. Am 1. Mai 1941 wurde Oberst Raus Kommandeur der 6. Schützen-Brigade. Am 14. August 1941 folgte die Beförderung zum Generalmajor, wobei das Rangdienstalter auf den 1. September 1941 gelegt wurde. Am 11. Oktober 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 18. November 1941 wurde er mit der Führung der 7. Panzer-Division beauftragt, was aber nicht zur Durchführung kam, da er bereits die 6. Panzer-Division führte. Am 27. November 1941 wurde er auch offiziell mit Wirkung vom 26. November 1941 mit der stellvertretenden Führung der Division für den erkrankten Kommandeur, beauftragt, die er dann im Kampf um Moskau führte. Es folgten die Rückzugsgefechte bis Wolokolamsk und die Schneckenoffensive bis Szytschewka. Im April 1942 führte er für kurze Zeit in Vertretung von General der Panzertruppen Ferdinand Schaal das LVI. Armeekorps. Am 1. April 1942 wurde er offiziell zum Kommandeur der 6. Panzer-Division ernannt. Als solcher wurde er am 21. Januar 1943 zum Generalleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Januar 1943 festgelegt wurde. Am 7. Februar 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt und zum Stab der Heeresgruppe Don kommandiert. Am 10. Februar 1943 übernahm er dort die Führung des Generalkommando z.b.V. Cramer, welches jetzt in Generalkommando z.b.V. Raus umbenannt wurde. Mit diesem gelang es ihm Charkow zurückzuerobern. Am 14. Februar 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 20. April 1943 folgte seine Beförderung zum General der Panzertruppen, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Mai 1943 festgelegt wurde. Am 10. Mai 1943 wurde er mit der Führung vom Generalkommando XI. Armeekorps beauftragt. Am 20. Juli 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General des XI. Armeekorps ernannt. Am 20. August 1943 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 5. November 1943 wurde er zum Kommandierenden General des XXXXVII. Panzerkorps ernannt. Bereits Ende des Monats musste er dieses Kommando wieder abgeben und wurde in die Führerreserve versetzt. Er übernahm jetzt in Vertretung von Generaloberst Hoth am 30. November 1943 die stellvertretende Führung der 4. Panzerarmee. Am 10. Dezember 1943 wurde er dann mit der Führung dieser Armee beauftragt. Am 14. März 1944 wurde er dann auch zum Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee ernannt. Am 21. April 1944 wurde er für den verunglückten Generaloberst Hube mit der Führung der 1. Panzerarmee beauftragt. Seine eigene Armee übergab er dabei an den Vertreter General der Panzertruppe Nehring. Anschließend wurde er am 18. Mai 1944 zum Oberbefehlshaber der 1. Panzerarmee ernannt. Im Juli 1944 war er Oberbefehlshaber der Armeegruppe Raus, als ihm auch noch die 1. ungarische Armee unterstellt wurde. Am 16. August 1944 wurde er dann zum Oberbefehlshaber der 3. Panzerarmee ernannt. Am 20. September 1944 wurde Raus zum Generaloberst befördert, wobei sein Rangdienstalter auf den 15. August 1944 festgesetzt wurde. Bis zum 12. März 1945 führte er seine Armee, bis er von Hitler abgesetzt wurde, weil die 3. Panzerarmee die letzten deutschen Brückenköpfe ostwärts der Oder bei Altdamm und Gollnow nicht halten konnte. Diese Stellungen wurden Ende Februar / Anfang März 1945 von der weit überlegenen Roten Armee unter Shukow eingedrückt. Am 14. Mai 1945 geriet er in westalliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er am 30. Juni 1947 entlassen wurde.[2]

Zweiter Weltkrieg

  • 6. August 1939 Chef des Generalstabes des Wehrkreiskommandos XVII, Wien
    • wegen Fußleiden zunächst nicht kriegsverwendungsfähig (k.v.)
  • 26.6.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 243
  • 8.7.1940 Übernahme des Kommandos von Oberst Walther Krause
  • 15.7.1940 Kommandeur des Schützen-Regiments 4 (am 14.8.940 mit Wirkung vom 15.7.1940 zum Kommandeur ernannt)
  • 15.4.1941 bis 1.4.1942 Kommandeur der 6. Schützen-Brigade
  • 1.9.1941 bis 16.9.1941 zugleich stellvertretender Führer der 6. Panzer-Division (für den erkrankten Kommandeur Generalleutnant Franz Landgraf)
  • 18.11.1941 mit der Führung der 7. Panzer-Division beauftragt (nicht wirksam geworden)
  • 22.11.1941 zugleich stellvertretender Führer der 6. Panzer-Division (für den erkrankten Kommandeur Generalleutnant Franz Landgraf)
  • 26.11.1941 mit der Führung der 6. Panzer-Division beauftragt
  • 1.4.1942 Kommandeur der 6. Panzer-Division
  • April 1942 für kurze Zeit in Vertretung Führer des LVI. Panzerkorps (für General der Panzertruppe Ferdinand Schaal)
  • 7.2.1943 Führerreserve, und zum Stab der Heeresgruppe Don kommandiert
  • 10.2.1943 Führer des Generalkommandos z. b. V. Raus
    • Durch Umbenennung des Generalkommando z. b. V. Cramer, welches bei der bei der Heeresgruppe Süd im Bereich der ungarischen 2. Armee ab 1.1.1943 unter Generalmajor Cramer neu aufgestellt worden war. Am 13.02.1943 übernimmt Raus das bisherige Generalkommando z. b. V., das ab nun Generalkommando z. b. V. Raus bezeichnet wird. Mit diesem gelingt es ihm Charkow zurückzuerobern.
  • 10.5.1943 offiziell mit der Führung des Generalkommandos z. b. V. Raus beauftragt
  • 20.7.1943 Kommandierender General des XI. Armeekorps
  • 5.11.1943 Kommandierender General des XXXXVII. Panzerkorps
  • 26.11.1943 Führerreserve
  • 30.11.1943 stellvertretender Führer der 4. Panzerarmee (für Hermann Hoth)
  • 10.12.1943 mit der Führung der 4. Panzerarmee beauftragt
  • 14.3.1944 Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee
  • 21.4.1944 mit der Führung der 1 Panzerarmee beauftragt (nicht effektiv geworden: nach dem tödlichen Flugzeugabsturz von Hans-Valentin Hube am 21.4.1944. Offenbar verläßt Raus aber dennoch sein Kommando, denn General der Panzertruppe Nehring führt i. V. die 4. Panzerarmee vom 22.4 bis zum 1. Mai 1944, dann Josef Harpe 1.5.1944 bis 28.6.1944. In Wirklichkeit führt General der Infanterie Kurt von der Chevallerie die 1. Panzerarmee (21.4.1944 bis 18.5.1944))
  • 18. Mai 1944 Oberbefehlshaber der 1. Panzerarmee (Verfügung 3602 vom 20.5.1944)
  • 26. Juli 1944 Oberbefehlshaber der Armeegruppe Raus (unterstellt ist noch die 1. ungarische Armee)
  • 16.8.1944 Oberbefehlshaber der 3. Panzerarmee
  • 12.3.1945 Führerreserve[3]

Tod

Am 3. April 1956 verstarb Generaloberst a. D. Raus im Wiener Allgemeinen Krankenhaus an einer Virusinfektion. Er wurde in Cormons bei Görz unter großen militärischen Ehren des neuen Bundesheeres zur letzten Ruhe gebettet.

Auszeichnungen[4] (Auszug)

Beförderungen

  • 18.8.1909 k. u. k. Fähnrich
    • aus der Infanteriekadettenschule Königsfeld kommend in das k. u. k. Schlesische Infanterie-Regiment „Kaiser“ Nr. 1
  • 1.0.1912 k. u. k. Leutnant
  • 1.1.1915 k. u. k. Oberleutnant
  • 1.2.1918 k. u. k. Hauptmann
    • 1920 als Hauptmann in das Bundesheer übernommen
  • 8. Juli 1921 österr. Major
  • 1.3.1923 österr. Stabshauptmann (Zurückstufung)
  • 1.1.1927 österr. Major
  • 10.6.1933 österr. Oberstleutnant i. G.
  • 1 9.12.1936 österr. Oberst i. G.
    • 13.3.1938 Oberst i. G. der Wehrmacht (Rangdienstalter v. 19.12.1936)
  • 14.8.1941 Generalmajor (RDA v. 1.9.1941)
  • 21.1.1943 Generalleutnant (RDA v. 1.1.1943)
  • 20.4.1943 General der Panzertruppe (RDA v. 1. Mai 1943)
  • 20.9.1944 Generaloberst (RDA v. 15.8.1944)

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Generaloberst Raus, ErhardDas-Ritterkreuz.de
  2. Raus, Erhard, Lexikon der Wehrmacht
  3. Generaloberst Erhard Raus, Axis History Forum
  4. Karl Heinz Sperker Generaloberst Erhard Raus Ein Truppenführer im Osten, ISBN 3-7648-1492-6 Seite 226- 230