Funke, Felix

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Konteradmiral Felix Funke.jpg

Felix Funke (Lebensrune.png 3. Januar 1865 in Hirschberg im Riesengebirge, Provinz Schlesien; Todesrune.png 22. Juli 1932 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt Vizeadmiral. Funke galt als gewandter, klar sprechender Redner, seine Worte stets warm und herzlich. Er galt als „Kaisers Herold“ der Flottenrüstung. Ein leidenschaftlicher Verfechter deutscher Seemacht, scheint er jedoch 1915 Großadmiral Heinrich Prinz von Preußen, ein großer Förderer der U-Boot-Waffe und der Seeflieger, trotzdem beim Thema des „uneingeschränkten U-Boot-Krieges“ widersprochen zu haben. Ob dies, wie manche vermuten, zum überraschenden Abschied 1915 führte, oder ob es sich doch um gesundheitliche Einschränkungen handelte, ließ sich nicht ermitteln.

Leben

SM Torpedoboots-Division auf dem Rhein, Divisionsboot D 4 (Funke).jpg
Von links (erste Reihe): Hauptmann Ludwig Gandenberger von Moisy, Gouverneur Kapitän zur See Oskar Truppel, Adalbert Prinz von Preußen, Stabschef Korvettenkapitän Felix Funke, Kapitän zur See Malte Freiherr von Schimmelmann, Kommandant der SMS „Hertha“ und militärischer Begleiter des Prinzen in Tsingtau, 1904.
Chef des Admiralstabes des Gouvernements Kiautschou Felix Funke im Jahre 1906 in Tsingtau (Gouvernement Kiautschou), hier als Fregattenkapitän (vier mittelbreite Ärmeltressen und Schulterstücke mit jeweils einem Stern).

Abstammung

Felix war der Sohn des aus Magdeburg stammenden Oberregierungsrates Adolf Funke (1828–1901), der die Kaiserliche Generaldirektor der Eisenbahnen im Reichsland Elsaß-Lothringen leitete. Seine Mutter war Anna, geb. Stilke-Pilet. Ihre Familie waren ursprünglich Hugenotten aus Castres, die nach der Rücknahme des Edikt von Nantes im Oktober 1685 nach Preußen (Edikt von Potsdam) flüchteten. Seine Jugend verbrachte Felix somit in Straßburg.

Chronologischer Kurzwerdegang

Konteradmiral Felix Funke als III. Admiral der Aufklärungsschiffe, Rangliste 1913
  • 20.4.1882 Kadett
    • Funke durchlief die übliche Ausbildung zum Seeoffizier, zuerst auf dem Seekadettenschulschiff SMS „Niobe“ in Nord- und Ostsee, um anschließend an die Marineschule kommandiert zu werden.
  • 15.5.1883 Seekadett
    • Ende 1883 bis Ende 1885 Einsatzfahrt nach Übersee auf der SMS Prinz „Adalbert“ (1876); Bei dieser Reise wurde die Route mehrfach geändert und die „Prinz Adalbert“ umrundete für Einsätze in Ostasien, Südamerika und zeitweise als Flaggschiff des deutschen Kreuzergeschwaders in Ostafrika erneut den Planeten.
  • 18.7.1885 Unterleutnant zur See
    • I. Offizierkursus an der Marineschule
    • Dienst auf dem Panzerschiff SMS „Bayern“
  • 20.4.1889 Leutnant zur See
    • zur Disposition des Inspekteurs der I. Marineinspektion
    • Kompanieoffizier in der I. Torpedo-Abteilung in Kiel
    • Dienst auf dem Panzerschiff SMS „Sachsen“
    • Flagg-Leutnant beim Kommando des Manövergeschwaders unter Vizeadmiral Hans Koester
  • 13.5.1895 Kapitänleutnant
    • 1896 Kommandiert zur Marine-Akademie (I. Cötus)
    • 1897 Kommandiert zur Marine-Akademie (II. Cötus)
    • 1897/98 Kommandant des S. M. Torpedodivisionsboots „D. 7“ der I. Torpedobootsdivision, kurz darauf wurde er Kommandant des S. M. Torpedodivisionsboots „D. 4“. Am 1. September 1898 havarierte das S. M. Torpedoboot „S. 85“ auf dem Rückweg von Danzig vor der Küste Fehmarns am Staberhuk. Funkes schnelles Eingreifen, gemeinsam mit dem S. M. Torpedoboot „S. 19“, verhinderte, daß kein Mann des schnell sinkenden Bootes den Tod fand.
    • 24. April 1900 ins Reichsmarineamt einbestellt, um dort von Alfred von Tirpitz die Einweisung für die anstehende Rheinfahrt zu erhalten. 26. April 1900 Segelbefehl erhalten.
      • Die auf Geheiß von Kaiser Wilhelm II. für die Rheinfahrt bestimmte Torpedoboot-Division hatte ihre Mai-Reise in Rotterdam begonnen, machte Station in Emmerich und Köln. In Bonn wurde die Flottille von Viktoria zu Schaumburg-Lippe (1866–1929), der Schwester des Kaisers, besichtigt. Von dort setzen die Boote ihr Reiseprogramm zu den weiteren Stationen Rüdesheim, Mainz und Worms fort. Endziel der Fahrt war Straßburg. Angeführt wurde der Verband vom (Schul-)Divisionstorpedoboot „D. 4“ unter dem Kommando von Kapitänleutnant Funke, das zusammen mit den Torpedobooten „S. 7“, „S. 8“ und „S. 9“ der I. Torpedoboot-Abteilung der Ostseestation angehörte. Die drei übrigen Boote „S. 17“, „S. 18“ und „S. 20“ waren Schultorpedoboote der Nordseestation. Bis auf das Divisionstorpedoboot „D. 4“ waren alle Schiffe Einheiten des gleichen Typs („Torpedoboot 1885“). Sie wurden von den Schichau-Werken in Elbing (Westpreußen) gebaut und liefen zwischen Mai und September 1885 vom Stapel (D. 4: November 1887). Die Schaufahrt wurde vom Volk entlang des Rheins enthusiastisch begrüßt. Jeder Halt wurde als Volksfest gefeiert, stets erschienen die jeweiligen Landesherren. Für Funke und die Bootskommandanten gab es Orden.
    • 1900/01 Erster Offizier (IO) auf dem S. M. Schulschiff „Stein“
  • 11.1.1902 Korvettenkapitän
    • Funke diente von 1902 (anfänglich zugleich dem Admiral der Marine zugeteilt) bis Sommer 1906 in Tsingtau unter Kapitän zur See (1905 Konteradmiral) Oskar Truppel als Chef des Stabes (später, nach Truppels Beförderung, in „Chef des Admiralstabes“ umbenannt) des Gouvernements Kiautschou (anfänglich der Militärverwaltung, später direkt dem Gouverneur unterstellt).
    • Als solcher war er Zeuge des Russisch-Japanischen Krieges. Bei der Seeschlacht im Gelben Meer am 10. August 1904 waren die Russen unterlegen, der deutschstämmige Admiral in kaiserlich-russischen Diensten Wilhelm Withöft war auf dem Flaggschiff „Zessarewitsch“ gefallen. Das schwer beschädigte Schlachtschiff „Zessarewitsch“ gelangte mit den drei Zerstörern „Besposchtschadni“, „Besschumni“, „Besstraschni“ der Kit-Klasse nach Tsingtau, wo die Schiffe von den deutschen Behörden interniert wurden. Auch der Geschützte Kreuzer „Nowik“ lief kurz in Tsingtau ein, lief aber wieder aus, um nach dem Ursprungsplan zu versuchen, Wladiwostok zu erreichen. Sie wurde vor Korsakow von japanischen Kreuzern gestellt und versenkte sich schließlich vor Sachalin selbst. Die in Tsingtau verbliebenen Schiffe wurden innerhalb drei Tage entwaffnet. Am 15. August 1904 erhielt der japanische Zerstörer „Ikazuchi“ die Erlaubnis, in den deutschen Hafen einlaufen zu dürfen. An Bord Unterhändler des japanischen Vizeadmirals Dewa Shigetō. Kapitän zur See Truppel und Korvettenkapitän Funke trafen diese, und konnten ihnen versichern, daß die russischen Kriegsschiffe entwaffnet wurden. Funke wurde auch auf die „Ikazuchi“ einladen und notierte später, wie makellos sauber das Schiff war und wie gesund die Besatzung. Im Gegenteil machten die russischen Matrosen, die er antraf, einen kränklichen und unterernährten Eindruck. Konteradmiral Matusevich (Withöfts Stabschef) und Kapitän zur See Ivanov, Kommandant der „Zessarewitsch“, waren verwundet und blieben zur Genesung in Tsingtau. Nachdem sie jeweils ihr Ehrenwort als Marineoffiziere gegeben hatten, erlaubte ihnen Funke bei sich in der Dienstvilla statt im Internierten-Lager zu wohnen.
    • Als der von den Russen gepachteten Hafen (Port Arthur) und die Festung von Lüshun am 2. Januar 1905 fielen, erlaubten die Deutschen weiteren russischen Schiffen und Besatzungen, Tsingtau zwecks Internierung anzulaufen. Die Versorgung der Verwundeten und die Verpflegung der Internierten waren für Funke eine immense Herausforderung, die er jedoch mit Geschick meisterte. Kaiser Nikolaus II. verlieh 1905 zum Dank Konteradmiral Truppel den Sankt-Stanislaus-Orden, I. Klasse und Korvettenkapitän Funke den St.-Annen-Orden, II. Klasse.
  • 30.3.1906 Fregattenkapitän
    • sein Nachfolger als Chef des Admiralstabes in Tsingtau wurde Korvettenkapitän, später Fregattenkapitän Ehler Behring (1867–1918), der schließlich Konteradmiral werde sollte.
    • Oktober 1906 bis September 1907 Kommandant des Kleinen Kreuzers SMS „Lübeck“
  • 15.10.1907 Kapitän zur See
    • 1. Oktober 1907 bis September 1909 Kommandant des S. M. Linienschiffes „Kaiser Barbarossa“
    • 30. September 1909 bis 30. September 1912 Kommandant des S. M. Schulschiffes „Württemberg“
  • 18.11.1912 Konteradmiral
    • III. Admiral der Aufklärungsschiffe (II. Admiral war Franz Hipper, Kommandierender Admiral war Gustav Bachmann)
    • 1. März 1914 bis 26. Dezember 1914 Geschwaderchef des III. Geschwaders der Hochseeflotte (zuvor hatte er den beurlaubten Geschwaderführer Konteradmiral Christian Schütz vertreten, der jedoch gesundheitsbedingt nicht zum Geschwader zurückkehrte)
    • 27. Dezember 1914 bis 11. August 1915 Geschwaderchef des II. Geschwaders (das weitaus moderne III. Geschwader übernahm Vizeadmiral Reinhard Scheer)
    • August 1915 vom Kaiser beurlaubt
  • 18.9.1915 mit dem Charakter als Vizeadmiral verabschiedet

Auszeichnungen (Auszug)

Deutscher Ordens-Almanach, 1908
Rangliste 1914