Germanien

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Geographische Ausdehnung Germaniens (ohne Nordgermanien) zur Zeit der römischen Eroberungen vor der Völkerwanderung

Germanien ist die – ehemals römische – Bezeichnung für das Land, das die Germanen bis heute bewohnen und das derzeit als Deutschland bezeichnet wird. Aus Germanien ging nach der Eroberung Roms das Fränkische – bzw. West- und Ostfränkische –, danach das Heilige Römische Reich, später mit dem Zusatz „Deutscher Nation“ hervor. Die Geschichte Germaniens ist das tiefverwurzelte Fundament des Deutschtums und der deutschen Geschichte.

Lage und Benennung

Karte Germaniens von 1842
Germanien im 2. Jahrhundert n. d. Z.

Das von den Römern beschriebene Germanien entsprach in seinen geographischen Ausdehnungen ungefähr dem des späteren Großdeutschlands (Großdeutschen Reiches) aus dem Jahre 1941. Diese Definition des germanischen Gebietes ist auch heutzutage weit verbreitet. Eine andere und auch näherliegende Definition ist die Einbeziehung des germanischen Siedlungsraumes auf der skandinavischen Halbinsel, da die damals dort lebendenden Nordgermanen sich sowohl in ihrer Kultur als auch in ihrer religiösen Götterwelt und in ihrer rassischen Beschaffenheit nicht grundsätzlich von den anderen germanischen Stämmen unterschieden.

Unter Kaiser Augustus versuchten die Römer, Germanien bis an die Elbe zu erobern und dem römischen Reich einzugliedern. Nach einigen Jahren der Besetzung erlitt der römische Statthalter Varus im Jahre 9 n. d. Z. eine vernichtenden Niederlage durch den Führer der erstmals vereinigten Germanen dieses Gebietes, dem Cherusker-Fürsten Arminius (Hermann) in der Hermannsschlacht, wobei drei Legionen mitsamt den Hilfstruppenkohorten und der ganzen Reiterei vollkommen vernichtet wurden sowie der Feldherr und alle Tribunen den Tod fanden. In jahrelangen Kämpfen, für die Rom bis zu acht Legionen aufbot, geführt vom besten römischen Feldherrn dieser Epoche, Nero Claudius Germanicus, konnten die Römer keine Entscheidung herbeiführen und gaben nach weiteren schweren Verlusten alle Eroberungspläne in diesem Teil Germaniens bis auf kleine Überfälle im Grenzgebiet endgültig auf.

Um ca. 100 n. d. Z. wurde durch Cornelius Tacitus in Rom die Germania verfaßt, eine Schrift, die die Germanen des damaligen Zeitalters umfänglich beschreibt.

Während der römischen Besatzung von kleineren Teilen Germaniens wurde der Limes errichtet. Limes ist die Bezeichnung für die in der Kaiserzeit gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. d. Z. errichteten, militärisch gesicherten Grenzanlagen des römischen Imperiums zwischen Rhein und Donau, die als Kontrolleinrichtungen gegenüber Germanien dienten. Der römische Limes ist mit rund 550 km Länge das größte archäologische Kulturdenkmal Europas. Nach Gründung der Provinz Germania Superior um 89 n. d. Z. begannen die Römer in der darauffolgenden Zeit, ihre rechtsrheinischen Besetzungen durch den Limes weiter zu sichern.

Magna Germania

Hauptartikel: Magna Germania

Der Atlas der Ökumene von Claudius Ptolemäus entstand im 2. Jahrhundert nach der Zeitrechnung. Die darin enthaltene Landkarte von „Magna Germania“ enthält 137 geographische Angaben und zeigt Mitteleuropa vor 2.000 Jahren. Nordsee und Ostsee heißen darauf zusammenhängend „Germanischer Ozean“, der Frankenwald wird „Sudeti montes“ genannt. Vor der friesischen Küste liegen die drei Sachseninseln mit den heutigen Bezeichnungen Amrum, Föhr und Sylt. Das heutige Jena heißt „Bicurgium“, Essen wird „Navalia“ genannt. Auch Fürstenwalde gab es schon vor 2.000 Jahren als „Susudata“. Bis zur Weichsel ziehen sich die deutschen Siedlungen. Das Volk der Sachsen wird ebenso erstmals erwähnt. Selbst die Swine am Oderhaff war Ptolemäus bekannt, und die deutsche Stadt Prag heißt „Casurgis“. Anhand der Karte läßt sich nun nachweisen, daß auch deutsche Orte wie Salzkotten oder Lalendorf in Norddeutschland schon vor 2.000 Jahren existierten. Am Zusammenfluß von Elbe und Alster lag „Treva“ – der Vorläufer von Hamburg, und Leipzig hieß damals „Aregelia“. Auch die drei besonders wichtigen Stätten Germaniens konnten zugeordnet werden. Bei Ptolemäus heißen sie „Eburodunum“, „Amisia“ und „Luppia“. Also Brünn, Fritzlar und Bernburg an der Saale. Hannover wird auf der Karte „Tulifurdum“ genannt.[1]

Germania Inferior

Karte Großdeutschlands aus dem Jahre 1941 mit ungefährer Entsprechung der Grenzen Germaniens

Germania Inferior (zuvor Heeresbezirk „Nieder- oder Untergermanien“) war eine römische Provinz, westlich des Rheins gelegen. Sie umfaßte Teile der heutigen Niederlande, des nordwestlichen Deutschlands und ganz Belgien und wurde im Jahre 89 n. d. Z. eingerichtet; vorher (seit Augustus) hatte es einen entsprechenden Heeresbezirk gegeben, der verwaltungstechnisch ursprünglich zu Gallien gehörte. Die Hauptstadt der Provinz war Colonia Claudia Ara Agrippinensium (das heutige Köln).

Das römische Heer in der Provinz nannte sich Exercitus Germaniae Inferioris (etwa „Streitkräfte Niedergermaniens“ und auf Inschriften abgekürzt zu EXGERINF) und bestand aus mehreren (bis zu vier) Legionen und Auxiliartruppen. Die untergermanischen Legionen, die von der großen Rheinflotte unterstütz wurden, sollten die Provinz vor den rechtsrheinischen Germanen schützen.

Germania Inferior war die nördliche Nachbarprovinz von Germania Superior (Obergermanien).

Germania Superior

Germania Superior (zuvor Heeresbezirk „Obergermanien“) war eine römische Provinz, die vom Jahr 89 bis zum Ende des 3. Jahrhunderts bestand. Sie umfaßte Teile der heutigen Schweiz, Frankreichs und des südwestlichen Deutschlands. Die Provinz grenzte im Norden an Germania Inferior (später Germania Secunda), im Westen an Gallia Belgica und Gallia Lugdunensis, im Südwesten an Gallia Narbonensis und im Südosten an Raetia. Östlich der Provinz lag das freie Germanien. Der Statthaltersitz der Provinz befand sich in Mogontiacum, dem heutigen Mainz.

Mit den augusteischen Feldzügen ab 13/12 v. d. Z. gelangten die linksrheinischen Gebiete unter römische Kontrolle. Bis zur Gründung der Provinz im Jahre 89 wurde das Gebiet militärisch verwaltet.

Die obergermanischen Legionen waren vorwiegend für die Absicherung des Limes zuständig.

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Neuberechnung einer 2000 Jahre alten Karte, Göttinger Tageblatt, 12. Oktober 2010