Kodré, Heinrich

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Heinrich Kodré)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Heinrich Kodré.jpg

Heinrich Kodré (Lebensrune.png 8. August 1899 in Wien; Todesrune.png 22. Mai 1977 in Linz) war ein deutscher Kadett der Theresianischen Militärakademie, Angehöriger der deutschen Freikorps, der Vorläufigen Reichswehr, Rechtswissenschaftler (Jura-Studium in Graz), Jäger-Offizier des Bundesheeres, Mitglied der NSDAP (seit 1935), Generalstabsoffizier (zuletzt Oberst i. G.) und Ritterkreuzträger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg sowie konservativer Putschist gegen die nationalsozialistische Regierung Deutschlands.

Werdegang

Heinrich Kodré II.jpg
Oberstleutnant im Generalstab Heinrich Kodré (Chef des Stabes 305. Infanterie-Division) und Generalmajor Kurt Oppenländer (Kommandeur 305. Infanterie-Division), 1942
Heinrich Kodré wurde als Sohn des Abteilungsvorstandes der „Ferdinands-Nordbahn“ Dr. jur. Richard Kodré und der Französin Hinriette Crochet am 8. August 1899 in Wien geboren. Nach der Volksschule besuchte er das „Akademische Gymnasium“ in Wien, später das Gymnasium in Olmütz. Nachdem er die Militäroberrealschule in Mährisch-Weißkrichen besucht hatte, wechselte er im Herbst 1917 an die Infanterieabteilung der Theresianischen Militärakademie in der Wiener Neustadt, wobei er außerdienstlich die Gymnasialstudien fortsetzte und im Sommer 1918 die Matura ablegte. Im Frühjahr 1919 trat er in ein Freikorps ein, kämpfte mit diesem im Baltikum [Anm.: seit dem 16. März 1920 in der Reichswehr-Brigade III der deutschösterreichischen Volkswehr] und wurde im Sommer 1920 als Fahnenjunker-Vicefeldwebel entlassen. Er begann ein Jurastudium in Graz und beendete dieses im April 1924, worauf er in das Österreichische Bundesheer eintrat. Nach der Absolvierung des 2. und 3. Jahrgangs der Offiziersschule in Enns wurde er im August 1927 im Alter von 28 Jahren(!) zum Fähnrich ernannt und zum Jägerbataillon 1 versetzt [Anm.: Feld-Jäger-Bataillon 1, ab dem 1. November 1929 dann Feld-Jäger-Bataillon 2]. Am 1. April 1928 erfolgte die Beförderung zum Leutnant. Nach seinem Eintritt in die NSDAP 1935 wurde er bereits 1936 in die „Operativen Kurse“ der „Höheren Offizierskurse“ im Bundesheer aufgenommen. Nach dem deutschen Einmarsch in Österreich wurde er zu einem bayrischen Infanterieregiment versetzt und am 1. Juni 1938 als Hauptmann in die Wehrmacht übernommen und beendete am 1. Juli die Generalstabsausbildung an der Kriegsakademie in Berlin. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs tat er Dienst als Quartiermeister beim Kommando der Grenztruppen Eifel und wurde hier im April 1940 in den Generalstab übernommen. Später war er an der Organisation des Unternehmens „Seelöwe“, die Invasion Englands, beteiligt. Sodann wurde er zur „Erprobung im Truppendienst“ bereits zum Major befördert Kompaniechef der 2./IR 123. In dieser Funktion nahm er auch am Griechenlandfeldzug teil und übernahm hier aber nach dem Ausfall des Kommandeurs des I./IR 123 Major Utsch das Bataillon. Hierbei war Kodré als Führer des Bataillons, zudem noch die 9./IR 123 stieß, am Durchbruch durch die Befestigungen und die Eroberung der Höhe 510 beteiligt. Oberleutnant Leukefeld mit der 1./IR 123 und Oberleutnant Rast mit der der Division unterstellten 3./GebPiBtl. 85 hatten die ihnen zugeteilten Aufgaben indes selbstständig zu lösen und so konnte unter der hervorragenden Führung der Offiziere die „Feste Hellas“ genommen werden. Kodré und Rast erhielten am 14. Mai 1941 das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz, die Oberleutnante Leukefeld und Rast wurden am 15. Mai im Wehrmachtsbericht genannt. In späteren Befragungen zum Griechenlandfeldzug erwähnt er jedoch die Verleihung des RK nicht und beruft sich lediglich auf den Umstand, dass er „beim Durchbruch durch die Metaxas-Linie erfolgreich führte“. In der 50. Infanterie-Division wurde in der nachfolgenden Zeit auch lediglich die erfolgreiche Erstürmung der Bunkeranlagen der Höhe 510 durch die 1./IR 123 unter ihrem Chef Oberleutnant Leukefeld hervorgehoben, eine massive Beteiligung Kodrés daran jedoch stets verneint. Vielmehr schien sich auch hier die von Kodré selbst vertretene Meinung zur Verleihung des Ritterkreuzes durchgesetzt zu haben. Derweil muss erwähnt werden, dass Oberleutnant Leukefeld selbst einen Teil der sperrenden Bunker mit geballten Ladungen außer Gefecht setzte, was durch zahlreiche Zeugen belegt ist. Im anschließenden Russlandfeldzug ist er als Bataillonskommandeur im IR 123 eingesetzt und wird am 12. Juli 1941 in Bessarabien schwer verwundet. In der am 2. September 1941 ausgestellten Regimentsbeurteilung zu seiner Person werden seine Leistungen als BtlKdr. gelobt und eine Verwendung im Generalstab vorgeschlagen. Nach Genesung von seiner in Bessarabien erhaltenen Verwundung wird er am 15. März 1942 Ia der 305. Infanterie-Division, welche aus der Bretagne kommend ab Mitte 1942 im Verband der 6. Armee über Charkow nach Stalingrad vorstößt. Durch eine Erkrankung des Divisionskommandeurs führt er hier stellvertretend die Division in Stalingrad, wird drei weitere Male verwundet, erhält jedoch am 15. Dezember 1942 von seinem Kommandierenden General eine schlechte Beurteilung, wobei ihm fast die Generalstabsfähigkeit abgesprochen wird. Am 21. November 1942 wird er aus Stalingrad ausgeflogen und am 26. Februar 1943 Stabschef des stellvertretenden Generalkommando des XVII. AK in Wien. Die Führung der 305. Infanterie-Division wird zunächst von Oberst. i. G. Steinmetz und später durch den vormaligen Kommandeur des AR 150 Oberst Czimatis übernommen. Am 20. April 1943 erfolgt seine bevorzugte Beförderung zum Oberst i. G., was jedoch in auffälligem Gegensatz zu der Beurteilung vom 15. Dezember 1942 steht. Am 20. Juli 1944 ist er als Stabschef des Wehrkreises XVII in Wien die Schlüsselfigur bei der Auslösung des „Walküre“-Befehls im dortigen Wehrkreis, da er trotz der unbefugten Unterzeichnung des fernschriftlichen Befehls durch den sich bereits in Pension befindenden General Witzleben in massiver Kompetenzüberschreitung den Befehl auslöste ohne auf das Eintreffen des Wehrkreis-Kommandeurs General von Esebeck zu warten. Erklärt werden kann dies nur durch die Zugehörigkeit beider (Kodré und von Esebeck) zum Widerstand, da auch von Esebeck nach seinem Eintreffen den ordnungswidrig unterzeichneten Befehl nicht zurücknahm. Weiterhin deuten zahlreiche Gespräche von Kodré mit den Verschwörern Oberstleutnant Bernhardis, Oberst Graf Maronga-Redwitz und Generalmajor Lahousen-Vivremont auf eine aktive Beteiligung an den Geschehnissen vom 20. Juli 1944. Dieses konnte Kodré jedoch zunächst auch vor der Gestapo verschleiern, wurde trotzdem in Einzelhaft genommen und in ein Lager nach Fürstenberg in Mecklenburg verbracht. Vor Gericht wurde er aus Mangel an Beweisen freigesprochen, auf freien Fuß gesetzt und in die „Führerreserve“ versetzt. Die intelligente Verfahrensweise der Verschwörer, sich nach dem Attentat auf eine bloße Durchführung von Befehlen zu berufen, rettete ihm schließlich das Leben. Anfang November 1944 wurde er jedoch abermals verhaftet und Anfang Januar 1945 ins Wiener Polizeigefangenenhaus in Einzelhaft genommen. Am 31. Januar 1945 wurde er aus der Wehrmacht ausgeschlossen. Anschließend wird er als politischer Häftling in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht, erhält hier jedoch Mitte April 1945 den Status eines „Ehrenhäftlings“, da sich auch für die Wachmannschaften nun die unabwendbare Niederlage abzeichnete und man sich offensichtlich mit bestimmten Häftlingen gut stellen wollte. Er erhält seine Zivilkleidung sowie die Personalpapiere zurück, konnte sich innerhalb des Lagers frei bewegen und erhielt bessere Verpflegung. Am 5. Mai 1945 übernahm er das Kommando über die aus Häftlingen gebildeten Sicherungskräften zum Schutz des Lagers. In dieser Stellung, welche er bis zum 6. Mai um 3.30 Uhr behielt, ließ er gleichfalls die Mauthausener Eisenbahnbrücke sichern und übergab dann das Kommando an einen sowjetischen Kommandeur. Am 15. Mai 1945 wird Kodré aus dem KZ Mauthausen entlassen. Kurz vor der Neuaufstellung des österreichischen Bundesheeres veröffentlichte er im Herbst 1955 eine Artikelserie in der er über die nach seiner Meinung fehlerhafte Personalpolitik bei der Neuaufstellung schrieb. Eine Übernahme ins neue Bundesheer erfolgte nicht. 1958 wurde er Zivilschutzreferent des Innenministeriums und ging in dieser Position 1964 auch in Pension. Heinrich Kodré starb am 22. Mai 1977 in Linz/Österreich.[1]

Zweiter Weltkrieg

Nach der Eroberung des Forts „Hellas“ der Metaxas-Linie während des Balkanfeldzuges am 7. April 1941 wurde Kodré mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, das er als Kompaniechef in einem Infanterieregiment erhielt. Nach weiterem Fronteinsatz wurde er am 12. Juli 1941 in Bessarabien verwundet, nach Genesung war er ab dem 15. März 1942 Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 305. Infanterie-Division des LI. Armeekorps. Der Dritte Generalstabsoffizier dieses Korps (Ic) war zu diesem Zeitpunkt sein Freund Robert Bernardis. Der Auftrag: Vormarsch von Charkow bis Stalingrad. Beim Kampf um die Stalingrader Geschützfabrik „Rote Barrikaden“ wurde Kodré erneut schwer verwundet; da Ritterkreuzträger nicht in Feindeshand fallen sollten, wurde er am 21. November 1942 aus Stalingrad ausgeflogen.

Nach der Genesung von der zweiten Verwundung wurde Kodré am 17. Jänner 1943 zum Stellvertretenden Generalkommando des XVII. Armeekorps nach Wien versetzt. Am 26. Februar 1943 wurde er Chef des Stabes im Wiener Wehrkreis XVII. Am 20. April 1943 erhielt er die Beförderung zum Oberst im Generalstab. In dieser Eigenschaft löste er – unter massiver Überschreitung seiner Kompetenzen – nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 auf den Reichskanzler das Unternehmen „Walküre“ aus, trotz der unbefugten Unterzeichnung des fernschriftlichen Befehls durch den sich bereits in Pension befindenden General Erwin von Witzleben und ohne auf das Eintreffen des Wehrkreis-Kommandeurs General Hans-Karl Freiherr von Esebeck zu warten.

Nach dem Scheitern des Putsches wurde er verhaftet. Vom Ehrenhof der Wehrmacht wurde er von einer Mitwisserschaft aus Mangel an Beweisen freigesprochen, aber im November 1944 vorsorglich in Schutzhaft genommen. Im Januar 1945 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt und dort als Ehrenhäftling eingestuft, indem er die größtmöglichen Privilegien genoß. Am 6. Mai 1945 übergab er das Lager den eintreffenden Bolschewisten. Daß er weder von den Sowjets noch von den VS-Amerikanern verhaftet wurde, sondern auf freiem Fuß verblieb, gehört zu den schlagendsten Beweisen für seinen Verrat an Deutschland.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Heinrich Kodre, Ritterkreuzträger 1939-1945 (archiviert)