Hengstenberg, Rudolf

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Rudolf Hengstenberg malt Kriegsgefangene in Frankreich (darunter ein Kolonial-Neger), 1940

Rudolf Paul Hengstenberg (Lebensrune.png 16. August 1894 in Untermais, heute Stadt Meran, Südtirol; Todesrune.png 5. Januar 1974 in Bremen) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres und der Wehrmacht, renommierter Künstler, Graphiker, Pressezeichner und Kriegsmaler. Der von Adolf Hitler zum Professor ernannte Hengstenberg war u. a. mit dem Ehrenkreuz für Frontkämpfer, dem Ehrenwinkel der Alten Kämpfer und den Verwundetenabzeichen beider Weltkriege ausgezeichnet.

Chronologie

Das Großgemälde „Bauhütte“ entstand 1935 im Auftrag des Reichsarbeitsministers für das Ministeriumsgebäude in Berlin und wurde 1937 in den deutschen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung mit dem Siegerpreis ausgezeichnet.
  • 1894 Rudolf Paul Hengstenberg wird am 16. August in Untermais bei Meran in Südtirol geboren. Sein Vater, der Ingenieur Rudolf bzw. Rudolph Hengstenberg, stammt aus einer westfälischen Theologenfamilie und besitzt das Meraner Gaswerk. Die Mutter, Mathilde Hengstenberg, geborene Weißenborn, ist Tochter eines Gothaer Bauunternehmers.
  • 1899 Nach dem Verkauf des Gaswerks zieht die Familie nach Berlin, in eine großzügige Villa in Wannseenähe. Besuch der Oberrealschule in Zehlendorf, nach einer Nichtversetzung der Oberrealschule in Potsdam.
  • 1914 Eintritt als Kriegsfreiwilliger in das Kürassier-Regiment „Garde du Corps“ der Garde-Kavallerie-Division in Potsdam. Einsätze in Frankreich, an der Ost- und Südfront. Mehrfache schwere Verwundungen. Verabschiedung als Leutnant.
  • 1919 Beginn eines Architekturstudiums an der Technischen Hochschule in Berlin.
  • 1920 Wechsel an die Hochschule Stuttgart zu Paul Bonatz, dann Beginn eines Studiums an der dortigen Kunstakademie zunächst bei Christian Landenberger, nach zwei Semestern bei Heinrich Altherr.
  • 1924 Hengstenberg verläßt als Meisterschüler Heinrich Altherrs die Stuttgarter Akademie und siedelt sich als freier Künstler in Potsdam an. Zunächst Bezug einer Atelierwohnung in der Nähe des Heiligensee, 1932 Übernahme einer Atelierwohnung vom Maler Heinrich Graf Luckner in der Mangerstraße 15. Regelmäßige Beteiligung an den Frühjahrs- und Herbstausstellungen der Preußischen Akademie der Künste. Förderung durch den Maler Ludwig Dettmann.
  • 1926 Hengstenberg schließt sich einem kleinen Kreis um den Maler Egon von Kameke an, zu dem auch die Maler Heinrich Basedow und Schwormstedt sowie der Schriftsteller Rudolf Paulsen gehören.
  • 1931 Eintritt in die NSDAP
  • 1935 Das Großgemälde „Bauhütte“ entsteht im Auftrag des Reichsarbeitsministers für das Ministeriumsgebäude in Berlin.
  • 1937 Das Großgemälde „Bauhütte“ wird in den deutschen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung gebracht und erhält den ersten Preis „Grand Prix“. Das eigentlich für Paris in Auftrag gegebene Bildthema „1. Mai-Feier im Berliner Lustgarten“ wird von den Auftraggebern als zu expressionistisch gewertet.
  • 1938 Auszeichnung mit dem deutsch-amerikanischen Harry-Kreismann-Preis.
  • 1939 Eintritt in die Wehrmacht, im Auftrag des OKH Kriegsmaler. Als Oberleutnant Führer einer Propagandakompanie des Heeres, später als Hauptmann[1] Kompaniechef. Einsatz beim Westfeldzug 1940, beim Balkanfeldzug und an der Ostfront. Seine Vorgesetzen urteilten schon im Frankreichfeldzug über ihn:
„Er ist in der Kunst wie im Gefecht, der Oberleutnant Hengstenberg. Hart, unerbittlich, einsatzbereit, geduldig und furchtlos vorwärtsstrebend. Anerkennung und Rückschläge empfing er als Künstler. Seine Kriegsauszeichnungen zeugen von entscheidender Tapferkeit und wiederholter Verwundung.“
  • 1942 Heirat mit der aus Wismar stammenden Lichtbildnerin Lilli Hahn, Tochter des bekannten Heimatfotografen Ferdinand Hahn.
  • 1943 Nicht zuletzt auf Betreiben des Bremer Bildhauers Ernst Gorsemann zum Direktor der Nordischen Kunsthochschule (NKH) in Bremen ernannt. Übersiedlung nach Bremen.
  • 1944 Erneut Einsatz als Kriegsmaler an der Kriegsfront, diesmal bei der Invasion in der Normandie.
  • 1945 Nach erneutem Kriegseinsatz bei der Reichsverteidigung an der deutschen Westfront schwere Verwundung und VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im September Rückkehr zu seiner Frau nach Bremen.
  • 1946 Ablehnung einer durch Karl Hofer und Heinrich Ehmsen angetragenen Berufung an die Berliner Kunsthochschule. Übersiedlung von Bremen-Oberneuland nach Bremen-St. Magnus. Dort später Bau eines Hauses mit Atelier (Am Kapellenberg).
  • 1948 Nach der sogenannten Entnazifizierung (als Mitläufer eingestuft) Aufhebung des Ausstellungs- und Unterrichtsverbots.
  • ab 1950 Öffentliche Aufträge für Wandmalereien in Schulen und Krankenhäusern in Bremen-Nord sowie für ein großes Wandgemälde im Funkhaus von Radio Bremen. Schriften über Fragen der Kultur, Kunst und Religion.
  • ab 1965 Allmähliche Einstellung der künstlerischen Tätigkeiten und Rückzug aus der Öffentlichkeit.
  • 1974 Hauptmann a. D. Professor Rudolf Hengstenberg stirbt am 5. Januar in Bremen.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Lilli Hengstenberg: Rudolf Hengstenberg, Selbstverlag
  • Der Maler Rudolf Hengstenberg 1894–1974 (anläßlich der Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag des Malers Rudolf Hengstenberg im Potsdam-Museum, Potsdam, vom 6.12.1994 bis 29.1.1995), Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1994, ISBN 3-88042-709-7.
  • Prof. Dr. Joachim Manske: Rudolf Hengstenberg, der letzte Rektor der Nordischen Kunsthochschule, Vortrag des Symposiums „Zur Geschichte der Nordischen Kunsthochschule und der Nordischen Musikschule Bremen“, 2011

Werke des Vaters

  • Lebenserinnerungen von Rudolph Hengstenberg
    • Band 1, Wannsee bei Berlin 1914
    • Meran im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, Band 4, 1916

Verweise

Fußnoten

  1. Westecker, Wilhelm: Krieg und Kunst. Das Weltkriegserlebnis in der deutschen Kunst., Wien-Leipzig, Adolf Luser, 1940, Seite 106
  2. Juni 1940: Einzug in Dijon