Hrabak, Dietrich
Dietrich „Dieter“ Adolf Hrabak ( 19. Dezember 1914 in Großdeuben bei Leipzig; 15. September 1995 in Pfaffenhofen) war ein deutscher Freiwilliger der Kriegsmarine und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberst der Luftwaffe, Jagdflieger, Geschwaderkommodore und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg sowie Generalmajor der Bundeswehr.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dietrich Hrabak kam am 19. Dezember 1914 als Sohn eines Architekten, in Großdeuben bei Leipzig zur Welt.
Militär
Nach dem Abitur begann er 1934 zunächst eine Laufbahn in der Reichsmarine, bis er im November 1935, als Oberfähnrich zur See, zur Luftwaffe wechselte. Im Jahr 1938 wurde er zur Jagdgruppe Wien versetzt und kam dann zur 1. Staffel des Jagdgeschwaders 76, aus der später die 4. Staffel des Jagdgeschwader 54 entstand.
Zweiter Weltkrieg
Im Polenfeldzug Gruppenkommandeur, wurde er bei seinem erstem Feindflug abgeschossen und war damit der 1. Jagdflieger der Luftwaffe der im Zweiten Weltkrieg abgeschossen wurde.
Erneut im Einsatz im Feldzug gegen Frankreich schoß er am 13. Mai 1940 seinen ersten Gegner, in Gestalt einer Potez 63, ab. Beim Unternehmen „Adlerangriff“ erhielt er nach seinem 16. Luftsieg, am 21. Oktober 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Im Balkanfeldzug führte Hauptmann Hrabak die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 54 (Geschwaderkommodore: Johannes Trautloft) an und führte sie ebenfalls im Ostfeldzug. Zu seinen Assen gehörten Hubert Mütherich, Hans Philipp und Josef Pöhs.
Am 1. November 1942 gab er den Posten eines Gruppenkommandeurs ab und wurde Kommodore des Jagdgeschwaders 52. Nach seinem 118. Luftsieg erhielt er, als Oberstleutnant am 15. November 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz, sowie am 10. Juli 1944 das Deutsche Kreuz in Gold.
- „Das auf allen Kriegsschauplätzen bewährte Jagdgeschwader 52 erzielte unter Führung seine Kommodore, Eichenlaubträger Oberstleutnant Hrabak, seinen 10.000 Luftsieg.“ — Wehrmachtbericht
Am 1. Oktober 1944 gab er den Posten des Kommodore des Jagdgeschwaders 52 an Hermann Graf ab und übernahm denselben Posten im Jagdgeschwader 54 „Grünherz“.
Ihm gelang es das Gros des Geschwaders aus Kurland nach Flensburg zurückzuführen, wo er mit zahlreichen anderen Geschwaderkommodore (z. B. Heinz Rolf Martin Lange) in britische Kriegsgefangenschaft geriet.
Luftsiege und Feindflüge
Insgesamt errang das Flieger-As Hrabak als Jagdflieger bei 820 Feindflügen 125 Luftsiege, davon 109 an der Ostfront.
Nachkriegszeit
Amt „Blank“
Nach dem Krieg wurde Hrabak Verkaufsleiter einer Maschinenfabrik, bis er 1955 Mitarbeiter beim Amt „Blank“ wurde, das den Aufbau der Bundeswehr vorbereitete.
Bundeswehr
In den VSA erhielt er eine Ausbildung auf den gängigen Flugzeugmodellen, die auch die Bundeswehr erhalten sollte und wurde dann 1957 Kommandeur der Flugzeugführerschule B in Fürstenfeldbruck. Nach weiteren Stationen, vorwiegend in der Ausbildung wurde er 1966 Sonderbeauftragter für die F-104-G „Starfighter“ im Bundesministerium der Verteidigung; zu seinem Kontrahenten wurde Günther Josten, der die F-104 als zu gefährlich und unausgereift ablehnte. Nach der Stellung als General der Kampffliegerverbände im Führungsstab der Luftwaffe, wurde Hrabak, als Generalmajor, am 30. September 1970 in den Ruhestand verabschiedet.
Tod
Generalmajor a. D. Dietrich Hrabak verstarb am 15. September 1995 im Alter von 80 Jahren in Pfaffenhofen.
Bekanntes Zitat
- „Wenn Du von einem Feindflug mit einem Luftsieg, aber ohne Deinen Rottenflieger (Katschmarek) zurückkehrst, hast du den Luftkampf verloren.“ — Staffelkapitän Hrabak an seine Männer
Beförderungen
- 1. April 1935 Fähnrich zur See
- 1. Oktober 1935 Oberfähnrich zur See
Luftwaffe
- 1. April 1936 Leutnant
- 1. Januar 1939 Oberleutnant
- 20. April 1940 Hauptmann
- 1. Oktober 1942 Major
- 1. Juli 1943 Oberstleutnant
- 1. September 1944 Oberst
- 18. Dezember 1962 Brigadegeneral
- 30. Juni 1966 Generalmajor
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Flugzeugführerabzeichen
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg am 28. September 1940
- Frontflugspange für Jäger in Gold
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange mit Einsatzzahl „800“
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Ärmelband „Kreta“
- Deutsches Kreuz in Gold am 10. Juli 1944 als Oberstleutnant und Kommodore des Jagdgeschwader 52
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 3. September 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 21. Oktober 1940 als Hauptmann und Kommandeur der II. Gruppe/Jagdgeschwader 54
- Eichenlaub am 25. November 1943 (337. Verleihung) als Oberstleutnant und Kommodore des Jagdgeschwader 52
Verweise
- http://www.adlertag.de/asse/hrabak.htm
- Hrabak, Dietrich "Dieter", ww2awards.com (englischsprachig)
Quelle
- Geboren 1914
- Gestorben 1995
- Deutscher Generalmajor
- Deutsches Flieger-As
- Militärperson (Reichsmarine)
- Oberfähnrich zur See (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Oberst (Luftwaffe der Wehrmacht)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Generalmajor (Luftwaffe der Bundeswehr)
- Träger der Frontflugspange in Gold
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuzträger der Bundeswehr
- Kriegsgefangener