Messing, Wilhelm

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Oberstleutnant Wilhelm Eduard Messing

Wilhelm Eduard Messing (Lebensrune.png 15. Mai 1857 in Georgenthal bei Ohrdruf, Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, Königreich Preußen, Deutscher Bund; Todesrune.png 8. Dezember 1927 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt General der Infanterie und General-Inspekteur des Militär-Verkehrswesens im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Chronologie

  • Besuch der Realschule 2. Ordnung (4 Jahre)
  • Besuch des Ernestinum-Gymnasiums in Gotha (5 Jahre)
  • 1.4.1877 Eintritt in das Pionier-Bataillon Nr. 11 (Mainz)
  • 1.10.1877 bis 14.8.1878 zur Kriegsschule in Metz (Reichsland Elsaß-Lothringen) kommandiert
  • 12.10.1878 in der 3. Ingenieur-Inspektion
  • 29.9.1879 bis 25.7.1881 kommandiert zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule in Charlottenburg bei Berlin
  • 26.7.1881 in das Pionier-Bataillon Nr. 11 versetzt
  • 19.9.1881 Ingenieur-Offizier
  • 15.4.1882 in die 4. Kompanie des Eisenbahn-Regiments versetzt (Berlin)
  • 1.1.1884 Adjutant des II. Bataillons
  • 1.4.1887 Regiments-Adjutant
  • 24.3.1890 mit Wirkung vom 1.4.1890 als Adjutant zur Artillerie-Brigade (Berlin) kommandiert unter Stellung à la suite des Eisenbahn-Regiments Nr. 1
  • 15.2.1896 Chef der 1. Kompanie/Eisenbahn-Regiment Nr. 1 (Berlin)
  • 19.4. bis 2.6.1897 zu einem Lehr-Kursus der Infanterie-Schießschule kommandiert
  • 2. bis 11.6.1898 zur Festungs-Generalstabsreise bei Küstrin kommandiert
  • 2. bis 12.9.1898 zu den Herbst-Manövern des VI. Armee-Korps kommandiert
  • 10.9.1898 in den Großen Generalstab versetzt
  • 1.4. bis 1.7.1899 zur Eisenbahn-Direktion Saarbrücken kommandiert
  • 9. bis 13.9.1899 Schiedsrichter-Gehilfe beim Kaiser-Manöver
  • 28.9. bis 15.10.1899 zur Generalstabs-Übungsreise des Großen Generalstabes kommandiert
  • 11.6. bis 7.9.1900: Bahnhofs- und Hafen-Kommandant in Bremen zum Abtransport des Ostasiatischen Expeditions-Korps
  • 23.3.1901 mit Wirkung vom 1.4.1901 Kommandeur des II. Bataillons/Eisenbahn-Regiment Nr. 3 (Berlin)
  • 3. bis 9.10.1901 zur Festungs-Übungsreise bei Thorn kommandiert
  • 17. bis 29.3.1904 zum 1. Informations-Kursus der Infanterie-Schieß-Schule kommandiert
  • 24.4.1904 Kommandeur des Telegraphen-Bataillons Nr. 2 (Frankfurt/Oder)
  • 18.5.1907 Kommandeur des Eisenbahn-Regiments Nr. 2 (Berlin)
  • 24.3.1909 Vorstand der Versuchs-Abteilung der Verkehrstruppen
  • 7.4.1911 Inspekteur des Militär-Luft- und Kraft-Fahrwesens (Berlin)
  • 16.12.1916 mit Pension zur Disposition gestellt und zum stellvertretenden General-Inspekteur des Militär-Verkehrswesens ernannt
  • 28.6.1918 Mobilmachungsbestimmung aufgehoben

Nachkriegsaufgaben (Auswahl)

  • 1925 bis 1928 Schatzmeister des Frauenvereins für christliche Bildung des weiblichen Geschlechts im Morgenlande (Morgenländischer Frauenmissionsverein) in Berlin-Lichterfelde
    • Vereinsvorsteherin war von 1922 bis 1930/31 Luise Gertrud Claussen von Finck, geb. von Jacobi (Lebensrune.png 1861), Tochter des Staatssekretärs Karl Rudolf von Jacobi (1828–1903) und Witwe des Kapitäns zur See Adolf Claussen von Finck (1848–1892)
  • 1925 bis 1928 Schatzmeister des Jerusalemvereins in Berlin-Halensee

Inspektion des Militär-Luft- und Kraftfahrwesens

Am 1. April 1911 wurde durch den Generalinspekteur (GenInsp) des Militärverkehrswesens, Generalmajor Alfred Freiherr von Lyncker, die Inspektion des Militär-Luft- und Kraftfahrzeugwesens (IdLuK) unter Generalmajor Wilhelm Messing aufgestellt, der die Fliegertruppe und die Luftschiffertruppe zugeordnet wurden. Sie sollte als beratende Dienststelle für das gesamte Militär-Luftschiffer-, Flieger- und Kraft-fahrwesen, einschließlich der Organisation des Militär-Wetterdienste dienen.

Die Inspektion des Militär-Luft- und Kraftfahr-Wesens (I.d.Mil.-Luft- und KfzWesens bzw. ILuK; zuweilen auch IdLuK) war auch für die Ausbildung von Offizieren zu Flugzeugführern und Beobachtern. Die Inspektion nahm die Kommandierungen zur Ausbildung vor und überwachte die Ablegung der Prüfungen. Ihr unterstanden ab dem 1. Oktober 1913 die Inspektion des Luftschifferwesens (Iluft) unter Oberst Kuno Friedrich von Barfus und der Inspektion der Fliegertruppen (Idflieg) unter Oberstleutnant/Oberst Walter von Eberhardt.

„Zu den technischen Schwächen kam die mangelhafte taktische Durchbildung der Luftstreitkräfte hinzu, die in erster Linie eine Folge ihrer bei Kriegsbeginn noch immer bestehenden Zugehörigkeit zu den Verkehrstruppen war. Diese hatte ursprünglich durchaus Sinn gehabt, nämlich solange es sich um die Etablierung eines neuen technischen Dienstzweigs gehandelt hatte. Sie hatte ihn aber spätestens in dem Augenblick verloren, in dem von der Luftwaffe die Erfüllung wichtiger taktischer Aufgaben verlangt worden war. Laut v. Eberhardt hätte sich schon die General-Inspektion zuviel für die technische Seite der Truppe interessiert und dadurch die taktischen Anforderungen vernachlässigt. Vor allem sei aber die Zwischen-Instanz, die Inspektion des Luft- und Kraftfahrwesens, eine rein technische Behörde gewesen: Ihr Inspekteur, General Messing, war aus der Eisenbahn-Brigade hervorgegangen, ein außerordentlich begabter, kluger und vielseitiger Mann; aber er war niemals als Truppenführer mit der fechtenden Truppe in Berührung gekommen; so sah er seine Aufgabe in der technischen Förderung und wohlwollender Unterstützung personeller Fragen. Darüber hinaus bemängelte v. Eberhardt in seinen Erinnerungen, daß mit der Gliederung der Truppe in der infanteristisch geprägten Struktur von Bataillonen und Kompanien bei den Dienststellen, die nicht direkt mit dem Auf- und Ausbau der Luftwaffe befaßt waren, ein völlig falsches Bild von dieser entstanden sei. Es sei z. B. vorgekommen, ‚daß die Intendanturen die Kasernements für eine Fliegerkompanie nach dem Schema für die Infanterie anlegen wollten und ganz erstaunt waren, daß Flugzeughallen, Werkstätten und andere Bauten erforderlich wären und sogar ein eiserner Geheimschrank vorhanden sein müsse, der größer als der 4. Teil eines Bataillons-Geheimschranks sein solle‘. Dieses Unverständnis, das dem Unwissen über die neue Waffe entsprang, konnte wegen der fehlenden Verbindung der IdFlieg mit den im Kriegsfall vorgesetzten Behörden vor Beginn des Krieges dabei nur noch geringfügig korrigiert werden.“[1]

Im zweiten Jahr des Ersten Weltkrieges verlor die ILuK folgerichtig einen Teil ihres Aufgabenfeldes als Hermann von der Lieth-Thomsen „Chef des Feldflugwesens“ im Großen Hauptquartier wurde. Am 15. November 1916 ging schließlich die gesamte Verantwortung für das Militär-Luftwesen an die neugeschaffenen Dienststelle des „Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte“ (KoGenLuft) Ernst von Hoeppner über. Der „Stabsoffizier für Flieger“ (Stofl) Major Wilhelm Siegert war inzwschen „Inspekteur der Fliegertruppen“. Messing wurde dann zum General-Inspekteur des Militär-Verkehrswesens ernannt.

Unterstellte Inspektionen

Originalunterschrift von Generalleutnant Wilhelm Messing
  • Inspektion der Luftschiffertruppen (IdLuft)
    • Luftschiffer-Bataillon Nr. 1
    • Luftschiffer-Bataillon Nr. 2 mit Werft
    • Luftschiffer-Bataillon Nr. 3
    • Luftschiffer-Bataillon Nr. 4
    • Luftschiffer-Bataillon Nr. 5
  • Inspektion der Fliegertruppen (IdFlieg)
    • Flieger-Bataillon Nr. 1
    • Flieger-Bataillon Nr. 2
    • Flieger-Bataillon Nr. 3
    • Flieger-Bataillon Nr. 4
  • Kraftfahr-Bataillon des Garde-Korps

Inspekteur

  • Generalmajor/Generalleutnant Wilhelm Messing
    • 24. Mai 1914 gemeinsam u. a. mit Heinrich Prinz von Preußen und Kriegsminister Erich von Falkenhayn Ehrengast auf der Fliegerstation beim zweiten „Prinz-Heinrich-Flug“ auf dem Flugplatz Köln-Butzweilerhof. Teilnehmer waren unter anderem Oberleutnant Hermann Kastner, Oberleutnant Maximilian Hantelmann, August Joly, Pfeifer, Zimmer-Vorhaus, von Borcke, Aumann und Rohde.
    • August 1914 Der Inspekteur kam von Berlin nach Köln und suchte mit dem Schirrmeister des Luftschiffer-Bataillons Nr. 3, Ballonmeister Erich Gensicke, gemeinsam den Platz für eine weitere Luftschiffstation im Kölner Raum aus. Man entschied sich für Spich. Gensicke wurde in den 1930er Jahre stellvertretender Flughafenleiter des zivilen Flughafens „Butzweilerhof“.

Adjutanten

  • Hauptmann Wilhelm Kirchner (Luftschiffer-Bataillon Nr. 1)
  • Hauptmann Osiander (Kraftfahr-Bataillon)
    • Der Württemberger Wilhelm Osiander (Lebensrune.png 1875) wurde am 6. November 1918 als Major und Kommandeur des Feldartillerie-Regiment Nr. 15/42. Infanterie-Division Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ (insgesamt wurde er dreimal für den hohen Orden vorgeschlagen); mit dem Charakter als Oberstleutnant aus dem Heer verabschiedet; 1939 war er als Oberstleutnant (E) Verbindungsoffizier des Heeres beim Statistischen Reichsamt.

Tod

General der Infanterie a. D. Wilhelm Messing verstarb am 8. Dezember 1927 an einem Herzschlag und wurde feierlich auf dem Park-Friedhof in Berlin-Lichterfelde beigesetzt.

Familie

Wilhelm war der Sohn des Justiz-Amtmanns Thankmar Messing (Todesrune.png 25. Dezember 1889 in Coburg) und dessen Frau Agnes, geb. Nagel (Todesrune.png 24. Juni 1899 in Coburg). Hauptmann Messing heiratete am 3. Juni 1894 seine Verlobte Luise Vogler, aus der Ehe sind die in Berlin geborene Töchter Therese (Lebensrune.png 20. März 1895) und Anna-Liese (Lebensrune.png 4. August 1897) entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Schriften (Auswahl)

  • Ausbildung von Militärfliegern bei den Flugzeugfabriken, Entwurf eines Erfahrungsberichts von Generalmajor Messing, Juni 1912

Fußnoten