Hollidt, Karl-Adolf

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Karl-Adolf Hollidt (Lebensrune.png 28. April 1891 in Speyer; Todesrune.png 22. Mai 1985 in Siegen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst und Eichenlaubträger zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Während des Zweiten Weltkrieges war er als Befehlshaber von Großverbänden auf verschiedenen Kriegsschauplätzen eingesetzt, er führte sowohl Kampfgruppen als auch eine Armee-Abteilung, die seinen Namen trugen.

Leben

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Richard von Schwerin (links) und Hollidt

Kaiserreich und Erster Weltkrieg

Der Sohn eines Studienrates für neuere Sprachen am Humanistischen Gymnasium in Speyer trat nach seinem Abitur 1909 in das Infanterie-Leib-Regiment „Großherzogin“ (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 ein, in dessen dritter Kompanie er 1910 zum Leutnant ernannt wurde. Die Zeit des Ersten Weltkrieges verbrachte Hollidt ausschließlich in verschiedenen Dienststellungen an der Westfront. Während dieser Zeit erfolgten seine Beförderungen zum Oberleutnant (1915) und zum Hauptmann (1918).

Weimarer Republik

Vom 1. Februar bis 16. April 1919 diente er als Kompanieführer im Freikorps „Hessen“ (im Juni 1919 wurde aus dem Freikorps die Reichswehr-Brigade 18), aufgestellt im Generalkommando XVIII. Armeekorps (Freistaat Hessen). Anschließend wurde er in die Vorläufige Reichswehr übernommen und diente als Regimentsadjutant im Infanterie-Regiment Nr. 36 (16. Apr 1919-01. Jun 1920), im Infanterie-Regiment Nr. 22 (1. Juni 1920–1. Januar 1921) und im Infanterie-Regiment Nr. 15 in Gießen (1. Jan 1921-1. Okt 1922). Am 1. Oktober 1922 wurde er zum 2. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Osterode/Ostpreußen kommandiert.

Von 15. Oktober 1922 bis 1.Oktober 1923 erhielt er eine Generalstabsausbildung im Reichswehrministerium. Nach einer Tätigkeit im Stab des Infanterieführers III (Potsdam) war Hollidt als Kompaniechef im Infanterie-Regiment Nr. 12 in Zerbst eingesetzt. Hollidt lehrte von 1931 bis 1933 Taktik beim Wehrkreiskommando V in Stuttgart.

Zweiter Weltkrieg

Am 26. August 1939 wurde Hollidt Kommandeur der 52. Infanterie-Division, gab diesen Posten aber nach wenigen Tagen wieder ab, um als Chef des Stabes der 5. Armee eingesetzt zu werden. Ab dem 1. November 1939 diente er als Generalstabschef beim Oberbefehlshaber Ost, Generaloberst Johannes Blaskowitz. Im Westfeldzug 1940 diente er nach seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. April 1940 als Chef des Stabes der 9. Armee. Ab Oktober 1940 war er Kommandeur der 50. Infanterie-Division, die er auch im Balkanfeldzug 1941 führte. Mit dieser Division wurde er nach Beginn des Unternehmens „Barbarossa“ der Heeresgruppe Süd unterstellt.

Als General der Infanterie kommandierte Hollidt von Januar bis November 1942 das XVII. Armeekorps, aus dem dann die Armeeabteilung Hollidt gebildet wurde. Nach Kapitulation der Reste der 6. Armee im Kessel von Stalingrad wurde aus der Armeeabteilung „Hollidt“ eine neue 6. Armee gebildet, deren Oberbefehl Hollidt am 5. März 1943 übernahm. Am 1. September 1943 wurde er zum Generaloberst befördert.

„In der Schlacht am Mius haben Infanterie- und Panzerverbände des Heeres und der Waffen-SS unter Führung des Generalfeldmarschalls von Manstein und des Generals der Infanterie Hollidt mit vorbildlicher Unterstützung der von General der Flieger Deßloch geführten Luftwaffenverbände wiederholt Durchbruchsversuche starker feindlicher Kräfte vereitelt und im schwungvollen Gegenangriff den nördlich Kuibyschewo eingebrochenen Feind geschlagen.“ — Wehrmachtbericht vom 4. August 1943

Ende März 1944 erfolgte seine Abberufung als Oberbefehlshaber der 6. Armee und wenig später seine Versetzung in die Führerreserve (20. April 1944 bis 20. Februar 1945). Anschließend wurde er als Repräsentant des Gauleiters von Rheinland-Westfalen dem Direktor der Parteikanzlei zugeteilt, verantwortlich für Fragen der Reichsverteidigung. Er wurde am 17. April 1945 im Ruhrkessel gefangengenommen, aus der Kriegsgefangenschaft wurde er offiziell am 27. Oktober 1948 entlassen, mußte sich aber anschließend wegen angeblicher „Kriegsverbrechen“ in Nürnberg verantworten, Fall XII „OKW- und Generalstabsprozeß“ (1947–1948), während dieser Zeit, ab dem 27. Oktober 1948, war er in Landsberg inhaftiert. Trotz einer Verurteilung zu fünf Jahren Freiheitsentzug wurde er schon 22. Dezember 1949 entlassen.

Nachkriegszeit

Generaloberst a. D. Hollidt blieb seinen Kameraden und seinem Volk treu, er war u. a. Vorsitzender, dann Ehrenvorsitzender des Landesverbands NRW des Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermißtenangehörigen Deutschlands.

Tod

Ruhestätte

Der verdiente Infanterie-General ruht heute auf dem Stadtfriedhof in Speyer (Abt. 37, Hauptweg-Grab 45/46), wo er sich in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin Trude, geb. Engelhorn befindet, die nur wenige Monate nach ihm verstarb. Nur wenige Schritte entfernt ruht Generalleutnant Oskar Cantzler.[1]

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Hollidt, Karl AdolfWW2 Gravestone (englischsprachig)
  2. 2,0 2,1 2,2 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 125
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 402, ISBN 978-3-938845-17-2