Kessler, Ulrich

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Generalleutnant Ulrich Kessler (Mitte) und sein Ordonnanzoffizier Oberleutnant Wilhelm Dette (rechts) vor einer Fw 200, Juni 1943

Ulrich Otto Eduard Kessler (auch: Keßler; Lebensrune.png 3. November 1894 in Danzig-Langfuhr; Todesrune.png 27. März 1983 in Urach) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Freikorps, der Reichsmarine und der Wehrmacht, zuletzt Marineflieger, General der Flieger der Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

1938 in Münster; vorne weg (grüßend) General der Flieger Hans Halm, General der Artillerie Günther von Kluge (2. v. l.), Oberst Ulrich Kessler (mit Stahlhelm), Generalmajor August Schmidt (dritter von rechts), Kommandeur des Luftgau-Kommandos VI, Generalleutnant des Heeres Gerhard Glokke und dann Generalmajor Johannes Lentzsch, Höherer Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis IV.

Frühe Jahre und Erster Weltkrieg

General der Flieger Ulrich Kessler kurz nach seiner Kapitulation im Mai 1945

Kessler trat am 1. April 1914 der Kaiserlichen Marine bei, wo er bis November 1914 zunächst die Marineschule Mürwik besuchte. Anschließend absolvierte er bis November 1916 seine praktische Bordausbildung auf der SMS „Wittelsbach“ sowie auf dem Kreuzer SMS „Lübeck“. Nach dem Besuch mehrerer Fähnrichslehrgänge wurde Kessler im Januar 1917 der II. Seeflieger-Abteilung zugewiesen, wo er eine Ausbildung zum Flugzeugführer erhielt. Die letzten Kriegsmonate flog er dann als Flugzeugführer bei den Seefliegerstationen Helgoland, Zeebrügge und Norderney, wo er zugleich als Führer eines Riesenflugzeuges (Zeppelin-Lindau Rs.III bzw. Dornier Rs.III) war. Über der Nordsee fanden eine Reihe von Flugversuchen mit bis zu 3.400 kg Zuladung und mit Dauerflügen von 10 bis 12 Stunden statt.

Zwischenkriegsjahre

Von Dezember 1918 bis Januar 1919 diente der junge Kessler bei der Garde-Kavallerie-Schützen-Division und wechselte noch im Januar 1919 in das Generalkommando um Walther von Lüttwitz über, wo er für wenige Wochen verblieb. Im Februar 1919 erfolgte seine Versetzung zum Reichsmarineamt, von wo aus Kessler im September des gleichen Jahres in den Stab der Marinestation der Nordsee abkommandiert wurde. Von Oktober 1921 bis September 1923 diente er dann als Wachoffizier bei der II. Torpedoboots-Flottille. Im Anschluß hieran diente er von Oktober 1923 bis September 1925 zunächst als Adjutant bei der Schiffsstamm-Division der Nordsee und danach bis Mitte April 1927 als Wachoffizier an Bord der „Hamburg“. Vom 16. April 1927 bis September 1929 war Kessler Gruppenleiter des Marineflugwesens bei der Marineleitung.

Nach einer Führergehilfenausbildung, die von Oktober 1929 bis März 1931 angedauert hatte, wurde Kessler am 1. April 1931 zum 4. Admiralstabsoffizier im Stab des Flottenkommandos ernannt. Im Oktober des gleichen Jahres wurde er als Wachoffizier auf das alte Linienschiff „Hessen“ kommandiert. Im Januar 1933 wurde er zum Sachverständigen für die Marineluftfahrt bei der deutschen Delegation auf der Genfer Abrüstungskonferenz bestellt. Danach war er im Juli und August 1933 Referent in der Marineleitung.

Am 1. September 1933 trat Kessler zu der noch geheim betriebenen Luftwaffe über, wo er bis Ende September 1934 als Gruppenleiter des Amtes A im Reichsluftfahrtministerium in Berlin eingesetzt war. Am 1. Oktober 1934 wurde Kessler zum Kommandeur der Fliegerwaffenschule in Warnemünde ernannt, die er bis Ende September 1935 leitete. Nach einer Ausbildung an der Wehrmachtakademie in Berlin von Oktober 1935 bis September 1936 wurde Kessler am 1. Oktober 1936 zum Kommandeur der Küstenfliegertruppe List auf Sylt ernannt, die er bis Ende September 1937 kommandierte.

Von Oktober 1937 bis Juni 1938 war er Chef des Stabes des Luftkreis-Kommandos IV, anschließend bis September 1938 im Generalstab der Luftwaffe. Von Oktober bis Mitte November 1938 war Kessler Offizier zur besonderen Verwendung im Reichsluftfahrtministerium. Am 15. November 1938 wurde er zum Kommodore des Kampfgeschwaders 1 „Hindenburg“ ernannt.

Zweiter Weltkrieg

Dieses Geschwader führte Kessler im Polenfeldzug und darüber hinaus bis zum 17. Dezember 1939. Nach ihm übernahm am 19. Dezember 1939 die Geschicke des Geschwaders Ernst Exss. Kessler nahm hingegen am 1. Januar 1940 seine Tätigkeit als Chef des Generalstabes der Luftflotte 1 auf, dessen Funktion er allerdings nur bis Ende April 1940 innehielt. Vom 1. Mai bis zum 27. Juni 1940 fungierte er als Chef des Generalstabes des X. Fliegerkorps bei der Besetzung Norwegens und war dort zugleich Fliegerführer Drontheim. Am Folgetag, dem 28. Juni 1940, übernahm Kessler die Funktion des Chefs des Stabes des Ausbildungswesens der Luftwaffe, wo er zugleich auch als zeitweiliger Chef des Bildungs- und Erziehungswesens der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium agierte.

Am 5. Februar 1942 wurde Kessler zum Fliegerführer Atlantik ernannt, dessen Posten er sodann bis zum 15. März 1944 innehielt. Anschließend wurde er zum Chef des Luftwaffen-Verbindungstabes in Tokio ernannt sowie am 22. Januar 1945 zugleich auch zum Luftattaché an der dortigen Deutschen Botschaft als Ablösung für Hans Wolfgang von Gronau.

Kriegsgefangenschaft

Auf der Fahrt nach Tokio (u. a. mit seinem Adjutanten Leutnant Erich Menzel, einem Radarspezialisten), welche an Bord von U 234 unter Kapitänleutnant Johann Heinrich Fehler stattfand,[1] erhielt der Kommandant am 10. Mai 1945 die Kenntnis von der Kapitulation der Wehrmacht. Daraufhin ergab er sich und seine Besatzung am 14./15. Mai 1945 der USS „Sutton“ östlich des Flemish Cap, darunter viele Fachleute, sowie deutsche und japanische Wissenschaftler.

General der Flieger a. D. Ulrich Kessler wurde am 10. Mai 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. U 234 verließ Kiel im März 1945. Eine Kollision mit einem anderen deutschen U-Boot im Kattegat machte Reparaturen notwendig, die in Norwegen durchgeführt wurden. Am 15. April verließ U 234 Kristiansand mit Richtung Atlantik.